Was 'will' unser Hund ?

Hallo
Wir (bzw. meine Eltern) haben vor etwas über 2 Jahren einen Pudel erworben. Damals war er etwa ein Jahr alt und war aus einem Zirkus, der ihn nicht „brauchte“, weil sie keine „Kunststückchen“ lernen konnte.
Sie war auch sehr verstört und es hat lange gedauert, bis sie zu allen Familienmitgliedern vertrauen erlangt hat.
Angst hat sie auch weiterhin, wenn sie Kinder sieht, bzw. Kindergruppen, da läuft sie einfach weg (was wohl auch einleuchtend ist, wenn man sich die armen Hund in „Streichelzoos“ mal anschaut).
Dies ist aber alles kein Problem, weil bei uns keine Kinder sind und wie gesagt, sich der Hund bei uns mittlerweile sehr wohl fühlt.
Ich gehe jeden Tag zu meinen Eltern und fahre mit dem Hund weg und gehe ca. eine Stunde spazieren.
Und hier ist nun der Kern der Frage:
Wenn ich komme, freut sich die kleine immer Wahnisinnig. Springt überall drauf, an mir hoch usw. Wenn ich die Leine nehme, dann weiß sie „Es geht raus“ (Wenn ich nur vor die Tür gehe (kleines Wäldchen), weil ich keine Zeit habe, dann nehme ich die Leine nicht mit) und freut sich wahnsinnig.
Dann gehe ich zu meinem Auto - sie läuft meistens schon vor und umkreist Erwartungsvoll das Auto. Auf der Fahrt legt sie sich meistens erstmal hin, bis wir ein paar Meter gefahren sind und dann schaut sie aus den Fenster um zu sehen, was da so läuft oder um zu sehen, wo wir hinfahren (Sie ist ausschließlich und freiwillig nur hinten).
Doch wenn wir dann ankommen, erscheint sie oft „Lustlos“. Sie macht nach ein paar Metern ihr „Gschäft“ und trottet dann mit einiger Entfernung hinter mir her. Nach ein paar Minuten wird sie dann meistens wieder „fröhlicher“ und auf Wiesen rennt sie sowieso sofort umher (ich vermute, das dies auch noch eine alte Zirkus-Angewohnheit ist, wenn die Tiere auf die Wiese gelassen wurden um sich „auszutoben“).
Sie bleibt aber während des Spazierengehens meistens hinter mir. Erst, wenn wir den „Knick zurück“ gehen (also man wieder Richtung Auto geht), geht sie vor mir her. Am Auto wartend springt sie dann sofort hinein und schaut wieder fröhlich aus dem Fenster. Mit freuden rennt sie wieder „nach Hause“ und legt sich dort wieder geruhsam auf ihr Kissen…

Ich frage mich deswegen, was der Hund wohl lieber mag. Das Spazierengehen, oder das Herumfahren?
Vor anderen Hunden hat sie natürlich auch Angst. Gibt wenige, mit denen sie sich „auf Anhieb“ versteht. Wenn ein Hund gleich auf sie zugeschossen kommt, ist sie sofort weg. Lediglich bei angeleinten Hunden ist sie etwas mutiger.
Ich gehe eigentlich immer dort spazieren, wo wenig andere Hunde sind und auch möglichst keine Kinder.

Vielleicht hat ja jemand eine Idee.

Gruß
Andreas

Hallo Andreas,

wenn ihr in den Wald fahrt, lauft ihr dann immer oder oft die gleiche Strecke? Das könnte ein Grund für die Lustlosigkeit sein - bei meinen beiden sollten sich Strecken nur so alle 2 Wochen wiederholen, sonst finden sie es viel langweiliger als eben mit Abwechslung.

Beschäftigst du dich unterwegs mit ihr? Oder „trottet“ ihr beide halt eine Stunde durch die Gegend? Wenn ja, was machst du mit ihr und wie reagiert sie drauf?

Du schreibst, sie wird nach ein paar Minuten nach Beginn des Spaziergangs „fröhlicher“, wie sieht das aus? Gibt es irgendeinen Auslöser?

