meine eltern hatten einen marillen (= aprikosen)garten von einem kloster gepachtet. statt eines pachtschillings wurde ein drittel der ernte an das kloster abgetreten. die patres durften also zur ernte im garten einfallen und selbst pflücken.
Pflichtbesessen, wie meine mutter war, konnte sie nicht mitansehen, wie sich die patres mit ihren langen schwarzen kutten in den kronen der bäume verhängten und so half sie auch eifrigst beim pflücken. (einschub: marillen müssen für den transport noch leicht grün, auf jeden fall festfleischig sein, sonst gibt es marmelade am empfangsort)
also, die patres verstauten ihre vollen körbe im auto und fuhren wieder zurück.
und dann hatte meine mutter ein problem: wo waren ihre (dritten) zähne geblieben? sie wusste noch, dass sie im garten sehr gedrückt hatten, aber dann …? ein anruf schaffte klarheit: „frau xy, die marillen sind doch schon so weich, die können wir auch ohne ihre zähne essen!"