Wechseljahre: Null Bock auf Sex

Hallo,

Sehr bemerkenswert fand ich die Textpassage:
„Wie die Wechseljahre erfahren werden, hängt aber auch davon
ab, welchen Wert eine Gesellschaft dem Älterwerden und älteren
Menschen beimisst. Grundsätzlich gilt, je mehr Ansehen das
Älterwerden und die alte Frau in einer Kultur genießen, desto
unbeschwerter und gelassener können Frauen den Wechseljahren
entgegen sehen und sie durchleben.“

Das hilft aber denen ungemein, die mit ernsthaften körperlichen und psychischen Problemen wegen der Wechseljahre zu tun haben.
Ums halt doch nochmal zu erwähnen: meine Probleme begannen mit 37. Ich hatte keinerlei Probleme mit der Idee der Wechseljahre, das war das letzte, an was ich dachte. Ich hatte nur Probleme. Hauptsächlich im Kopf (um es ganz kurz zu machen: ich war permanent schlecht gelaunt, fand alles und alle zum K***). Erst als körperliche Probleme hinzukamen, ging ich zum Arzt. Da wurde eine Weile in jede Richtung gesucht. Erst als die nächtlichen Schwitzattacken hinzukamen, kam der Verdacht auf, dass es sich um frühe Wechseljahre handeln könnte. Danach war die Diagnose relativ einfach und schnell. Und die Hormongaben (für die physischen Probleme) haben mir auch den Kopf freigepustet.
Es war eine erschreckende Erfahrung, dass nicht mein Mann zu einem Ekel, Langweiler, etc. mutiert war, sondern dass er der gleiche war, in den ich mich einst verliebt hatte und die Veränderungen nur in meinem Kopf stattgefunden hatte. Durch Hormongaben ging es mir nicht nur körperlich besser, sondern ich habe mich ganz spontan wieder in den Mann verliebt. Dass er es in dieser schwierigen Zeit vorher bei mir ausgehalten hat, werde ich ihm immer anrechnen.

Gruß
Elke

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Danke, Anja

Gruß
Eckard [MOD Brett „Älterwerden“]

Hi,

Sehr bemerkenswert fand ich die Textpassage:
„Wie die Wechseljahre erfahren werden, hängt aber auch davon
ab, welchen Wert eine Gesellschaft dem Älterwerden und älteren
Menschen beimisst. Grundsätzlich gilt, je mehr Ansehen das
Älterwerden und die alte Frau in einer Kultur genießen, desto
unbeschwerter und gelassener können Frauen den Wechseljahren
entgegen sehen und sie durchleben.“

Deshalb haben Frauen im asiatischen Raum kaum die Probleme, die „westliche“ Frauen haben - weil dort alte Frauen geachtet werden und nicht wie hier leider viel zu oft als ausrangierte „Gnadenhoftucken“ (sorry, mir fiel grad nix besseres ein :wink:)

Das hilft aber denen ungemein, die mit ernsthaften
körperlichen und psychischen Problemen wegen der Wechseljahre
zu tun haben.

Natürlich nicht.

Ums halt doch nochmal zu erwähnen: meine Probleme begannen mit
37.

Der Mensch neigt nun einmal dazu, seine eigenen Probleme in den Mittelpunkt des Weltgeschehens zu stellen. Und dass es Dir, Elke, so übel ergangen ist, das tut mir echt leid. Aber das trifft nicht auf die Allgemeinheit zu.

Mir haben sie „nur“ die Gebärmutter rausgenommen, weil ich nur noch „Hühnerlebern“ in die Kloschüssel entließ - und das wochenlang. Aber auch diese ureigenste Erfahrung ist nicht der Nabel der Welt.

Ich finde das Thema sehr spannend - und ich würde mich freuen, wenn sich auch Männer dazu einmischen würden (danke, Eckard :wink:) - denn die trifft es genau so - oder nicht?

Gruß,

Anja

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Hallo,

Der Mensch neigt nun einmal dazu, seine eigenen Probleme in
den Mittelpunkt des Weltgeschehens zu stellen. Und dass es
Dir, Elke, so übel ergangen ist, das tut mir echt leid. Aber
das trifft nicht auf die Allgemeinheit zu.

Das habe ich nirgends behauptet. Aber die unter uns, die nach Lösungen hier suchen, haben oft (nicht immer!) bereits einiges hinter sich (an Infosuche und an Beschwerden) und die fühlen sich von solchen Behauptungen immer wunderbar abgewatscht. Als ich meine Probleme im Griff hatte und dann Leuten erzählte, dass ich Hormone nehme, bekam ich nämlich genau das immer zu hören: Das brauchst du doch gar nicht, das ist nur in deinem Kopf, akzeptier es einfach.
Und dann fühlt man sich halt einfach nicht ernstgenommen. Und deshalb halte ich auch solche Ratgeber wie der von Profamilia auch nicht für alleinseeligmachend.

Zweimal benutzt du den Ausdruck „Nabel der Welt“. Ich habe mich und meine Erfahrungen nie als solche gesehen. Ich mag nur nicht, wenn eine Methode als (s.o.) für 99% die richtige propagiert wird.

Ich finde das Thema sehr spannend - und ich würde mich freuen,
wenn sich auch Männer dazu einmischen würden (danke, Eckard
:wink:) - denn die trifft es genau so - oder nicht?

