Wasser in der Lunge

Hallo! Unsere Mutter (90 Jahre) hat Wasser in der Lunge, nimmt 3 Entwässerungskapseln (Lasilacton) und hsutet in der Nacht. Laut Arzt kann man da nichts machen. Gibt es noch ein zusätzliches Hausmittel um das zu verbesssern oder ist es eben bei so einemhohen Alter sowieso schwierig.
Wer weiss bitte Rat.
Danke Doris

Hallo!

Zunächst: es ist sehr schwierig, verbünftige Ratschläge zu geben, ohne die Patientin zu kennen, insbesondere: welche weiteren Erkrankungen sind bekannt? Nimmt sie weitere Medikamente? In welcher Verfassung ist sie (bettlägerig, agil/mobil…)?

Ansonsten: „Wasser in der Lunge“ kann viele Ursachen haben, bei älteren Menschen ist es meist eine Schwäche des Herzmuskels (sogenannte Herzinsuffizienz). Da das Herz das Blut nicht mehr kräftig genug weiter pumpen kann staut es sich - vereinfacht gesagt - in den Lungen auf, und es wird Flüssigkeit ins Gewebe gepresst, das sogenannte „Wasser in der Lunge“.

Lasilacton ist der Handelsname eines Medikamentes, der Wirkstoff heißt Spironolacton und erhöht die Flüssigkeitsausscheidung der Nieren, so daß das Herz von zu pumpendem Volumen entlastet wird. Dies bekämpft also nur das Symptom, ob man auch gegen die Ursache etwas machen kann, hängt vor allem von den Antworten auf die oben genannten Fragen ab.

Grüße!

Danke mal vorerst für die schnelle Antwort.
Sie hat ziemlich erhöhten Zucker, wird behandelt, hat leichten Parkinson, Demenz und Depressionen, ist leider nicht mehr sehr mobil, sitzt meistens den ganzen Tag und macht ein paar Schritte und kann ein wenig mit Hilfe stehen.
sie erhält Diamicron, ASS, ACC, Madopar.Anafranil, Ditropan
Vielleicht weisst du etwas dazu.
Danke dir vielmals
lg grüsse

Hallo,

bitte versteh mich im Laufe meines Posts bitte nicht falsch.
Ich bin, vom Hintergrund her, Rettungsassistent und war in der Intensivkrankenpflege.
Von der Medikamentierung hat die Dame eine Herzinsuffienz des linken Herzens. Das Herz kann nicht mehr genug Blut fördern, es kommt zu einem Rückstau im Lungenkreislauf, dadurch wird freies Wasser ausgepresst, das dann zum hier vorliegenden Lungenödem führt.
Die Sauerstoffversorgung wird schlechter, hier kommen noch andere, größtenteils altersbedingte Leiden hinzu.
wäre die Patientin Mitte 50 und voll im Leben, ich würde Deinen Post gut finden. Aber bitte erklär mir, warum man einen 90 Jahre alten Patienten so quälen muss.
Irgendwann ist das Leben zuende. Selbstverständlich kann man darüber hinaus medizinisch eingreifen, um noch ein paar Monate oder Jahre zu gewinnen.
Was aber hat eine demente Frau mit 90 Jahren, Parkinson etc. noch zu verlieren?
Denke bitte einfach einmal 20 Jahre zurück. Da war sie schon eine alte Frau, die sicher kein einfaches Leben hatte, und sie stand vermutlich noch mittendrin. Hättest Du sie damals gefragt, ob sie das wollen würde, was ihr nun wiederfährt, denkst Du, sie hätte ja gesagt?
Für mich ist die Würde des Menschen unantastbar!

Bitte versteh mich, wie gesagt, nicht falsch.
Ich finde nur eben selbst einige Dinge nicht richtig und bete, dass niemand mir das antut, wenn ich in die Lage kommen sollte.

Mit Tränen in den Augen wünscht alles Gute,

Marcus

Hallo,

dieses Husten und das Wasser in der Lunge kann sehr unangenehm sein. Um die Symptome zu lindern hilft es manchmal wenn man im Bett mit dem Oberkörper erhöht liegt. Allerdings wer so liegt, klann herunterrutschen :wink: und davehr findet man diese Patienten oft „gebuckelt“ im Bett, was das Atmen und Husten wiederum nicht leichetr macht.

