Was tun bei üblen Beleidigungen durch die Ehefrau

Meine Frau hat einen Deutschen Pass und ist hier geboren.
Trotzdem hat sie ein serbisches Temperament.
Und kommt aus einer anderen Art der Steitkultur - und das hat durchaus was mit kulturellen Unterschieden zu tun. Dies lässt alles nicht auf Respekt oder fehlende Liebe schliessen.

Die wenigsten Menschen verstehen, wie man im einen Moment noch beinahe den Partner erschlägt und nur ne halbe Stunde später wieder im liebsten Ton der Welt fragt: „Schatzi - was machen wir heute noch?“

Die Liebe und der Respekt sind immer da… ausser im Streit. Und selbst da schreit eigentlich nur das verletzte Kind im Partner.

OT: Die Slawin an sich

Trotzdem hat sie ein serbisches Temperament.
Und kommt aus einer anderen Art der Steitkultur - und das hat
durchaus was mit kulturellen Unterschieden zu tun.

Schon möglich, dass das bei euch so ist. Ob es aber generell so etwas wie das „serbisches Temperament“ und eine damit verbundenen besondere Streitkultur gibt, bezweifle ich sehr. Aber selbst wenn dem so wäre, dann ist der Schluss „Serben=Slawen + Tschechen=Slawen => gleiches Temperament und gleiche Streitkultur“ doch etwas weit hergeholt. Immerhin liegt Tschechien in Mitteleuropa, grenzt an Deutschland und hat eine jahrhundertelange protestantisch / katholische Tradition.

Und wenn du das „serbische Temperament“ an sich und den Rückschluss auf das „tschechische Temperament“ auf die Zeit des realen Sozialismus zurück führst, dann müssten in Ossi/Wessi-Mischehen auch ständig die Fetzen fliegen. Davon ist mir aber bisher nichts zu Ohren gekommen.

Bei genauem Hinsehen zeigt sich, dass viele angeblich kulturell bedingte Konflikte in bi-kulturellen Beziehungen ihre Ursache ganz wo anders haben, unterschiedliche soziale Herkunft, verschiedene Bildungsstände, Integrationsprobleme, Sprachprobleme usw.

Gruß
Axurit

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Hallo ihr zwei,

da kann sich der Schatzi sonst wohin trollen :smile:).

Ich bin auch ‚Balkanesin‘ und bin sogar dort aufgewachsen, so kenne ich genug Frauen aus diesem _Streit_Kulturkreis :smile:. Und weder würde ich jemand übel beleidigen, noch würde ich mich übel beleidigen lassen. Es ist möglich auch anders zu diskutieren und auch heftig zu diskutieren, ohne das man den anderen verbal niedermetzelt, besudelt oder hinrichtet, auch bei uns auf Balkan. Und ich denke, in Tschechien ist das auch nicht anders.

Man kann schon alles Mögliche auf globale kulturelle Unterschiede schieben und als Entschuldigung nehmen, wenn man es nicht wahrhaben möchte, dass man im Grunde wie Dreck behandelt wird.

Obwohl das eigentlich eine sehr individuelle Frage der Bildung, Erziehung und persönlicher Erfahrung ist und eben auch eine Frage von Respekt und Achtung, den man dem Partner gegenüber hat oder nicht hat. Auch unter den Menschen in gleichem Kulturkreis.

Aber als Rechtefertigungsgrund für eventuelle verbale Aussetzer meinerseits, finde ich die Idee nicht schlecht, das muss ich mir merken. :smile:

Gruß
Maja

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Ich habe auch einen deutschen Pass und bin hier geboren - einige sagen mir auch das feurige Temperament eine Südfriesen nach und dennoch will ich Dich zunächst grüßen

Hallo HighQ

Meine Frau hat einen Deutschen Pass und ist hier geboren.
Trotzdem hat sie ein serbisches Temperament.
Und kommt aus einer anderen Art der Steitkultur - und das hat
durchaus was mit kulturellen Unterschieden zu tun. Dies lässt
alles nicht auf Respekt oder fehlende Liebe schliessen.

