Weinen beim Stillen

Liebe/-r Experte/-in,

mein 10 Wochen alter Sohn hat seit ca. 4 Wochen die Angewohnheit, beim Stillen zu Schreien. Immer wieder unterbricht er das Trinken um zu Schreien.
Meine Frau ist schon relativ verzweifelt.

Kurios dabei: Nachts schläft der Kleine in seinem Babybettchen neben unserem Bett. Bekommt er Hunger, holt meine Frau ihn zum Stillen in unser Bett. Da schreit er nie!

Woran kann das liegen? Vor allem dass es nachts geht, tagsüber aber nicht?

Über eine kurzfristige Hilfe würde ich mich sehr freuen!

Danke und viele Grüße,
Sebastian

Hallo Sebastian,

dieses Problem kenne ich. Unsere mittlere Tochter hat das genauso gemacht. Sie hat dann immer den Kopf nach hinten gestreckt, und ich wurde zunehmend nervoeser. Ich dachte immer, die Kleine ist im Gewissenskonflikt: auf der einen Seite Hunger, auf der anderen Seite Neugier. Habe sie dann manchmal auf die andere Seite gelegt, was aber auch kein Patentrezept war. Manchmal habe ich gedacht, meine innere Unruhe uebertrug sich auf die Kleine. Meine Hebamme meinte: Ruhe bewahren. Irgendwann hat es sich gelegt, undnich habe sie 2 Jahre gestillt. Haltet durch :wink: Sonst kann man sich auch an www.lalecheliga.de wenden.

Liebe Gruesse,

Nadja

Hi Sebastian,

versuche es kurz zu halten:
1)Es koennte sein, dass er mitten in einem Schub steckt, und durch die Aussenwelt sehr abgelenkt wird. Versucht das Stillen in einen sehr abgeschiedenen Winkel zu verlegen, so dass er sich voll darauf konzentrieren kann…kein Telefonieren, TV, Gespraeche. Nur er und Mama. Das wuerde auch erklaeren, warum es nachts ohne Probleme geht–alles ruhig etc.

2)Hat er Blaehungen? Hat Deine Frau wieder mit Sport angefangen (aendert den Geschmack der Milch).

3)Schluckt er zuviel, zu schnell? Verschluckt er sich? Falls zu viel Milch hilft ein Tee mit Salbei und Phytolacca Globuli (VORSICHT!wirkt beides sehr schnell und gut!)

Lass mal wissen, wie es weiterging!

LG
Katja

Hallo Sebastian,
es können verschiedene Ursachen vorliegen:

„zu viel“ Milch
Spannt die Brust Ihrer Frau vor dem Stillen?
Bemerkt Sie, daß die Milch aus der Brust „schießt“?
Verschluckt sich Ihr Sohn beim Trinken?
Sind die Symptome zu Anfang des Stillens am stärksten?

Lösungen sind Stillen nach Bedarf, so passt sich die Milchmenge an den Bedarf Ihres Sohnes an. Wenn Ihre Frau möchte, kann Sie vor dem Stillen auch etwas Milch ausstreichen (um den Druck zu mindern).

Generell braucht es eine gewisse Zeit, bis sich das Stillen bei Mutter und Kind einspielt.
Es liegt nicht an Ihrer Frau, oder an Ihnen, daß Ihr Sohn schreit!
Gerade am Anfang, sind gewisse Unstimmigkeiten nicht ungewöhnlich.

Ich habe den Eindruck, daß Sie Ihre Frau sehr unterstützen.
Das kann Ihrer Frau sehr viel Kraft geben!

Ein anderer Grund für das Schreien tagsüber beim Stillen kann auch sein, daß Ihre Frau nicht genügend Ruhe zum Stillen hat bzw. sich nimmt.
Ist Ihr Sohn angespannt? Drückt er sich von Ihrer Frau weg?
Anspannung, Angst usw. Ihrer Frau kann sich auf Ihren Sohn „übertragen“.
Versuchen Sie Ihre Frau zu unterstützen, eine für Sie angenehme Sitzposition etc. zu finden. Vielleicht möchte Sie sich ins Schlafzimmer o.ä. zum Stillen zurückziehen?

Empfehlen möchte ich Ihnen das Besuchen einer Stillgruppe, bzw. einer Stillberaterin.
Wenn Sie mögen, kontaktieren Sie mich. Ich kann Ihnen auch Infomaterialien etc. zukommen lassen.

Ich wünsche Ihnen, Ihrer Frau und Ihrem Sohn alles Gute
Anna