Ansonsten ist alles empfehlenswert, was mobilisiert. Ich kann mir auch vorstellen, dass es die Lunge aktiviert, wenn man Deine Mutter mit Franzbrandwein abreibt. Das wird in der Pflege gerne gemacht um die Patienten durch den Kältereiz zum tiefen Luftholen zu bringen.

Grüße
Julia

Was man bei einem kardialen Lungenödem allerdings tunlichst unterlassen sollte!!!
Das Abreiben mit Franzbranntwein dient zur Vorbeugung gegen Lungenentzündung durch anaerobe Bakterien, die Frischluft eben nicht gern mögen und befreit durch ätherische Öle die oberen atemwege.
Zudem stellt Alkohol Blutgefäße weit, was für eine bessere Hautdurchblutung sorgt und damit Druckgeschwüren vorbeugt.

Liebe Grüße,

Marcus

Lebensqualität
Hallo,

leider ist es sehr einfach Dein Posting in den falschen Hals zu bekommen, da Du die Frage wohl falsch verstanden hast.

Es geht hier nicht um irgendwelche massiven lebensverlängernde Maßnahmen, sondern um die Verbesserung der Lebensqualität. Niemand soll sich quälen müssen und natürlich ist hier die Frage nach unterstützenden Hausmitteln mehr als legitim! Schon mal Atemnot gehabt? Oder einen richtig heftigen Husten mit dem man nachts nicht schlafen kann?

Das will man auch mit 90 Jahren nicht! Mal ganz abgesehen, dass es als Angehöriger auch nicht viel Spaß macht da zuzukucken.

wäre die Patientin Mitte 50 und voll im Leben, ich würde
Deinen Post gut finden. Aber bitte erklär mir, warum man einen
90 Jahre alten Patienten so quälen muss.

Aber 50 Jährige darf man Quälen, da besteht mit den gleichen Symptomen auch genauso wenig eine Chance auf Heilung, auch da werden nur die Symptome bekämpft. Klar bei einer 90jährigen würde man keine Transplantation machen…

Was aber hat eine demente Frau mit 90 Jahren, Parkinson etc.
noch zu verlieren?

Ihre Lebensqualität?

Für mich ist die Würde des Menschen unantastbar!

Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist unter anderem der, das man Tiere wegen Leiden einschläfert. Beim Menschen bemüht man sich um paliative Behandlung, man versucht das Leiden und die Krankheiten erträglich zu machen.

Schöne Ostern
Juhe

1 Like

Hallo,

leider verstehst Du nicht wirklich, was ich sagen möchte.
Die Patientin hat keinen Husten! Sie hat ein kardiales Lungenödem.
Deshalb helfen Hustenmittel nicht. Weder schulmedizinische noch Hausmittel.
Die Lunge ist voll Wasser. Das kann man versuchen auszuschwemmen. Deshalb werden hier diuretika (Entwässerungsmittel) verabreicht.
Ansonsten hinkt Deine Argumentation. Ich sprach von einer 50-jährigen, die aktiv am Leben teilnimmt und sich ein gutes Maß an Lebensqualität bewahrt hat. Bei einer 50-jährigen Apallikerin würde ich ebenso argumentieren.
Die Patientin hier steht weder noch richtig in der Umwelt noch ist dahingehend Besserung zu erwarten.
90 Jahre sind ein tolles Alter, was will man denn mehr für diese frau noch als Frieden und eine liebevolle Umarmung, denn die wird vegetativ wahrgenommen und als schön empfunden, zumindest unterbewußt.

Ich fahr Ostern RTW, ebenso wie Weihnachten und an anderen Feiertagen. Ein schönes Osterfest aber auch Dir,

Marcus

Hallo Marcus,

zwar weiss ich, was du ausdrücken willst und stimme dir auch insgesamt zu, aber das mit der Lebensqualität kann man nicht von der Hand weisen.

Damit muss ja nicht gemeint sein, dass die 90jährige wieder wie ein Osterlämmlein durch die Welt hüpft, sondern nur, dass eine alte Dame, die dem Ende ihres Lebens zuschreitet, einigermaßen sanft dort anlangt.