Was mag sie gern? Spielen, suchen, fressen, irgendwas? Was passiert, wenn du das in den Spaziergang einbaust?

Viele Fragen samt Gruß :smile:
Anna

Hallo
Wälder mag sie glaube ich eigentlich nicht so. Weite Wiesen sind mehr so ihr Ding. Enge Wege sind wohl nicht so interessant…

Ich gehe schon die meiste Zeit die selbe Strecke. Aber wenn ich mal woanders hingehe, ist das Verhalten auch nicht anders. Im Gegenteil, wenn ich mal was ganz neues ausprobiere, ist sie sehr unsicher und weiß nicht, was Sache ist…

Beschäftigst du dich unterwegs mit ihr? Oder „trottet“ ihr
beide halt eine Stunde durch die Gegend? Wenn ja, was machst
du mit ihr und wie reagiert sie drauf?

Wir gehen so unsere Strecke. Wie gesagt, wenn eine Wiese kommt, rennt sie meistens los. Wenn es was zu Jagen gibt (Vögel oder Hasen) ist sie so richtig in ihrem Element :smile:
Auf der Wiese motiviere ich sie dann mit dem bekannten „Ich pack dich“ Spielchen :smile:
Ab und zu kommt meine Schwester zu Besuch und sie hat einen Golden Retriever. Mit ihm versteht sie sich mittlerweile sehr gut und die beiden Jagen dann immer durch die Wälder und Felder (bzw. unser Hund versucht immer den meiner Schwester einzufangen - Jagdtrieb eben :wink: ).

Du schreibst, sie wird nach ein paar Minuten nach Beginn des
Spaziergangs „fröhlicher“, wie sieht das aus? Gibt es
irgendeinen Auslöser?

Nicht das ich erkennen könnte. Mir kommt es immer so vor, als hätte sie sich mit ihrem „Schicksal“ abgegeben :smile:
Manchmal rollt sie sich auch in irgendwas (meist für mich unsichtbarem) und dann ist sie immer besonders gut drauf, als würde sie mir sagen wollen „HAH! Ich hab mich gerollt und du konntest mich nicht dran hindern“ :smile:
Das endet dann in einem fröhlichen gelaufe wie ich hier mal auf Foto festhalten konnte:
http://www.servimg.com/image_preview.php?i=133&u=122…

Was mag sie gern? Spielen, suchen, fressen, irgendwas? Was
passiert, wenn du das in den Spaziergang einbaust?

Leider alles nicht. Ich habe mal diese kleinen Frolic-Snacks für Unterwegs gekauft, aber die mag sie nicht (schon gar nicht unterwegs).
Spielzeug kann sie auch nicht leiden. Sie hat ein paar Stofftierchen, die sie uns bringt, wenn sie sich freut, wenn jemand nach Hause kommt. Sie steht dann mit dem Stofftier vor dir, freut sich und lässt es nicht los. Dies ist auch so ein Verhalten, das ich nicht deuten kann (und ich auch noch mal hinterfragen wollte). Wenn man es ihr „wegnimmt“ (wie gesagt, sie hält es mit der Schnauze fest) oder sie es fallen lässt um einen „abzuschlabbern“, dann ist es auch uninteressant. Also Aportieren oder so ist für sie uninteressant.
Ich vermute, das dies auch eine Marotte aus dem Zirkus ist, denn wenn man sagt „Hepp“ oder so, damit sie zu einem kommt, verkriecht sie sich.
Vermutlich hat das früher ihr „Trainer“ auch immer gesagt und sie vielleicht geschlagen oder so, wenn sie nicht gekommen ist, deswegen denkt sie vielleicht sie bekommt Haue, wenn jemand „Hepp“ oder so was sagt… Das selbe eben mit Spielzeug. Wenn man einen Ball wirft oder so, verkriecht sie sich wie vor Angst und schaut dann so „von der Seite“…
Ich habe ihr das schon teilweise wieder abgewöhnen können, das ich sie unterwegs zu mir rufe, vorher in die Knie gehe und ich darauf bestehe, das sie kommt und wenn sie dann kommt, wird sie gestreichelt, das freut sie immer und ich habe das Gefühl, das sie seitdem eher zu mir kommt, wenn ich sie mal rufe…
Allerdings nur - oder eher - wenn ich in die Knie geh.