Das will und kann ich von außen nicht beurteilen - wenn ein solcher Umgang für Dich/Euch okay ist, seis drum. Mir (und nicht nur mir) gefällt das nicht, ich fühle mich in so einer Umgebung unwohl und bisweilen möchte man sich fremdschämen für so ein Verhalten, weil es für mich ein No-go ist und mir der verbal Geschundene leidtut.

Die wenigsten Menschen verstehen, wie man im einen Moment noch
beinahe den Partner erschlägt und nur ne halbe Stunde später
wieder im liebsten Ton der Welt fragt: „Schatzi - was machen
wir heute noch?“

Ich bekenne, mich diesem Personenkreis nicht nur zugehörig, sondern auch verbunden zu fühlen.

Die Liebe und der Respekt sind immer da… ausser im Streit.
Und selbst da schreit eigentlich nur das verletzte Kind im
Partner.

Für mich ist/wäre egal, was oder wer in einer Beziehung schreit - ich mag es nicht und mehr als einen gelegentlichen Ausrutscher im Affekt möchte ich davon nicht haben und würde ich vermutlich auch nicht (auf Dauer) akzeptieren. Das heisst keinesfalls, dass ich Paaren, in denen das anders läuft, zwangsläufig die Trennung empfehle: Solange BEIDE damit zufrieden sind, ist es doch gar kein Problem. Hier beim UP scheint es inzwischen zu einem geworden zu sein und somit entfernt sich unsere Diskussion zunehmend vom UP-Problem . . .

Durchaus gefällt mir das auch nicht.

Ich habe nur einen Umgang damit gefunden, der einen gewissen erzieherischen Effekt erzielt hat, so dass die Art des Streits eher selten geworden ist.

Läuft es in dir Richtung, halte ich nicht dagegen sondern sage ganz ruhig: „Ich rede nur mit dir wenn du wieder normal mit mir sprichst“ gehe weg und lasse das ins Leere laufen.
Passierts am Telefon weils gerade brennt und ich viel unterwegs bin, sage ich fast das selbe: „Wir reden weiter wenn man wieder normal mit dir reden kann“ und lege auf.
Am Anfang hab ich dann rund 4 mal innerhalb von 5 Minuten augelegt, mit dem Kommentar „offensichtlich gehts immer noch nicht, bis dann“.

Streitet man mit, provoziert man nur immer noch heftigeres, defitigeres oder wie auch immer. Merkt der Partner dass er so ins Leere läuft und nicht ankommt - er/sie das Ziel seiner Aggression verliert - dann gehts auf einmal. Schliesslich merkt auch er/sie dass das Anliegen so nicht platziert werden kann, weil keiner da ist der zuhört.

Zwischenzeitlich kommt solche Ausraster kaum noch vor.
Es war allerdings auch ein Lernprozess für mich jemanden einfach ins Leere laufen zu lassen, zu dem man in eine Beziehung steht.

Gruss HighQ

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Hallo zusammen,

mein Gefühl ist, dass Eure Diskussion etwas für einen separaten Thread gibt. Grundsätzlich merke ich aber, dass ich mit meinem Problem wahrlich nicht alleine bin.
Mein Eindruck ist, dass - nach allem, was ich hier lese - meine Angelegenheit multi-kausal ist. Positiv gewendet: Ich habe mehrere
Ansatzpunkte.
Ein wichtiger Punkt scheint ganz oben zu stehen: Das Selbstwertgefühl.
Meine Frau scheint im übertragenen Sinne „nicht in Deutschland angekommen zu sein“.

LG
ThommyTlm

Hi ThommyTLM,

konkretere Hintergrundinformationen wären hilfreicher.