Und als Angehöriger, der sich evtl. Nacht für Nacht den quälenden - und weiss Gott nicht befreienden - Husten einer nach Luft ringenden Mutter anhören muss, sucht man eben nach geeigneten Lösungen. Nicht um Leben zu verlängern oder zu heilen, sondern um die schlimmsten Auswirkungen des Krankheitsbildes abzuschwächen.

Die Antwort auf die Frage bleibt selbstverständlich die gleiche, klar: Es gibt leider nichts was das ganz verschwinden lässt.

Ich kann mich noch gut an meinen Vater erinnern, als er im Endstadium Lungenkrebs war. Seitdem zucke ich immer zusammen, wenn in meiner Nähe jemand heftig hustet. Und als er auf dem Totenbett lag, war es für uns trotzdem eine große Erleichterung, als eine Infusion seine verkrampften Gesichtszüge glättete und ihm offensichtliche Erleichterung brachte. Zwar hat das an dem kommenden Ende nichts geändert und das konnten wir auch nicht wünschen, aber es hat ihn und uns auf diesem Weg etwas geholfen.

Gruß
Nita

Sei mir nicht böse Marcus, aber nach all dem, was Du an ‚fachlichem‘ in diesem thread geäußert hast, ist Deine berufliche Ausrichtung schon die richtige Lösung gewesen.
Kai

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

Was man bei einem kardialen Lungenödem allerdings tunlichst
unterlassen sollte!!!

Falsch: Bei Cardialem Lungenödem ist die Therapie unter anderem die Oberkörperhochlagerung (Quelle: Nottfall- und Intensivmedizin (W. Dick- de Gryter). Zur Therapie gehören des weitern der unblutige Aderlaß, Nitro als Vorlastsenker, Furosemid und ggf Nifedipin (wenn auch hypertensive Krise mit dabei ist).

Außerdem hat die 90Jährige hier kein akutes Erscheinungsbild, wir bewegen uns also nicht im Rahmen der Notfallmedizin. Hier geht es, wie Du als Rettungsassistent (anerkannt?) richtig erkannt hast, darum den schon in Therapie befindlichen Patienten das Leben zu erleichtern.

Das Abreiben mit Franzbranntwein dient zur Vorbeugung gegen
Lungenentzündung durch anaerobe Bakterien (falsch, denn sei atmet den Wein ja nicht ein- Franzbranntwein ist nicht zum Desinfizieren)

http://de.wikipedia.org/wiki/Franzbranntwein

und befreit durch ätherische Öle die oberen
atemwege.
Zudem stellt Alkohol Blutgefäße weit, was für eine bessere
Hautdurchblutung sorgt und damit Druckgeschwüren vorbeugt.

also unterm Strich als Hausmittel zwecks Wohlfühlen perfekt geeignet!

Grüße
Juhe
P.S.: Hoffe Du verweigerst bei Deinem Osterdienst keinem Patienten mit Atemnot die Oberkörperhochlagerung.

Hi!

dieses Husten und das Wasser in der Lunge kann sehr unangenehm
sein. Um die Symptome zu lindern hilft es manchmal wenn man im
Bett mit dem Oberkörper erhöht liegt. Allerdings wer so liegt,
klann herunterrutschen :wink:

Dagegen hilft ein kleiner Trick: ein kleines, gefaltetes oder dünn gerolltes Handtuch unter die Gefäßfalte, also am Übergang Gesäß zu Bein legen. Dann rutscht man nicht so dolle.

Ansonsten ist alles empfehlenswert, was mobilisiert. Ich kann
mir auch vorstellen, dass es die Lunge aktiviert, wenn man
Deine Mutter mit Franzbrandwein abreibt. Das wird in der
Pflege gerne gemacht um die Patienten durch den Kältereiz zum
tiefen Luftholen zu bringen.

Ja, das wurde früher gemacht, heutzutage aber nicht mehr, da Franzbranntwein die HAut zu stark austrocknet. Alternativ - und sogar besser als Franzbranntwein, sofern derjenige es mitmachen kann - ist es, die Person mehrmals am Tag zum tiefen durchatmen aufzufordern.

Gruß,
Sharon

Hi!

Hallo! Unsere Mutter (90 Jahre) hat Wasser in der Lunge, nimmt
3 Entwässerungskapseln (Lasilacton) und hsutet in der Nacht.
Laut Arzt kann man da nichts machen.