Gruß
Andreas

Hallo Andreas,

insgesamt bissl schwer, den Hund einzuschätzen ohne ihn gesehen zu haben. Ein paar einzelne Dinge:

Wenn es was zu Jagen gibt (Vögel oder Hasen) ist sie so richtig in ihrem Element

das ist schön für den Hund, weniger schön für die Gejagten. Brut- und Setzzeit ist zwar jetzt vorbei, es bleibt z.B. Verletzungsgefahr für die Beute, Gefährdung von anderen, wenn der Hund einem Fahrrad/ Auto/ in den Weg rennt, Gefahr des Erschossenwerdens deines Hundes.

bzw. unser Hund versucht immer den meiner Schwester
einzufangen - Jagdtrieb eben :wink:

das würde ich nun wieder nicht unter Jagdtrieb zählen, einfach normales Spielverhalten

Ich habe mal diese kleinen Frolic-Snacks
für Unterwegs gekauft, aber die mag sie nicht (schon gar nicht
unterwegs).

naja, da rümpfen meine Hund auch die Nase :wink: was ist mit z.B. Leberwurst? Könnte ihr das Spaß machen, z.B. einen Klecks Leberwurst zu finden, den du (zuerst ganz leicht auffindbar) versteckst? Vielleicht könnt ihr auch gemeinsam erfolgreich etwas finden, wenn du ihr was Leckeres in einer trockenen Erdspalte zeigst und sie darf buddeln, solche Dinge. Hintergrund ist neben dem Hundespaß auch, dass du interessanter wirst für sie, dass also in deiner Umgebung immer was ganz tolles passiert.

Wenn man es ihr „wegnimmt“ (wie gesagt,
sie hält es mit der Schnauze fest) oder sie es fallen lässt um
einen „abzuschlabbern“, dann ist es auch uninteressant. Also
Aportieren oder so ist für sie uninteressant.

Wie seid ihr denn an Apportierübungen bisher rangegangen? Wenn sie schonmal gern Zeugs (ihre Stofftiere) im Maul hat, ließe sich das bestimmt ausbauen. Dazu wärs wichtig zu wissen, was sie als Belohnung empfindet, z.B. eure Aufmerksamkeit, Leberwurst, was dir einfällt. Dass sie das Vieh überhaupt festhält, heißt für mich, dass sie es schon attraktiv findet, eventuell auch das vielleicht stattfindende Zerrspiel? Zusätzlich könnt ihr Spielzeug interessanter machen, indem es nicht ständig zugänglich ist, indem Spielzeug Spaß für sie bedeutet (was sie eben als Spaß empfindet, siehe Belohnungen), wenn sie also mit dem Teil ankommt, gibts Aufmerksamkeit, sobald sie es fallenlässt, geht ihr im gleichen Moment kommentarlos weg, ohne sie anzukucken oder anzusprechen, einfach normaler Alltag.

Ich vermute, das dies auch eine Marotte aus dem Zirkus ist,
denn wenn man sagt „Hepp“ oder so, damit sie zu einem kommt,
verkriecht sie sich.

Je nachdem wie wichtig es dir ist, ihr die Angst vor bestimmten Sachen zu nehmen: soll sie die Angst vorm „Hepp“ verlieren, bietet es sich an, in Deinen ganz normalen Alltag ab und zu ein Hepp einzubauen - ohne sie anzukucken oder sonst irgendwie zu beachten. Wenn du Blumen gießt, sag der Blume ein Hepp. Gib dem Nachrichtensprecher ein fröhliches Hepp. Sie wird allmählich merken, dass bei Hepp nichts (mehr) passiert. Wichtig ist eben dabei das Ignorieren. Hepp hat ab sofort nichts mehr mit ihr zu tun.

