Weibliche vs. männliche Emotion

Hallo,

in einem anderen Thread habe ich gerade folgenden Satz gelesen

„Natürlich sind Männer und Frauen unterschiedlich - körperlich, vielleicht auch emotional.“

Das „vielleicht“ hat mich stutzig gemacht. Im ersten Moment hatte ich dieses „vielleicht“ gedanklich sofort gestrichen. Aber:

Das Kribbeln der Verliebtheit im Bauch, die Angst vor dem Fallen (Bungeesprung), die Aufgeregtheit vor dem persönlichen Vortrag, …
Diverse Erfahrungen und Routinen schmälern oder steigern die eigene und fremd wahrgenommene Emotion, aber grundsätzlich kein Unterschied zwischen w/m?!

Unsere Selbstwahrnehmung bezieht sich auf Inneres (mein Gefühl, meine Empfindung), unsere Fremdwahrnehmung, unter Zuhilfenahme der Selbstwahrnehmung, auf äußeres (sie/er strahlt eine Zufriedenheit aus, sie/er wirkt unsicher,…). Wir nehmen Gestik, ein Schwitzen, etc. wahr und ziehen daraus Schlüsse ohne Kenntnis, ob ein Schwitzen eventuell durch andere äußere Faktoren oder spezifische gesundheitliche Probleme verursacht wird, Handbewegungen sich auf andere Ursachen als eingeübt/Tic etabliert haben. Selbst die Summe von mehreren Beobachtungen ist lediglich die Summe der ersten (und wesentlichen) und weiterer Beobachtungen.

Wir reagieren auf eine bestimmte Art, weil „es so anerzogen ist“.

Worin unterscheiden sich weibliche/männliche Emotionen? Welche Erkenntnisse gibt es hierzu?

Wie müsste der Satz lauten?
„Natürlich sind Männer und Frauen unterschiedlich - körperlich, aber nicht emotional.“
bzw.
„Natürlich sind Männer und Frauen unterschiedlich - körperlich, und nur in diesen Komponenten auch emotional.“*

Gruß
nasziv

* Mutterliebe als Emotion beispielsweise ist lediglich eine Folge der körperlichen Voraussetzung, Kinder selbst gebären zu können.

Hallo,
Ich würde keine Unterscheidung zwischen den Geschlechtern vornehmen, sondern weiter gehen. Ich würde behaupten, dass wir nicht wissen, ob nicht jeder Mensch Emotionen unterschiedlich fühlt.

Ich habe mich neulich mit einer Freundin vor einer Prüfung unterhalten. Wir beide hatten Angst vor der Prüfung und waren aufgeregt.
Dennoch habe ich das eher im Bauch gemerkt, mir war ein wenig übel.
Sie hingegen hat sich ständig den Brustkorb gehalten.
Widerum anderen wird vielleicht heiß.

Wenn du Mutterliebe als einzigartig beschreibst - glaubst du jede Mutter fühlt sie gleich? Was, glaubst du, unterscheidet sie von der Liebe des Vaters?

LG,
batz

Hai, nasziv,

ich bin mir ganz sicher, daß in der Gefühlswelt von xx- und xy-Trägern Unterschiede gibt - schließlich sind einige Hormone, die die Gefühle zumindest mitbestimmen, in deutlich unterschiedlicher Konzentration vorhanden.
Zumindest Frauen können im monatlichen Abständen die Erfahrung machen, daß ein schwankender Hormonspiegel wildes Zeug mit der eigenen Gefühlswelt anstellen kann (PMS), aber auch Männer können mittels Veränderung des eigenen Hormonspiegels ihre Gefühlswelt drastisch ändern (siehe Anabolika-Mißbrauch, der gerne zu erhöhter Aggression führt)

Die idealen Befragungs"opfer" zu diesem Themenbereich sind wohl die, die beide Geschlechter aus persönlicher Erfahrung kennen: Transsexuelle, z.B. der da: http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/planet_…

(sollte der Link nicht funktionieren: die Sendung Planet Wissen, die Folge: Balian Buschbaum, früher war ich eine Frau)

Gruß
Sibylle

Hallo nasziv,

die Unterschiede bestehen wohl vielmehr darin, wann und in welchen Situationen verschiedene Gehirnareale/Emotionen bei Frauen und Männern aktiviert werden.
So würde evolutionsbiologisch gesehen, in einem Bedrohungsfall die Frau eher Fürsorgegefühle entwickeln(also z.B. den Nachwuchs in Sicherheit bringen),während der Mann die Sippe verteidigt(Aggression).

