Was verdient ein konzertveranstalter an einem

… konzert

hallo :smile:
ich wollte mal wissen was ein Konzertveranstalter ca. verdient. was sind seine kosten und wieviel kommt dabei wirklich rum.
ich weiß schon das zb. hallen miete und band gage soziemlich das teuerste sind aber kann der konzertveranstalter zb. das geld der karten behalten nachdem alle kosten bezahlt sind und die steuer abgezogen ist oder geht das auch noch an irgend wen (karten drucker, plattenfirma etc.) ??
danke im vorraus.
MfG :smile:

Hey Slowdown!

)

Grundlegend hast du schon ein paar gute Punkte aufgezählt.

Ganz unten schreib ich dir in etwa alle Kosten auf die du beachten musst.

Es kommt drauf an was für ein Konzert du planst.

Willst du z.B. in einem Lokal, Jugendclub, Bar etc. ein Konzert starten, lässt sich mit dem Inhaber einiges vereinbaren.

Wir haben oft Konzerte so geplant:

  • Bar / Jugendclub
  • Inhaber bekommt den Erlös aus Getränken, evtl noch einen kleinen Bonus, je nach größe des Lokals
  • Einnahmen durch die Karten gehen an den Veranstalter.

Wenn die Band nur wegen deinem Gig nach Deutschland / dein Bundesland reist, hast du einiges an Extrakosten, Flug, Abholung, Übernachtung usw.

Deshalb empfiehlt es sich direkt mal bei deren Bookingagentur nachzuschauen wann die z.b. ein „freies“ Wochenende haben.
Dann rufst du dort an und fragst halt nach den Konditionen, dem Vertrag, was für Ansprüche die an eine Übernachtung haben (Hatte mal eine Band, die wollte nur Obst von Edeka, Schokolade vom Lidl, 2 Handtücher nach dem Gig sowie ein Buffet… )

Kosten (für Konzert in einem Club, Jugendtreff etc)

  • Band Anreise (Mit Booker klären)

  • Die Übernachtung. (Zimmer? Oder „nur“ Matrazen in deiner Wohnung?)

  • Verpflegung. Freigetränke ist normal eh klar. Dann eben was sie essen wollen, vegan oder nicht etc.

  • Die eigentliche Gage

  • Bei gedruckten Karten / Bändchen, eben die (Druck)Kosten.

  • Personal für die Kasse

  • Wenn die Band bei der GEMA ist, dann auch Gema Gebühren. Ansonsten musst du der GEMA angeben: „Die Band spielt folgende Songs, keiner ist durch die GEMA geschützt“.
    Aber, les dich da nochmal extra ein!

  • FLYER!! Plakate, Zielgruppengerichtete Werbung (Facebook usw) [Flyerwire z.b.]

Wenn du auch die Bewirtung usw. machen willst:

  • Getränke (Auf Konzession am Besten! dann bleibst du nicht auf 20 Kästen sitzen)
  • Genehmigung der Stadt (Ordnungsamt)
  • Schanklizenz ? ? [Deshalb ist ein Drittanbieter oft günstiger]
  • Je nach Größe der Veranstaltung Sicherheitspersonal!!
  • Je nach Größe, „Runner“, Stage Crews, Tontechniker
  • Tontechnik! Gemietet? Geliehen? Selbst?
  • Lichtanlage
  • Bühne ? ? :wink:

Das sind jetzt nur ein paar Sachen.
Gib doch kurz Bescheid, was du in etwa (und evtl auch wo, Halle? Open Air?) machen willst.

Grundlegend, nachdem die Band, die Gema (je nach dem), das Personal, die Technik, die Miete, der Kartendruck weg sind, die Steuern auch schon UND du genug Werbung gemacht hast / genügend Leute kamen (und nur wenig beschädigt wurde, kommt leider oft vor) hast du einen guten Zusatzverdienst.

Kurzes Beispiel:
Kleine Show hier in meiner Gegend

  • 50 Karten Vorverkauf ( 5 €)
  • weitere 95 Abendkasse ( 7 €)
    = „nur“ 160 Leute = 250 + 665 € = 915 €
    Konzertort war gratis (Getränkeregelung, Jugendzentrum)
    Kein Verdienst an Getränken
    3 Bands,
    Gage Vorband: 90 €
    Gage Vorband 2: 90
    Headliner: 350

385 € übrig, davon gaben wir den 2 Helfern noch jeweils 20 €.
345€ „Verdienst“, nur für ein relativ unspektakuläres Konzert in der Pampa ohne Topacts.