Wenn man einen Ball wirft oder so, verkriecht sie
sich wie vor Angst und schaut dann so „von der Seite“…

auch hier, z.B. ab und zu einen Ball erstmal durch die Wohnung kugeln (oder nur auf den Boden legen, je nach Hundestresspegel) und erstmal von ihr wegbewegen (den Ball) und immer schön ignorieren (den Hund). Später fliegt der Ball halt mal einen Meter nach links auf die Wiese, während sie gerade 20m weiter weg ist, und du holst ihn dir selber wieder, ohne sie zu beachten.

Wie reagiert ihr eigentlich, wenn der Hund mal wieder Angst zeigt? Kommt sie in der Wohnung zu euch, wenn ihr sie ruft?

Gruß,
Anna

das ist schön für den Hund, weniger schön für die Gejagten.
Brut- und Setzzeit ist zwar jetzt vorbei, es bleibt z.B.
Verletzungsgefahr für die Beute, Gefährdung von anderen, wenn
der Hund einem Fahrrad/ Auto/ in den Weg rennt, Gefahr des
Erschossenwerdens deines Hundes.

Also während der Brutzeit kommt sie da nicht hin. Soviel Verständnis habe ich auch :wink:
In der Regel ist es eigentlich auch so, das sie die Tiere mehr „aufschreckt“, als wirklich jagd. Ich meine, wenn man irgendwo hinten auf der Wiese Tauben oder Raben sieht und sie mit einem Affenzahn hinläuft, dann sind die natürlich schon lange weg, bevor sie auch nur Ansatzweise in die Nähe kommt. Mit Hasen ist es so ziemlich das selbe. Nur einmal blieb ein Hase (oder Karnickel, war aber doch Größer…) sitzen und der Hund wäre möglicherweise zurückgekommen, da habe ich sie zurückgerufen und sie kam dann auch sofort zurück…
Wo Fahrräder und Autos sind gehe ich eigentlich nicht (bzw. sind auch keine Tiere). Ist jetzt aber auch nicht so, das sie die ganze Zeit über „Auf der Jagd“ ist. Nur wenn sie mal etwas entdeckt - und das ist recht selten :smile:

das würde ich nun wieder nicht unter Jagdtrieb zählen, einfach
normales Spielverhalten

Ja, das kann ich nicht beurteilen. Weil sie ihn auch immer fröhlich in den Schwanz beisst, wenn sie ihn hat :smile:
Wir hatten einmal unterwegs eine Frau mit einem Hund getroffen, die ihrem Hund immer einen Ball geworfen hat. Und somit hatte unsere einen „flüchtenden Hund“ vor sich und da kann sie wirklich nicht anders als da kläffend hinterherzulaufen…
Ich vermute einfach, das sie früher immer von anderen Hunden unterdrückt oder bestiegen wurde (weil sie das auch überhaupt nicht leiden kann) und deswegen auf alles losgeht, was vor ihr wegläuft oder angeleint ist…

naja, da rümpfen meine Hund auch die Nase :wink: was ist mit z.B.
Leberwurst? Könnte ihr das Spaß machen, z.B. einen Klecks
Leberwurst zu finden, den du (zuerst ganz leicht auffindbar)
versteckst? Vielleicht könnt ihr auch gemeinsam erfolgreich
etwas finden, wenn du ihr was Leckeres in einer trockenen
Erdspalte zeigst und sie darf buddeln, solche Dinge.
Hintergrund ist neben dem Hundespaß auch, dass du
interessanter wirst für sie, dass also in deiner Umgebung
immer was ganz tolles passiert.

Mit Esssachen ist sie doch sehr wählerisch und ich möchte mir bei diesem Wetter keine „offene Leberwurst“ in die Tasche stecken :smiley:
Darüber hinaus halte ich es für keine Gute Idee irgendwo in der Natur Lebensmittel zu verstecken, die sie dann essen darf. Bei uns am Haus wird oft von Wohnparteien gegrillt und die schmeissen dann die Essensreste in die Büsche. Da ist sie dann immer und frisst das auf (bei meinen Eltern, weil die da nicht so schnell hinterher sind).
Das möchte ich ihr doch ganz gerne abgewöhnen, zumal bei uns wohl auch oft vergiftetes Essen „ausgestreut“ wird. Wäre für den Hund dann wohl schwer zu unterscheiden, was sie dann nun essen darf und was nicht. Also essen nur zu Hause, oder aus „meiner Hand“… So sehe ich das jedenfalls…

