Wasser viel zu warm im Pool während Sommerzeit --> Ich suche Abkühlung

Wie kann man aus dem Satz

ableiten, dass ich davon ausgehe, dass eine Abdeckung vorhanden ist? Es ist mir ein Rätsel, dem ich nicht weiter nachgehen möchte.

Das ist ja gerade nicht meine Aussage, aber sei es drum: Du glaubst an die uneingeschränkte Macht der Abdeckung, ich sehe das differenzierter und stellte das nun auch einige Male so dar. Dabei können wir es gerne belassen.

1 Like

jain. Es pendelt nur etwas. Chaotisch ist es keineswegs.
Der Energieaustausch mit ruhenden Luftschichten dürfte ausreichen genau erforscht sein. Das ist letztlich die Grundlage fast jeder Dämmung.

Die Bedingungen für Abstand hatte ich dargelegt. Vergessene Parameter könntest du nach deinem Gusto durchaus als ‚realistisch, aber negativ für’s Endergebnis‘ definieren.
Also einen ungünstigen Zustand annehmen, der sich im Bereich realistischer Erwartungen befindet.
Das liegt aber an meiner Einschätzung, dass die Wärmeabgabe oberhalb der Plane so erheblich ist, dass alles andere quasi irrelevant wird, sich gesamt eine Energieabgabe einstellt und damit kühleres Wasser.

Du hattest gestern bei mir den Eindruck erweckt, du hättest daran deine Freude gehabt oder es zumindest als Zeitvertreib aufgefasst.
Wenn das nicht so war: macht nix. Alles gut.

grüße
lipi

hi,

lass gut sein, ich diskutiere jetzt nicht noch mit einer weiteren Person über die Bedeutung des Abstandes zur Wasseroberfläche.

grüße
lipi

Ich meinte mehr das Gesamtsystem: Wind, Luftfeuchtigkeit, Luft- und Bodentemperatur, Sonnenintensität/-stand, Breitengrad, Bedeckung, Beschattung durch Umgebung (Bäume, Gebäude) Breitengrad, Art des Untergrundes, Beschaffenheit der Poolfolie usw. und das ganze dann noch unvorhersehbar bzw. nur in engen Grenzen vorhersehbar.

Das ist auch richtig. Im Grunde war eine der spannendsten Erkenntnisse, wie sensibel das System auf auch nur leicht veränderte Parameter reagieren kann. Die Luftfeuchtigkeit und der Wind nannte ich schon; aber auch schon die Reduzierung der Bedeckung von 25% auf 15% hatte einen erstaunlichen Einfluss auf die Temperaturentwicklung.

Gerade weil das so war, haben wir das ganze dann wieder verworfen und erst einmal versucht, die Parameter zu finden, unter denen sich das System einigermaßen stabil verhält, aber natürlich stehen da auch unrealistische Annahmen hinter - bspw. ein konstanter Wind, konstante Bedeckung, konstante Luftfeuchtigkeit, ideale Temperaturentwicklung zwischen Höchst- und Tiefsttemperatur, keine Sonneneinstrahlung auf die Poolwände usw.

In einer ruhigen Minute werde ich an der Sache noch einmal herumspielen. Gemini Pro habe ich ja noch gut elf Monate. : -)

Gruß
C.

P.S.
Witzig ist, dass Gemini mir als erstes eine schöne Tabelle erstellte, bei der mir eine Unstimmigkeit auffiel. Da mein Datenvolumen unter diesem Benutzerkonto ausgereizt war (ich hatte mich blöderweise nicht mit dem Konto angemeldet, auf dem das Pro-Abo läuft), konnte ich diese nicht unmittelbar ausräumen. Ich habe dann das Benutzerkonto gewechselt, die Tabelle kopiert und um Korrektur gebeten. Gemini hat sehr vehement abgestritten, die zugrundeliegenden Berechnungen angestellt zu haben und die Berechnungen in Gänze in Frage gestellt. Die erste komplett neu erstellte Berechnung sah dann so aus, dass die Temperatur des Pools innerhalb von Minuten nach Simulationsbeginn um über fünf Grad abfiel. Ursächlich war, dass Gemini zwar die Verdunstungskälte korrekt berechnete, aber „übersehen“ hatte, dass der Pool nicht nur aus der Oberflächenschicht besteht.

Willst du mich veralbern?
Du sagst, der Pool sei aktuell nicht abgedeckt! Ich sage, man kann dazu überhaupt nichts sagen, weil die Ausgangsfrage den Zustand nicht hergibt.

