Was tun wenn ein Hund meinen Hund angreift?

Gestern Abend ging ich mit meinem kleinen Border Terrier spazieren. Plötzlich kam ein großer Schäferhund von hinten an und versuchte meinen gleich zu beißen.
Ich habe mich erstmal versucht zwischen dem Hund und meinem Hund zu stellen und ihn versucht zu vertreiben. Schließlich ist der Hund genauso schnell wie er gekommen war auch wieder verschwunden. Von dem Besitzer fehlte jede Spur…
Ich habe dann von anderen Besitzern erfahren, dass dieser Hund auch schon andere versucht hat zu beißen. Ich denke auf jeden Fall das, dass der Hund gewesen sein muss.
Die Besitzerin blieb uneinsichtig ihrem Hund an der Leine zu Führen oder dem Tier einen Maulkorb anzulegen.
Habt ihr welche Tipps wie ich so einem Angriff am besten abwehren kann? Die Situation hätte ja auch anders ausgehen können.

Ich hoffe jemand kann mir helfen :smile:

Guten Morgen,

zunächst würde ich das dem Ordnungsamt mal melden, es geht nicht, dass ein Hund der frech ist, einfach so rumläuft.

Niemals den kleineren Hund auf den Arm nehmen, das stachelt beide nur noch mehr an und der Kleine kann sich nicht unterwerfen, was oft ja schon reicht. Aber das hast Du ja auch nicht getan.

Dazwischen gehen ist mutig.
Ich habe mal bei einer beißwütigen Hündin die Hände hinten an den Hüften rechts und links ins Fell gehauen und sie so hoch gehoben. Die war total verdattert und hat sehr blöd geguckt und dadurch vorne abgelassen. Aber ich muss ehrlich gestehen, je nach Rasse ( und deren Beweglichkeit ) würde ich das auch sein lassen.

Direkte Tipps kann ich Dir dazu leider garnicht geben. Vielleicht würde ich versuchen, dem Beißer das Maul zu stopfen… je nachdem mit Schal, Handtasche oder wenn rumliegt Stock…
oder wenn ich wüßte. da läuft ein frecher Hund rum, hätte ich evtl. Pfeffer in der Tasche.

Jule weiß sicher noch mehr dazu.

Nur eins noch, kommt ein freilaufender Hund, dann den eigenen IMMER ABLEINEN. Er hat dann mehr Möglichkeiten sich zu wehren.

Alles Gute
Margit

Hi,

wir haben einen aggressiven Kläfer in unserer Straße.
Als dieser eines Tages ohne Leine angerannt kam und meinen Hund angreifen wollte hab ich dem einen Kinnhacken verpasst. Da ist dieser winselnd abgedampft und verkriecht sich wenn er mich mit meinem Hund sieht.

Seit dem kein Ärger mehr.

Hallo,

Plötzlich kam ein großer Schäferhund von hinten an und versuchte meinen gleich zu beißen.

Hat er ihn nun gebissen oder nicht? Wenn nein: Woran hast du erkannt, dass er beißen wollte? Hunde „versuchen“ nicht zu beißen. Entweder sie tun es oder sie tun es nicht.

Nicht jedes stürmische Herankommen mit aggressivem Getue muss tatsächlich zu einer Beißattacke werden - im Gegenteil: Die weitaus größte Zahl der Hunde, hat eher Einschüchterungs- als Beschädigungsabsichten. Gerade wenn man einen kleinen Hund hat, neigt man aber schnell dazu, das Schlimmste zu befürchten - und manchmal ja auch zu Recht.

Ich behaupte mal, ein Schäferhund mit Beschädigungsabsicht wird sich nicht ohne weiteres dadurch von seinem Angriff abhalten lassen, dass sich der Besitzer dazwischen stellt und ein wenig rumfuchtelt. Ein Schisser, der einschüchtern will, schon eher.

Natürlich ist es in jedem Fall unerfreulich, wenn ein großer Hund auf einen kleinen zuschießt und den Eindruck vermittelt, diesen angreifen zu wollen. Deshalb: Das Ordnungsamt informieren und das der Besitzerin auch mitteilen, ist sicher kein Fehler. Sie kommt auf diese Art möglicherweise recht schnell zu einem Leinen- und Maulkorbzwang.

