Waschmaschine -Schleudern-

Moin,

meine Waschmaschine (Frontlader) schleudert die Wäsche am Schluß mit bis zu 1400 1/min.

Nun ist die Wäsche in der Trommel ja etwas ungleichmäßig verteilt, so daß eine gewisse Unwucht vorliegt.

Beim Schleudern mit 1000 1/min und 1200 1/min hat die Maschine mehr Unruhe (Vibration) als bei 1400 1/min.

Die Fliehkraft steigt ja quadratisch mit der Winkelgeschwindigkeit an, also müßte die Maschine bei 1400 1/min doch am unruhigsten sein.

Wie ist der physikalische Zusammenhang, daß ich das nicht so beobachte?

Grüße.

roysy

Moin Roysy,

Wie ist der physikalische Zusammenhang, daß ich das nicht so
beobachte?

das Zauberwort heißt ‚Resonanz‘
Die Entwickler legen die Dämpfung und Federung der Trommel so aus, daß bei üblicher Beladung die Resonanzfrequenz bei eben 1000/min und nicht bei 14000/min liegt.

Gandalf

Moin Gandalf,

das Zauberwort heißt ‚Resonanz‘
Die Entwickler legen die Dämpfung und Federung der Trommel so
aus, daß bei üblicher Beladung die Resonanzfrequenz bei eben
1000/min und nicht bei 14000/min liegt.

So einfach wird’s nicht sein.

Ich habe einmal in die Trommel hereingefaßt. Man kann sie mit der Hand etwas herunterdrücken.
Alles ist beweglich „aufgehängt“. Das stärkste Schütteln erfolgt eigentlich relativ kurz nach dem Anlaufen. Danach wird die Vibration geringer.

Die Resonanzfrequenz liegt demnach w e s e n t l i c h niedriger als 1000/min.

14000/min ist ein Schreibfehler von Dir.

Deine Erklärung und insbesondere die Resonanzfrequenz von 1000/min kann nicht ganz zutreffend sein.

Grüße.

roysy

Moin,

So einfach wird’s nicht sein.

warum?

Ich habe einmal in die Trommel hereingefaßt. Man kann sie mit
der Hand etwas herunterdrücken.

Eben, sie ist elastisch aufgehängt.

Alles ist beweglich „aufgehängt“. Das stärkste Schütteln
erfolgt eigentlich relativ kurz nach dem Anlaufen. Danach wird
die Vibration geringer.

Darf ich Dich zitieren?

Beim Schleudern mit 1000 1/min und 1200 1/min hat die Maschine mehr Unruhe (Vibration) als bei 1400 1/min.

Die Resonanzfrequenz liegt demnach w e s e n t l i c h
niedriger als 1000/min.

Ich bin von Deinen Angaben ausgegangen.

14000/min ist ein Schreibfehler von Dir.

Kann passieren, selbst ich bin nicht pärfäkt

Deine Erklärung und insbesondere die Resonanzfrequenz von
1000/min kann nicht ganz zutreffend sein.

Immer noch die Frage warum.
Wenn die Trommel bei ca. 1000/min resoniert, ist sie bei 1400/min ziemlich weit von der Resonanz entfernt und somit recht stabil.

Gandalf

Hallo Gandalf,

Wie ist der physikalische Zusammenhang, daß ich das nicht so
beobachte?

das Zauberwort heißt ‚Resonanz‘
Die Entwickler legen die Dämpfung und Federung der Trommel so
aus, daß bei üblicher Beladung die Resonanzfrequenz bei eben
1000/min und nicht bei 1400/min liegt.

Dämpfung ist ein Tiefpass. Die Dämpfung nimmt also mit der Frequenz auch zu.
Eigentlich sollte die Resonanzfrequenz ausserhalb der Betriebsfrequenzen liegen.

MfG Peter(TOO)

Moin,

So einfach wird’s nicht sein.

warum?

Weil die Maschine nicht mit 1000 /min betrieben werden kann, wenn die Resonanzdrehzahl ebenfalls 1000 /min betragen sollte.

Ich habe einmal in die Trommel hereingefaßt. Man kann sie mit
der Hand etwas herunterdrücken.

Eben, sie ist elastisch aufgehängt.

Ja und was bedeutet das konkret?

Alles ist beweglich „aufgehängt“. Das stärkste Schütteln
erfolgt eigentlich relativ kurz nach dem Anlaufen. Danach wird
die Vibration geringer.

Darf ich Dich zitieren?

Darfst Du.

Beim Schleudern mit 1000 1/min und 1200 1/min hat die Maschine mehr Unruhe (Vibration) als bei 1400 1/min.

D.h. bei 1200 läuft sie ruhiger als bei 1000 und bei 1400 ruhiger als bei 1200.
Damit habe ich nicht gesagt, daß 1000 /min die Resonanzdrehzahl ist.

