Tach,
Du stellst Thesen zur Diskussion und möchtest dann nicht daß sie diskutiert werden? Das wird wohl kaum klappen.
Aber zum Thema selber.
Deine Auflistung ist nicht neutral, sondern besteht nur aus Dingen, die Du primär für „negativ“ hältst und von denen Du erwartest daß andere Leute genauso denken. Positives bzw. generell ein Gesamtprogramm der jeweiligen Partei zur Diskussion zu stellen hast Du vermieden.
Das ist schon mal ein handwerklicher Fehler, denn Du kannst nicht subjektiv Dinge herausgreifen, die mehrheitlich vermutlich negativ gesehen werden und dann fragen ob die Leute das wohl ablehnen.
Deiner Auflistung fehlt eine gewisse Objektivität, dementsprechend wirst Du auch keine aussagekräftigen Antworten bekommen können, denn die Wähler werden bei jeder Partei neben unbeliebten Programmpunkten auch Dinge entdecken, die sie für richtig halten.
Das wird allerdings bei jeder Partei genauso funktionieren. Man könnte von jeder anderen Partei (hier namentlich: der SPD) genauso eine Negativ-Liste aufstellen und die Leute fragen was sie davon halten…
Am Ende wird es dann einfach so sein daß jeder für sich eine Abwägung zwischen den Programmpunkten, denen man zustimmt, und denen, die man ablehnt, vornimmt und dementsprechend zu dieser oder jener Partei tendiert.
Dabei werden IMHO vor allem persönliche Gefühlslagen und die persönliche Situation oder Sympathie für den einen oder anderen Kandidaten, bei Stammwählern auch die traditionelle Wahlentscheidung, beeinflussen wer wo sein Kreuzchen macht.
Denn die wenigsten Leute wissen doch wirklich fundiert welches das richtige Rezept für dieses Land ist. Wenn es überhaupt eins gäbe wäre auch irgendwer da der es umzusetzen versuchen würde.
Letztlich ist es doch so daß da 2 Systeme ein gleiches Ziel haben, nur rennt der eine links rum, der andere rechts herum - aber da keiner in die Zukunft auf das Ziel sehen kann weiß auch niemand wer den besseren Weg und die richtige Taktik gewählt hat.
Ich halte Ansätze wie Deinen daher für „sinnlos“, denn solche Negativ-Aufstellungen kannste bei jeder Partei schreiben, entscheidend ist aber immer das Gesamtkonzept, nicht irgendwelche beliebig herausgelösten Einzelthemen. Vor allem hat jede Partei gute wie schlechte Ansätze, insofern kann man die negativen Punkte des einen Wahlprogramms nicht einfach herauslösen und daran etwas festmachen. Unter dem Strich „sind alle gleich“ was die Auswahl an im Volk beliebten und unbeliebten Positionen angeht.
Und dazu kommt dann auch noch: ob es einen neuen Krieg gibt und wie die CDU sich dann dazu stellen würde - das ist reine Hypothese. Vielleicht kommt kein Krieg, vielleicht hat die CDU kapiert daß die Deutschen bzgl. des Irak-Krieges mehrheitlich dagegen waren - also wird die CDU womöglich nicht blöd genug sein beim nächsten Mal wieder genauso zu entscheiden wie beim letzten Mal.
Was die Aufweichung der Arbeitnehmerrechte angeht: das ist auch ein Gespenst, welches aufgebaut wird, obwohl niemand weiß ob eine größere Flexibilität nicht vielleicht zu mehr Beschäftigung führen kann. Garantieren kann das zwar niemand, aber es kann auch niemand bestreiten daß es vielleicht funktioniert. Auch hier wird wieder eine These angeführt, die „unsinnig“ ist. Es wird Leute geben, die den Ansatz falsch finden, andere werden ihn richtig finden und sagen „es ist einen Versuch wert“. Wer Recht hat weiß heute keiner.
Insofern ist auch das nur „Stimmungsmache“ aber kein fundierter Ansatz zu einem als richtig oder falsch bekannten Konzept.
Und so kann man alle Punkte der Wahlprogramme durchdeklinieren und findet überall Ansätze, die gut oder schlecht, richtig oder falsch sein können. Aber Garantien und sichere Erfolgsaussichten bietet niemand.
Gruß,
MecFleih