Ob man aktiv zur Gegenwehr schreiten will, muss man sich gut überlegen. Gut ist, den eigenen Hund abzuleinen, damit er zur Not flüchten kann. In der Nähe viel befahrener Straße sollte man das aber lieber lassen, denn die Möglichkeit, dass er bei seiner Flucht Menschen gefährdet, ist zu groß.

Ich rate Hundebesitzern mit wenig Hundeerfahrung eher ab, sich mit einem angreifenden Hund ab einer gewissen Größe anzulegen. Zum einen besteht natürlich die Gefahr, selbst ernsthaft verletzt zu werden. Zum anderen sind aber auch Überreaktionen gegenüber dem Hund zu befürchten, wenn man nicht einschätzen kann, in welcher Stimmung der Hund gerade tatsächlich ist.

Funktionieren kann grundsätzlich alles, was einem so einfällt: Treten, anschreien, schlagen, boxen. Wenn man an den falschen Hund gerät, ist all das aber genauso dazu angetan, sich selbst im Krankenhaus wiederzufinden.

Pfefferspray ist eine weitere Möglichkeit, aber auch hier muss man sich im Klaren sein über die potentiellen Risiken und Nebenwirkungen sein. Steht der Wind ungünstig oder regnet es stark, hat man selbst oder der eigene Hund das Zeug im Gesicht. Ich kann versichern, dass Ersteres NICHT lustig ist.

Düsen können verstopft sein (Leckerchenkrümel in der Jackentasche und Sprays mögen sich nicht, zeigen aber nichtsdestotrotz eine gewisse Adhäsion zueinander), man kommt nicht dicht genug an den Hund ran oder er ist schlicht und ergreifend eine Wildsau und ignoriert das Spray. Heißt: Den Umgang mit Spray muss man in jedem Fall üben. Waffen nützen nur, wenn man auch im Schlaf mit ihnen umgehen kann, ansonsten richten sie meist mehr Schaden bei einem selbst an. Und selbst wenn man es kann, bleibt ein Restrisiko.

In jedem Fall sollte man halbherzige Aktionen lieber lassen. Wenn man Abwehrversuche macht, dann richtig. Man muss überzeugend sein, sonst wird man vom Verteidiger schnell zum Opfer.

Schöne Grüße,
Jule

Hi Jule,

Natürlich ist es in jedem Fall unerfreulich, wenn ein großer
Hund auf einen kleinen zuschießt und den Eindruck vermittelt,
diesen angreifen zu wollen. Deshalb: Das Ordnungsamt
informieren und das der Besitzerin auch mitteilen, ist sicher
kein Fehler. Sie kommt auf diese Art möglicherweise recht
schnell zu einem Leinen- und Maulkorbzwang.

Und das halte ich für völlig übertrieben - zumal ja wohl der Hund nicht gebissen/verletzt wurde. Mit dem Halter reden - klar! Aber immer gleich die Obrigkeit rufen, die ja mit Sanktionen reagieren muss!

Maulkörbe sollten das letzte Mittel der Wahl sein. Die Zweibeiner müssen lernen, Hunde mal Hunde sein zu lassen - bei Herrchen/Frauchen liegt meistens das Problem!

Ich hab mit meinem Hund und anderen Hunden durchaus manchmal Probleme (sie mag keine Mädchen *g) - aber die sind lächerlich im Vergleich zu denen, mit den entsprechenden Besitzern.

Gruß,
Anja

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Es wurde ja hier bei diesem Hund geschrieben, dass er wohl schon mehrfach Angriffe gestartet hat. Und sowas gehört sehr wohl gemeldet.
Sicher kann es jedem Hundebesitzer mal paassieren, dass seinem Hund die Nase des anderen nicht passt. OK dann redet man, ABER wenn ein Hund alleine rumläuft , mit wem soll man reden ? Und wenn er schon auffälllig ist, wird es Zeit… ich finde es sowieso total daneben, wenn Hunde ständig alleine rumlaufen.
Ich kenne Leute, die machen denen morgens sogar die Tür auf für ihren Alleingang…unmöglich sowas.
Und da ist es nicht schlimm, wenn das Ordnungsamt mal nachschaut und evtl. Auflagen macht.
Als Hundehalter habe ich die Tiere auf meinem Grundstück zu halten. Punkt!
Für alles andere habe ich ( über 40 Jahre Hunde) und Züchterin kein Verständnis.

