Servus,
ich glaube - von mir aus gehend -, dass Du, auch wenns Dir weh tun sollte, ihr mit dem Tee schon ein wenig entgegen kommen solltest. Ich trinke Kaffee, Mokka etc. sehr gern sonntags nach dem Mittagessen (dann ists auch ein Mohrbacher oder sonst was Nettes), aber wenn ich nicht morgens wenigstens einen dreiviertel Liter Tee kriege, bin ich bis mindestens elf Uhr gänzlich unausstehlich - ist eine Gewohnheitssache. Wenn irgendein Hotelier mir morgens ein riesiges Buffet aufbaut, aber zum Trinken nur deutsche Boden-Seh-Plörre, abgepackte sog. „Kaffeesahne“ und abgesiebte Abfälle aus Ceylons Teepackereien, in eine Art dünne Tempotaschentücher gefüllt, anbietet - womöglich noch mit „Weihnachtszauber“, „Fruity Delight“, „Exotic Mango/Maracuja“ aromatisiert -, verspüre ich große Lust, ihm seine ganzen sonstigen Schmonzes von Scrambled Eggs bis Kraft Fitness-Vitalscheibletten grad ins Gefrieß zu pappen.
Ich glaube, dass das in mehr oder weniger ausgeprägter Form vielen Gewohnheits-Teetrinkern so geht, drum ists sicher eine nette Geste, wenn Du Dich um diesen Aspekt bissel kümmerst.
Tee in der Art, wie ihn Samowar-Trinker ohne luxuriöse Ansprüche gewöhnt sind, bekommst Du beim Türken - das Kilo um etwa zehn Euronen. Das sind spät geerntete Ceylon-Blattgrade, auch Broken, ohne Tips und sehr gerbsäurearm. Die kann man ohne weiteres auf dem Blatt stehen lassen, da bittert sich nix - und den konzentrierten Aufguss mit heißem Wasser auffüllen. Dazu gewöhnlicher Haushalts-Rübenzucker, das passt schon.
A propos Tagesausflüge: Wenn wir in den Wald gehen, ist immer eine 1,5L-Aluflasche mit dem beschriebenen Ceylon dabei, 1/2 Zitrone auf diese Menge ist grad recht und peppt den ein bissel auf, wenn er abkühlt. Kann natürlich eine Enttäuschung sein, wenn Coke den Duft des Westens schlechthin symbolisiert. Aber da muss man halt reden mit die Leut.
Schöne Grüße
MM