Wie weit soll diese Diskriminierung unter dem Schirm der TOleranz denn noch gehen?
Ein Freund von mir wurde aus der Schule nach Hause geschickt weil er eine Jacke von Murphy & Nye anhatte, bei der hinten gross „1933“ draufstand.
Der Lehrer meinte da ja in dem Jahr die Machtergreifung war (von Hitler)…
Mein Freund ist auf jeden Fall nicht nach Hause gegangen und muss jetzt zum Direktor?
Was sagt ihr dazu?
Wenn er jetzt Sachen von Thor Steinar angehabt hätte, kann ich das verstehen. Aber er ist beim besten WIllen kein Nazi, auch wenn er sonst Lonsdale trägt (was einem ja dabei auch immer unterstellt wird)
Wie weit soll diese Diskriminierung unter dem Schirm der
TOleranz denn noch gehen?
Ja, klingt alles doll empörend.
Was hier keiner beurteilen kann, ist das sonstige Verhalten deines Kumpels, ebensowenig wie das Verhältnis zwischen dem Lehrer und diesem Schüler.
Und sollte dieses Verhältnis aus ähnlichen Gründen (Tendenz zur rechten Szene) schon leicht getrübt sein, so wäre das Tragen derartig beschrifteter Kleidungsstücke eine ziemlich eindeutige Provokation.
Mit welcher Absicht trägt er denn die Jacke? Trägt er sie, WEIL 1933 draufsteht, oder OBWOHL 1933 draufsteht. Das ist ein Unterschied.
Ich möchte es mal ganz vorsichtig formulieren, denn ich kenne Dich ja nicht persönlich, sondern nur aus diesem Forum:
Aber er ist beim besten WIllen kein Nazi, …
Könnte es sein, dass Du bei der Beurteilung dessen einen anderen Blickwinkel hast, als andere Menschen? Ich erinnere mich an einige Postings aus dem Militärhistorie-Brett von Dir, die zumindest auf eine Interessenlage hindeutet, die auf viele Menschen befremdlich wirkt. Könnte ja sein, dass Dein Kumpel so ähnlich gestrickt ist wie Du, und Dir daher gar nichts an ihm auffällt, anderen aber schon.
Also Verhältnis war bis dahin eigtl. ganz normal, nur bei diesem einen Lehrer war es so dass mein Kumpel in dem Fach besser bescheid wusste als der Lehrer, deshallb mag ebendieser meinen Kumpel auch nicht so.
(Fach ist Geschichte)
Sonst haben wir keinen Kontakt zu irgendeiner Szene, weder Faschos noch Kommunistenschw***e.
Auch sonst sind wor ganz normal angezogen, also keine Springer oder Bomberjacke, weshab man auf die Idee kommen könnte wir seien Nazis.
Von daher finde ich die Reaktion wegen einem Pullover 1933 aufschrift, und z.B: Trainingsbekleidung von Lonsdale echt überzogen.
PS: An welche Postings denkst du denn da? Falls man CDU/CSU
bzw. Rep-Wähler jetzt schon als Nazis einschätzt??!!
Das Wort Nazi oder Neonazi habe ich bewusst nicht in den Mund genommen. Allerdings bestätigst Du durch dieses Postskriptum genau meinen Verdacht: Die Republikaner erscheinen Dir völlig unverdächtig, jedoch nicht der Mehrheit in der Bevölkerung.
Übrigens (wenn auch offtopic) finde ich, dass Du die politische Gesinnung viel zu sehr an Äußerlichkeiten festmachst (Kleidungsstil, Kleidungsmarken, Wahlverhalten - ja, auch das halte ich für eine Äußerlichkeit). Ich vermute, dass den Lehrern aber vielmehr Eure Gesinnung aufgestoßen ist, und dass sie deswegen die „1933“ für einen Ausdruck dieser Gesinnung hielten.
Michael
PS: Um das mit dem Wahlverhalten zu erklären: Das Spektrum der CDU-CSU ist so breit, dass man daraus kaum die Gesinnung seiner Wähler ablesen kann. Ich erinnere mich an einen Wahlwerbespot der Bayernpartei, die damals (muss Anfang der 90er gewesen sein) ein Verbot aller extremistischer Parteien inklusive CSU forderte.
eine ähnliche Diskussion gab es hier schon einmal 2008, damals ging es um ein Lonsdale T-Shirt.
Der Ausschluss vom Unterricht ist vermutlich ein Verwaltungsakt. Dieser dürfte - ohne die eigentlich erforderliche Rechtmäßigkeitsprüfung hier vollständig durchzuführen - allein schon deswegen rechtswidrig sein, weil als milderes Mittel der Einschluss der Jacke, zum Beispiel im Lehrerzimmer, zur Verfügung gestanden hätte. Die in einer anderen Antwort getätigte Aussage „…im Zweifelsfall: Raus mit dem Kamerad!“ ist also schonmal falsch.