Grüße
Margit

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Mit dem Halter reden klar!

Und wenn der uneinsichtig ist, wie beschrieben?

Die Besitzerin blieb uneinsichtig ihrem Hund an der Leine zu Führen :oder dem Tier einen Maulkorb anzulegen.

Maulkörbe sollten das letzte Mittel der Wahl sein. Die
Zweibeiner müssen lernen, Hunde mal Hunde sein zu lassen - bei
Herrchen/Frauchen liegt meistens das Problem!

Die Halter sind das Problem, ja. Und wenn es dort nicht zu lösen ist - was dann?
Was nutzt der Hinweis „Hunde Hunde sein zu lassen“ dem UP?

Fragen über Fragen.

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Hallo Anja

Und das halte ich für völlig übertrieben - zumal ja wohl der
Hund nicht gebissen/verletzt wurde. Mit dem Halter reden -
klar! Aber immer gleich die Obrigkeit rufen, die ja mit
Sanktionen reagieren muss!

Die erste Reaktion dürfte wohl ein Brief sein, mit der auffoderung hier für Abhilfe zu sorgen. Das wirkt manchmal schon Wunder und eine wirkliche Sanktion ists nicht.

Ich finde die Reaktion keinesfalls übertrieben, wenn der Halter offensichtlich überfodert ist und seinen Hund alleine durch die Gegend ziehen lässt.

Maulkörbe sollten das letzte Mittel der Wahl sein. Die
Zweibeiner müssen lernen, Hunde mal Hunde sein zu lassen - bei
Herrchen/Frauchen liegt meistens das Problem!

Ja… aber wohl bei dem der seinen Hund alleine rumspringen lässt.

Gruss HighQ

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Hallo Anja,

die Halterin zeigte sich bislang offensichtlich nicht einsichtig. Zudem sind mehrere Hunde betroffen, nicht nur der, der UP.

Und das halte ich für völlig übertrieben - zumal ja wohl der Hund nicht gebissen/verletzt wurde.

Nunja. Ein Hund, der attackiert wird und in Panik davon rennt, kann auf der Straße für eine Menge Kollateralschäden sorgen. Menschen, die in die Auseinandersetzung eingreifen, können gebissen werden. Und wenn ein Hund immer wieder mit den Attacken eines unerzogenen Artgenossen konfrontiert werden, trägt das nicht zu seinem eigenen positiven Sozialverhalten bei.

Maulkörbe sollten das letzte Mittel der Wahl sein.

Ich finde Maulkörbe bei Rambos klasse. Sie beeinträchtigen - vorausgesetzt sie sind gut gewählt und der Hund ist daran gewöhnt - den Hund nur in einer einzigen Hinsicht: Er kann nicht beißen. Das dient - bei echten Beißern - dem Schutz des anderen Hundes und hilft Hunden, die lediglich Ramboverhalten zeigen, dennoch Sozialkontakte haben zu können, weil die Besitzer anderer Hunde nicht um ihren Hund fürchten müssen.

Die Zweibeiner müssen lernen, Hunde mal Hunde sein zu lassen - bei Herrchen/Frauchen liegt meistens das Problem!

Da gebe ich dir durchaus Recht. Damit das funktioniert, muss ein Hundebesitzer aber ausreichend Ahnung von Hunden haben. Nach meiner Erfahrung neigen gerade die Besitzer von aggressiven Hunden und Rambos dazu, ihre Hunde gewaltig zu unterschätzen.

Und was den potentiellen Leinen- und Maulkorbzwang betrifft: Der Hundebesitzer hat die Möglichkeit, durch Absolvieren eines entsprechenden Tests diesen wieder aufzuheben. Damit er den besteht, bedarf es allerdings einiges an Erziehung. Ein Hundebesitzer, der seinen Hund nicht ausreichend unter Kontrolle halten kann, wird ihn nicht bestehen - und nach meiner Überzeugung zurecht.

Ist der Hund im Umgang wirklich kein Problem und kann der Besitzer nachweisen, dass der Hund kontrollierbar ist, werden Leinen- und Maulkorbzwang schnell wieder der Vergangenheit angehören.

Ginge es nach mir, müsste ohnehin jeder Hundebesitzer einen solchen Test bestehen, bevor er seinen erwachsenen Hund ableinen darf.

Schöne Grüße,
Jule

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