Was wäre die maximale (kurzfristige) Leistungsaufnahme bei einer 12A Sicherung?

Grundsätzlich ermöglicht eine LS12A Sicherung ca. 2750 Watt Leistungsaufnahme. Wie stark darf diese kurzfristig (wenige Minuten) überschritten werden? Beispiel: Wasserkocher 2200 Watt (läuft ca. 1-2min) + Toaster 850 Watt = 3050 Watt Ist das ein Problem? Wenn sich jetzt zb noch der Kühlschrank währenddessen einschaltet (ca. 100-200 Watt) und/oder zb zusätzlich noch die Mikrowelle mit 400 Watt usw. wären wir bereits bei rund 3500-3700 Watt oder mehr, allerdings nur für 1-2min, da sich dann ja der Wasserkocher wieder ausschaltet.

Würden zb 3500-3700 Watt für ein paar Minuten gehen? Wann löst die Sicherung aus?

Was könnte da dann schlimmstenfalls passieren? Oder fliegt einfach nur die Sicherung und fertig?

Hallo außer dass die Sicherung fliegen kann kommt es zu einer Leitungserwärmung . Häufig ist es so dass Klemmstellen in Abzweigdosen und Steckdosen verschmoren können und das führt zu Bränden . Jede Klemmstelle ist eine Schwachstelle bei Überlastungen .
viele Grüße noro

Hallo

Das hängt von der Auslösecharakteristik des LS ab. Die Auswirkungen auf den LS-Schalter (nicht auf die Leitung) kannst Du dem folgenden Dokument entnehmen:
http://www.schupa.de/html/pdf/schupa-technik/Technischer_Anhang_Leitungsschutzschalter_Lasttrennschalter.pdf
Zur Auswirkung der Überlastung auf die Leitung verweise ich auf die Antwort von @noro.

Gruß
:japanese_ogre: merimies

Hallo,
man koennte es in der Kueche wohl hinbekommen, den Ueberblick ueber diese beweglichen Verbraucher zu behalten und sie nacheinander verwenden.
Gruss Helmut

Hallo!

Wo gibt es einen LS mit 12 A ? In welchem Land ?

Und wenn doch, welcher Auslösetyp liegt vor ?

Aus den Hersteller-Tabellen mit den Auslösekurven kann man aus dem Überstrom die Zeit ablesen in der diese Sicherung abschaltet.

Grundsätzlich kann kurzzeitig mehr oder weniger stark überlastet werden bevor die Sicherung abschaltet.
Das ist normal und erwünscht, schließlich haben viele Geräte hohe Einschaltströme die nicht gleich zum Abschalten führen sollen .

Im genannten Beispiel Wasserkocher plus Toaster würde die Sicherung nicht abschalten. Toastvorgang dauert nur 2 Minuten, dann sinkt der Strom ja wieder ab.
Selbst bei mehrfachem Nachstecken von Toastscheiben würde ich nicht erwarten, Sicherung löst aus.

So eine Sicherung hat doch 2 Auslösemechanismen, den Überlastauslöser, der thermisch funktioniert und den Kurzschluss-Schnellauslöser, der magnetisch funktioniert.
Bei Kurzschluss soll sie schnell auslösen, im Bereich von Zehntelsekunden .
Das kann sie nur, wenn der Strom ein Mehrfaches( 3 x bis 5 x) des Nennstromes (hier 12 A) beträgt.
Das würde hier nicht der Fall sein.

Der thermische Überlastschutz spricht etwa beim 1,5 fachen Nennstrom an.

Hier also bei 18 A. Dann löst die Sicherung im Bereich von 40 Sek. bis 1 Minute aus.

Umgerechnet in Watt Anschlussleistung wäre das etwa 4100 W Last.

Anmerkung: Wenn man so rechnen muss, sollte man sich aber sehr überlegen, wie man seine Geräte auf 2 Stromkreise verteilt oder ob man nicht den Stromkreis mit einer „normalen“ Sicherung von 16 A schützen kann (wenn die Leiterquerschnitte usw. das hergeben).

MfG
duck313

Gute Frage,
hab 6A 10A 13A gefunden, keine 12A.
Darueber die normale Stromstaerke 16A im Haushalt.
Die kleineren Stromstaerken findet man zB fuer die 230V-Installation in Wohnmobilen.
Gruss Helmut

Hallo,

es gibt verschiedene Auslöscharakteristiken. 12A Leitungsschutzschalter sind mir unbekannt.
Bitte die genaue Beschriftung des LSS ablesen und hier mitteilen.

Mann ja, Frau nicht!

(´tschuldigung, das musste sein.)

Und dabei sagt man den Damen nach, multitaskingfaehig zu sein. Nur sie koennen Mikrowelle bedienen und GLEICHZEITIG die Gesamtleistung im Stromnetz mitrechnen.

Danke für die bisherigen Antworten. Am Schalter steht „Neptun 2000 U12A“, weiters habe ich eine Sicherung „Neptun 2000 L12A“

In welchem Land befinden wir uns ?

In Deutschland ? 12 Ampere-Automaten ?

Automaten der Klasse U sind in Deutschland m.E. nach nicht zu finden. Sie sind nach europäischer Norm aber zugelassen, ihr Einsatz grundsätzlich zulässig,aber sehr ungewöhnlich hierzulande. Ich sah die noch nie.

Die Auslösekurve entspricht dem Typ G (Geräteschutzschalter) ist deutlich träger als in Hausinstallationen übliche Typen der Klasse B oder C.

Typ U löst z.B. bei 1,5 fachen Überstrom wohl kaum aus (Stunden ?) beim 2-fachen Strom nach ca. 4 Minuten.

Eine Sicherung soll Klasse „L“ sein laut Aufschrift ?

das sind die alten (schlechten !) Automaten aus den 70er-Jahren, die lösen bei geringer Überlast zu spät aus = Brandgefahr.

Typ „L“ bei 1,5-facher Überlast ca. > 60 Minuten !

MfG
duck313

„U12A“ und „weiters“,

wir befinden uns also im Land der „Schaltstromregel“, dem Land der Berge, Land am Strome, das glücklich ist, nicht Kriege zu führen, sondern zu heiraten?

Da hat man die 12A Automaten verbaut, weil die das Maximum bei Verlegeart B1 und 1,5mm² sind. OK, da wären eigentlich 17,5A zulässig, aber der Österreicher teilt halt gerne mal durch den Faktor des großen Prüfstroms, hier also 1,45 - schwupps kommen 12A heraus.

Das Schöne ist, dass diese Automaten halt wirklich ziemlich träge sind.
Halten wird der Automat also 16A oder 17A ziemlich sicher auch für eine Stunde, ob es der alten Installation aber bekommt, kann man nicht wissen.

Auf jeden Fall gilt:
Der Betriebsstrom wird regelmäßig größer sein als der Nennstrom des Leitungsschutzschalters, damit befinden wir uns also im Bereich des unstrittig Unzulässigen.