Wechsel vom oeff. Dienst in die freie Wirtschaft

Hallo

Wenn ich als Hochschulabsolvent nach ein paar Jahren Arbeit im
oeffentlichen Dienst feststelle, dass es doch zu langweilig ist, kann
ich dann immer noch in die freie Wirtschaft wechseln, und zwar ohne
dort bei Null (also als Trainee) anzufangen? Nehmen wir an, ich
haette diese Jahre eine leitende Position im oeffentlichen Dienst
inne. Wuerde man mir diese bei einer Bewerbung in der freien
Wirtschaft gut anrechnen oder waere sie von geringem Wert?
Anders gefragt: Ist ein Wechsel vom oeff. Dienst in die freie
Wirtschaft problemlos moeglich oder ist er prinzipiell schwierig?

Vielen Dank fuer Antworten, Tychi

Hallo,
das kommt ganz auf das Aufgabenbgebiet im öffentlichen Dienst an und selbstverständlich an das anvisierte Aufgabengebiet in einem Unternehmen.
Beispiel: Polizist --> Sicherheitsdienst/technik

Wenn es allerdings keinen direkten fachlichen Bezug zwischen der öffentlichen Tätigkeit und dem neuen Job gibt, dann würde ich die Herkunft öffentlicher Dienst eher als Nachteil einstufen. In Unternehmen gelten diese Mitarbeiter als träge, unflexibel, wenig effizient und eigenvorteilsbedacht.

Aber, manche Menschen sind dort wo sie im ersten Gedanken hin wollen, genau richtig. Und wenn man nie gelernt hat etwas zu bewegen und sich auch sonst, trotz Jugend, in Bewegungslosigkeit und Abgrenzungspolitik wohl fühlt, dann ist der öffentliche Dienst oder der Beamtenstatus genau das Richtige.

D.K.

Hallo D.K.

Wenn es allerdings keinen direkten fachlichen Bezug zwischen
der öffentlichen Tätigkeit und dem neuen Job gibt, dann würde
ich die Herkunft öffentlicher Dienst eher als Nachteil
einstufen. In Unternehmen gelten diese Mitarbeiter als träge,
unflexibel, wenig effizient und eigenvorteilsbedacht.

Danke fuer diese Information.

Aber, manche Menschen sind dort wo sie im ersten Gedanken hin
wollen, genau richtig. Und wenn man nie gelernt hat etwas zu
bewegen und sich auch sonst, trotz Jugend, in
Bewegungslosigkeit und Abgrenzungspolitik wohl fühlt, dann ist
der öffentliche Dienst oder der Beamtenstatus genau das
Richtige.

Nett, wie du das so schreibst. Aber stell’ dir vor: Im oeffentlichen
Dienst zu arbeiten, heisst nicht automatisch Sesselfurzer zu sein. Es
gibt auch dort Projekte, bei denen man etwas aufbaut und bewegt.

Gruss, Tychi

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Aber, manche Menschen sind dort wo sie im ersten Gedanken hin
wollen, genau richtig. Und wenn man nie gelernt hat etwas zu
bewegen und sich auch sonst, trotz Jugend, in
Bewegungslosigkeit und Abgrenzungspolitik wohl fühlt, dann ist
der öffentliche Dienst oder der Beamtenstatus genau das
Richtige.

Hallo,

also hier muss ich schon mal einhaken. Ich bin zwar auch im öffentlichen Dienst, bin aber auf keinen Fall träge oder unflexibel und das, was Sie oben schreiben ist kurz gesagt völliger Blödsinn.

Ich hab’ im öffentlichen Dienst einen sehr abwechslungsreichen Job, der mir viel Spaß macht und trotz meiner „Jugend“ bin ich noch lange nicht in Bewegungslosigkeit verfallen.

Also, bitte nicht immer diese Pauschalierungen.

