Ich bin im Internet über verschiedene Definitionen von Weg- bzw. Folgesteuerung (Follow Up) und Zeitsteuerung (Non Follow Up) gestoßen. Bisher hatte ich es immer so verstanden:
Bei Zeitsteuerung läuft die Rudermaschine so lange, wie der Steuerhebel aus der Nullposition ausgelenkt wird. Wird er losgelassen, kehrt er in die Nupposition zurück, die Rudermaschine stoppt - und…? Bleibt das Ruder in der erreichten Position oder kehrt es in die Mittschiffsposition zurück? Ich denke daß es hier auch was ausmacht ob das Schiff Fahrt durch das Wasser macht oder stilliegt.
Bei der Weg-/Folgesteuerung ist es einfacher, das Ruder folgt namensgemäß dem Tiller.
Bei Zeitsteuerung läuft die Rudermaschine so lange, wie der
Steuerhebel aus der Nullposition ausgelenkt wird. Wird er
losgelassen, kehrt er in die Nupposition zurück, die
Rudermaschine stoppt - und…?
Läßt man das Steuerrad los, klappt es auf Null zurück und auch das Ruderblatt geht auf Null.
Bleibt das Ruder in der
erreichten Position oder kehrt es in die Mittschiffsposition
zurück?
Geht zurück.
Ich denke daß es hier auch was ausmacht ob das Schiff
Fahrt durch das Wasser macht oder stilliegt.
Das hat nichts damit zu tun. Auch im Hafen kann man das Steuerrad legen und das Blatt folgt. Folgt bis Null, wenn man das Steuerrad losläßt.
Das obige betrifft immer Revierfahrt.
Auf See fährt man nicht nach Ruderanlage in Grad, sondern Kompasskurs, der dann gehalten wird.
mfgConrad
Mit dem Einfluß der Strömung um den Rumpf meinte ich daß sie u.U. das Ruder in die Mittschiffsposition zurückdrängt. Wenn der Steuermann also den Joystick für die Wegsteuerung loslässt, geht dieser in die Neutralposition und das Ruder in die Mittschiffsposition. Eigentlich klar, denn die Rudermaschine arbeitet ja nicht mehr. Im www klang es allerdings so als würde das Ruder die letzte Position halten, was ja bei hydraulischer Betätigung mittels Rückschlagventilen möglich wäre. Allerdings wohl auch eine schlimme Unfallquelle wenn die Steuerung ausfallen sollte.
Danke für die Antwort.
Mit dem Einfluß der Strömung um den Rumpf meinte ich daß sie
u.U. das Ruder in die Mittschiffsposition zurückdrängt.
So etwas ist unmöglich. Das Ruderblatt hängt nicht lose in den Lagern, sondern wird durch die Rudermaschine arretiert.
Wenn
der Steuermann also den Joystick für die Wegsteuerung
loslässt, geht dieser in die Neutralposition und das Ruder in
die Mittschiffsposition. Eigentlich klar, denn die
Rudermaschine arbeitet ja nicht mehr. Im www klang es
allerdings so als würde das Ruder die letzte Position halten,
was ja bei hydraulischer Betätigung mittels Rückschlagventilen
möglich wäre. Allerdings wohl auch eine schlimme Unfallquelle
wenn die Steuerung ausfallen sollte.
Es gibt zwei Ruder(Steuer)situationen :
Auf Revier nach Ruderlage und auf See nach Kurs.
Beide Arten sind grundverschieden.
Die Ruderlage wird von Hand gehalten.
Der Kurs vom Kompass.
Ich präzisiere mal was ich meine (oder wie ich mir es als weitgehender Laie vorstelle). Ich beziehe mich ausschließlich auf manuelle Steuerung (Revierfahrt) durch einen Rudergänger oder auf den minimal bemannten Schiffen heute den Wachoffizier. Gesteuert wird mit einem Joystick für Zeitsteuerung.
Das Ruder wird durch die Rudermaschine, d.h. eine Hydraulikpumpe, aus der Mittschiffslage ausgelenkt. Bei Zeitsteuerung wird die Pumpe solange eingeschaltet, wie der Joystick betätigt ist. Drückt der Rudergänger den Hebel 3 s nach rechts, läuft die Rudermaschine 3 s lang und das Ruder schwingt bei (hypothetischen) 5°/s Stellgeschwindigkeit 15° nach Steuerbord. Wenn die Rudermaschine wieder aus ist, hält das Ruder die 15° oder geht es nach mittschiffs zurück?
Hallo, Fynnmann,
ich habe das auf einem Schiff (70er Jahre, „German Liberty“) so kennengelernt, dass mit Joystick das Ruder gelegt wurde und in der erreichten Stellung stehenblieb, was auf dem Ruderlageanzeiger dem Rudergänger angezeigt wurde.
Gruß
Eckard
Das Ruder wird durch die Rudermaschine, d.h. eine
Hydraulikpumpe,
oder auch Schneckenrad mit Ruderquadrant. Es gibt verschiedene
Ruderanlagen und es gibt wenige Anlagen mit Joystick. Die meisten
Schiffe haben immer noch ein Handruder.
Sagt der Lotse : „Bb 10“, fährt der Rudergänger das Ruderblatt
mit dem Joystick oder Handruder nach Bb, bis die Anzeige und damit das
Blatt auf Bb 10 liegt. Geht dann wieder auf Null und damit bleibt das
Ruderblatt auf Bb 10. Würde er es weiter auf Bb halten, würde das Blatt
weiterfahren bis auf hart Bb.
Will er jetzt wieder auf Mittschiffs gehen, legt er das Handruder auf
Stb und wartet, bis der Ruderlagenanzeiger auf Mittschiffs liegt. Läßt
dann das Handruder auf Mittschiffs zurückschnellen.
Das Handruder legt sich immer automatisch auf Mittschiffs. Aber nicht
das Ruderblatt.
Noch etwas :
Nach einem Anlegemanöver und festgemachtem Schiff,
steht das Ruderblatt oft noch in irgendeiner Stellung,
die nicht Null entspricht. Also irgendwo Bb oder Stb.
Dann hat der Rudergänger das Blatt nicht mehr auf Null gestellt,
sondern im letzten Rudermanöver stehengelassen. Es fährt also
nicht auf Mittschiffs zurück, obwohl das Handruder automatisch
auf Null ging.
Gut. So macht es auch Sinn. Ich war nur nach Deiner ersten Antwort (vom 13.05.) verunsichert weil es da hieß das Ruder geht in Mittschiffspostion zurück.
Danke für die Beschreibung.
Gruß,
Fynnmann
Gut. So macht es auch Sinn. Ich war nur nach Deiner ersten
Antwort (vom 13.05.) verunsichert weil es da hieß das Ruder
geht in Mittschiffspostion zurück.
Das war so nicht richtig von mir beschrieben.
Es ist aber auch nicht einfach, dahinterzukommen, was Du eigentlich wissen willst.