Ja -ein. Würde es betreffen, aber viele Männer klinken sich da locker aus. Auch weil sie das - ähnlich wie bei verwandten Themen wie PMS - einfach nicht nachvollziehen können.

Gruß
Elke

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Hallo, Anja und Elke,

Ich finde das Thema sehr spannend - und ich würde mich freuen,
wenn sich auch Männer dazu einmischen würden […] denn die trifft es genau so - oder nicht?

Ja -ein. Würde es betreffen, aber viele Männer klinken sich
da locker aus. Auch weil sie das - ähnlich wie bei verwandten
Themen wie PMS - einfach nicht nachvollziehen können.

beide habt ihr recht - was Männer betrifft.

Natürlich sind sie betroffen, wenn die geliebte Frau plötzlich anfängt „am Rad zu drehen“, sich Stimmungen hinzugeben, die wie ein Fahrstuhl auf und ab gehen. Gut, ein wenig ist man(n) ja auf so etwas vorbereitet, denn bei Schwangerschaften hat man das in Grenzen ja auch schon erlebt. Aber zunächst steht der Kerl vor diesen Erscheinungen wie der Ochs vorm Berg. Er merkt „etwas stimmt da nicht“ und fragt sich zunächst einmal, ob er selbst etwas verbockt hat. Und er fühlt sich beleidigt, weil er sich keiner Schuld bewußt ist.

Erst wenn beide das Gespräch suchen und offen über die sich entwickelnden Probleme reden (nicht erst dann, wenn sie sich auftürmen!), sich eventuell auch bei anderen Rat holen, die das schon hinter sich haben, kann auch ein Mann das einordnen und Rücksicht darauf nehmen. Aber auch die Frau kann vielleicht das Erstaunen des Mannes besser verstehen und sich vielleicht auch ein wenig selbst kontrollieren.

Leicht ist diese Zeit nicht, es ist in der Tat fast wie eine Wiederholung der Pubertät.

Aber wenn alles vorbei ist, sich der Hormonhaushalt wieder eingependelt hat (egal ob mit oder ohne medikamentöse Nachhilfe - das ist individuell zu unterschiedlich) ergeben sich völlig neue Aspekte im ehelichen Miteinander. Da manche Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen nicht mehr nötig sind, kann man viel freier und unbeschwerter aufeinander zugehen - vorausgesetzt, man hat sich in der kritischen Zeit nicht zu viele Wunden geschlagen, die sich später nur schwer wieder heilen lassen.

Ich kann also Frauen in dieser Situation nur raten, erklärt eueren Männern, was mit euch los ist. Von allein kommen die da sowieso nicht drauf. Aber dramatisiert nicht, nehmt auch Rücksicht auf die Wünsche und Bedürfnisse eurer Partner.

Und den Männern kann ich nur empfehlen, sich zu informieren, was da abgeht und mit Geduld, Nachsicht und Liebe auf diese Umstellung zu reagieren. Es geht vorbei. Und - Sex und Liebe ist nicht nur das bisschen rein und raus Da gibt es viel mehr Möglichkeiten. Phantasie, bitte!

Gruß
Eckard

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Hi Eckard,

könntest Du das bitte als Handzettel drucken lassen und reichlich unters Volk mischen?
Das hilft bestimmt so mancher Beziehung.

Er merkt „etwas stimmt da nicht“ und fragt sich zunächst einmal, ob er selbst etwas verbockt hat. Und er fühlt sich beleidigt, weil er sich keiner Schuld bewußt ist.

Ich kann also Frauen in dieser Situation nur raten, erklärt euren Männern, was mit euch los ist. Von allein kommen die da sowieso nicht drauf. Aber dramatisiert nicht, nehmt auch Rücksicht auf die Wünsche und Bedürfnisse eurer Partner.

Und den Männern kann ich nur empfehlen, sich zu informieren, was da abgeht und mit Geduld, Nachsicht und Liebe auf diese Umstellung zu reagieren. Es geht vorbei. Und - Sex und Liebe ist nicht nur das bisschen rein und raus Da gibt es viel mehr Möglichkeiten. Phantasie, bitte!

Schmunzelnde liebe Grüße, S:smile:nja

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Und den Männern kann ich nur empfehlen, sich zu informieren,
was da abgeht und mit Geduld, Nachsicht und Liebe auf diese
Umstellung zu reagieren. Es geht vorbei. Und - Sex und Liebe
ist nicht nur das bisschen rein und raus Da gibt es viel mehr
Möglichkeiten. Phantasie, bitte!

Gruß
Eckard

Hallo Eckard,

ich lese dieses Artikels Zeit ein Paar Tagen und finde es sehr Interesant.
Als meine Mutter in die Wechseljahre kann wussten mein Vater und ich nicht so richtig was da los war, ist schon 40 Jahre hier. Ich kann mich gut daran errinnen dass es ein sehr anstrengende Zeit für die Familie war. Die Ärze damals haben uns auch nicht viel geholfen.
Jetzt ist es soweit und meine freundin steckt mitten in den Wechseljahren, ich bin sehr froh darüber dass ich schon sehr viel mittbekommen was meine Mutter dammals durch gemacht hatt, ich verstehe viel was meine freundin jetzt durch machen muss.

Ich kann es nur wiederhohlen was Eckard schreibt,„Männern kann ich nur empfehlen, sich zu informieren“.

Viele Grüße,
Ian

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Hallo,

Habt Ihr Tipps, jenseits von künstlichen Hormongaben

Ja, naturidentische Hormone.

Gruß

Avera