Oder eine vergrößerte Amygdala könnte u.a. bedeuten,dass Männer - entgegen hartnäckiger Leugnungen :wink: - sensibilisierter für Entstehung von Angst sind,weil sie sich entwicklungsgeschichtlich mehr in Gefahrensituationen begeben mußten.

Unterschiede innerhalb eines spezifischen Gefühls ,also ob jemand bei Angst Schweißhände oder Magenschmerzen bekommt, würde ich auch eher individuell als geschlechtsdimorph sehen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Menschliche_Geschlechts…

* Mutterliebe als Emotion beispielsweise ist lediglich eine Folge der körperlichen Voraussetzung, Kinder selbst gebären zu können.

Wenn das so stimmte, könnte ich keinen Grund für Vaterliebe finden.
Diese Behauptung greift wohl zu kurz.
Ich glaube auch nicht,dass sich das Gefühl Liebe bei Befragten Vätern und Müttern kognitiv als verschieden aufsplitten ließe.Auch wenn es geschlechtsspezifisch unterschiedliche Motivationen gibt,ließen die sich wohl kaum erfühlen oder ausdrücken.
Das spielt sich in einem Bereich ab,der sich unserer Fähigkeit,Emotionen differenziert zu erfühlen,entzieht.

Gruß
Heidi

Hallo Heidi,

So würde evolutionsbiologisch gesehen, in einem Bedrohungsfall
die Frau eher Fürsorgegefühle entwickeln(also z.B. den
Nachwuchs in Sicherheit bringen),während der Mann die Sippe
verteidigt(Aggression).

ach? Heißt es nicht immer, nichts sei so gefährlich wie ein weibliches Tier, das seine Jungen bedroht sieht (nicht bei allen Tierarten, klar)? Das wird doch nicht die gefährliche Fürsorge sein, sondern doch eher Aggression?

Ich glaube, kaum etwas ist so beliebig deutbar wie unsere vermeintlichen evolutionsbiologischen Anlagen.

Bei den übrigen Dingen, die Du schreibst, stimme ich Dir zu.

Viele Grüße,

Jule

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Hallo Jule,

ach? Heißt es nicht immer, nichts sei so gefährlich wie ein
weibliches Tier, das seine Jungen bedroht sieht (nicht bei
allen Tierarten, klar)? Das wird doch nicht die gefährliche
Fürsorge sein, sondern doch eher Aggression?

Ja! Es wird bestimmt auch Frühmenschen-Frauen gegeben haben,die sich mächtig gekloppt haben. Zumindest hoffe ich das sehr!
Kann sein,dass mein Beispiel hier zu plakativ war.

Dennoch ließe sich für mich ein Sinn darin erkennen, wenn eine gewisse Aufgabenteilung zwischen m/w (sprich: Emotion als verhaltensauslösender Faktor) bereits im Gehirn verankert ist. Ob dieser Sinn heutzutage noch gegeben ist,ist eine andere Frage.

Ich glaube, kaum etwas ist so beliebig deutbar wie unsere
vermeintlichen evolutionsbiologischen Anlagen.

Sehe ich auch so.
Man kann sich wohl bestenfalls an rudimentäre Prinzipien annähern.
Aber dass sie da sind,läßt sich schlecht bestreiten, bei jeder Menge Tierarten gibt es schließlich auch Geschlechtsdimorphismus im Verhalten.

Viele Grüße
Heidi

Hallo,

Ich würde keine Unterscheidung zwischen den Geschlechtern vornehmen

Grundsätzlich ist das auch meine Ansicht.

Ich würde behaupten, dass wir nicht wissen, ob nicht jeder Mensch Emotionen unterschiedlich fühlt.

Wir beide hatten Angst vor der Prüfung und waren aufgeregt.
Dennoch habe ich das eher im Bauch gemerkt, mir war ein wenig übel.
Sie hingegen hat sich ständig den Brustkorb gehalten. Widerum anderen wird vielleicht heiß.