Wie seid ihr denn an Apportierübungen bisher rangegangen? Wenn
sie schonmal gern Zeugs (ihre Stofftiere) im Maul hat, ließe
sich das bestimmt ausbauen. Dazu wärs wichtig zu wissen, was
sie als Belohnung empfindet, z.B. eure Aufmerksamkeit,
Leberwurst, was dir einfällt. Dass sie das Vieh überhaupt
festhält, heißt für mich, dass sie es schon attraktiv findet,
eventuell auch das vielleicht stattfindende Zerrspiel?
Zusätzlich könnt ihr Spielzeug interessanter machen, indem es
nicht ständig zugänglich ist, indem Spielzeug Spaß für sie
bedeutet (was sie eben als Spaß empfindet, siehe Belohnungen),
wenn sie also mit dem Teil ankommt, gibts Aufmerksamkeit,
sobald sie es fallenlässt, geht ihr im gleichen Moment
kommentarlos weg, ohne sie anzukucken oder anzusprechen,
einfach normaler Alltag.

Also das „Zerrspiel“ findet nicht statt. Wenn ich es nehme und sie es nicht loslässt, dann „hängt sie einfach dran“… Also kein Zurückziehen oder so. Wenn ich es dann wegwerfe ist es ihr wie gesagt egal. Sie „spielt“ damit auch nicht so.
Belohnung ist auch schwer einzuordnen, da sie oft auch sehr ängstlich aussieht, wenn man sie nur streicheln will (Schwanz eingezogen, ängstlicher Blick). Immer so, als erwartet sie Haue, die sie bei uns noch nie bekommen hat.

Je nachdem wie wichtig es dir ist, ihr die Angst vor
bestimmten Sachen zu nehmen: soll sie die Angst vorm „Hepp“
verlieren, bietet es sich an, in Deinen ganz normalen Alltag
ab und zu ein Hepp einzubauen - ohne sie anzukucken oder sonst
irgendwie zu beachten. Wenn du Blumen gießt, sag der Blume ein
Hepp. Gib dem Nachrichtensprecher ein fröhliches Hepp. Sie
wird allmählich merken, dass bei Hepp nichts (mehr) passiert.
Wichtig ist eben dabei das Ignorieren. Hepp hat ab sofort
nichts mehr mit ihr zu tun.

Das (und das mit dem Ball) hört sich logisch an. Werde das mal ausprobieren.

Wie reagiert ihr eigentlich, wenn der Hund mal wieder Angst
zeigt? Kommt sie in der Wohnung zu euch, wenn ihr sie ruft?

Ich versuche ihr zu zeigen, das sie keine Angst haben braucht, indem ich sie lieb streichel. Wenn sie das „nicht will“, dann lasse ich sie links liegen.
In der Wohnung kommt sie eigentlich immer. Draußen wie gesagt auch.
Nur das sie mir auf den Schoss springt oder so, das macht sie selten. In der Regel eigentlich nur dann, wenn meine Mutter (Rudelführer) nicht da ist. Ich glaube, dann bin ich „zweiter Rudelführer“… Dann freut sie sich zumindestens immer besonders wenn ich komme und weicht mir nicht von der Seite…

Gruß
Andreas

Hallo Andreas!

Ich versuche ihr zu zeigen, das sie keine Angst haben braucht,
indem ich sie lieb streichel.

Eben dass sollte man vermeiden. Die Hundelogik funktioniert ein bisschen anders als die eines Menschen. Für dich mag es lieb gemeintes, beruhigendes Streicheln sein, für den Hund ist es eine Bestätigung für ihr Verhalten… mit dem Streicheln sagst du ihr quasi „Ist ok das du Angst hast, das ist richtig“.
Aus ähnlichen Gründen haben viel Hunde Angst vor Gewitter… nicht weil sie natürlicher Weise Angst vor Gewitter haben, sondern weil der Halter vielleicht irgendwann mal mehr oder weniger bewusst angefangen hat, ihn bei Gewitter beruhigen zu wollen, und der Hund dadurch erst auf eine besondere Situation aufmerksam geworden ist.