Beispielsweise wie lange kennt Ihr Euch, seid verheiratet und vor allem wie kam die Beziehung zustande? Liebesheirat? Vernunftsehe? Ich mag Dir oder wem auch immer nicht zu nahe treten, doch bei bestimmten partnerschaftlichen Verbindungen, ist auch mitunter ein Gedanke von Partnerschaftsagentur und PartnerIn im Urlaub kennengelernt, da. Es ist auch keine Seltenheit, dass Männer sich Frauen im Ausland holen, und das nicht weil sie so kosmopolitisch sind und weltoffen sich einfach in eine Asiatin, Afrikanerin oder eine Frau aus dem Ostblock verliebt haben, sondern weil sie eine Frau wollen, die gehorsam und abhängig ist. Meist sind sie es ja nicht nur finanziell sondern auch in der Sprache, fehlende soziale Kontakte… Emanzipieren sich diese Frauen dann, kann für manche Männer eine harte Zeit anbrechen. Damit soll keinesfalls behauptet sein, dass dem so ist. Es war lediglich ein Beispiel. Und ich denke, dass was zwischen zwei Menschen abläuft, gleich ob sie ein Täter-Opfer-Spiel miteinander leben, beide ihren Anteil dazu beitragen.

Um bei dem hier von Dir genannten Beispiel zu bleiben? Hast Du Deine Frau schon mal gefragt, weshalb sie aus dem Zimmer geht? Was hat sie gegebenenfalls geantwortet?

Wie gut ist ihr Deutsch? Vielleicht hat sie das innere Bild, dass Mütter dies tun müssen, was sie vielleicht auch täte, wäre sie noch in ihrem Herkunftsland. Vielleicht, wenn dem so wäre, gäbe es eine Übergangslösung bzw. Alternative wäre, gemeinschaftlich zu üben, und das Lernen als Familienevent angehen, und sie zu integrieren. Ob es so ist, weiß ich nicht, doch vielleicht schließt sie sich äußerlich aus, weil sie sich innerlich von Dir ausgeschlossen fühlt.

Wie sehr wert-schätzt Ihr einander? Wann hast Du ihr das letzte Mal was Positives gesagt? Wieso bist Du mit ihr zusammen? Ist es Liebe oder Gewohnheit bzw. Mittel zum Zweck (Köchin, Putzfrau, Ehefrau günstiger als Nutte, Mutter der Kinder…)?

An Beziehungen hat man auch zu arbeiten und scheinbar habt Ihr an Eurem gegenseitigen Respekt und Eurer Wertschätzung füreinander zu arbeiten und an der Kommunikation (überhaupt mehr nachfragen und auch wie was gemeint ist…).

Liebe ist keine Selbstverständlichkeit, auch wenn wir uns Alle (so ich denke) bedingungslose Liebe wünschen, sondern man hat auch dafür zu arbeiten.

Ciao,
Romana

Was tun bei üblen Beleidigungen durch die Ehefrau
Hallo Ramona,

sie spricht fließend Deutsch, hat es sogar studiert.
Kennengelernt haben wir uns in Deutschland (Zufall, nicht Partner-
börse o.ä.).
Auf Fragen, warum sie dies oder jenes tut (z.B. mit dem Zimmer)
antwortet sie nicht.
Eine Zweckheirat war es auch nicht.
Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Schwierigkeiten, als Mutter von 2 Kindern einen vernünftigen Job zu bekommen (qualifiziert ist sie)
Ihr sehr zu schaffen machen. Helfen möchte ich, aber sie nimmt die
Hilfe nicht an („selber etwas erreichen“) usw.

Sie gibt sich viel Mühe mit den Kindern. Das ist auch gut so.
Aber ich bin in jeder Hinsicht aussen vor, ausser dass ich das Geld
gebe.

Viele Grüße
ThommyTLM

Hallo ThommyTLM,

schreibe bitte meinen Namen richtig. Danke.