Stell einfach fragen, „berate“ dich gern!

Beste Grüße,

Patrick

Hallo,

ja, nach Abzug ALLER Unkosten schon. Aber die Unkosten sind in der Regel: Werbung, Gema, je nachdem Unterkunft für die Band, elektronisches Equipment falls nötig und natürlich Gage und Hallenmiete etc…also da kommt schon was zusammen, und dann trägt er ja auch das Risiko, falls keiner kommt…
viele Grüße,
Verena

hey danke für die schnellen antworten =)
@PvB
wie war das denn bei deinem konzert hast du dort schwarze zahlen geschrieben oder eher weniger…? wenn ich fragen darf.
wie ist das denn zb. bei kleineren veranstaltern die zb ein konzert mit B-prominenten bands veranstalten aber die ganzen anschaffungen deren budget überschreiten müssen die sich dann einen kredit bei der bank holen? geht sowas überhaupt?

und was ist zb. wenn man eine rockband aus dem ausland in ein hotel einquatiert und die das hotel auseinander nehmen? geht sowas allesauf die kosten des veranstalters oder wird das vertraglich anders gehändelt?

danke für deine detailiere auflistung das hat mir um einiges weitergeholfen :smile:
mfg.

Hallo!

Neben Hallenmieten, GEMA, Technikmieten, Personal, Catering und vielem mehr kommt es immer sehr darauf an, welchen Rahmenbedingungen ein Konzertveranstalter hat. Gerade bei sehr kleinen Konzerten handelt es sich häufig um leichte Verlustgeschäfte.
Wenn dich die Details interessieren, hier sind sie, ansonsten spring gleich in den letzten Absatz :wink:

Bei großen Konzerten kannst du davon ausgehen, dass durch das Delegieren der großen Service-Bereiche (Technik z.B. kann von einem einzelnen Dienstleister bearbeiten werden, Catering von einem anderen…), die weitläufigere Organisation und die Besuchermengen anständige Gewinne entstehen können, und das nicht nur beim Veranstalter.

Reich wird man damit (im legalen Bereich) dennoch nicht. Zumindest nicht aus dem Stand, eine Veranstaltungsfirma hat meist die Notwendigkeit eines guten Wirtschaftens, um zu wachsen. Darum haben viele kleinere Firmen einen Nebenzweig (Vermietung/Organisation für fremde Veranstaltungen, Verkauf…).

Im Detail schaut das so aus:

  1. … kommt es darauf an, ob der Veranstalter alleiniger Verantwortlicher ist. Es gibt reichlich Fälle, in denen die Stadt, ein Verein oder ähnliche Institutionen als Auftraggeber für einen Veranstalter agieren.

Ist nun der Veranstalter ebenso nur Dienstleister, kann er natürlich in seiner Kalkulation alle Kosten berücksichtigen und durch den Kostenvoranschlag/Vertrag gewinnbringend decken. Das wiederum hat dann unter Umständen Auwirkungen auf den Ticketpreis, der entweder Teil des Vertrages ist oder vom Auftraggeber gesetzt wird.

Ist der Veranstalter nun selbst der Kern-Verantwortliche, ist es ähnlich: Nach der Kalkulation muss er einen Ticketpreis festlegen, der seine Kosten deckt.

  1. Das Kostenthema ist ein sehr umfassendes.
    GEMA, Catering, Gagen, Security und sonstige Sicherheit, Einlasspersonal, Platz-/Hallenmiete, Werbung und Werbedesign, Presse, Technik und Bühnenbau, …
    Natürlich kann man eine Billig-Veranstaltung gewinnbringend umsetzen, indem man hohe Ticketpreise hat, aber auch umgekehrt Verluste machen, indem man niedrige Ticketpreise für ein Top-Event setzt.
    Hier hakts üblicherweise an dem Problem: Nachfrage und Angebot. Wer zahlt die Tickets? :wink:

  2. Unvorhersehbarkeiten müssen natürlich auch zu einem gewissen Teil einkalkuliert werden. Sei es, dass eine andere technikfirma einspringt, der star des Abends statt Kiwi doch die Sternfrüchte will oder sonstiges.

Du siehst also, es bestehen eine Menge Faktoren für solch ein Konzert. Es sind derart viele Faktoren, dass es auch leider nicht möglich ist, einen Richtwert für den Verdienst anzugeben.

Liebe Grüße
Ineksi