Weist Sarah Knappik eine psychische Störung auf?

Guten Tag!

„Das Experiment“ offenbart dagegen: Je länger so etwas
andauert, umso mehr wächst man in die vorab festgelegte Rolle
hinein, und vergisst/verdrängt dabei sein wahres Selbst.

Ich bin eher der Meinung gewesen, dass die Menschen, die eine
bestimmte Rolle (wie in dem Film) zugewiesen bekommen, einfach
schneller Ihre versteckten Persönlichkeitsneigungen
offenbaren. Sehr einfach ausgedrückt: wenn jemand vor
vornherein „das Böse“ in sich trägt, es aber versteckt, um in
der Gesellschaft zu überleben, so kommt es aber schnell zum
Vorschein, wenn die äußerlichen Bedingungen günstig sind.
Bedeutet, wenn man kein machtgieriger Sadist ist, wird man es
auch nicht als Wärter.

Exakt das Gegenteil wollte das ursprüngliche Stanford-Prison-Experiment Experiment zeigen: JEDER kann unter bestimmten Umständen zum Folterknecht werden.

Entsprechen wurden a) lauter „Joe Averages“ für das Experiment ausgewählt (experimentallogisch eigentlich ziemlich dumm gemacht, aber das nur am Rande), und es wurde b) rein ZUFÄLLIG entschieden, wer von denen Wärter und wer Häftling sein soll. Also gerade NICHT nach Persönlichkeitsmerkmalen.

Vielleicht habe ich aber die Idee des Films missverstanden.

Ich erinnere mich nicht mehr daran, ob der Film diese Zufälligkeit der Auswahl überhaupt erkennbar dargestellt hat.
Dem Film gings ja mehr um die Eskalation des Experiments als um die psychologische Aussage, für die das Experiment gemacht wurde.

Kleine Bemerkung am Rande: ich bin ein Er.

Entschuldigung!
Du darfst mich fortan im Gegenzug Ernestine nennen :wink:

E.T.

Exakt das Gegenteil wollte das ursprüngliche
Stanford-Prison-Experiment Experiment zeigen: JEDER kann unter
bestimmten Umständen zum Folterknecht werden.

Traurig. Das Experiment wirft letzendlich viel mehr Fragen auf, als es beantwortet.

Hallo!

Nur weil RTL das Format als „reality TV“ verkauft, heißt das
nicht, dass keine Drehbücher und Regieanweisungen im Einsatz
wären.

Ich glaube aber auch nicht, daß das ganze „durchchoreographiert“ ist. Wie Metapher richtig geschrieben hat, ist keiner von denen ein so gurer Schauspieler. :smile:

Was der Sender antürlich genmacht hat: Er hat sich die richtigen Typen zusammengesucht. Gerade unter der D-Möchtegern-Prominenz dürfte es nicht schwer sein, ausreichend Selbstdarsteller, Menschen mit Geltungsucht und anderen Störungen zu finden - sonst wären sie keine D-Prominenz geworden. Letztendlich muß amn die Gruppendynamik dann nur noch mit gelegentlichen Anweisungen anschieben.

Der Sender aht mit Sichernheit gewusst, daß Sarah K. beim Promi-Dinner Fleisch gegessen hat - die casten niemanden ohne sich frühere Auftritte von ihm/ihr anzuschauen.

Gruß,
Max

Der Sender aht mit Sichernheit gewusst, daß Sarah K. beim
Promi-Dinner Fleisch gegessen hat - die casten niemanden ohne
sich frühere Auftritte von ihm/ihr anzuschauen.

Gruß,

Max

Der Sender wusste auch welche gefährliche Wirkung eine Person wie Sarah K. auf eine Gruppe haben kann. Vor allem, wenn man sie 24 Stunden am Tag ertragen muss. Die haben da auch Psychologen sitzen.

Guten Tag!

Nur weil RTL das Format als „reality TV“ verkauft, heißt das
nicht, dass keine Drehbücher und Regieanweisungen im Einsatz
wären.

Ich glaube aber auch nicht, daß das ganze
„durchchoreographiert“ ist. Wie Metapher richtig geschrieben
hat, ist keiner von denen ein so gurer Schauspieler. :smile:

Nein, die Dschungelshow ist sicherlich nicht vollständig durchchoreographiert.

