Weidenwasser

Hallo!

Hab heute - eigentlich wollt ich mal nachlesen, was an diesen Bewurzelungspulvern dran ist (die einen, also die mit den Hormonen, sind illegal, die anderen nur bessere Dünger und Feuchthalter…) - bin ich auf den Begriff „Weidenwasser“ gestossen.

Das ganze hört sich ja geradezu phantastisch an = so ganz trau ich dem Frieden nicht…

Gut: Weiden wurzeln gut als Stecklinge, mag sein, dass da was dran ist, werde das gelegentlich mal testen…

Bis dahin hier ein paar Fragen an die „Gemeinde“ :smile:)

  • Wer hat Erfahrungen mit Weidenwasser?
  • Welche Weidenarten sind (besser) geeignet, welche weniger?
      (habe Salweider und einen „Korkenzieherbusch“ im Garten, geschnitten gehören beide, könnte man ja gleich verwenden…)
  • Welche Mengen brauche ich (wieviel Weide auf wieviel Wasser)?
  • Wann stellt man Weidenwasser am besten her? (Jahres-/Tageszeit?)
  • fast am wichtigsten: bei welchen Arten funzt das gut, wo sind die Grenzen?
      Ideen: Efeu, Amerk. Blaubeere, Cherimoya, Buchs, Weisstanne, Tulpenbaum, Blattstecklinge von Drehfrucht, Kakteen, Yucca, Geweihfarn…
  • kann man Weidenwasser einfrieren? (klar kann man, aber funzt es aufgetaut noch/wieder?)

DANKE!

cu kai

Hallo Kai!

Hab heute - eigentlich wollt ich mal nachlesen, was an diesen
Bewurzelungspulvern dran ist (die einen, also die mit den
Hormonen, sind illegal, die anderen nur bessere Dünger und
Feuchthalter…) - bin ich auf den Begriff „Weidenwasser“
gestossen.

klingt nach Desinfektion (Salicylsäure)

Das ganze hört sich ja geradezu phantastisch an = so ganz trau
ich dem Frieden nicht…

tja. Früher nahm man, was überall vorhanden war

Gut: Weiden wurzeln gut als Stecklinge, mag sein, dass da was
dran ist, werde das gelegentlich mal testen…

möglicherweise hilft sich die Weide durch ihre natürliche Salicylsäure tatsächlich selbst …

Bis dahin hier ein paar Fragen an die „Gemeinde“ :smile:)

  • Wer hat Erfahrungen mit Weidenwasser?

ich habe es noch nicht selbst probiert, kenne aber die eine oder andere Anwendung aus Gesprächen (hauptsächlich auf Mittelaltermärkten … die Fans sind ja zu allerhand Experiment bereit)
[meineeine, auch experimentierfreudig, würde es zur Not mit einer Apsirinsprudeltablette versuchen; vielleicht mit mehr Wasser. Menschenorganismus braucht sicher mehr „Stoff“ bei Kopfschmerzen, als Pflanzensteckling zum sicheren Anwurzeln]

  • Welche Weidenarten sind (besser) geeignet, welche weniger?
      (habe Salweider und einen „Korkenzieherbusch“ im
    Garten, geschnitten gehören beide, könnte man ja gleich
    verwenden…)

das Problem wie immer: Naturmaterial ist nicht standardisierbar. Dafür brauchst Du ein Labor.
Wieviel Inhaltsstoffe Deine beiden Weiden produzieren, kannst Du nur austesten

  • Welche Mengen brauche ich (wieviel Weide auf wieviel
    Wasser)?

meines Wissens nimmt man Rinde.
Schäl also schon mal ein paar junge Zweige ab
(oder kauf brutal geschnittene, getrocknete Weidenrinde in der Apotheke. Die Dr.pharm. wissen auch, wieviel Gramm Droge auf wieviel Wasser … jedenfalls für Humananwendungen)

  • Wann stellt man Weidenwasser am besten her?

getrocknete Droge - jederzeit
frische Zweige kriegst Du auch jederzeit.
Die Wirkstoffe dürften im Frühjahr am konzentriertesten sein

(Jahres-/Tageszeit?)

üblicherweise macht man entweder einen Kaltauszug = Du weichst die Rindenstücke mehrere Stunden in kaltem Wasser ein
oder Du kochst Tee (wie das geht, weißt Du)
medizinische Tees werden nicht sprudelnd heiß überbrüht, sondern höchstens mit zart siedendem Wasser und man lässt mindestens 8-12 min. ziehen.

Tageszeit - für Krautiges sagt die jeweils zuständige Kräuterfachfrau im BR immer „morgens“. Ob natürlich ein Weidenriemen mittags oder abends weniger Wirkstoff enthält, wage ich nicht zu entscheiden

  • fast am wichtigsten: bei welchen Arten funzt das gut, wo
    sind die Grenzen?
      Ideen: Efeu, Amerk. Blaubeere, Cherimoya, Buchs,
    Weisstanne, Tulpenbaum, Blattstecklinge von Drehfrucht,
    Kakteen, Yucca, Geweihfarn…

fröhliches Probieren kann ich nur sagen

  • kann man Weidenwasser einfrieren? (klar kann man, aber funzt
    es aufgetaut noch/wieder?)

yippie! Keine Arznei auf dem Markt empfiehlt einfrieren. Da Weidenwasser aber so einfach zu jeder Jahres- und Tageszeit herzustellen ist, mache es lieber jedesmal frisch. Schließlich brauchst Du für einen Feldversuch nicht einen Hektoliter.
Vermute mal, eintauchen des Stecklings reicht, vielleicht auch Gießen mit Weidenwasser, um die Keimbelastung klein zu halten.

Ist heutige Anzuchterde nicht sowieso sterilisiert?

viel mehr Fragen, als mir Antworten einfallen

Grüße
geli

Hallo!

Die Geschichte mit dem Weidenwasser beruht darauf, daß man bei dieser extrem schnell bewurzelnden Pflanze davon ausgeht, daß sie darum viele Phytohormone enthält, die ein Wurzelwachstum anregen.
Ein Kaltauszug mit viel Grünmasse wird sicher die beste Lösung sein.
Ob´s funktioniert, kann ich nicht sagen und ich denke, daß das kaum nach zu kontrollieren ist. Die meisten Stecklinge bewurzeln gut, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt geschnitten werden.

Für alle Fragen zur klassischen Pflanzenvermehrung kann ich das ‚Handbuch der Pflanzenvermehrung‘ von Alan Toogood empfehlen. Es ist seinen Preis wert.

lg