Demnach wäre die jeweilige physiologische Reaktion bei einem Menschen für verschiedene Emotionen mehr oder weniger grundsätzlich gleich, von Mensch zu Mensch aber je nach Konstitution unterschiedlich? Ein verstärktes Herzklopfen bei Prüfungsangst und/oder Verliebtheit bei dem einen, ein Bauchgrummeln bei einem anderen für gleiche Situationen?

Wenn du Mutterliebe als einzigartig beschreibst - glaubst du jede Mutter fühlt sie gleich?

Hinsichtlich der physiologischen „Erregung“ und Intensität (Affekt) sicherlich nicht. Hinsichtlich des Empfindens/der Wahrnehmung (Gefühl) und Wertung (positiv) jedoch schon.

Weshalb aber bestehen diese Unterschiede? Sind physiologische Voraussetzungen die Basis?

Gruß
nasziv

Hai auch,

habe ich dich recht verstanden, dass du dieser meiner Aussage

„Natürlich sind Männer und Frauen unterschiedlich - körperlich, und nur in diesen Komponenten auch emotional.“

folgen würdest? Hormone gehören schließlich zu den körperlichen Komponenten…

aber auch Männer können mittels Veränderung des eigenen Hormonspiegels ihre Gefühlswelt drastisch ändern (siehe Anabolika-Mißbrauch, der gerne zu erhöhter Aggression führt)

Anabolika oder Medikamente (Reduzierung Herzschlag beispielsweise) beeinflussen sicherlich die körperlichen/äußerlichen „Symptome“ und inneres Gefühlsempfinden.

Gruß
nasziv

Hai, Nasziv,

habe ich dich recht verstanden, dass du dieser meiner Aussage

„Natürlich sind Männer und Frauen unterschiedlich - körperlich, und nur in diesen Komponenten auch emotional.“

folgen würdest? Hormone gehören schließlich zu den
körperlichen Komponenten…

so nicht - allerdings musste ich erstmal darüber nachdenken, warum eigentlich nicht; hier mein Ergebnis: es gibt gar keine Gefühle, die nicht durch unsere Körper entstehen - kein Körper, keine Gefühle (und auch sonst nix).

Es gibt durchaus Gefühle, die unabhängig von der hormonellen Grundausrichtung (männlich bzw. weiblich) entstehen. Ich denke da z.B. an die Panik, die durch Phobien ausgelöst wird - die Phobie „sitzt“ zwar „im Kopf“, aber das Gefühl wird vom Körper „gemacht“.

Was denkst Du denn, woher nicht-körperliche Gefühle herkommen könnten?

Gruß
Sibylle

Hallo,

Demnach wäre die jeweilige physiologische Reaktion bei einem
Menschen für verschiedene Emotionen mehr oder weniger
grundsätzlich gleich, von Mensch zu Mensch aber je nach
Konstitution unterschiedlich? Ein verstärktes Herzklopfen bei
Prüfungsangst und/oder Verliebtheit bei dem einen, ein
Bauchgrummeln bei einem anderen für gleiche Situationen?

ich würde vermuten, dass das nicht oder nicht nur an der Konstitution liegt, sofern Du mit Konstitution eine vorgegebene körperliche Gegebenheit meinst. Denn „Prüfungsangst“ ist ja kein einheitliches Gefühl, sondern es gibt sie in verschiedenen Ausprägungen, und auch unsere Art, mit Angst umzugehen, ist unterschiedlich. Ich plädiere dafür, dass da eine ganze Menge an unseren Erfahrungen mit Angstbewältigung, Versagen, Triumph, Anerkanntsein, Selbstbewusstsein usw. mitspielt.

Weshalb aber bestehen diese Unterschiede? Sind physiologische
Voraussetzungen die Basis?

Ich weiß gar nicht, ob man das so auseinanderhalten kann, denn was wir erleben, schlägt sich ja auch körperlich nieder. Das beginnt im Mutterleib, je nachdem welchen mütterlichen Hormonen wir ausgesetzt sind (z.B. durch viel oder wenig Stress), und geht weiter, in schwächerer Form bis ins Erwachsenenleben hinein.
Mir war bei einem Vortrag über Hirnforschung die Erkenntnis sehr eindrücklich, dass alles, was wir tun oder erleben, die Verbindungen in unserem Gehirn physisch verändert.

Emotionen sind physische Vorgänge und beeinflussen sie, und physische Vorgänge empfinden wir als Emotionen, und sie beeinflussen diese.