Aber sie hat drehbuchartige Regieanweisungen (d.h. keine spontanen oder planlosen Eingriffe, sondern vorab festgelegte):

  • Zusammensetzung der Gruppe nach den Kriterien der Produzenten
  • Auftrag des Managments bzw. Wille der Lagerbewohner zu einer passenden Imagebildung (die kann selbstverständlich schon auch aus dem Ruder laufen; so wie auch eine Filmfigur bei der Premiere anders wirken kann als von den Filmmachern gewollt)
  • stete Rückkopplung: die Lagerbewohner erhalten sehr wohl Mitteilung, wie ihre Imagebildung in der Fernsehgemeinde ankommt. Sie reagieren darauf.
  • (manipulierte) Votings, um neue Situationen und Konflikte heraufzubeschwören gemäß der Produzentenkriterien
  • Kameraeinsatz, Schnitt, Kommentar und dergleichen gemäß der Kriterien der Produzenten
  • Interviews der Lagerbewohner nach Ende der Show gemäß der Kriterien der Imagebildung

Ich würde die Dschungelshow als „Improvisationstheater“ mit Schauspielern bezeichnen, die die Figur „ich selbst“ spielen müssen. Ob diese gute oder schlechte sind, ist bei diesem Format nicht der Punkt, genauso wie es Filmgattungen gibt, bei denen sich der Unterschied zwischen guten und schlechten Schauspielern, Profis und Laien, auch ziemlich einebnet.

Der Sender aht mit Sichernheit gewusst, daß Sarah K. beim
Promi-Dinner Fleisch gegessen hat - die casten niemanden ohne
sich frühere Auftritte von ihm/ihr anzuschauen.

Das mit ihrem Vegetarismus ist schon deshalb unglaubwürdig, weil das Essen der Tierchen im Vorhinein abgesprochen wird. Langhans hat es sich mW vertraglich zusichern lassen, dass er keine Viecher essen muss.

Ich wollte ja auch NICHT sagen, dass die Dschungelshow-Figur „Klapptnix“ gar nichts mit der Person „Knappik“ zu tun hat. Der Grund dafür ist aber nicht der, dass sich im Dschungel mit der Zeit ihr „wahres Selbst“ durchgesetzt hätte, und auch nicht der, dass sie eine schlechte Schauspielerin ist.

E.T.

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Hallo Metapher,

und was sagt der Experte zu Peer? Würde mich auch mal interessieren.

LG von Suse

Würde mich auch sehr interessieren. Meine Meinung: genauso manipulativ wie alle anderen. Spielt den Außenseiter, weil es besser ankommt. Grenzt sich durch die blöden Fragen und Vorwürfe (z.B. mit dieser Absprache von gestern) extra von der Gruppe ab. Tollt da durch die Gegend rum, um zu zeigen, dass er rein gar nichts inszeniert. Hat aber trotzdem mein Mitleid, da angeblich hochverschuldet.

Wie geil ist das denn, Perr wird tatsächlich zum König ernannt. Ein Außenseiter und Memme. Man muss sich das vorstellen. Sarah behauptet, Jay wollte mit ihr die Liebesgeschichte inszenieren. Die hat es abgelehnt. Es gibt also keine Liebesgeschichte und auch kein Problem. Trotzdem sehen die unterbemittelten Zuschauer in Sarah plötzlich die Einzige, die die Wahrheit sagt. Die Einzige, die echt ist. Jay wird ab jetzt zu einem Bösewicht erklärt und zum Abschuss freigegeben (weil RTL natürlich eine neue Story braucht). Und da Peer vor Sarah’s Auszug sie angehört hat, trägt er die Erbe Sarah’s auf seinen Schultern. Er sondert sich von der Gruppe ab und nutzt das aus. Wie sagt man so schön, wenn zwei sich streiten, so freut sich der Dritte.

hi

Einzige, die die Wahrheit sagt. Die Einzige, die echt ist. Jay
wird ab jetzt zu einem Bösewicht erklärt und zum Abschuss
freigegeben (weil RTL natürlich eine neue Story braucht).

Jays Favorit auf den Dschungelthron wird „nur“ dritter und derjenige, den der Jay den Sieg gar nicht gönnte, siegt - wenn das keine Gerechtigkeit ala RTL ist :wink:

Mal sehen, ob Jays Manager jetzt noch lernt, daß man nicht doof dastehen und glotzen sollte, wenn der Schützling theatralisch zusammenbricht. Vorige Absprachen können, wie man gesehen hat, durchaus gewaltig ins Auge gehen.

Gruß
Edith

Vorige Absprachen können, wie man
gesehen hat, durchaus gewaltig ins Auge gehen.

Natürlich. Leider ist den meisten nicht klar, dass alle da etwas vorspielen. Genau so wie Peer, der zwanghaft an seinem Image als verliebter und verträumter Dichter und Bastler gearbeitet hat. Mit einem Ziel: echt und authentisch rüberzukommen. Der würde im Dschungel keine 2 Stunden überleben. Ursache: Wasserverlust (der würde permanent heulen). Jay räume ich da schon mehr Chancen ein.