Hallo Susanna,
ich weiß, es ist nicht schön, wenn man tolle Pläne hat, und dann mit solchen Sachen konfrontiert wird. Aber leider ist gerade bei solchen Bauvorhaben ein Ende mit Schrecken oft besser als ein Schrecken ohne Ende, denn Bauvorhaben haben die dumme Eigenschaft, von der ersten Idee an schon richtig Geld zu kosten. Und um einen Traum zu verwirklichen fängt man dann leicht an erstes Geld zu investieren und den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun, und dann kommt das böse Erwachen, wenn man schon viel Zeit und Geld investiert hat, und evtl. andere, machbare Alternativen unwiderbringlich versäumt hat.
Ich spreche da aus eigener leidvoller Erfahrung. Daher mein dringender Rat: Geht so schnell wie möglich zum zuständigen Bauamt und macht dort eine Bauvoranfrage, fragt den Leuten Löcher in den Bauch, und macht sie durch geschickte Fragestellung und passendes Auftreten zu euren Komplizen. Also nicht reinmarschieren mit fertigen Plänen und sagen, dass ihr so und so bauen werden und jetzt einen positiven Bescheid für eure schon fertige Finanzierung braucht. Besser ist es, mit großem Problembewusstsein zu erscheinen, erst einmal alles selbst in Frage zu stellen, so nach dem Motto, euer Vermieter hätte da so eine Idee, ihr glaubt aber nicht, dass die machbar sei, könntet euch aber vorstellen auf den Zug aufzuspringen, wenn man euch erzählt, wie es denn gehen könnte, … Dann kommt man in eine Diskussion und kann alle Knackpunkte ansprechen und sehen, was sich da machen lässt. Die Mitarbeiter in den Bauämtern kennen das Baurecht und wissen, was sie für eine Macht im Rahmen von Ermessensentscheidungen haben. Kommt man denen krumm, wissen die immer einen Weg eine Idee platt zu machen, Fordert man ihre Kreativität dahingehend heraus, dass man selbst von der Unmöglichkeit ausgeht, und sie ihr überragendes Wissen nur noch dadurch unter Beweis stellen können, Schlupflöcher im Paragraphendschungel zu finden, habt ihr gewonnen. Dann alles schriftlich bestätigen lassen, wenn man eine akzeptable Lösung findet!
Erst dann und auf Grundlage der vom Bauamt gegebenen Rahmenbedingungen lohnt es sich dann in eine weitere Planung einzusteigen, und ggf. dann immer noch die Sache auch abzublasen.
Aufgrund ganz besonderer Umstände (nein, keine offensichtliche Blödheit, wobei auch Anwälte nachher schlauer sind als vorher
haben wir keine schriftliche Bauvoranfrage gemacht und sind dann mit einer kompletten Planung baden gegangen. Der Spaß hat uns rund € 5.000,-- und 1,5 Jahre unseres Lebens gekostet. Dies sollte als Warnung reichen.
Gruß vom Wiz