Wasser drückt von unten durch den Kellerboden

Seit Jahren haben wir immer wieder mal Wasser im Keller nach starkem Regen. Die Hauswand des 4 Famileinhauses war nicht richtig dicht. Mein Kellerraum stand dann unter Wasser und wertvolle Geräte mahmen Schaden.
Nun wurde vor 2 Jahren die Hauswand vom Vermieter durch eine dicke Kunststofffolie abgedichtet Danach war erst einmal Ruhe. Nach einem Jahr hatten wir wieder Wasser im Keller, weil die Dachrinne verstopft war und das Wasser vom Dach direkt über die Dachrinne rüberschwappte und an der Hauswand herunter lief. Das Wasser musste sich dann wohl vor der Hauswand gesammelt haben und unter den Kellerboden gewandert sein. Es kam durch die morschen Fugen der untersten Steinreihe und auch etwas durch die Ritzen im Kellerboden in der Nähe der Hauswand durch.
Nach dem die Dachrinne gerieinigt wurde war dann wieder Ruhe, bis heute. Der viele Regen hat wieder Wasser in den Keller gebracht. Nun soll morgen die Kellerwand auf Anraten des Klempners von innen von einem Maurer wasserdicht gemacht werden. Dies halte ich nun für völligen Unsinn, da dann das Wasser noch mehr von unten drücken wird.

Ich meine, es muss doch erst einmal der Grund gefunden werden, warum sich so viel Wasser vor der Hauswand sammelt. Für mich kommen folgende Gründe in Frage:

Znächst scheidet eine Wasserader unter dem Kellerboden aus, da das Wasser nur in der Nähe der Hauswand durch den Kellerboden kommt.

Der Kellerboden liegt etwa 1,80 m unterhalb der Oberfläche. Kann denn innerhalb eins Tages der normale Dauerregen so tief eindringen, dass ich in 12 Stunden ca. 150 Liter Wasser aufsaugen musste?
Vor unserer Hauswand verläuft in ewa 4m Abstand ein Graben, in dem das Wasser der Straße eingeleitet wird. Hier ist mir schon aufgefallen, dass das Wasser im Graben durch ein Maulwurfsloch oder ähnlichem versickerte. Kann es daher nicht ein Grund sein, dass durch die vielen Maulwurfsgänge das Wasser an die Hauswand gelangt und von da unter den Kellerboden.

Kann mir jemand weiterhelfen, damit ich meinem Vermieter die richtigen Argumente für eine erfolgreiche Suche der Urasche und Instandsetzung geben kann?

Hallo "bostanni,
obwohl Deine Anfrage ohne jegliche Höflichkeitsform begann und beendet wurde, dennoch meine (höfliche) Antwort.
Die Antwort und Hintergründe der Wassereinbrüche hast Du Dir bereits selber gegeben.
Was denkst Du, was ein Bach (oder auch ein See/Gewässer) darstellt?
Es ist ein Indiz für die Grundwasserwechselzone!
Nur weil das Wasser nicht durch die Betonsohle drückt, heißt das nicht, dass es nicht darunter stehen (fließen) könnte.
Das Thema „Grundwasserströmungen“ ist sehr komplex. Man benötigt einen entsprechend bindigen Untergrund, der eventuell im Lauf der Jahre nachverdichtet wurde, und erhält (unbemerkt) eine wasserführende Schicht. Auch abseits des Hauses vielleicht, durch Straßenverkehr o.ä., doch die Auswirkungen machen sich aufgrund veränderter Grundwasserführung bemerkbar.
Dass sich ein Wassereinbruch nach Regentagen und auch durch Wasser aus verstopfter Regenrinne auswirkt, spricht ebenfalls für meine Theorie.
Die Hauswand ist aufgrund ihres Gefüges nur das „schwächste Glied“ in der Kette. Das Wasser vom Bauwerk fern zu halten ist das Ziel - doch bei den beschriebenen Ausgangsvoraussetzungen unmöglich.
Von innen diese Wand abzudichten ist aus meiner Sicht blanker Unsinn, wenn die Gründe für das anstehende Wasser nicht zweifelsfrei geklärt sind.
Einem Leck in einem Schiff kann man nur durch Abdichten, nicht aber durch größere Leistung einer Pumpe begegnen.
Ähnlich ist das auch hier in dem von Dir beschriebenen Fall.
Auch Drainagen werden da kaum zu helfen vermögen, wenn der übliche Grundwasserstand bereits auf 1,8m steht und diese ohnehin schon geringe Höhendifferenz zur Bauwerkgründung durch Regenfälle noch niedriger wird.
Nachträglich etwas zu verändern, das bedarf einer Fachplanung durch einen entsprechenden Architekten oder eine Bauunternehmung, welche® auf diese Form der Problemstellung spezialisiert ist.
-.-.-.-.-
Gruß: Klaus

Hallo Klaus,

vielen Dank für Deine Antwort.

