Wasser im Tank

Hallo!

Frau X tankte vor einem Monat bei der Tankstelle Z.
Vier Stunden später, beim ersten Kaltstart, sprang das Auto nicht mehr an.
Nach insgesamt fast 4 Wochen in der Fachwerkstatt kam letztlich heraus, dass 3 Liter Wasser im Tank waren. Den Motor kannst wegschmeißen, auch wenn er jetzt gut läuft, weil Folgeschäden nicht auszuschließen sind. Schaden ca. 6000 Euro.

Muss eigentlich die Vollkaskoversicherung von Frau X dafür aufkommen?
Eigentliche Frage:
Wie hoch steht die Chance, Regress von der Tankstelle zu erhalten, ohne dass weitere Geschädigte ermittelt werden können? (Gespräch mit dem Tankstellenpächter sinnlos) Sprich: Wie sinnvoll ist überhaupt der Gang zum Rechtsanwalt? Unnötiger Geldaufwand, oder?

Danke & Gruss
E.T.

Kondenswasser?

Hallo,

Kondenswasser?

Logisch! Daß das jemand absichtlich reinkippt, ist schon sehr unwahrscheinlich.
Die Frage ist doch, ob es sich mit der Zeit „von selbst“ im Tank angesammelt hat oder ob es von der Tankstelle kommt. Und, wenn es von der Tankstelle kommt, von welcher.

Cu Rene

Hallo,

Nach insgesamt fast 4 Wochen in der Fachwerkstatt kam
letztlich heraus, dass 3 Liter Wasser im Tank waren.

und dafür braucht man vier Wochen?

Muss eigentlich die Vollkaskoversicherung von Frau X dafür
aufkommen?

Ganz sicher nicht.

Wie hoch steht die Chance, Regress von der Tankstelle zu
erhalten, ohne dass weitere Geschädigte ermittelt werden
können?

Nahe null. Mal abgesehen davon, daß der Betreiber sofort einwenden wird, daß man sich das Wasser bei einer anderen Tanke eingefangen haben kann, kann das Wasser ja auch durch eine defekte Dichtung oder Mutwilligkeit in den Tank geraten sein.

Gruß
C.

Kondenswasser?

Drei Liter?
Ausgeschlossen.

Hallo!

Kondenswasser?

Logisch! Daß das jemand absichtlich reinkippt, ist schon sehr
unwahrscheinlich.
Die Frage ist doch, ob es sich mit der Zeit „von selbst“ im
Tank angesammelt hat oder ob es von der Tankstelle kommt. Und,
wenn es von der Tankstelle kommt, von welcher.

Wie gesagt, „von selbst“ sammeln sich keine drei Liter Wasser im Tank an.
Nehmen wir an (es muss ja ein hypothetischer Fall bleiben), dass die Fachwerkstatt bestätigt hat, dass kein Defekt am Tank vorliegt.

Frau X hat das Restkraftstoff-Wasser-Gemisch zur Analyse zum Gutachter gebracht. Damit dürfte sich die Herkunft des Kraftstoffs leicht belegen lassen.

E.T.

Hallo!

Nach insgesamt fast 4 Wochen in der Fachwerkstatt kam
letztlich heraus, dass 3 Liter Wasser im Tank waren.

und dafür braucht man vier Wochen?

Traurigerweise ja. Wohlgemerkt war es die entsprechende Fachwerkstatt.

Muss eigentlich die Vollkaskoversicherung von Frau X dafür
aufkommen?

Ganz sicher nicht.

Warum? Ist denn nicht mutwillige Fremdbeschädigung durch Dritte (das wäre ja auch eine Möglichkeit) ein typischer Fall für die Vollkasko?

Wie hoch steht die Chance, Regress von der Tankstelle zu
erhalten, ohne dass weitere Geschädigte ermittelt werden
können?

Nahe null. Mal abgesehen davon, daß der Betreiber sofort
einwenden wird, daß man sich das Wasser bei einer anderen
Tanke eingefangen haben kann, kann das Wasser ja auch durch
eine defekte Dichtung oder Mutwilligkeit in den Tank geraten
sein.

Defekt kann durch Sachverständigen ausgeschlossen werden.
Fremdbeschädigung möglich, auch wenn der Tankdeckel keine Anzeichen dafür aufweist. Außerdem war das Auto in der Zeit vom letzten Tanken bis zum ersten Kaltstart, bei dem das Problem erstmals auftrat, im eigenen Hof gestanden.
Frau X kanns natürlich auch selbst reingeschüttet haben, zumindest theoretisch, auch wenns keinen Sinn ergibt.