Viele Grüße,

Jule

1 Like

Hallo Heidi,

ach? Heißt es nicht immer, nichts sei so gefährlich wie ein
weibliches Tier, das seine Jungen bedroht sieht (nicht bei
allen Tierarten, klar)? Das wird doch nicht die gefährliche
Fürsorge sein, sondern doch eher Aggression?

Ja! Es wird bestimmt auch Frühmenschen-Frauen gegeben
haben,die sich mächtig gekloppt haben. Zumindest hoffe ich das
sehr!

ich meine mich zu erinnern, dass es bei den Löwen z.B. so ist, dass meist die Löwinnen auf die Jagd gehen und sich der Löwe nur dazu bequemt, wenn es unbedingt sein muss. Dafür spielen beide Geschlechter hingebungsvoll mit den Jungen.

Dennoch ließe sich für mich ein Sinn darin erkennen, wenn eine
gewisse Aufgabenteilung zwischen m/w (sprich: Emotion als
verhaltensauslösender Faktor) bereits im Gehirn verankert ist.

Das ist ja gut denkbar. Wenn ich auch glaube, dass der Mensch da verhältnismäßig viel Spielraum hat. Durch die lange Kindheit im Vergleich zu anderen Tieren kann ja viel erlernbar sein und an die Umwelt angepasst werden und muss weniger von vornherein im Gehirn verankert sein. Das ermöglicht uns ja so eine große Variationsbreite.

Und ich finde es halt immer lustig bis ärgerlich, dass so oft ein geradezu kitschig-reaktionäres Bild der Frühzeit ausgemalt wird (womit ich bestimmt nicht Dich meine!):
Da geht der mutige Mann verbissen auf Großwildjagd, während die Frau derweil die Höhle ausfegt und ein Blumenarrangement in den Eingang stellt, wenn der Kerl sein Mammut heimschleift und bewundert wird.

Dabei lässt es sich ja auch anders deuten, wie Du ja auch geschrieben hast:

  • Die Frau musste bei Bedarf den Nachwuchs verteidigen (der Kerl war ja aushäusig auf Jagd), deswegen brauchte sie mehr Aggressivität und Kampfeslust.

  • Der Mann war mehr Gefahren auf der Jagd ausgesetzt und brauchte deswegen mehr Anfälligkeit für Angst. (Danke für dieses Beispiel!)

  • Der Mann jagte in der Gruppe und brauchte deswegen besonderes Sozialvermögen und Kommunikation.

  • Die Frau sammelte Früchte und jagte Kleinwild und brauchte deswegen besonders gute räumliche Orientierung, um sich Fundorte und Bauten zu merken.

Letztlich denke ich, dass zu möglichen vorgegebenen geschlechtlichen Unterschieden gerade beim Menschen sehr große individuelle Unterschiede kommen.

Viele Grüße,

Jule

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Hallo dummbatz!

Da will ich dir voll meine Zustimmung geben, jeder Mensch reagiert auf verschiedene Sitationen anders und auch nicht immer gleich, das kommt auch auf seine momentane Verfassung an.
Dass es auch mit den Hormonen zusammenhängen kann, ist klar,
da ja jeder einen anderen Spiegel aufweist.

Liebe Grüße
harmonie

Hallo Tumiart,

Dennoch ließe sich für mich ein Sinn darin erkennen, wenn eine
gewisse Aufgabenteilung zwischen m/w (sprich: Emotion als
verhaltensauslösender Faktor) bereits im Gehirn verankert ist.
Ob dieser Sinn heutzutage noch gegeben ist,ist eine andere
Frage.

Sinn lässt sich in vielem erkennen, in vielem Gegenteiligen aber auch.
Ich kann Jule nur zustimmen: der Mensch an sich ist so erfolgreich, weil so anpaasungsfähig.
Es gab in der Menschheitsgeschichte trotz der körperlichen Unterlegenheit einige kriegerische Frauen als schlichte Kiregerinnen und als Anführerinnen, sowohl in Europa als auch in anderen Kulturen, Maggie Thatcher war nicht die Einzige

Es heisst immer, Männer wären weniger kommunikativ, man hat aber festgestellt, dass Männer im Schnitt auf gemischtne Gesellschaften (Parties z.B.) deutlich mehr reden, als Frauen - wenn auch verm. überwiegend über sich selbst.