Hallo Ramona,

sie spricht fließend Deutsch, hat es sogar studiert.
Kennengelernt haben wir uns in Deutschland (Zufall, nicht
Partner-
börse o.ä.).
Auf Fragen, warum sie dies oder jenes tut (z.B. mit dem
Zimmer)
antwortet sie nicht.

Hat sie auf derartige Fragen noch nie geantwortet? Wie war das früher? Falls doch, was hat sie früher mal geantwortet? Wie fragst Du sie? Tonfall? Manchmal, ohne dies Dir hier unterstellen zu wollen, klingt in der Frage schon eine Vorwurfshaltung mit. Wie wäre es Du würdest ihr sagen, dass Dir eine Antwort sehr wichtig ist und dass dies auch für Eure Beziehung wichtig ist. Sollte sie keine Antwort geben, hake nach, ob ihr Eure Beziehung wichtig sei? Reagiert sie immer noch nicht, trotz mehrere Versuche, würde ich ein Ultimatum stellen, entweder sie redet mit Dir, Ihr nehmt Euch einen Mediatoren / eine Mediatorin bzw. Partherapeuten / Paartherapeutin oder Du überlegst Dir Konsequenzen, z.B. eine temporäre Trennung. Unabhängig von Deinem bzw. Eurem Seelenheil, die Kinder bekommen dies mit und ich erachte dies wenig vorbildlich wie Menschen mit Konflikten umgehen sollen. Sollen Sie auch mal so Konflikte nicht lösen?

Was Du jetzt schon machen kannst, gehe allein oder mit Deinen Kindern zu einer Familientherapie. Es ist nicht selten, dass manche PartnerInnen (anfänglich) nicht mitkommen. Die Crux ist ja auch, dass man PartnerInnen nicht ändern kann sondern nur sich selbst. So Eure Beziehung aktuell ist, trägst auch Du Deinen Anteil, der Dir professionell aufgezeigt werden kann. Hier kannst Du Handwerkszeug bekommen wie Du mit Deiner Frau reden lernst. Merkt Deine Frau, dass Du und möglicherweise auch die Kinder, Ihr Euch verändert und es Euch besser geht damit, steigt die Wahrscheinlichkeit der Bereitschaft an einer Paar- bzw. Familientherapie teilzunehmen. Also, fange bei den Leuten an die bereit zu solch einer Therapie sind. Und eingangs hast Du ja geschrieben, so ich das vestand, Du würdest das befürworten, jedoch Deine Frau nicht. Fang’ bei Dir an!

Eine Zweckheirat war es auch nicht.
Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Schwierigkeiten, als
Mutter von 2 Kindern einen vernünftigen Job zu bekommen
(qualifiziert ist sie)
Ihr sehr zu schaffen machen. Helfen möchte ich, aber sie nimmt
die
Hilfe nicht an („selber etwas erreichen“) usw.

Job und Beruf bzw. Karriere unter einen Hut zu bringen, mag für so manche Frau eine Herausforderung und ein Spagat sein, den nicht alle so schaffen wie gewünscht. Dass sie vermeintlich keine Hilfe annehmen kann, muss ja nicht perse an ihr liegen, vielleicht trägst Du auch Deinen Teil dazu bei, in der Art und Weise in der Du ihr Hilfe zuteil werden möchtest.

Sie gibt sich viel Mühe mit den Kindern. Das ist auch gut so.
Aber ich bin in jeder Hinsicht aussen vor, ausser dass ich das
Geld
gebe.

So Du schreibst, fühlt Ihr Euch beide voneinander ausgeschlossen? Du meinst nur als Geldgeber zu fungieren und sie zieht sich beim Lernen mit den Kindern zurück, weil Du es eh besser kannst?
Meine Empfehlung wäre, fang’ allein oder mit den Kindern zusammen eine Familientherapie an. Dann wird sich ent-wickeln was sein soll, entweder Ihr findet (wieder) zusammen oder Ihr solltet Euch trennen, wenn Ihr nicht weiter so nebeneinander her leben wollt?

Viele Grüße
ThommyTLM

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