Was tun, mein Freund hat 2 Kinder?

Hallo Leute,
Ich bin nach Thailand ausgewandert und bin jetzt in einer glücklichen Beziehung. Bald wollen wir unser erster Kind bekommen, habe aber erst gestern erfahren dass er noch 2 Kinder hat, die momentan bei der Mutter seiner Ex leben (wie das in Thailand üblich ist). Er hat es verschwiegen, aus Angst ich würde ihn verlassen oder glauben dass er nur auf mein Geld aus ist (was ich nicht zu befürchten habe, denn er hat es mir oft genug bewiesen dass es nicht der Fall ist und momentan leben wir von seinem Gehalt.

Ich bin 23 Jahre alt und wir möchten im September zurück nach Luxemburg um meine Uni fertig zu machen. Ich bin ehrlich gesagt vollkommen im Zwiespalt!!! Ich bin der Meinung dass seine Kinder mit ihm zu leben haben (da ihre Mutter neue Kinder hat und sie nicht will) und somit auch mit mir, weiss aber nicht ob ich nicht überfordert wäre wenn sie zu uns ziehen. Ich weiss, dass ich sie genauso behandeln würde als wenn es meine eigenen wären, bin aber ehrlich gesagt trotzdem enttäuscht… Ich persönlich glaube, dass das erste Kind immer etwas besonderes ist (genauso wie wenn man im Leben etwas zum ersten mal macht oder sieht, etc), auch wenn man die darauffolgenden Kinder genauso liebt und alles für sie tun würde.
Meine Ängste sind dass ich überfordert sein werde, oder dass sie mich nicht akzeptieren, auch wenn ich GLAUBE dass ich eine gute Mutter für sie sein könnte. Sollte es zu früh sein, sie sofort mit nach Luxemburg zu nehmen wenn wir dahin gehen. Die Nachricht kam gestern und habe die Kinder somit noch nicht gesehen (werde es jedoch nächsten Monat).
Ich liebe meinen Freund aus ganzem Herzen, sehe ihn jetzt aber mit anderen Augen… Ich habe sehr genaue Ansichten über die Familie: Er hat die Kinder gewollt und somit sollten sie auch bei ihm sein (auch wenn er sie nicht früher zu sich genommen hat, aus speziellen Gründen und ich ihm somit keinen Vorwurf mache). Zudem ist die Grossmutter nur auf das Geld aus und von der Mutter müssen sich die Kinder überhaupt nichts erwarten.
Ich befürchte dass ich vielleicht eifersüchtig werde, dass ich es nicht schaffe sie so zu lieben wie sie es eigentlich verdienen, dass ich es nicht fertig bringe dass sie sich wohlfühlen, dass wenn mein eigenes Kind dann da ist ich mein eigenes Kind UNGEWOLLT UND UNBEWUSST bevorzuge oder dass sie vielleicht nicht glücklich in Luxemburg werden, da es dort vollkommen anders ist als in Thailand und sie sowieso eine ganz andere Mentalität und Lebensweise haben als die Europäer und noch so vieles mehr. Hinzu kommt noch dass das Klischee dazu, dass wenn die Kinder des Partners hinzukommen, die Beziehung enorm leidet (und vielleicht sogar zur Trennung führt) und dass die Kinder die Stiefmutter nicht mögen und es schaffen sie so fertig zu machen, dass sie es ncht mehr schafft…

Ich möchte hinzufügen dass ich nach Europe gehen will und dass ich die Kinder mitnehmen will (denn ich weiss was manche denken wenn sie lesen dass eine Europäerin mit einem Thailänder zusammen ist)

Ich hoffe dass ihr mir weiterhelfen könnt oder mir von euren persönlichen Erfahrungen berichten könnt.
Danke im vorraus und viele Grüsse an alle aus Thailand!! =)

Tiziana

Andere Länder, andere Sitten
Hallo!

Er hat es verschwiegen,

Das ist ein Punkt, den Ihr als Paar klären solltet. Ich finde das schon einen argen Vertrauensbruch und weiß nicht, ob ich das so hinnehmen würde. Das solltet Ihr auf jeden Fall klären, bevor ihr seine Kinder mit hineinzieht oder ein eigenes bekommt.

Ich hätte da ja jede Menge Fragen: Sieht er die Kinder regelmäßig und wie sieht das in Zukunft aus?
Möchte er, dass die Kinder bei Euch leben?
Wie alt sind denn die Kinder - haben die auch schon eine Meinung dazu?
Ist die Oma auf lange Sicht in der Lage, für die Kinder zu sorgen?

