Wasser mit Öl oder Strom aufheizen?

Hallo Gemeinde,

Wir haben uns ein Haus gekauft. Dort wurde die Heizung 2014 erneuert (Fußbodenheizung und Warmwasser Versorgung über einen Viessmann Ölbrenner). Allerdings ist im Wasser Speicher für das Warmwasser (das Wasser was letztendlich aus der Leitung kommt) ein Heizstab verbaut. Der Vorbesitzer meinte das das im Sommer billiger ist.

Ich würde das gerne bestätigen bzw überprüfen. Allerdings fehlt mir dazu das Wissen wie man das berechnet. Wir leben ins Österreich und haben Öl für 65Euro/100l gekauft. Was der Strom aktuell kostet kann ich leider nicht sagen

Wenn jemand weiter helfen könnte wäre das sehr schön.

Grüße

Hallo,

Strom liegt in Österreich m.W. etwas günstiger als in D, rund 25ct/kWh kannst du annehmen.
Ein Liter Heizöl hat rund 11kWh Heizwert.

Somit kostet 1kWh aus Heizol in etwa 6 ct.

Das ist ein Viertel der Stromkosten.

Wenn die Heizungssteuerung vernünftig arbeitet, dann wären selbst bei 50% Verlusten (Kessel, Schornstein) die Kosten mit Öl deutlich niedriger.

Ja, ein Heizkessel, der ein ganzes Haus beheizen kann, arbeitet beim Aufladen des Warmwasserspeichers recht ineffizient. Er startet, heizt den Kessel auf, geht dann auf rund 80°C hoch und beim Erreichen der WW Temperatur geht er aus - das ganze in Kessel und Speicherladekreislauf befindliche, 80° heiße Wasser kühlt sich dann langsam ab und verliert die wertvolle Wärme in den Heizungsraum.
Daher sollten die Warmwasserzeiten passend eingestellt werden. Es dürfte reichen, morgens einmal den Speicher aufzuheizen (Duschen) und dann erst vielleicht am Abend nochmal (wenn die Dreckspatzen von der Arbeit oder vom Spielplatz kommen).

Hi.

Das mag er meinen, aber er irrt. Wird die Heizung im Sommer Modus betrieben, so wird der Ölbrenner nur bei WW - Anforderung in Betrieb gehen. D.h. heißes Heizungswasser wird über die Boilerladepumpe nur durch den Wärmetauscher des Speichers transportiert.
Würde die Aussage des Ex - Eigentümers stimmen, so wäre das eine weit verbreitete Version. Ist es aber nicht.
Strom ist zur WW- Bereitung und Heizen immer die teuerste Variante.

Warum das? Normal steht der Boiler recht nahe am Kessel. Sind die Leitungen gut isoliert, sehe ich da keine großen Verluste. Aber du hast recht, eine korrekte Einstellung der Regelung (Schaltzeiten) spielt eine wichtige Rolle.

Hallo,

das Wasser in den Rohren und im Kessel hat halt die recht hohe Temperatur vom letzten Zyklus der Speicherladung. Auch bei einer Isolierung auf dem Stand der Technik glaube ich nicht, dass es nach einigen Stunden, vielleicht einem halben Tag, noch ansatzweise diese Temperatur hat.

Ich habe aber absolut keine Ahnung, wieviel Wasser in diesem Ölkessel drin ist.
Wenn ich mal ganz grob mit 30l Wasser rechne, die sich in Kessel und Rohren befinden, dann muss man diese am Morgen halt erstmal von vielleicht 20°C auf 80°C bringen.
Das sind 1800 K * kg.
Wenn man das macht, um 120l Brauchwasser von 40°C auf 55°C zu erhitzen, dann sind ist das die selbe Wärmemenge.
Der Wirkungsrgad wäre also auf jeden Fall <50%.

Bei sehr kleinem Speicher, häufigem Nachheizen, großem Kessel, langen Rohren und schlechter Isolierung könnte es am Ende unter 25% werden, ERST DANN wird das Warmwasser über Öl unwirtschaftlich.

Heizt man aber einen recht großen Speicher nur selten auf (ausreichend hohe Hysterese bei der Warmwassertemperatur), dann ist Öl ganz sicher preiswerter. In der Regel kann man ja die Zeiten einprogrammieren, zu denen das Warmwasser die Solltemperatur haben soll. Dort könnte man etwa 06:00 bis 09:00 einstellen (Duschen morgens, anschließend einmal nachheizen für den Haushaltsbedarf) und dann vielleicht noch 17:00 bis 18:00 (für die abendliche Körperpflege).

Ein Beispiel aus der Praxis:
Eine Firma hat einen ziemlich großen Ölkessel (120kW, heizt eine ganze Produktionshalle und Büros). Für die fünf gewerblichen MItarbeiter stehen zwei Duschen zur Verfügung, davon duschen zwei, die anderen waschen sich lediglich.
Bislang wurde das WW durch den Ölkessel erhitzt. Laut Typenschild hat der 210 L Kesselinhalt!
Für die ca. 100l Heißwasser am Tag vollkommen unsinnig.
Nun steht dort ein Warmwasserwärmepumpenspeicher.

Wie schon geschrieben wurde, musst du erst einmal das Wasser im Kessel, Leitungen und dem Heizregister im Boiler aufheizen. Und nicht zu vergessen, dass ein Teil der Energie beim Aufheizen durch den Kamin geht.
Die Leitungen kannst du isolieren, diese verlieren aber trotzdem etwas Wärme.
Der Kessel ist am Kamin angeschlossen, da geht Wärme durch den Kamin.

Hättest du keine Verluste, müsste der Kessel die 80°C Ewig und 3 Tage halten!

Der Kessel hat also, neben dem Wirkungsgrad auch noch Verluste.

Der Heizstab selbst erzeugt eigentlich keine Verluste, der Strom wird zu 100% in Wärme umgewandelt.

Die Verluste des Boilers hast du in beiden Fällen.

Um genau zu Wissen ob es rentiert, muss man die Anlage aber genau durchrechnen.

MfG Peter(TOO)

Moin moin,

um 100l Wasser von 20 auf 60°C zu erwärmen benötigst du ca. 1kWh Energie

1L Heizöl hat einen Energiegehalt von ca. 10kWh/l

Rein energetisch gesehen behötigst du also 0,1l Heizöl für 6,5Cent oder 1kWh Strom für ca.25Cent.

Zum Oelverbrauch kommt allerdings noch der Strom fürs Vorbelüften etc. dazu…eventuell geht auch mehr Oel floeten. Mag sein das es sich am Ende ausgleicht…
Solltest du allerdings eine Photovoltaikanlage besitzen und dann mit Strom dein Wasser aufheizen…

Gruß