Generell sollte man vermeiden Ängste zu bestätigen. Das beste ist, den Hund in einer solchen Situation komplett zu ignorieren, auch wenns manchmal schwer fällt. Das ist eben das Prinzip was dir mit dem Ball oder dem Hepp erklärt wurde. Man sollte es wie die natürlichste Sache der Welt behandeln, nichts was Aufmerksamkeit erregt. Wenn der Hund zunächst Angst hat, da muss er da mehr oder weniger allein durch. Wenn ihr als Rudelführer da gelassen darauf reagiert und gar keine Anstalten macht auf sie einzugehen, wird sie das irgendwann merken und auch anders damit umgehen.

Ich hab mal irgendwo im Tv gesehn, da war ein Hund, der hatte panische Angst vor der Küche…alle Lockversuche und gutes Zureden haben nichts gebracht (in der Küche war der Ausgang zum Garten), das Tier war richtig aufgelöst, hat gezittert, geheult…war einfach fertig mit der Welt. Dann wurde den Haltern erklärt, sie sollen dass komplett igrnorieren, den Hund nicht mal anschauen, geschweige den ihm irgendwie zureden. … und siehe da, keine zwei Tage später ist der Hund das erste mal durch die Küche gelaufen ^^
…wie gesagt, ein Hund funktioniert bisschen anders. Obwohl, mit Kleinkindern funktioniert das noch ähnlich, nur später nicht mehr so gut.

lieben Gruß und viel Erfolg mit dem Hund
aj

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Hallo Andreas,

ich möchte mir bei diesem Wetter keine „offene Leberwurst“ in die Tasche
stecken

Da habe ich einen Tipp: Es gibt (in Outdoor-Läden oder im Internetversand für Hundesachen) Plastiktuben, die man selbst befüllen und verschließen kann. So bleibt die Wurst auch einen Spaziergang lang frisch :smile:

Leberwurst ist zwar lecker, aber nur in kleinen Dosen zu genießen, weil salzig. Zum Belohnen kann Hund aber ruhig einen Klecks vertragen. Wir füllen auch Reis mit Hühnchen (gehäkselt), Quark mit Banane oder Leberwurst und manchmal sogar Katzenfutter in diese Tuben und nahmen sie mit auf unsere Spaziergänge. Außergewöhnliche Leistungen (beispielweise umkehren, wenn der Hund hinter dem Hasen herjagen will, wir haben eine 8-monatigen Setter) werden dann mit dieser Leckerei belohnt, anderes mit selbstgebackenen Hundekeksen oder dem normalen Trockenfutter.

Ach ja, die Tuben kosten das Stück ca. 2,50 EUR.

Viel Spaß beim Spazierengehen
Yolanthe

PS
Vom Boden darf unser Hund auch nichts fressen - das muss er aber erst noch lernen :wink:

noch eine kleine Ergänzung zu meinen Vorrednern:

Das möchte ich ihr doch ganz gerne abgewöhnen, zumal bei uns
wohl auch oft vergiftetes Essen „ausgestreut“ wird. Wäre für
den Hund dann wohl schwer zu unterscheiden, was sie dann nun
essen darf und was nicht. Also essen nur zu Hause, oder aus
„meiner Hand“… So sehe ich das jedenfalls…

draußen „selber“ gefundenes Essen dürfen meine beiden auch nicht vertilgen, und sie scheinen das auch zu unterscheiden: manchmal lass ich sie auf Kommando suchen, wenn ich irgendwo etwas versteckt hab, das dürfen sie vertilgen. Gleichzeitig bringt mir Amy alles Essen an, was sie unterwegs per Zufall findet und spuckt es mir vor die Füße, zuletzt eine Eiswaffel und ein halbes Käsebrot. Dann lob ich wie verrückt, und Hund und ich sind glücklich. :smile:

Gruß,
Anna