Ich bin der Meinung dass
seine Kinder mit ihm zu leben haben

Das hast Du nicht zu entscheiden. Du kannst nur entscheiden, auf was Du Dich einlässt.

Mit 23 bist Du noch recht jung. Du wärst nicht in Thailand, wenn Du nicht offen wärst für Neues. Du machst Dir anscheinend Gedanken und lebst nicht nur so in den Tag hinein.
Die Bedingungen sind also nicht so schlecht, dass Du mit 3 Kindern klar kommst. Garantieren kann Dir das niemand - kann klappen, kann auch schief gehen.

Kontraindikativ ist allerdings, dass Du in Europa Dein Studium fertig machen möchtest - von was lebt Ihr da? Wer versorgt dort die Kinder? Weil stressig ist das auf jeden Fall, mit Kindern aus einer fremden Kultur hier zu leben, sie hier zu integrieren.

Ich habe keine Erfahrung mit nicht eigenen Kindern, kann mir aber vorstellen, dass vieles Routine ist. Bei Streitigkeiten später kann man das „Du bist gar nicht meine Mama“ bestimmt mal um die Ohren gehauen bekommen. Vor allem sollte man sich beraten lassen und einige sein, was man den Kindern über ihre Herkunft wann erzählt.

Ich habe sehr genaue Ansichten über die
Familie:
Also ich persönlich finde, die solltest Du erst einmal hinten an stellen, wenn nicht sogar über Bord werfen. Das Wunschkonzert hat ja anscheinend nicht so geklappt: Es gibt da noch 2 Kinder von Deinem Mann, die Dein Plan nicht enhält.

Bei allen Überlegungen im Voraus: mach einen Schritt nach dem anderen. Vor allem mit den Kindern sollte es kein Gezerre und hin und her sein. Werde Dir vorher klar und dann ziehe es durch oder nicht. In Europa angekommen, gibt es bestimmt viel Hilfe und Beratung für Eure zusammengewürfelte Familie. Die würde ich auch in Anspruch nehmen.

Ich möchte hinzufügen dass ich nach Europe gehen will und dass
ich die Kinder mitnehmen will (denn ich weiss was manche
denken wenn sie lesen dass eine Europäerin mit einem
Thailänder zusammen ist)

Ja - was denn?

Grüße
kernig

Good things take time
Hallo,

befinden sich die Kinder in akuter Lebensgefahr? Mir scheint, dem ist nicht so :smile:. Und das bedeutet: Ihr habt keine Eile mit dem Treffen großer Entscheidungen.

Deshalb: Nimm den Druck aus der Sache. Es spielt keine Rolle, ob die Kinder noch eine Welle dort bleiben, wo sie sind, denn in ihrer Welt (und das ist die einzige, die sie bisher kennen), ist das so in Ordnung. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass die Kinder ihre Oma lieben, denn kindliche Gefühle sind nicht zwingend abhängig von denen des geliebten Erwachsenen.

Jetzt in Aktionismus zu verfallen, die Kinder aus ihrem vertrauten Umfeld zu reißen, sie mit einer völlig neuen Lebenssituation und möglicherweise auch noch einem fremden Land zu konfrontieren, ist nicht unbedingt das, was ich mir unter einer gelungenen Familienzusammenführung vorstellen würde. Das Risiko, dass zumindest ein Teil deiner Befürchtungen eintreten könnte, wenn ihr so Hals über Kopf handelt, ist ziemlich groß.

Nehmt euch lieber Zeit. Zeit, zu entscheiden, in welchem Land ihr gemeinsam leben möchtet und welche beruflichen Perspektiven ihr habt. Zeit, um einen Ort zu finden, an dem ihr ein Nest bauen könnt. Vor allem aber Zeit, um die Kinder kennenzulernen und ihnen die Chance zu geben, mit euch vertraut zu werden und eine Beziehung aufzubauen. Seid behutsam dabei. Hier begegnen sich zunächst einmal einander fremde Menschen, und die werden nicht mal eben so einfach aufgrund biologischer Gegebenheiten Freunde.

Genau das ist es aber, was euch gelingen muss: Erst mal ausreichend Vertrauen zu entwickeln, dass ihr euch freundschaftlich begegnen könnt. Dann - und erst dann - solltet ihr an den nächsten Schritt denken. Und zwar gemeinsam mit den Kindern und der Großmutter und nicht über alle Köpfe hinweg.

