Hallo Oliver,
Die Energie kann also minimiert werden, wenn ε kleiner
wird. Da ein System immer sein Energieminimum anstrebt,
resultiert dies in einer Kraft, die das Dielektrikum (Wasser)
aus dem Kondensator herausdrückt.
Das stimmt nicht. Das System ist im Fall konstante Spannung nicht der Kondensator sondern die Kombination Spannungsquelle/Kondensator. Es läßt sich also garnicht so einfach sagen, wann dieses System ein Energieminimum annimmt.
Bei konstanter LAdung gilt dagegen:
W ~ 1/ε
Jetzt wird die Energie minimiert, wenn ε größer wird.
Dies resultiert in einer Kraft, die das Dielektrikum in den
Kondensator hineinzieht.
Hier ist das System der Kondensator alleine und deshalb wird das Dielektrikum tatsächlich hereingezogen.
Bei konstanter Spannung wird es aber auch hereingezogen. Das kann man am besten durch die Energiebetrachtung im Kondensator erkennen. Nehmen wir der Einfachheit halber an, εr des Dielektrikums wäre genau 2, d.h., die Kapazität verdoppelt sich dann mit Dielektrikum. Die Energie im Kondensator beträgt ohne Dielektrikum W = 0.5 U²*C. Beim Einführen des Dielektrikums muß die Spannungsquelle wegen Q=U*C nochmal die gleiche Ladungsmenge in den Kondensator „nachschieben“ und leistet dabei am Kondensator die Energie W = U*Q = U²*C. In den Kondensator mußte also insgesamt die Energie W = 0,5U²C + U²C = 1,5U²C hereingesteckt werden, um ihn auf U zu laden und zu halten. Wenn ich ihn jetzt aber von der Quelle trenne und entlade, kann ich nur die Energie W = 2* 0,5U²C = U²C entnehmen. Die fehlenden 0,5U²C müssen von der Spannungsquelle aufgewendet worden sein, um das Dielektrikum zwischen die Platten zu ziehen.
Allgemein gilt: Ein Dielektrikum mit εr immer zwischen die Platten eines geladenen Kondensators gezogen
Jörg