Weinflaschen und sekt erbe

wir haben viele wein und sektflaschen in muttis keller gefunden, haben keine ahnung vom wein, denn wir sind nichttrinker… gibt es besonderen wert auf bestimmte flaschen wie zb. einen riesling von 1969, oppenheim weingut jungkenn… oder einen sekt aus dem jahre 1984`?
was sollen wir mit den flaschen machen, kann man den inhalt noch genießen, darf man??
wer kennt sich aus?

lg julia

Wahrscheinlich kannst du die alten Weine vergessen…
Bei deutschen Weinen sind folgende Dinge Hinweise auf Hochwertigkeit:

  • Kammerpreismünzen in Gold, Silber oder Bronze
  • Mundus Vini Aufkleber
  • Goldene Kappen und der „Adler“ auf der Kappe.
    Bezüglich der Winzer schau mal im Gault Millau nach. Vielleicht hast du ja Glück und es ist was von den folgenden Gütern (www.weinguide.de):

Baden
Weingut Bernhard Huber, Malterdingen

Mosel
Weingut Fritz Haag – Dusemonder Hof, Brauneberg
Weingut Reinhold Haart, Piesport
Weingut Dr. Loosen, Bernkastel
Weingut Egon Müller – Scharzhof, Wiltingen
Weingut Joh. Jos. Prüm, Bernkastel-Wehlen

Nahe
Weingut Hermann Dönnhoff, Oberhausen
Weingut Emrich-Schönleber, Monzingen

Pfalz
Weingut Ökonomierat Rebholz, Siebeldingen

Rheingau
Weingut Robert Weil, Kiedrich

Rheinhessen
Weingut Keller, Flörsheim-Dalsheim

Viel Erfolg!

zum Thema Geniessbarkeit würde ich mal behaupten dass ein guter Wein mindestens 7-8 Jahre geniessbar ist.
Danach ist es wohl abhängig von Lagerung und Temperatur.
Aber vielleicht hast du ja dann trotzdem einen super Essig!
Habe neulich eine Trittenheimer Apotheke Auslese 1998 gehabt, als Wein brrrr - als süßlicher Essig für einige Sachen prima!

Servus,

beide darfst Du getrost vergessen.

1969 war die Rheinfront (Nierstein, Oppenheim, Nackenheim) noch nicht ganz auf ihrem Tiefpunkt angelangt, aber es geht dabei um babbische Brühen, denen jede Säure genommen ist, die ihnen zum Lagern wichtig wäre, und die oft genug bei unter 10 Vol.% in der Gärung gestoppt sind, damit sie ja „lieblich“ genug herumkommen. Das Ergebnis waren Weine, die zwar auch schon jung schauderhaft sind, aber nach spätestens vier Jahren umkippen.

Ich habe vor vier Jahren die letzte Flasche Oestricher Lenchen von 1976 geköpft, mit großem Vergnügen - alles nicht im grünen, aber im goldenen Bereich. 1976 war aber ein Ausnahmejahrgang, und der Winzer vielleicht nicht ein Ausnahmewinzer, aber einer, der etwas vom Ausbau verstanden hat. Das war in Rheinhessen vor ca. 1990 ganz extrem selten der Fall.

Sekt, wenn er einmal auf der Flasche ist, sollte nicht mehr lange liegen - egal, aus wie guten Grundweinen er gemacht ist.

Schöne Grüße

MM

Der Wein von 1969 ist sehr wahrscheinlich nicht mehr genießbar, da er oxidativ ist (Braunton keine SO 2 mehr hat).

Der Sekt von 1984 ist sehr wahrscheinlich so still wie stilles Wasser (kein CO 2)

Mit freundlichen Grüßen

Tobias Hüther
http://www.flaschen.de/

Moin julia,

ich würde mal so sagen:
Geschmackliche Restchancen hätte man nur noch, wenn zumindest Spätläse und höher und ein vernünftiges Weingut draufstände und die Lagerung akzeptabel war (feucht, kühl, dunkel). Auch dann muss man damit leben, dass eine Geschmacksveränderung eintritt (Firn), die nicht jedem mundet.

Ich würde einen solchen Wein nicht mehr Gästen anbieten aber jede Flasche testen, bevor ich sie im Zweifelsfalle in den Ausguss kippen würde:wink: Man weiss ja nie. Wir haben vor ein paar Jahren den Weinkeller meiner Eltern gekillt. Da standen noch Auslesen aus der Pfalz aus ähnlichen Jahren rum (von allerdings einem der besten Weingüter dort). Na ja, die meisten haben wir tatsächlich noch getrunken.

Grüße
Jürgen