Und nun spielt schön weiter abseits dessen, was Fragesteller hier aufgeworfen haben. Ein gewisser Moderator ist unlängst wegen so etwas in Löscheifer verfallen. Merke, wenn zwei das Gleiche tun…

Hallo,

die beiden wesentlichen Faktoren, die die Wassertemperatur beeinflussen und die Du beeinflussen kannst sind

  • Abstrahlung und Verdunstung (temperaturreduzierend) und
  • Sonneneinstrahlung (temperaturerhöhend).

Was Du also tun kannst, um die Temperatur zu reduzieren oder zumindest nicht so stark ansteigen zu lassen:

  • den Pool tagsüber mit einer möglichst reflektierenden Folie abdecken und
  • diese Abdeckung nachts (bzw. von abends bis morgens) ohne Abdeckung stehen lassen

Das ist zwar das Gegenteil von dem, was man im allgemeinen macht, aber so reduzierst Du die Sonneneinstrahlung und lässt nachts möglichst viel Abstrahlung und Verdunstung zu.

Gruß
C.

Für alle, die es noch interessiert, hier eine grafische Darstellung der Szenarien G und H (Erläuterung folgt):
image

Parameter:

1. Grund-Setup des Pools

  • Objekt: Freistehender Zylinder
  • Durchmesser: 300 cm
  • Höhe: 75 cm
  • Wasservolumen: ca. 5.300 Liter
  • Starttemperatur: 25,0 °C

2. Standort & Zeit

  • Standort: Lugano, Schweiz (Breitengrad ca. 46.0° N)
  • Startdatum: 14. Juni
  • Startzeit: 08:00 Uhr
  • Simulationsdauer: 168 Stunden

3. Wetterparameter

  • Lufttemperatur (Minimum): 12 °C (nachts)
  • Lufttemperatur (Maximum): 28 °C (nachmittags)
  • Windgeschwindigkeit: 1 m/s (schwacher Wind)
  • Relative Luftfeuchtigkeit: 50 %
  • Bewölkung: 10 % (fast wolkenlos)

4. Umgebung & Material

  • Untergrund: Wiese
  • Bodentemperatur: 16 °C (konstant)
  • Farbe/Liner: Mittelblau (RAL 250 40 30), im Modell berücksichtigt durch eine um 15% erhöhte Absorption der Sonnenenergie im Vergleich zu einer rein theoretischen Wasseroberfläche.

5. Spezifische Szenario-Parameter

  • Szenario G (9-18 Uhr abgedeckt, 18-9 Uhr offen):
  • Szenario H (9-18 Uhr offen, 18-9 Uhr abgedeckt):
    • Art der Abdeckung: Lichtundurchlässige, reflektierende Plane.
    • Reflexion der Sonnenenergie: 70 % (d.h. nur 30 % der Sonnenenergie erwärmen den Pool, wenn die Plane aufliegt).
    • Reduktion der Verdunstung: 95 % (wenn die Plane aufliegt).
    • Reduktion der Wärmeabstrahlung: 80 % (wenn die Plane aufliegt).

Anmerkung: reduziert man die Reflektion der Folie auf 30%, wird der Temperaturabstand noch größer (nach einer Woche 24,3 vs. 35,1 Grad).

Noch ein Nachsatz: alle Änderungen, die man an den Parametern noch vornehmen könnte, führt nur zu einer Veränderung der Temperaturen bzw. der Temperaturabstände, nicht aber zu einer Änderung der grundsätzlichen Aussage, dass man für eine niedrigere Temperatur den nachts offen stehen lassen und tagsüber abdecken sollte.

Ich muss insofern diese Aussage

korrigieren bzw. um eine dritte ergänzen: nachts offen und tagsüber abgedeckt führt immer zu einer tendenziell niedrigeren Temperatur als bei der umgekehrten Vorgehensweise. Nur ist halt die Antwort auf die Frage, ob man die Temperatur damit wirklich runterbekommt oder nur weniger stark steigen lässt, von den Umweltfaktoren (insbesondere Wind, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung) abhängig.

Mit Verdunstung verlierst du knapp 5 kWh pro m² und Tag. Das reicht, um die darunter befindlichen 800 l Wasser um etwa 5 K zu entwärmen.

5 kWh Energieeintrag hast du allerdings bereits bei etwa 4 Stunden voller Besonnung.

Der Pool gehört unter ein Sonnensegel, welches man am Abend entfernt.

Um die dunkelblauen Poolwände könnte man weiße, feuchte Laken legen.

