Wasserdruck im Hochhaus

Hallo!

Vorab: kein konkreter Hintergrund, bin nur neugierig.

Für 10 m Wassersäule braucht man ja bekanntlich 1 bar Druck - und jetzt frag ich mich, wie beispielsweise die Wasserversorgung in New York aussehen mag, mit Häusern, die auch schon mal an die 200 m oder nach höher sind. Man kann ja schlecht 20 oder 30 bar auf die Leitungen geben, da haut’s ja im Erdgschoss alles weg.

Wie bringen die das Wasser bis ganz nach oben? Zusätzliche Druckpumpen alle 10 oder 20 Etagen - in jedem Haus? Oder gibt’s vieleicht zusätzliche Leitungen mit höherem Druck, die nur für höhere Etagen zuständig sind?

Guten Rutsch euch allen!
mabuse

Hallo!

hast Du denn noch nie bei Panoramaaufnahmen der New Yorker Hochhauslandschaft, etwa aus Vogelperspektive, die Hochbehälter auf den Dächern gesehen ?
Große zylindrische Behälter, Volumen viele 1.000 Liter. Bei Altbauten oft holzverkleidet(und manchmal selbst aus Holz) ähnlich den Hochbehältern im Wilden Westen an den Bahnstationen, nur größer.

Die liefern, einmal gefüllt und immer wieder mit Pumpen nachgefüllt, den nötigen Druck und die Wassermenge, die man braucht.
Braucht für Löschwasserversorgung für Sprinkler und Etagen-Hydranten im Treppenhaus und für alle Wasserzapfstellen in Büros und Wohnungen.

Hier hats etwas dazu, auch wie man es heute auch anders lösen kann :

http://de.grundfos.com/content/dam/dach/referenzen/9…

MfG und Guten Rutsch wünscht
duck313

Hallo!

Wie bringen die das Wasser bis ganz nach oben? Zusätzliche
Druckpumpen alle 10 oder 20 Etagen - in jedem Haus?

Genau so. Aber das reicht noch nicht. Schließlich geht es nicht nur um Klospülung und Kaffeewasser, sondern die Löschwasserversorgung muss gesichert sein, selbst dann, wenn Pumpen ausfallen, weil z. B. der Mittelspannungstransformator des Gebäudes abgefackelt ist. Deshalb beinhaltet eine Druckerhöhungsanlage auch Drucktanks.

Hochhäuser sind geballte Ladungen aus sündhaft teurer Technik mit hohen Anforderungen an die Zuverlässigkeit. Übrigens erfordert nicht nur die Höhe eines Gebäudes besondere Maßnahmen u. a. in der Wasserversorgung, auch schon die schiere Fläche und/oder die Existenz einer Feuerlöschanlage/Sprinkleranlage kann die öffentliche Wasserversorgung überfordern. So hat manches Werksgelände ein eigenes Schwimmbad, um im Notfall die Feuerlöschanlage versorgen zu können.

Von der Technik eines größeren Gebäudes sieht und bemerkt man als Besucher oder gewöhnlicher Nutzer nicht viel. Aber i. d. R. sind ein oder mehrere komplette Stockwerke nur mit Haustechnik aus Wasserversorgung, Lüftungstechnik, Strom- und Notstromversorgung und Kommunikationstechnik vollgestopft.

Gruß
Wolfgang

Hei Duck!

hast Du denn noch nie bei Panoramaaufnahmen der New Yorker Hochhauslandschaft, etwa aus Vogelperspektive, die Hochbehälter auf den Dächern gesehen ?
Große zylindrische Behälter, Volumen viele 1.000 Liter. Bei Altbauten oft holzverkleidet(und manchmal selbst aus Holz) ähnlich den Hochbehältern im Wilden Westen an den Bahnstationen, nur größer.

Jaaaa…
Aber jetzt hast du das Problem einfach nur rumgedreht.
Mit dem Vorratsbehälter oben auf dem Dach und einem Rohr nach unten hab ich im Erdgeschoß wieder 20 Bar Druck…

Da bräuchte man dann entsprechend große Vorratsbehälter alle 20 Etagen oder so, die nur die 20 Etagen unter ihnen mit Wasser versorgen. Könnte mir auch vorstellen, das einige Tonnen Wasser alle paar Etagen statisch eine gewisse Harrausvorderung darstellen…

Hier hats etwas dazu, auch wie man es heute auch anders lösen kann :
http://de.grundfos.com/content/dam/dach/referenzen/9…

Ah!
Das ist mal ein informativer Link, ich danke dir!
lg, mabuse

Hei!

zunächst mal vielen Dank.

Aber:

Hochhäuser sind geballte Ladungen aus sündhaft teurer Technik mit hohen Anforderungen an die Zuverlässigkeit.

Heute, logisch.
Aber das Empire State Building wurde 1930 gebaut, damals gab es solch moderne Technik ehr weniger…

lg, mabuse

Hallo!

Aber das Empire State Building wurde 1930 gebaut, damals gab
es solch moderne Technik ehr weniger…

Wenn ich aus dem Fenster meines Arbeitszimmers gucke, sehe ich auf den Wasserturm des Dorfes, Baujahr etwa 1910. Der Wasserturm steht unter Denkmalschutz, ist längst nicht mehr in Betrieb und nicht so hoch wie das Empire State Building, aber der dahinter steckende Gedankengang zur Wasserversorgung ist der gleiche wie bei Hochhäusern. Man braucht nur Pumpen, die ausreichend Druck erzeugen, um das Wasserreservoir zu füllen. Geeignete Pumpen gab es 1930 mit Gewissheit.

Wasser über große Höhendifferenzen aufwärts zu transportieren, ist übrigens ein uraltes Problem, viel älter als das genannte Hochhaus. In der Technikgeschichte des Bergbaus wird man dazu fündig. Außerdem gibt es ein Pumpenmuseum http://kulturland.rlp.de/no_cache/suche/einrichtunge…, in dem die Pumpenentwicklung von der Archimedischen Schraube bis zum aktuellen Stand der Technik dargestellt wird.

Gruß
Wolfgang

Aber jetzt hast du das Problem einfach nur rumgedreht.
Mit dem Vorratsbehälter oben auf dem Dach und einem Rohr nach
unten hab ich im Erdgeschoß wieder 20 Bar Druck…

Das halten die Rohrleitungen und Absperrventile problemlos aus.
Ich drücke sogar die Hausinstallation mit 20 bar ab.

Für Entnahme auf den Etagen wird dann einfach per Druckregler der Druck auf den gewünschten Betriebsdruck reduziert.