Viele Grüße
Florian

Hallo,

also hier muss ich schon mal einhaken. Ich bin zwar auch im
öffentlichen Dienst, bin aber auf keinen Fall träge oder
unflexibel und das, was Sie oben schreiben ist kurz gesagt
völliger Blödsinn.

Ich habs ja schon imersten Teil meiner Antwort angedeutet, es kommt ganz darauf an was man im öffentlichen Dienst macht. Dennoch gibt es klare Hinweise, daß der beschriebene Trend nach wie vor sichtbar besteht.

Ich hab’ im öffentlichen Dienst einen sehr abwechslungsreichen
Job, der mir viel Spaß macht und trotz meiner „Jugend“ bin ich
noch lange nicht in Bewegungslosigkeit verfallen.

Also, bitte nicht immer diese Pauschalierungen.

Keinesfalls wollte ich das als Pauschalisierung sehen, im Gegenteil, in dem Fall sogar als Individualisierung, glaub mir.
Meine individuelle Erfahrung ist einfach wenn es jemand in jungen Jahren charakterlich dorthin zieht, dann sehnt er sich geradzu nach diesen Strukturen.

Nichts für ungut und Gruß
D.K.

Hallo Tychi,

Wenn ich als Hochschulabsolvent nach ein paar Jahren Arbeit im
oeffentlichen Dienst feststelle, dass es doch zu langweilig
ist, kann
ich dann immer noch in die freie Wirtschaft wechseln, und zwar
ohne
dort bei Null (also als Trainee) anzufangen?

gehen tut das schon und es wird auch praktiziert, aber es müssen einige Randbedingungen beachtet werden.
Wie lange hat dieser Mensch im ÖD gearbeitet
Was hat er dort getan
Was möchte er in der freien Wirtschaft tun

Nehmen wir an,
ich
haette diese Jahre eine leitende Position im oeffentlichen
Dienst
inne. Wuerde man mir diese bei einer Bewerbung in der freien
Wirtschaft gut anrechnen oder waere sie von geringem Wert?

Da kann man mit einem spontanen ‚kommt darauf an‘ antworten.
Wenn es passt, klappt es, wenn nicht dann nicht.

Was man häufig nicht sieht oder verkennt ist, daß Firmen ab einer bestimmten Größe einer öffentlichen Verwaltung immer ähnlicher werden.
Die Mär, das Privatfirmen immer effizienter arbeiten als der ÖD, oder daß Arbeiten in der Privatwirtschaft immer interessanter ist, ist schlicht eine solche.

Ich kenne Menschen, die sowohl von Privat in den ÖD gewechselt haben und umgekehrt.
Bei einigen hats geklppt, einige hatten Probleme.
Einfach ist es aber nicht (wenn Du schon länger als sagen wir mal 10 Jahre im ÖD arbeitest), die Vorurteile sind schon immens.

Gandalf

Anders gefragt: Ist ein Wechsel vom oeff. Dienst in die freie
Wirtschaft problemlos moeglich oder ist er prinzipiell
schwierig?

Hallo.

Nett, wie du das so schreibst. Aber stell’ dir vor: Im
oeffentlichen Dienst zu arbeiten, heisst nicht automatisch
Sesselfurzer zu sein. Es gibt auch dort Projekte, bei denen man etwas
aufbaut und bewegt.

Auch als Sesselfurzer kann man etwas aufbauen (Dunstglocken z.B.) und bewegen (die Kollegen, den Raum zu verlassen). Das sei aber nur am Rande bemorken …

Wenn Du im ÖD Projekte erfolgreich abgeschlossen hast, ist das doch für eine Bewerbung in der „freien Wirtschaft“ (ein selten doofer Begriff, meine ich) etwas Positives. Nun habe ich zugegebenermaßen gegen Null konvergierende Ahnung von der Tätigkeit eines Physikers - aber sagen wir mal, wenn Du Dich mit Werkstoffkunde befasst hättest (beim Bundesamt für Materialprüfung) und die entsprechenden Erfahrungen nachweisen könntest, wäre doch der Industriebetrieb, der einen erfahrenen Werkstoffprüfer oder Metallurgen sucht (wie gesagt, ich weiß von Deinem Beruf nix!), mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn er Dich nicht in die engere Wahl zöge.

