meine Mutter erzählte mir, dass in ihrer Jugend Hühnereier über
den Winter in eine Flüssigkeit, die man „Wasserglas“ nennt,
gelegt wurden. Mich würde interessieren, worum es sich dabei
handelt und wie diese Konservierung funktioniert - geht es im
Prinzip nur darum, die Eier unter Luftabschluss zu halten oder
ist in dieser Flüssigkeit etwas, das konservierend wirkt?
Wasserglas ist eine glasähnliche Masse aus Kalium- oder Natriumsilikat. Wird aus Quarzpulver durch Verschmelzen mit Pottasche oder Soda gewonnen.
Im Handel als sirupartige Lösung mit 33 oder 66 % festem Wasserglas.
Dient zur Herstellung von künstlichen Steinen, in der Stereochromie, in der Glasmalerei, als Kitt, zum Füllen der Seifen, zum Reinigen und Entfetten von Putzwoll und als feuerfester Anstrich.
So der Brockhaus von 1906.
Ich selbst habe es noch verwendet in den 60er und 70er Jahren als Dichtungsmittel im Maschinenbau.
Hallo,
den ganzen Winter über halte ich für etwas lang, eher nur kurz reinlegen und dann aushärten lassen.
Das Zeug wird steinhart, wenn es offensteht, aber zieht sich auch durch den Flüssigkeitsverlust stark zusammen, so dass die Eier hin sind…
Und, ob das gesundheitsmäßig gut ist, wenn sich die Eier damit vollsaugen, wage ich zu bezweifeln.
Da kaufe ich doch lieber frische Eier…
Markus
Wasserglas
eine zähe, farblose Flüssigkeit, kolloide Lösungen von Natrium- oder Kaliumsilicat ( Kieselsäure). Wasserglaslösungen werden verwendet zum Leimen von Papier, Imprägnierungen von Papiergewebe, zum Beschweren der Seide, zur Herstellung von Kitten und Klebemitteln, als Flammschutzmittel, für Glastinten, zur Eierkonservierung. Pulveriges Wasserglasgel dient als Zusatz zu Seifen.
was Du da beschreibst sind sog. Soleier. Die Eier waren aber, wenn ich mich recht entsinne hartgekocht. Das Wasserglas war auch nicht sehr konzentriert. ABer genaue Angaben müßte ich erst noch einholen, tus aber nur, wenn Du Dich dafür interessierst.
ich glaube, du verwechselst da was. Soleier sind hartgekochte Eier, deren Schale angeknackt wird und die dann in einem hübschen Glas mit Kochsalzlösung übergossen werden. Als Würze kommen nach belieben Lorbeerblätter, Wachholderbeeren, Pfefferkörner, Chillies etc. mit rein.
Nach 2 Wochen kannst du dann nach und nach die Eier rausnehmen. Man halbiert sie, holt das Gelbe heraus, tut in die Mulde etwas Essig, Öl, Tabasco oder was einem sonst so schmeckt und stopft sich die Hälften zusammen mit dem Gelben in den Mund. Netter Snack!
Also Du hast insofern recht, daß Soleier streng genommen solche sind wie Du es beschrieben hast. Allerdings werden Eier auch in Wasserglas (ca. 3,4 - 4,5 %ig) eingelegt um sie zu konservieren. Einige Zeitgenossen, die es nicht soooo genau nehmen, nennen diese Eier auch Soleier. Wie die genaue Bezeichnung für die ‚Wasserglaseier‘ ist, hab ich nicht in Erfahrung bringen können, meine Großmutter sagte aber stets Soleier.
…„Vorbereitete Eier mit der Spitze nach unten in gründlich gespülten Einer oder Steintopf nur 3/4 voll schichten, mit vorbereiteter Lösung vorsichtig übergießen, so dass diese handbreit über den Eiern steht.“ … „Wasserglaslösung: 1 Teil Wasserglas, 9 Teile Wasser“…
aus: Bayerisches Kochbuch, 49. Auflage von 1981
Hallo,
meine Mutter erzählte mir, dass in ihrer Jugend Hühnereier
über
den Winter in eine Flüssigkeit, die man „Wasserglas“ nennt,
gelegt wurden. Mich würde interessieren, worum es sich dabei
handelt und wie diese Konservierung funktioniert - geht es im
Prinzip nur darum, die Eier unter Luftabschluss zu halten -