Hey,
Wir in Deutschland bezahlen auch für Wasser.
Spricht etwas dagegen einen Teil des Wassers für die Gartenbewässerung zu nutzen und entsprechend wieder aufzufüllen?
Wie sieht es aus mit einer Brunnenbohrung? In verschiedenen Gemeinden zumindest in Deutschland ist das möglich.
Auf jeden Fall sollte der Pool vor direkter Sonneneinstrahlung schützbar sein, dazu gehört auch die Wahl der Farbe der Poolverkleidung.
Wie groß ist denn der Pool wirklich? Du hast zwei Maße angegeben, ein Pool ist aber 3d. Also fehlt ein Maß.

Hallöchen,

es handelt sich um einen runden Pool. Da reichen dann zwei Dimensionen als Größenangabe.

Jein, ein Pool dieser Größe muss gelegentlich mit Chlortabletten und anderen Chemikalien behandelt werden. Diese Chemikalien bauen sich zwar mit der Zeit ab, aber da reden wir von einigen Tagen bis zu einer Woche. Natürlich kann man das Wasser so lange stehen lassen, aber nach ein, zwei Tagen will man dann eigentlich schon nicht mehr rein und die Zugabe frischen Wassers und viel Chlor rettet die Sache in der Regel auch nicht mehr bzw. erfordert viel mechanische Arbeit im Sinne von Schrubberei, Filterreinigung usw.

Ob das möglich bzw. erlaubt ist bzw. einer Genehmigung bedarf, hängt von Kanton und Gemeinde ab. Die Kosten belaufen sich aber - wie in Deutschland auch - schnell auf einen vierstelligen Betrag. Natürlich kann sich das auf lange Sicht lohnen, aber die Investitionsrechnung muss man erst einmal aufstellen wollen.

Gruß
C.

Was ziemlich genau das ist, was ich geschrieben habe.

Wir schauen nach:

Huhu C.
Hast Du denn einen Pool im Garten oder hattest mal einen? Meine Omi hatte einen im Untergeschoss und da gab es die Abdeckung um Wärme drin und Algen draussen zu halten.
Das Wasser kann ja maximal so kalt werden wie die Umgebung.
Wenn das Ding in der Sonne steht, heizt es sich recht schnell auf, es sei denn, es wird beschattet.
Aber kälter als die Umgebungstemperstur kann es nach einiger Zeit ja nicht sein. Oder doch?
Es nimmt tagsüber Wärme auf und gibt abends etwas ab, wenn die Umstände es zulassen. Und ein Mittel kommt rein zum desinfizieren und um Algen zu verhindern…was wäre, wenn man dem Filtersystem einen kühlenden Schwupps gibt? Gibt es sowas?

Doch.
Jeder Gegenstand gibt dauerhaft Strahlungswärme ab. Gleichzeitig nimmt er aber die Strahlungswärme der Gegenstände in Sicht auf.
Wenn allerdings oberhalb des Pools der klare Nachthimmel ist, dann kommt da nichts zurück.
Ungeschützte Autoscheiben frieren auch bei Plusgraden zu, wenn der Himmel klar ist. Das Dach eines komplett offenen Carports reicht bereits aus, um das zu verhindern.

Guten Morgen,

ein Pool im Untergeschoß eines Hauses ist da ein schlechtes Beispiel, weil da vor allem der Wind fehlt, der beim Abtransport warmer und feuchter Luftschichten über der Wasserfläche hilft und so zur Verdunstung beiträgt. Generell gilt das Gesagte: Abstrahlung und vor allem die Verdunstung(skälte) können abhängig von den übrigen Bedingungen dazu führen, dass sich Flüssigkeiten auch unter die Umgebungstemperatur abkühlen.

Unseren Pool (mit ähnlichem Format) habe ich gestern aufgebaut. Gestern Abend gegen 22 Uhr hatte der noch 23 Grad, gerade eben waren es 20 Grad, obwohl die Außentemperatur nur zwischen 2 und 6:30 Uhr unter 20 Grad lag, was mit normaler Wärmeleitung niemals ausgereicht hätte, um ihn auf 20 Grad abzukühlen. Die Verdunstung in Verbindung mit dem lebhaften Wind hat da ganze Arbeit geleistet.

Gruß
C.

Ja, ich bitte darum.

Aber hachherrjeeeeee

Richtig, das Gesagte. Weshalb ich auch von Verneblern und Springbrunnen sprach. Aber das warst du noch bei Gemini und überhaupt, hatte ich das ja eingeworfen.