Das mit der Grundwasserströmung ist schon interessant.

Meine Beobachtungen und mein Gefühl sagen mir aber, dass dort keine Grundwasserströmung fließt, weil unser Gebäude auf der höchsten Stelle liegt und nach allen Seiten abfällt.

Kann das normale Regenwasser innnerhalb eines Tages ca. 1,50 m bis 1,80 m tief eindringen? Und ist es möglich, dass durch Maulwurfsgänge das Wasser im Abbflußgraben, dass nur bei Regen fließt, nach ca. 4m bis an die Hauswand herangeführt wird?

Ich würde gerne den Graben auf unserer Hausfront verrohren lassen, damit kein Wasser von dort an unser Haus gelangen kann. Die anderen Häuser stehen weiter weg vom Graben und sind zur gleichen Zeit vor ca. 45 Jahren einheitlich erbaut worden. Sie haben aber diese Schäden noch nie gehabt.

Was mich auch stutzig macht, ist dass unter unserem Balkon die Erde trocken bleibt, aber direkt im Keller darunter kommt das Wasser auch durch die Wand zwischen Kellersohle und Wand.

Hoffenlich kann mir noch jemand den entscheidenden Tipp geben. Ich bin total frustiert und müde, da ich in der Nacht ein paar mal aufgestanden bin, um das Wasser abzusaugen. Gestern abend hat der Regen schon aufgehört, das Wasser strömt jetzt auch nur noch an einer Stelle ein wenig nach. Statt 10 Liter in einer halben Stunde nur noch einen halben Liter in ca. 5 Stunden. Bis alles wieder trocken ist und ich den Keller wieder nutzen kann, weerden noch einige Tage vergehen. Zu allem Übel soll es in 3 Tagen noch mal sehr kräftig regnen und ich bin dann für ein paar Tage unterwegs. Und von meinen Nachbarn wird wohl keiner darauf achten, dass das Wasser immer schnell genug abgesaugt wird, damit es keine größeren Schäden im Keller verursacht.

Gruß bostanni

Hallo „bostanni“,
das technische Problem, wie Du es beschreibst, kann man nur und ausschließlich nach einer Besichtigung der Örtlichkeit lösen.
Wer den Lösungsweg aufzeigen will, der muss über alle Besonderheiten des Objekts und des umgebenden Geländes informiert sein.
Über ein Internetforum kann Dir da keiner verbindlich helfen!
Interessant könnte für Dich eine örtliche Tiefbauunternehmung sein, welches Du einfach einmal anfragen solltest.
-.-.-.-.-
Gruß: Klaus

Hallo Klaus,

ja, das Tiefbauamt hatte ich schon 2 mal da. Der Chef meinte nach einer Besichtigung, dass es wohl eine Wasserader unter dem Haus sei. Eine Weiterführung der Verrohrung um etwa 10 m an unserem Haus vorbei lehnte er als unbegründet ab. Dabei hatten wir schon mal bei Augrabungsarbeiten durch Undichtigkeiten der Kabeldurchführungen Wasser mit dem Schlamm in unserem Keller. Als wir wieder mal einen Wasserschaden hatten, kam dann der Untergebene, der auch spontan eine Weiterführung der Verrohrung zustimmte. Leider hat der Chef davon Wind bekommen und vor allem wegen der klammen Kassen das Vorhaben gestoppt.

Nun habe ich heute mal vor meinem Keller auf einer Länge von ca 1 m aufgegraben. Unten in der Teife konnte ich dann nur ca. 20 cm x 20 cm freilegen. Ich stieß auf Höhe des Kellerbodens auf ein Dräinagerohr (100mm), dass bei den Abdichtungsarbeiten verlegt wurde. Neben dem Dräinagerohr wurde der Boden leicht schlammig und sehr leicht lehmig und es bildete sich dann Wasser. Da ich nicht mehr der Jüngste bin und das Graben in der Tiefe von 1,30 m mir doch schwer fiel, habe ich dann nicht weitergegraben. Die Dräinage ist längs der Hauswand auf Höhe der ersten Ziegelsteinschicht verlegt. Es endet an beiden Hausecken außerhalb des Erdreiches, so dass man von nach Öffnen des Verschlussdeckels oben hineinschauen kann. Die Stahlspirale ließ sich von beiden Seiten etwa 5,50 m weit hinein schieben und war nach dem Herausziehen feucht.
Das Abflussrohr für die Regenwasserleitung liegt genau 1,0 m unterhalb der Erdoberläche. Das Drainagerohr liegt 1,28 m unterhalb der Erdoberfläche, so dass das Drainagerohr nicht in die Schächte, die auf dem Mietgrundstück liegen, hineingeführt werden kann.