Das mag bedeuten, zukünftig ein wenig hin und her zu fliegen. Die ersten zarten Bande könntet ihr ja jetzt noch knüpfen. Und dann liegt es an euch, ob ihr euer Leben darauf einstellen wollt, diese Beziehung zu festigen, indem ihr miteinander Dinge unternehmt und Zeit verbringt. Könnt ihr einander überhaupt verstehen? Sprechen die Kinder und du die selbe Sprache? Auch das wäre etwas, an dem ihr arbeiten solltet, bevor ihr die Kinder aus ihrem Lebensumfeld holt.

So große Entscheidungen brauchen Ruhe, Zeit und ein großes Stück Gelassenheit. Alles andere wäre grob fahrlässig.

Schöne Grüße,
Jule

_@Ich möchte hinzufügen dass ich nach Europe gehen will und dass
ich die Kinder mitnehmen will (denn ich weiss was manche
denken wenn sie lesen dass eine Europäerin mit einem
Thailänder zusammen ist)

@ Ja - was denn? _

Das natürlich:

http://www.1001geschichte.de/bezness-die-fakten/

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Hallo,

(denn ich weiss was manche denken wenn sie lesen dass eine Europäerin mit einem Thailänder zusammen ist)

Eine Freundin von mir, Indonesierin, ist mit einem Deutschen verheiratet. Ein Freund von mir ist Deutscher, seine Frau Südafrikanerin. Ich bin mit einer deutschen Frau verheiratet. Diverse Umstände, die es erfordern, manche Dinge in der Handhabung anders zu gestalten. Aber nicht die Beziehung an sich.

Dein Problem liegt in diesem gefühlten, gesprochenen und geschriebenen langen Atemzug:

Ich befürchte dass ich vielleicht eifersüchtig werde, dass ich
es nicht schaffe sie so zu lieben wie sie es eigentlich
verdienen, dass ich es nicht fertig bringe dass sie sich
wohlfühlen, dass wenn mein eigenes Kind dann da ist ich mein
eigenes Kind UNGEWOLLT UND UNBEWUSST bevorzuge oder dass sie
vielleicht nicht glücklich in Luxemburg werden, da es dort
vollkommen anders ist als in Thailand und sie sowieso eine
ganz andere Mentalität und Lebensweise haben als die Europäer
und noch so vieles mehr.

… in einer denkbaren, aber ungewissen möglichen Zukunft.

Die deutlich näher liegende Zukunft sind deine Ausbildung und parallel hierzu gemeinsames Kind/Schwangerschaft (es geht für mich nicht hervor, ob du bereits schwanger bist) und Partnerschaft. Dieser Teil ist alleine deine Entscheidung.

Über den anderen Teil, die Kinder deines Freundes, hast du nicht, oder etwas behutsamer ausgedrückt, solltest du nicht entscheiden. Überlass es ihm und respektiere seine Entscheidung.

Ich persönlich glaube, …

dass du auf dem bestem Wege bist, wie aus deinem Posting eindeutig hervorgeht, dir zuviel vorzunehmen und zu übernehmen.

cumc

PS:

Ich liebe meinen Freund aus ganzem Herzen

Das ist eine gute Grundlage.

Sicher einen Gedanken wert
Hi!
Achso, ich muss gestehen, mein erster Gedanke war es nicht - vielleicht bin ich auch zu naiv.

Ich finde ja immer, erwachsene Menschen müssen wissen, was sie tun und die Folgen tragen. Aber der Hinweis darauf ist sicher nicht verkehrt (falls jemand so naiv ist, wie ich :smile: )

Grüße
kernig

Hallo,
Now good bycicle is expensive:wink:
(Nun ist guter Rat teuer).

Gruß:
Manni

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Ich finde ja immer, erwachsene Menschen müssen wissen, was sie
tun und die Folgen tragen. Aber der Hinweis darauf ist sicher
nicht verkehrt (falls jemand so naiv ist, wie ich :smile: )

Auf so etwas fallen die intelligentesten Menschen herein.

Das ist wie mit der Mitleidsmasche bei Haustürgeschäften oder wenn Leute von Radiosendern am Telefon verarscht werden. Das Gespräch wird geschickt von der Sach- auf die Gefühlsebene gezogen und auch im hier gegenständlichen Fall werden Schmalz und Schleim auf besonders fruchtbaren Boden gefallen sein.

Wer hat nicht schon einmal Dinge getan, aus Verliebtheit oder so, für die man sich später hätte ohrfeigen können? Man tut das, weil man nicht Herr seiner Sinne ist. Der Verstand ist ausgeschaltet.

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