Nur mit Entwässerungstabletten behandelt? Hmmmm, eigentlich kann man da medikamentös sehr wohl was machen - zumindest bis zu einem gewissen Grad. Doch da sie nur Entwässerungstabletten bekommt, nehme ich mal an, daß die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft worden sind.
Ich nehme weiterhin mal an, daß das Wasser in der Lunge schon länger besteht (wenn nicht -> Krankenhaus!), da würde ich den Hausarzt nochmal auf die medikamentöse Therapie ansprechen und ggfs. noch eine Krankenhauseinweisung erwirken, sofern der Hausarzt nichts ambulant machen kann.

Unter der Annahme, daß das Wasser bereits länger besteht:
Konserativ oder mit HAusmittelchen kann man nicht viel machen.
Sollte eine HErzschwäche die Ursache sein, wäre eine körperliche Schonung zur Zeit eventuell sinnvoll. Das heißt nciht, daß sie unbedingt strikte Bettruhe einhalten muß, aber sie sollte alles etwas langsamer angehen und häufige Pausen einlegen. Mobilisation und Bewegung sollte also nicht bis zur Belastungsgrenze gehen. Hier kann man der Dame ja schon etwas helfen, z.b. wenn sie alleine schon die Körperpflege anstrengt, daß ihr jemand dabei hilft usw.

Wie schon erwähnt, ist nachts bzw. generell im Liegen der Oberkörper hochzustellen. Tritt am Tage Luftnot auf, ebenfalls Oberkörper hoch. Und dabei am besten auch die Beine tief lagern (ist ein Pflegebett vorhanden?)! Also eher eine sitzende Position.

Sollte die Luftnot stärker sein bzw. auch in Ruhe auftreten, dann sollte man zusammen mit dem HAusarzt erwägen, ob man für zu Hause nicht auch ein Sauerstoffgerät bekommen könnte.

Sollte nicht nur Wasser in der Lunge sich befinden, sondern sie auch noch Wasser in den Beinen haben, wäre eine Trinkmengenbeschränkung (auf etwa 1-1,5 Liter) und eine kochsalzarme Diät zu überlegen - aber dies nach Absprache mit ihrem Hausarzt.

Daneben sollte man auch darauf achten, daß sie ihre Medikamente regelmäßig einnimmt :wink:

Gruß,
Sharon

Danke euch für euer Bemühen mir zu antworten.
Eines ist ja interessant, die Mutter hustet nur kurz, aber alle 1-2 Stunden, von Atemnot kann man hier nicht sprechen, zumindest für mich als Laie. Der Arzt hat ihr gestern noch eine zusätzliche Entwässerungstablette morgens verordnet. Ich hoffe es geht sich mit ihrem Trinkkonsum aus. Es ist ganz schwierig eine ausreichende Menge ihr zu geben. aber sie isst auch 2 x Suppe.
Im Prinzip ist es schon so, dass sie eigentlich nicht wahnsinnig viel mehr vom Leben hat, aber ich denke es geht ihr im Verhältnis zu anderen eigentlich eh gut. Sie kann ja doch noch aufstehen, schaut fern und isst bis jetzt noch ganz gern.
Das Sprechen läßt zu Wünschen übrig, aber man darf halt keine hohen Anforderungen mehr stellen. Sie war eben frühe ein sehr rührige und herrschende Persönlichkeit.

So wünsch ich Euch schöne Ostern
Liebe Grüße aus Tirol
Doris

OT (Anregung)
Hallo Doris,

ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich dir eine Frage stelle: Habt ihr eine Patientenverfügung?

Ich spreche nur aus Erfahrung.
Wir wollten nie darüber sprechen, als es meiner Mutter noch besser ging, sie hat zwar ihre Beerdigung schon geschrieben, aber an eine Patientenverfügung hat keiner gedacht. Sie ist relativ qualvoll gestorben und hatte wohl auch Schmerzen, aber die Ärzte durften ihr kein Beruhigungsmittel mehr geben, weil die tägliche Höchstdosis überschritten war und uns wurde gesagt, wenn sie eine diesbezügliche Patientenverfügung gehabt hätte, wäre es einfacher gewesen (Bei ihr war zum Schluss eben auch die Lunge kaputt und deswegen bin ich da jetzt drauf gekommen.
Nur so als Anregung, auch wenn es ein schweres Thema ist.

Gruß Kati