Stimme dir zu, halte es auch für aussichtslos.

E.T.

Muss eigentlich die Vollkaskoversicherung von Frau X dafür
aufkommen?

Ganz sicher nicht.

Warum? Ist denn nicht mutwillige Fremdbeschädigung durch
Dritte (das wäre ja auch eine Möglichkeit) ein typischer Fall
für die Vollkasko?

Mut- oder Böswilligkeit nachzuweisen, dürfte kaum möglich sein.

C.

Hallo Ernst,

etwas weiter oben hast du ja selber schon geschrieben:

Stimme dir zu, halte es auch für aussichtslos

das sehe ich genauso. Derjenige der geschädigt wurde, muss nachweisen wer den Schaden verursacht hat. Dieser Nachweis dürfte in der von dir geschilderten Situation nahezu aussichtslos sein.

Frau X hat das Restkraftstoff-Wasser-Gemisch zur Analyse zum Gutachter gebracht. Damit dürfte sich die Herkunft des Kraftstoffs leicht belegen lassen.

Im besten Fall könnte dabei festgestellt werden von welcher Kraftstoffmarke (Baral, Desso, Cshell, usw.) der Kraftstoff kommt. Aber ohne Vergleichsprobe zum Zeitpunkt des Tankens kann wohl kein Labor 100% feststellen von welcher Tankstelle dieser Kraftstoff getankt wurde.

Gruß
N.N

Ein Selbstläufer wird das sicher nicht, aber rechtlichen Schritten von vornherein die Erfolgsmöglichkeit abzusprechen, halte ich für arg übertrieben. Der zeitliche Zusammenhang spricht doch sehr deutlich für eine Kausalität, auch wenn ich mir beim besten Willen nicht erklären kann, wieso eine Tankstelle an den Zapfsäulen Wasser führen sollte.

Hallo!

Frau X hat das Restkraftstoff-Wasser-Gemisch zur Analyse zum Gutachter gebracht. Damit dürfte sich die Herkunft des Kraftstoffs leicht belegen lassen.

Im besten Fall könnte dabei festgestellt werden von welcher
Kraftstoffmarke (Baral, Desso, Cshell, usw.) der Kraftstoff
kommt. Aber ohne Vergleichsprobe zum Zeitpunkt des Tankens
kann wohl kein Labor 100% feststellen von welcher Tankstelle
dieser Kraftstoff getankt wurde.

Klar, aber ich denke, in Kombination mit dem Tankbeleg und Zeugenaussagen, die bestätigen, dass das Problem beim ersten Kaltstart nach dem Tanken aufgetreten ist, sollte so eine grobe Eingrenzung schon was bringen.

E.T.

auch wenn ich
mir beim besten Willen nicht erklären kann, wieso eine
Tankstelle an den Zapfsäulen Wasser führen sollte.

In der Tat :wink:
Aber solche Fälle gibts ja durchaus.
Das viele Eis und Schnee Anfang Februar wäre vielleicht eine Erklärung.

Das Problem bei Frau X ist auch folgendes: Ihr Tank war praktisch komplett leer vor dem Tanken, also keine große Mischung mit dem restlichen Benzin im Tank.
Die entsprechenden Probleme hatte der Motor auch nur beim Kaltstart. Sobald er ca. 50° erreicht hat, lief er völlig unauffällig.
Entsprechend ist zu erwarten, dass durchaus auch andere Autos geschädigt sein könnten, dass es aber bei denen nicht so sehr auffiel, weil die Konzentration niedriger war, da noch mehr Sprit im Tank zum Durchmischen. Die merken halt vielleicht irgendwann Folgeschäden, aber bringen es in keinen kausalen Zusammenhang.
Insofern gibts wohl wenig Hoffnung, wie auch immer, weitere Geschädigte aufzutreiben.

E.T.

Hallo,

Klar, aber ich denke, in Kombination mit dem Tankbeleg und
Zeugenaussagen, die bestätigen, dass das Problem beim ersten
Kaltstart nach dem Tanken aufgetreten ist, sollte so eine
grobe Eingrenzung schon was bringen.

Ach? Es ist genauso gut möglich, dass das Wasser schon vorher drin gewesen ist oder dass es jemand später hinein geschüttet hat. Ein Beweis (und das muss bewiesen werden, nicht einfach nur behauptet) sieht anders aus.
Gruß
loderunner (ianal)

Hi!

