Weihnachtsbeleuchtung > LED-Ketten zentral versorgen

Hallo Wissende,
ich habe vor, das alljährliche Chaos beim Verlegen der Weihnachtsbeleuchtung zu beseitigen.
Plan:
Ein zentraler Kasten mit Trafo und 6 Kleinspannungsabgängen (wasserdichte Kfz-Stecker)
Mein Problem - es gibt so viele verschiedene Spannungen, mit denen die Ketten laufen.
Frage:
Ist das Problem zu lösen, indem z.B. aus 24 V mittels Widerständen, die einzelnen Abgänge angepasst werden können ?

Besten Dank schonmal und
Gruß
Uwe

Hallo!

Prinzipiell kannst du Vorwiderstände benutzen, wenn der Verbraucher eine konstante Stromaufnahme hat.

Bei permanent leuchtenden Lichterketten kannst du davon ausgehen. Das Problem hier ist, daß die aufgedruckte Stromaufnahme nicht unbedingt der tatsächlichen entspricht, das lässt sich per Multimeter aber schnell herausfinden.

Bei blinkenden Lichterketten variiert die Stromaufnahme. Wenn z.B. die Hälfte der Lichter grade aus ist, ist auch die Stromaufnahme bei Betriebsspannung nur halb so groß. Der Vorwiderstand frisst dann weniger Spannung, an der Lichterkette liegt mehr Spannung an als gewünscht, und früher oder später geht sie kaputt.

Und dann noch das hier:

Wenn die Lichterkette bei 12V 2A zieht, muß das Netzteil diese 2A ebenfalls liefern, natürlich bei 24V. Bei sechs gleichen Lichterketten sind das schon 12A, dein Netzteil muss also 144W leisten. Finde das mal.

Und: Der Vorwiderstand muß bei 2A ebenfalls 12V fressen, also 24W verbraten. Die Widerstände sind dann schon ziemlich dick, benötigen ggf. Kühlkörper, und du solltest über einen Lüfter in deiner Box nachdenken, die nun mit über 72W heizt.

WENN du sowas machen willst, sollten die Widerstände möglichst wenig zu tun haben. Je nach Spannungsanforderungen deiner Lichterketten wäre es sinnvoll, mehrere Netzteile mit unterschiedlichen Spannungen einzusetzen.


Alternativ zu den Widerständen könntest du DC-DC Spannungswandler einsetzen, bei Amazon gibts für 10€ sechs Stück.
Vorteil: Du kannst die Ausgangsspannung einstellen. Sie verbraten nicht einfach die überflüssige Spannung wie ein Widerstand, sondern konvertieren sie leistungsmäßig - die 12V 2A Lichterkette zieht dann nur 1A aus dem 24V-Netzteil (plus vielleicht 10% Obulus für den Wandler). Das entspannt die Sache mit dem fetten Netzteil und der hohen Abwärme ungemein!

Abschließend noch eine Warnung: 24V sind elektrisch nicht gefährlich. Allerdings: Durch die doch eher hohen Ströme kann es eben im wahrsten Sinne sehr brenzlig werden, nicht nur in Normalfall, sondern speziell auch im Fehlerfall.

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Lieber @sweber,
meinen besten Dank für deine schnelle und ausführliche Antwort.
Vor Allem - weil sie wirklich hilfreich ist. An DC-DC-Wandler habe ich als Oldschool garnicht gedacht. Prima mensch :slight_smile:
Da ich nur normal leuchtende Lichterketten verwende - also ohne den Blink-Krimskrams - bin ich zuversichtlicher als noch gestern. Vielleicht kann ich mich bei der Realisierung nochmal bei dir per PN melden.
Also nochmals meinen herzlichen Dank für deine Hilfe.
Beste Grüße
Uwe

Eine Frage habe ich nun doch noch:
Wie unterscheiden sich DC-Wandler von Konstantstromquellen hinsichtlich der Ströme ?
Die Funktion von LED´s basiert ja nicht auf Spannung, sondern auf Strom.
Stellt sich beim Betreiben von LED´s mit DC-Wandlern beim Einstellen der Spannung auch der entsprechende Strom ein ? Oder stellt man den Wandler ein bis der entsprechende Strom nach Kettenetikett fließt ?
Danke und
Gruß
Uwe

Leuchtdioden´s werden immer über den Strom angesteuert, dazu haben die Leuchtdioden´s aber bereits Vorwiderstände in den Lichterketten integriert, so dass die Lichterketten (fast immer) mit einer konstanten Spannung zu betreiben sind.
Du wirst bei deiner Zentralversorgung stets darauf achten müssen, was auf dem jeweils zu ersetzendem Netzteil steht.

(Du verzeihst mir den kleinen Seitenbieb mit dem Akzent Akut? Der Plural von „LED“ war lange Zeit „die zwei LED“, als die LED noch ein Fachbegriff war und sich nicht als eigenes Wort verselbstständigt hatte. Da LED mittlerweile nicht mehr als Abkürzung verstanden wird, sondern als eigenständiges Wort, wird der Plural durch Anhängen eines „s“ gebildet: „Zwei LEDs“.
Ein Akzent gehört nie dahin, ein Genitiv-Apostroph existiert im Deutschen nicht [und würde dann als Apostroph " ’ " geschrieben])

Hallo X_Strom,
aha… Vorwiderstände…
Ist es richtig, daß sich diese Widerstände an jeder einzelnen LED befinden ? Oder gibt es einen einzelnen Widerstand im Vorschaltgerät für die gesamte Kette ?
Der letztere Fall wäre ungünstig, da ich ja die Vorschaltgeräte entfernen und durch eine zentrale Stromversorgung ersetzen möchte. Vor Allem deshalb, weil diese Vorschaltgeräte oftmals programmier sind (Lichtszenarien) und die Programmierung durch Ausfall der Stromversorgung bei Verwendung einer Zeitschaltuhr rückgesetzt und so ein Neustart verhindert wird.
o.T.:
Auch ich bin ein Verfechter der korrekten deutschen Sprache und bedauere deren Verfall innerhalb der zunehmenden Kulturlosigkeit.
Mein Deutsch besteht aus einem Konglomerat aus schulischer Bildung (vor 50 Jahren) und dem natürlichen Instinkt. Insofern bin ich für Erklärungen / Korrekturen immer dankbar - zumal gerade die Verwendung des Akzent / Apostroph im Allgemeinen sowieso Schwierigkeiten macht.
Ich hoffe, auch du bist mir dankbar, wenn ich dich auf die inkorrekte Verwendung des Dativ aufmerksam mache:
„Du wirst bei deiner Zentralversorgung stets darauf achten müssen, was auf dem jeweils zu ersetzendem Netzteil steht.“
Man gewöhnt sich an Allem - sogar am Dativ :slight_smile:

Die „üblichen“ LED-Streifen besitzen meist einen Vorwiderstand für etwa drei LEDs.
Bei Lichterketten gibt es die unterschiedlichsten Varianten - einige arbeiten sogar mit gleichgerichteten 230V - also 325V Gleichspannung und einer Reihenschaltung von ca. 100 LEDs.

Steht auf dem Netzteil „24V DC 1,5A“ drauf, dann musst du halt 24V erstellen, die mit bis zu 1,5A belastbar seien müssen.