Maulwurfslöcher habe ich nicht entdeken können, dafür jede Menge halbe und ganze Mauersteine. Der Bodenaushub war normal feucht, also nicht trocken und wurde erst in Höhe des Drainagerohres schlammig und es sammelte sich dann Wasser bis zur halben Höhe des Drainagerohres. es werden also ca. 3 cm Wasser im Drainagerohr stehen, da das Drainagerohr keinen Abfluss hat. Ich hatte aber das Gefühl, dass das Wasser nicht aus dem Drainagerohr, sondern eher aus Richtung Graben und aus Richtung des Stromkabels kommt, das etwa einen halben Meter weiter in meinen Keller führt. Ich fürchte, dass das Wasser dann entlang des Stromkabels an die Hauswand kommt.

Morgen werde ich hoffentlich mehr wissen. Dann kommt mein Vermieter mit der Gartenbaufirma, die die Abdichtung und das Drainagerohr verlegt hat, um sich alles anzusehen und über eine Lösung zu entscheiden.

Ich fürchte aber, es wird wieder nichts gescheites dabei herauskommen. Denn die Abdichtungsarbeiten waren auch schon nach meiner Meinung teuer und unnötig gewesen.

Was könnte ich meinem Vermieter denn vorschlagen, außer dass er sich einen Sachverständigen holen soll. Drainagerohre in einem Kiesbett höher verlegen und mit dem privaten Sielnetz verbinden? Drainage ganz herausnehmen oder einfach einige Meter weiter Richtung vom Haus weg schräg in die Tiefe eingraben? Auf jeden Fall werde ich darauf dringen, dass er an miner aufgrabestelle wieter aufgräbt umd festzutellen, wo das Wasser herkommt.

Vielen Dank schon mal für die bisherigen Antworten und

viele Grüße

bostanni

Hallo !

Eine funktionierende Dränage (Ringdränage rund ums Haus) muß natürlich in Höhe der Kellersohle liegen(sogar etwas tiefer),damit sie wirkt.
Dazu gehört auch eine Verfüllung mit sickerfähigem Boden(auf keinen Fall bindiger Boden,Lehm/Ton),damit das Wasser nicht vor der Kellerwand ansteht,sondern nach unten in die Dränage geleitet wird.
Weiter ist zwingend erforderlich,daß die Dränage mit Gefälle in einen noch tieferen Schacht einleitet. Dort muß dann gepumpt werden,denn so tief kann man in fast allen Fällen nicht natürlich entwässern.

Wenn die Angaben stimmen,liegt die Dränage nicht tief genug und das Kellermauerwerk ist nicht/oder schlecht gegen Nässe isoliert.
Erst sagst Du Kellersohle 1,80 m unter Erdniveau,dann liegt die Dränage nur 1,28 m tief ?

Also,ich kann nur empfehlen,eine Fachfirma für Bauwerksabdichtung soll es sich vor Ort ansehen.
Man muß sicher mind. die eine Wand(wenn es wirklich nur hier anstaut),aufgraben bis zur Sohle auf ganzer Hauslänge. Dann Isolierung prüfen und verbessern,Dränage prüfen und Gefälle zum Pumpenschacht anlegen,Pumpe einbauen und Ableitung. Verfüllung mit geeignetem Boden,alten Boden abfahren od. auf Grundstück verteilen,wo es passt.

Viel Arbeit und Kosten,leider

MfG
duck313

Hallo,

Danke für die Hinweise.

Mit der Tiefe der Kellersohle hatte ich mich anfangs vertan. Von innen waren es gefühlte 1,80 m. Ich habe dann heute noch mal genau ausgemessen, es sind doch nur 1,28 m.

Von den Kosten her wird wohl ein Pumpenschacht ausscheiden. Dafür gibt mein Vermieter kein Geld aus. Möglich wäre aus meiner Sicht ein Verlängern des Drainagerohres auf dem Rasen des Grundstückes auf einer Länge von ca. 30 - 50m. Dann kann das Rohr in den vorhandenen Graben geleitet werden, der dort gegenüber der Kellersohle genügend tief liegt. Vielleicht reicht aber schon eine geringe Länge und das Wasser wird dann in ein extra in dieser Tiefe angelegtes größeres Kiesbett geleitet?

Gruß bostanni

Hallo

Ich möchte nicht empfehlen, auf eigene Faust größere Grabungsunternehmungen anzustrengen.
Ist die Bude nicht dicht, mußt Du darüber mit dem Vermieter sprechen, und woran das liegt und was am besten zu tun ist, ist ganz allein seine Sache. Du könntest höchstens fragen, ob Du bei der Ursachenfindung behilflich sein darfst, weil Du dafür Zeit hast, oder Du hast Dich herumgehört oder dergleichen.

MfG
Matthias