Hallo Parvati,
Wenn man den Strahl am Wasserhahn so einstellt dass das Wasser
so langsam fließt dass man keine Fließbewegung mehr sehen kann
und es aussieht wie ein „Faden“, kann man seinen Finger ganz
langsam annähern, wenn man nahe genug drann ist springt der
Strahl plötzich auf den Finger und das Wasser fließt in einer
Kurve nach unten.
hab mich grad noch mal vergewissert, an einem Strahl „an der Grenze“, also etwa 1 mm dünn und nach ca. 15 cm in Auflösung, weil er dann zu dünn wird und in (energetisch günstigere) Tröpfchen zerfällt.
Und da konnte ich keine Ablenkung erkennen, wenn ich mich dem Strahl auch im Millimeter-Bruchteil-Bereich annäherte.
Wie kommt dieses Phänomen zustande? Ist es simple Masse-Measse
Anziehungskraft
Die Schwerkraft ist zwar aufgrund der Größe der Erde schon (manchmal unangenehm) merklich, aber im Grunde sowas von schwach. Je nachdem, welche Teilchen du zugrunde legst, ca. das 10-40fache der Elektrischen Anziehung.
… oder etwa Elektrostatik?
Das war mein Favorit, und ist es noch, mit Einschränkungen. Alle Materie besteht aus elektisch geladenen Teilchen, und immer ist da auch ein gewisses Ungleichgewicht in der Verteilung, das Elektron ist mal ein Nanometer neben den Atomkern.
Neben den permanenten Anziehungskräften zwischen permanent unausgewogen geladenen Molekülen, wie den dir sicher bekannten Wasser-Dipolen, ziehen sich auch eigentlich ungeladene Moleküle gegenseitig an, weil ein kurzzeitiges Schwappen der elektrischen Ladung in anderen Molekülen ebenfalls ein Schwappen vervorruft, das wiederum … Jedenfalls sind diese Kräfte (Van-der-Waals-Kräfte im engeren Sinn) eher schwach, Diesel ist deswegen flüssig.
Um auf deine Frage zurückzukommen, die Hand übt auf den Wasserstrahl keine erkennbare Anziehung aus, nicht elektrisch und schon gar nicht durch die Schwerkraft, bis sie sich berühren. Wenn sie sich berühren, sind die Kräfte schon sehr stark, relativ. Wenn du ein Mensch bist, reibst du Wassertropfen einfach von der Haut ab. Wärst du eine Mücke, würde dich ein Wassertropfen fesseln wie eine Lawine einen Menschen.
Zusammenfassend sind es die chemischen Nebenbindungen, die Wasser an der Haut haften lassen, allen voran die Wasserstoffbrückenbindungen. Fernwirkungen konnte ich nicht feststellen, und wenn dies exakt untersucht würde, wäre m.M. die Elektrostatische Anziehung um Größenordnungen stärker als die Gravitation.
Gruß, Zoelomat