Hallo Jule!
Und doch: Die lückenloseste Nachweisführung über das
Zuchtgeschehen findet sich beim VDH. Und im Gegensatz zu allen
anderen Verbänden in Deutschland kann der VDH Erbgänge über
viele Generationen nachvollziehen und genetische Probleme
erkennen und zuordnen.Mit Hilfe von „Dogbase“, einem EDV-Programm, das inzwischen
Züchtern etlicher Rassen als Informationsquelle dient, finden
sich alle Stammdaten, die Ergebnisse genetischer Analysen (wie
Genotypwahrscheinlichkeiten, Zuchtwerte, Inzuchtkoeffizienten,
rezessive Erbfehler), Diagnosen (HD, Zahnfehler,
Rutenanomalien…), sowie Titel und Prüfungen.Der Umstand, dass bei anderen Zuchtverbänden (und bei
Mischlingen sowieso) keine umfassenden Krankheitsnachweise
existieren, bedeutet bei weitem nicht, dass es sie nicht gibt.
Im Gegenteil: Fehlende Informationen verursachen oft weitaus
schwerer wiegende gesundheitliche Probleme, als bei genetisch
kontrollierten Zuchten - nur sind sie nicht nachweisbar.
kann es nicht eher sein, dass die meisten der Krankheiten der Rassehunde erst durch die über viele Jahrzehnte herangezüchteten Rassestandards zum Problem werden (z.B. HD, bestimmte Herz-, Augen-, Haut-, Atemwegskrankheiten), die ein Straßenköter nie hätte?
Mischlinge sind nicht per se gesünder als Rassehunde. Wenn
beide Elterntiere bestimmte Dispositionen vererben, werden
diese sich beim Mischling selbstverständlich ebenfalls zeigen.
Ein Vorteil besteht bei Mischlingen unter Umständen darin,
dass nicht von beiden Elterntieren die selben genetischen
Schäden weitergegeben werden und sich damit verstärken können.
Und selbstverständlich ist der Genpool größer als bei
sämtlichen Rassezuchten, was eine grundsätzlich geringere
Ausprägung genetischer Erkrankungen bedingt.
das sehe ich ein bisschen anders. Auch wenn ich keine Statistiken habe und auch keine konkreten Zahlen in meinem Umfeld vorweisen kann, so höre ich doch bei weitem mehr von gesundheitlichen schweren Problemen bei Rassehunden (z.Zt. vornehmlich Golden Retriever und Labradore, da gefühlt jeder dritte reinrassige Hund zu dieser Gattung gehört). Allerdings kenne ich wirklich nicht einen einzigen Mischling, der HD oder Herzprobleme hat. An einen Zufall mag ich nicht glauben.
Man kann nun natürlich die Rassehundezucht als solche in
Frage stellen. Und wenn das jemand tun will, lassen sich
sicherlich auch ausreichend Argumente dafür finden.´
das möchte ich gar nicht, ich finde es nur falsch, grundsätzlich VDH Züchter und ihre Zuchthunde zu verherrlichen.
Man sollte aber eines nicht vergessen: Letzten Endes bestimmt
die Nachfrage das Angebot. Solange Menschen bestimmte Rassen
haben wollen, wird es sie geben. Die Frage ist hier lediglich,
ob das Zuchtgeschehen bei einem Verband besser oder schlechter
als bei anderen ist.
ohne Frage. Und so lange die Leute Rassehunde kaufen, wird es auch reichlich Rasse-Secondhand-Hunde im Tierheim geben…
Und hier gilt es ganz sicher wachsam zu bleiben. In erster
Linie sollte man aber doch immer beim eigenen Geschmack
anfangen. Dabei sollte man nicht übersehen, dass nicht nur
Mops und Co unserer Verantwortung unterliegen. In diesem
Zusammenhang stellt sich nämlich auch die Frage, wie man denn
das Gottspielen bestimmter „Tierschützer“ bewerten möchte, die
die kleinen, niedlichen und in Deutschland gut vermittelbaren
Hunde aus den Tötungsstationen holen, während die anderen dort
sterben dürfen.
da ist die Frage, wie sinnvoll es überhaupt ist, Tiere aus dem Ausland nach Deutschland zu holen - ein weiteres großes Thema.
Aber wenn schon Tier aus dem Ausland, dann macht es natürlich deutlich mehr Sinn die vermittelbaren Tiere zu nehmen als die unvermittelbaren, die ihr Leben letztlich im Tierheim fristen. Selbst wenn es traurig ist. Das hat m.E. nichts mit „Gott spielen“ zu tun.
Viele Grüße
Inge