Was wird aus Wirecard?

Guten Abend,
ist Wirecard das neue Enron oder wird es so glimpflich ablaufen wie bei VW?

M.E. bekommen ein paar Leuten den schwarzen Peter zugeschoben, die restlichen hohen Herren des Unternehmens benehmen sich wie die 3 klugen Affen und nach einer Weile wird der überschuldete Konzern von einem Konkurrenten geschluckt.

Was denkt ihr?

Gruß
Desperado

Drei Fälle, die nicht die geringste Ähnlichkeit aufweisen. Ein wunderbarer Einstieg.

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Was genau die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den Fällen sind brauchen wir nicht zu diskutieren.

M.E. ist der extreme Kursverlust aber übertrieben denn auch wenn es die 1,9 Milliarden nie gegeben hat ist das Unternehmen ein funktionierender Betrieb der die Sache mit einem blauen Auge überleben wird.

VW hat einfach die Zeichen der Zeit verpennt, und dachte uns gehts gut, machen wir so weiter.

Wirecard hingegen hat die Zeichen erkannt und gemerkt, dass es nicht darauf ankommt ob oder was man produziert, sondern wie hoch die Bilanz ist, woher die Liquidität auch immer kommt oder eben nicht. Wichtig ist, was die Aktionäre glaube, was man ihnen zahlen kann. So schafft man es bis in den DAX.

Wie gesagt, darauf kommt es nicht an. Neues Kapital gibt es nicht mehr, wenn man keine Liquidität vortäuschen kann. Im Verhältnis zum Aufwand war der Ertrag wohl auch nicht so dolle.
Immerhin kan man den Vorständen nicht vorwerfen, sie hätten Geld vernichtet, weil es eh nie da war. Nur Aktionäre, die irgendwas geglaubt haben.

Wie das mit dem Vortäuschen von Liquidität bei Privatpersonen funktioniert, hat Martin Suter sehr schön in seinen Allmend-Romanen beschrieben :slight_smile:

Es ist mir trotzdem ein Rätsel, wieso man diese drei völlig unterschiedlichen Fälle in einem Satz nennen muß.

Ist das so? Zumindest einen Geschäftsbereich hat es möglicherweise nie gegeben:
„Der Vorstand geht außerdem davon aus, dass die bisherigen Beschreibungen des sogenannten Drittpartnergeschäfts (Third Party Aquiring) durch die Gesellschaft unzutreffend sind. Die Gesellschaft untersucht weiter, ob, in welcher Art und Weise und in welchem Umfang dieses Geschäft tatsächlich zugunsten der Gesellschaft geführt wurde."

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Eine Bilanz ist nicht hoch, sondern allenfalls lang und die Höhe der Bilanzsumme ist ein völlig uninteressantes Kriterium, wenn man nicht gerade geschäftsmäßig Vermögen verwaltet oder Kredite vergibt.

20% Umsatzrendite würde ich also furchtbar nicht bezeichnen wollen. Das ist das, was man bei Software- oder Kalkherstellern erwarten würde.

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Immerhin gab es ja ein viertel der Bilanzsumme gar nicht, was wohl einen um 33% hoheren Unternehmenswert vortäuscht. Schliesslich ist die Aktie ja um 85% gefallen.

Aber in der Tat gibt es ein Operatives Geschäft, das etwas abwirft.

Was meinst du, was jetzt passiert?

  • wirecard fliegt aus dem DAX?
  • Die Geschäfte gehen mit einem neuen Vorstand normal weiter?
  • wirecard wird übernommen, da die Aktien gerade günstig sind?
  • Das operative Geschäft wird verkauft?