Ich gebe darüber hinaus zu bedenken, dass es in Bezug auf Symbole oder Aufschriften auf Kleidungsstücken relativ eindeutige strafrechtliche Vorschriften gibt. Ein Eingreifen des Lehrers ist primär dann erforderlich, wenn diese Grenzen überschritten wurden, beispielsweise bei verfassungsfeindlichen Symbolen.
Ist dies nicht der Fall, wird es schwieriger. Da wird man dann wohl den Bereich „Störung des Schulfriedens“ o. ä. prüfen müssen - wobei ich persönlich die Grenze zur Störung des Schulfriedens eben bei der oben angegebenen Grenze zur Strafbarkeit sehen würde. Andere würden aber vielleicht einen strengeren Maßstab anlegen.
Fakt ist, es gibt keine Gesinnungskontrolle. Es ist in dieser Situation schon richtig, mal zu hinterfragen, ob der Ausschluss wegen dieses Kleidungsstückes überhaupt möglich ist.
Die Folgen, die die Ereignisse von 1933 mit sich brachten, brauche ich dir dabei hoffentlich nicht zu erläutern. Also seid bitte auch nicht böse auf den Lehrer.
Ich habe nicht gesagt, dass ICh REP wähle, und auch nicht dass sie unverdächtig sind. Ich habe bloss gesagt es sind keine astreinen Neonazis (wie NPD / DVU etc.)
Ich selber wähle keine der Parteien (weder CSU noch iwas weiter rechts)
… weil als milderes Mittel der Einschluss der Jacke, zum Beispiel
im Lehrerzimmer, zur Verfügung gestanden hätte.
Mit welcher Begründung willst du dann aber einem Schüler sein Eigentum abnehmen? Ob das im Sinne des Schulfriedens wirklich ein milderes Mittel ist, bezweifle ich ein wenig.
Ist dies nicht der Fall, wird es schwieriger. Da wird man
dann wohl den Bereich „Störung des Schulfriedens“ o. ä. prüfen
müssen - wobei ich persönlich die Grenze zur Störung des
Schulfriedens eben bei der oben angegebenen Grenze zur
Strafbarkeit sehen würde.
Wenn eine Strafbarkeit vorliegt, dann ist eine zusätzliche Begründung mit Störung des Schulfriedens wohl überflüssig.
Fakt ist, es gibt keine Gesinnungskontrolle. Es ist in dieser
Situation schon richtig, mal zu hinterfragen, ob der
Ausschluss wegen dieses Kleidungsstückes überhaupt möglich
ist.
Schulen haben m. W. bereits erfolgreich (das heißt gerichtsfest) Bekleidungsnormen in ihren Haus-/Schulordnungen etabliert. Von daher besteht diese Möglichkeit wohl grundsätzlich. Ob hier eine entsprechende Grundlage gegeben ist, und ob ein Schulausschluss einfach vom einzelnen Lehrer ausgesprochen werden kann müsste geprüft werden.
Aber mal ehrlich: War oder ist deinem Kumpel nicht klar, dass diese fette Zahl vll provozieren könnte, gerade einen Geschichtslehrer?
Das ist, wie wenn ich in Amerika durch die Bronx wandere mit ner chicen weißen Kapuze, weil die mir so toll gefällt, und ich mich wundere, wieso ich von einer Horde Afroamerikaner verprügelt werde.
Ein bisschen sollte man ab einem gewissen Alter ein Gespür für seine Umwelt entwickeln - wenn man sich Ärger ersparen will. Außer man will bewusst provozieren, aber das war ja -offenbar- nicht der Fall…
Meinst du nicht auch dass das Tragen eine Jacke mit der Aufschrift 1933 UND von Lonsdale Kleidung ein BISSCHEN dicke aufgetragen ist?
SO blauäugig KANN niemand sein.
Entweder ist dein Freund himmelschreiend blöd (dann passt das mit dem „mehr wissen als der Lehrer“ wohl kaum) oder auf keinen fall so unschuldig wie du denkst.
Also Verhältnis war bis dahin eigtl. ganz normal, nur bei
diesem einen Lehrer war es so dass mein Kumpel in dem Fach
besser bescheid wusste als der Lehrer, deshallb mag ebendieser
meinen Kumpel auch nicht so.
(Fach ist Geschichte)
wenn er denn so gut in Geschichte Bescheid weiss, warum ist er denn nicht gleich über die Jahreszahl gestolpert. Den Anderen hier im Forum einschl meiner Person, ist das ja auch gleich aufgefallen???
Klar er hat viel Geld dafür ausgegeben. Für einen Schüler sogar ziemlich viel!?
Aber trotzdem guckt man sich doch so ein Teil, bei so einem Preis, doch etwas genauer an…