Die in unserer derzeitigen Gesellschaft sicher erkennbaren Unterschiede sind wohl eher das Ergebniss einer dahingehenden Erziehung - wir haben das Biedermeier, ev. sogar die Römerzeit und die Anfänge des Katholizismus kulturell noch lange nicht abgesgtreift, wir bilden uns das nur ein.
Aber möglich ist viel mehr, als wir kennen.

Gruß, Paran

grundsätzlich angemerkt,
Moin,

weil es auch aus anderen Beiträgen heraus missverständlich scheint.

es gibt gar keine Gefühle, die nicht durch unsere Körper entstehen - kein Körper, keine Gefühle (und auch sonst nix).

Dies hatte ich nicht behauptet oder festgestellt. Meine Frage war zu Erkenntnissen, ob hinsichtlich Emotionen eine Unterscheidung zwischen w/m richtig sei und sofern ja, dies auf körperliche Unterschiede zurückzuführen ist?

Was denkst Du denn, woher nicht-körperliche Gefühle herkommen könnten?

Kann ich mir nicht vorstellen, dass es solche geben könnte:
(Bewusste/unbewusste) Wahrnehmung ==> Emotion i.S. körperlicher Erregungszustand ==> Überlegungen zur Ursache.

Gruß
nasziv

Hallo Jule,

Wenn ich auch glaube, dass der Mensch da verhältnismäßig viel Spielraum hat. Durch die lange Kindheit im Vergleich zu anderen Tieren kann ja viel erlernbar sein und an die Umwelt angepasst werden und muss weniger von vornherein im Gehirn verankert sein. Das ermöglicht uns ja so eine große Variationsbreite.

Solche Verankerungen sind mit Sicherheit sehr variabel. Auch bei Tieren,wenn man signifikante Verhaltensänderungen/Anpassungen von Tierarten die über einige Generationen in Gefangenschaft/domestiziert leben,beobachtet. Das ist ja vergleichbar mit einer Veränderung von Kultur und Lebensbedingungen beim Menschen.
Warum sollten sich bei Tieren nicht auch Veränderungen der Gehirnstruktur ergeben,wenn auch vielleicht nicht so schnell.

  • Der Mann war mehr Gefahren auf der Jagd ausgesetzt und brauchte deswegen mehr :Anfälligkeit für Angst. (Danke für dieses Beispiel!)

Wobei ich mir hier selber widersprechen muß.War auch nicht ganz so ernst gemeint :smile:
Solche Äußerungen –und derlei Interpretationen allgemein – sind nur mit Vorsicht zu genießende Stammtischpsychologie.
Zum einen,weil die hirnphysiologischen Aufgaben sehr viel komplexer sind ;und zum anderen weil wahrscheinlich überhaupt nicht bekannt ist,wie alt solche heute mess-und sichtbaren geschlechtsspezifischen Divergenzen in der Gehirnentwicklung wirklich sind.

Wie du selbst unten schreibst:

Mir war bei einem Vortrag über Hirnforschung die Erkenntnis sehr eindrücklich, dass alles, was wir tun oder erleben, die Verbindungen in unserem Gehirn physisch verändert.

Genau. Weshalb sollte also das Gehirn nicht(als Selektionsprozess) auf sich rasant verändernde Eindrücke,soziale Anforderungen und Lebensbedingungen der Moderne reagieren.
Andere anatomische Merkmale des Menschen tun dies ja auch relativ kurz-und mittelfristig(Körpergröße,Schuhgröße,Wirbel,Kiefer,Veränderungen im Immunsystem u.a.m…)

Bei der heutigen Geschwindigkeit neuer Anforderungen und Informationen an unser Gehirn,und den ständig wechselnden Vorstellungen, vor allem was Erziehung betrifft,könnte unser Gehirn allerdings vermehrt mit Kurzschluss reagieren(auch Stammtischpsychologie).

Viele Grüße
Heidi

Hallo Heidi,

Solche Äußerungen –und derlei Interpretationen allgemein –
sind nur mit Vorsicht zu genießende Stammtischpsychologie.

ja, eben. Ich wollte nur zeigen, dass man das genausogut in eine andere Richtung durchspielen kann als es üblicherweise getan wird. Und fand Deine Idee dazu mit der Ängstlichkeit gut.

Viele Grüße,

Jule