Von der Tätigkeit her kann ich mir schon ohne weiteres vorstellen, dass ein solcher Wechsel - in beide Richtungen - etwas Normales ist. Aber die Hinweise aus den vorigen Postings würde ich mir trotzdem zu Gemüte führen : Der ÖD hat nun einmal das beschrobene Image. Wenn Du also wechseln willst, sollte Dir schon eine bessere Begründung einfallen als „mir is hier so langweilich“. Besser würde es sich für meine Ohren anhören, wenn Du - natürlich nur sinngemäß - schrübest, dass Du Dich durch die Tätigkeit und die Struktur des ÖD nicht (mehr) genügend herausgefordert siehst usw usf bla blä.

Gruß Eillicht zu Vensre

Es war das beste was mir passiert ist,…
…aber ich musste mich gewaltig umstellen, Tychi.

Dafür wurde ich mit Freiheit, Entscheidungsmöglichkeit, Offenheit, … belohnt.
Und -ja- es gab auch viel mehr Kohle, etwa das Doppelte.
Und ich hatte nicht zehn Vorturner, die zwar alles besser wissen, aber nicht wissen wie.

Damals (1962) bin ich von der Bundespost-Fernmeldedienst (8-1/2 Jahre)
zur IBM (6-1/2 Jahre) gewechselt.
Ich habe es nie bereut; und auch heute sehe ich das als für mich einzig richtigen Schritt.

Vor einer Handvoll Jahre habe ich als Externer mal wieder
ein Jahr in eine Behörde reingeschnüffelt, d.h. dort mitgemischt.
Ich würde niemals wieder in einen solchen ‚Apparat‘ wechseln.
Das gilt auch für grosse Konzerne,
obwohl die i.a. einem Externen gehörigen Respekt (nebst Spielraum) entgegen bringen.
Ob das einem Angestellten dort so ergehen mag, stelle ich mal dahin;
ich habe erlebt, daß auch der ‚untergebuttert‘ wird -
besonders wenn er etwas kann und Bewegung einbringen möchte/wollte.

Wenn Du Kopfschmerzen hast in Deinem jetzigen Umfeld, dann wechsele.
Du wirst nur eine kurze Weile Dein vertrautes Umfeld,
Deine lieben Kollegen, die eingefahrenen Gewohnheiten… vermissen.
Du wirst auch evtl den Widerstand (die Bedenken) der Familie ‚ignorieren‘ müssen.
Aber - so sehr sicher ist der ÖD auch nicht (mehr).
Also solange noch die ‚Freie Wirtschaft‘ Platz für gute Leute hat,
mach diesen Schritt bald, bevor auch die letzten Stellen mit Luschen besetzt wurden,
und Du deswegen nicht mehr dort gefragt bist trotz bester Qualifikation.
Weißt schon: Unter den Blinden ist der Einäugige König.

Vielleicht erwägst Du auch gleich den ultimativen Schritt in die Selbständigkeit.
Deine Anfrage hier läßt mich schon vermuten,
daß der ‚Stachel in Dir‘, den ÖD zu verlassen, schon tief sitzt.
Frage Dich, was in 5 … 10 Jahren wird.

Als hilfreich hat sich folgende Broschüre erwiesen:
http://private.freepage.de/hame/peter.htm

He, wie man’s macht, isses sowieso immer falsch _fg_.
Also - Folgerung: Machs auf jeden Fall. Du fühlst Dich besser.
Es ist nichts schlimmer für das Umfeld, für die Familie, für die Freunde,
als ein ‚vergnatzer, alter‘ Sesselfurzer (sorry, Kurzversion, nicht zu verallgemeinern).

Aloha - digi (aEg)