Hi Frau Gabi,
Die Kupferplatte wird heißer als das Wasserbecken.
Das Wasserbecken speichert mehr Energie.
Das Maß für die Fähigkeit, Thermische Energie zu speichern, ist die Wärmekapazität. Ihr Wert ist für Wasser deutlich höher als für Kupfer.
Begründung der Wärmekapazität:
Die zugeführte Energie (Sonneneinstrahlung) ist in beiden Fällen gleich.
Gemäß der Energieerhaltung können das Wasser bzw. Kupfer diese Energie lediglich unterschiedlich umwandeln / verwenden, nicht aber vermehren oder mindern.
Mit 2 Atomen sieht das Kupfermolekül wie ein Stab aus.
Wie jeder Körper hat es 3 Möglichkeiten, sich im (3-dimensionalen) Raum auszurichten (Translationsbewegung). Ferner kann es in 2 Richtungen rotieren und in eine Richtung schwingen.
Das 3-atomige Wassermolekül kann zusätzlich in eine weitere Richtung rotieren und in zwei weitere Richtungen schwingen.
Außerdem können zwischen Wasserstoff-Atomen verschiedener Moleküle sog. Wasserstoffbrücken gebildet werden, was große Mengen der erhaltenen Energie als elektrostatische Energie bindet.
Nur bei Energieumwandlung in Translationsbewegungen wandelt ein Molekül thermische Energie in kinetische Energie um (und nur diese Energie äußert sich als Temperaturanstieg). Bei allen anderen Energieverwendungen wird die thermische Energie gespeichert.
Welche Bewegung das einzelne oder gar alle Moleküle tatsächlich ausüben, ist aber unbekannt.
Daher wird unterstellt, dass jede der Bewegungen gleich wahrscheinlich ist und entsprechend die Gesamtenergie auf alle Bewegungsmöglichkeiten gleichmäßig verteilt.
Je mehr Energieverwendungsmöglichkeiten bestehen, desto weniger Energie verbleibt bei dieser Gleichverteilung für die Nutzung als (temperaturerhöhende) kinetische Energie.
Daher verwendet Kupfer die thermische Energie zu größeren Anteilen für Translationsbewegungen und Wasser zu größeren Anteilen zur Wärmespeicherung.
Beste Grüße
Thomas