Moin,
auf einer Aquaristik-Website habe ich gelesen, dass man
Paraffin oder Bienenwachs als Filtermedium für Aquarienfilter
verwenden können soll, da diese Stoffe eine „giftziehende“
Wirkung haben.
ich bin (wie die anderen hier wahrscheinlich auch) ziemlich ratlos, klingt ziemlich ökoesotherisch. Ich wüsste nicht, was das Wachs aus dem Wasser zeihen sollte, es ist ja selbst hydrophob. Kannst du uns mal den Link zu dieser Seite geben?
Ich probiere das gerade - vorsichtig - aus.
Würd ich, ehrlich gesagt, nicht machen. Ich hätte Angst, dass Wachspartikel vom Wasser mitgerissen werden und dir Filtermaterial bzw. Aquarieneinrichtung versauen. Den angeblichen Nutzen kann ich mir dagegen rational nicht erklären.
Mein Filtersystem:
A)Mechanische Filterung
Vorfilter (am Ansaugstutzen im Aquarium angebracht, rein
mechanische Reinigung (gröbere Rechen); fängt grobe
Materialien (Blätter, Mulmkonglomerate etc.) ab.
B) Außenfilter (1500 Liter/h; 12 Liter Volumen):
Mechanische/biologische/chemische Filterung
- Mechanische Filterung mit feineren Rechen (Rechen in der
Form großer Kunrsttoffkugeln)
- Mechanisch-biologische Filterung (Keramikröhrchen)
- Biologische Filterung (Sinterglasröhrchen)
- Biologisch-chemische Filterung (Gemisch:
Sinterglasröhrchen/Zeolith)
- Biologisch-chemische Filterung (Zeolith)
- Biologisch-chemische Filterung (Gemisch:
Zeolith/Bienenwachsgranulat)
C) Chemische Filterung:
Wassereinlauf ins Aquarium fließt über in einen oben offenen
Aktivkohlebehälter (Pellets/Granulat) => Wasser trieft von
von dort aus zurück ins Aquarium
Ist das ein Meerwasserbecken oder ein Süßwasseraquarium? Stufe C) wäre ja quasi ein Rieselfilter? Bei Süßwasser ist es meines Erachtens nicht sinnvoll, mit hohem Durchsatz offen zu filtern, weil viel CO2 entgast. Das reduziert die Pufferkapazität und kann zu kritischen pH-Schwankungen führen.
Ich persönlich halte auch nicht viel von Adsorptivfiltermaterialien, wie Zeolith und Aktivkohle. Erstens verlieren sie ihre Wirkung, wenn sie gesättigt sind und müssen deshalb regelmäßig ersetzt werden. Man muss also ständig eingreifen, hat entsprechende Kosten und Arbeitsaufwand und bekommt keine stabilen Verhältnisse.
Zweitens sehe ich keinen Nutzen darin, unspezifisch alle größeren Moleküle am Filtermaterial abzubinden und aus dem Wasser zu entfernen (mal abgesehen von Spezialfällen, wie der Entfernung von Medikamenten aus dem Aquarienwasser). Pflanzendünger, Huminstoffe und andere, dem Wasser absichtlich zugegebene Substanzen werden ja ebenfalls unspezifisch entfernt, ebenso die gelösten organischen Stoffe, von denen die Filterbakterien leben.
Ich finde eine mechanische Grobfilterung und eine nachgeschaltete biologische Filterung, z.B. eben mit Sinterglasröhrchen, am nachhaltigsten und effektivsten und setze daher selbst keine Adsorptivfiltermittel ein (bzw. nur bei Bedarf kurzzeitig Aktivkohle).
Punkt A), die Vorfilterung über eine Schaumstoffpatrone auf dem Ansaugstutzen des Außenfilters handhabe ich genauso, das erhöht die Standzeit des Außenfilters auf mehrere Jahre. Im Außenfilter habe ich jedoch nur eine dünne PUR-Matte als Vorfilter, dahinter ist alles mit Siporax vollgepackt.
Gruß, Jesse