Die Resonanzfrequenz liegt demnach w e s e n t l i c h
niedriger als 1000/min.

Ich bin von Deinen Angaben ausgegangen.

Zur Resonanzdrehzahl habe ich keine Angabe gemacht, da ich sie nicht kenne.
Die 1000/1200 u. 1400 /min stehen in der Beschreibung der Maschine

Deine Erklärung und insbesondere die Resonanzfrequenz von
1000/min kann nicht ganz zutreffend sein.

Immer noch die Frage warum.

Nein, weil sie viel zu hoch wäre und einer Betriebsdrehzahl entspräche. Bei dieser Resonanz flöge die Maschine dann auseinander.

Wenn die Trommel bei ca. 1000/min resoniert, ist sie bei
1400/min ziemlich weit von der Resonanz entfernt und somit
recht stabil.

Falsche Voraussetzung und somit falscher Rückschluß.

Leider viele Worte aber keine Erklärung.

Gruß.
roysy

Hallo,

Die Fliehkraft steigt ja quadratisch mit der
Winkelgeschwindigkeit an, also müßte die Maschine bei 1400
1/min doch am unruhigsten sein.

Vergiss alle Vorredner. Es ist wohl kein Maschinenbauer dabei.

Die Eigendrehzahl (kritische Drehzahl) eines solchen Systems kann mann überschläglich abschätzen.
n_e = ca. 300*sqrt(1/f) wobei n in 1/min und f = Durchbiegung/Einfederung in cm.

Es gibt „steife“ Lagerungen und „weiche“ Lagerungen.

„Steif“ bedeutet, die Eigendrehzahl ist weit höher als die Betriebsdrehzahl. Diesen Betrieb bezeichnet mann als „unterkritisch“.

Bei der „weichen“ Lagerung ist die Eigendrehzahl weit unterhalb der Betriebsdrehzahl.

Diesen Betrieb bezeichnet man als „überkritisch“.

Eine Waschmaschine und auch eine Wäscheschleuder werden „überkritisch“ betrieben.
Das hast Du selbst bemerkt mit der Feststellung, das sich die Maschine
kurz nach dem Anlaufen am stärksten schüttelt.

Der Grund liegt darin, daß sich bei diesen Maschinen durch ungleichmäßige Wäscheverteilung immer eine gewisse Unwucht ergibt.

Würde man sie „unterkritisch“ betreiben, würde die Unwucht mit steigender Drehzahl immer größer. Die Waschmaschine würde immer stärker vibrieren und „bollern“. Das war ja Deine Frage.

Bei „überkritischem“ Betrieb tritt ein anderer- in diesem Fall gewollter- positiver Effekt ein:

Mit steigender Drehzahl „zentriert“ sich die Trommel von selbst, sie läuft also immer „runder“ und erschütterungsfreier.

Der mathematische Beweis ist etwas umfangreich.

Je höher die Drehzahl, desdo ruhiger der Lauf.
Bei Wäscheschleudern in Hotelbädern kann man das ebenfalls feststellen.

Legt man die Badewäsche zum Schleudern etwas ungeschickt ein, taumelt die Schleuder nur etwas und läuft nicht hoch (weil der Motor nur eine geringe Leistung hat, zieht er nicht durch).

Legt man die Badehose dann etwas geschickter ein, läuft die Schleuder an, schüttelt sich etwas und läuft dann auf die Betriebsdrehzahl hoch, wobei die Vibrationen immer mehr abnehmen selbst wenn später durch die Rotation während des Laufs die Badehose einseitig an die Wandung der Schleuder gedrückt wird.

Beim „Schütteln“ hat sie sie ihre Eigendrehzahl durchlaufen und läuft danach „überkritisch“.

Genauso ist der Effekt bei der Waschmaschine im Schleudergang.

Gruß:
Manni

Moin Manni,

Beim „Schütteln“ hat sie sie ihre Eigendrehzahl durchlaufen
und läuft danach „überkritisch“.

hat diese Eigendrehzahl nichts mit Resonanz zu tun?

Gandalf

Hallo Gandalf,

Beim „Schütteln“ hat sie sie ihre Eigendrehzahl durchlaufen
und läuft danach „überkritisch“.

hat diese Eigendrehzahl nichts mit Resonanz zu tun?

Eigendrehzahl, Eigenresonanz, Resonanzdrehzahl…
Es gibt verschiedene Bezeichnungen. Auf jeden Fall ist es die systembedingte kritische Drehzahl einer schwingenden/federnden Einrichtung, bei der Schwingungsausschläge theoretisch unendlich groß werden.

Gruß:
Manni

Moin,

Genauso ist der Effekt bei der Waschmaschine im Schleudergang.

Danke für die Erklärung, sie ist nachvollziehbar und einleuchtend und einen* von mir.

Grüße.

roysy