Ach? Es ist genauso gut möglich, dass das Wasser schon vorher
drin gewesen ist oder dass es jemand später hinein geschüttet
hat. Ein Beweis (und das muss bewiesen werden, nicht einfach
nur behauptet) sieht anders aus.

Dass es nicht vorher drin war, lässt sich vermutlich schon einigermaßen glaubhaft machen, weil man anhand der Tankrechung zeigen kann, dass ein fast leerer Tank befüllt wurde, und dann leicht gefolgert werden kann, dass man mit 3 Litern Wasser und kaum Sprit gar nicht erst hätte hinfahren können.
Dass es in den 4-5 Stunden zwischen Tanken und Kaltstart keiner reingeschüttet hat, ist natürlich nicht beweisbar.
Ein sicherer Beweis lässt sich insgesamt natürlich nicht liefern, das ist aber doch auch im ZPO-Bereich nichts außergewöhnliches.
Dass die Chancen schlecht stehen, ist mir dennoch klar.

E.T.

Hallo,

Dass es nicht vorher drin war, lässt sich vermutlich schon
einigermaßen glaubhaft machen, weil man anhand der Tankrechung
zeigen kann, dass ein fast leerer Tank befüllt wurde, und dann
leicht gefolgert werden kann, dass man mit 3 Litern Wasser und
kaum Sprit gar nicht erst hätte hinfahren können.

Echt? Ich hätte jetzt behauptet, dass man Wasser und Sprit nicht mischen kann. Und dass das Wasser deshalb sehr wohl vorher drin gewesen sein kann. Und dass nur dann Wasser beim Tanken geliefert werden könnte, wenn der Tank der Tankstelle entsprechend leer war. DAS könnte man aber prüfen, denn die Nächsten haben dann nur noch Wasser bekommen und der Tankwagen kam auch schon um die Ecke.

Dass es in den 4-5 Stunden zwischen Tanken und Kaltstart
keiner reingeschüttet hat, ist natürlich nicht beweisbar.

Eben.
Gruß
loderunner

Echt? Ich hätte jetzt behauptet, dass man Wasser und Sprit
nicht mischen kann.

Jetzt hast es mir aber gegeben :wink:

Und dass das Wasser deshalb sehr wohl
vorher drin gewesen sein kann.

Wennst mir begründen kannst, wieso das Wasser in dieser recht großen Menge bei wenig Sprit im Tank keine Probleme gemacht hat, bei einem vollen Tank dann aber sofort beim ersten Kaltstart, dann kann ich dir folgen.
Warum könnte also der Fehler erst NACH dem Volltanken aufgetreten sein, obwohl das Wasser schon vorher drin war.
Ich denke, dass sich das kaum plausibel machen lässt.

E.T.

Wennst mir begründen kannst, wieso das Wasser in dieser recht
großen Menge bei wenig Sprit im Tank keine Probleme gemacht
hat, bei einem vollen Tank dann aber sofort beim ersten
Kaltstart, dann kann ich dir folgen.

Vielleicht weil es vorher gut geschüttelt war.
Btw., wie hat die Werkstatt eigentlich herausgefunden, dass es 3 Liter waren? Und: kann es sein, dass das Wasser erst in der Werkstatt in den Tank gekommen ist (wenn es überhaupt drin war) und nur die Ausrede für eine schlechte Reparaturleistung war?
Gruß
loderunner

Wennst mir begründen kannst, wieso das Wasser in dieser recht
großen Menge bei wenig Sprit im Tank keine Probleme gemacht
hat, bei einem vollen Tank dann aber sofort beim ersten
Kaltstart, dann kann ich dir folgen.

Vielleicht weil es vorher gut geschüttelt war.

Ich meinte all die letzten Kaltstarts vorher. Da liegt das Wasser unten drin ob bei fast leerem oder vollem Tank.

Btw., wie hat die Werkstatt eigentlich herausgefunden, dass es
3 Liter waren?

Alles in Kanister gefüllt und den Wasseranteil geschätzt.
Verstehe den Sinn der Frage nicht :wink:
(Wobei ja erst das Gutachten zeigen soll, dass es wirklich Wasser ist.)

Und: kann es sein, dass das Wasser erst in der
Werkstatt in den Tank gekommen ist (wenn es überhaupt drin
war) und nur die Ausrede für eine schlechte Reparaturleistung
war?

Klar, theoretisch möglich.

E.T.