Weiterbildung in Schleswig-Holstein

Moin,

meine Tochter beendet in diesem Jahr die Realschule, allerdings wohl mit einem nicht sonderlich guten Notendurchschnitt.
Da sie zur Zeit noch nicht genau weiss was sie machen möchte wollte sie zunächst keine Ausbildung machen (sind ja auch schlechte Chancen mit einem schlechten Realschulabschluss) sondern weiter zur Schule gehen.
Nun stellen wir fest dass dies wohl nicht so ganz einfach ist.
In Hamburg gibt es zwar Möglichkeiten über die Fachoberschule, nur muss man dazu in Hamburg wohnhaft sein und auch neben dem Realschulabschluss noch eine mindestens 2 jährige Ausbildung absolviert haben.
In Schleswig-Holstein gibt es nach unserer Information nur die Fachgymnasien, die aber ziemlich überlaufen sind und die Auswahl nach dem Notendurchschnitt durchführen. Also auch hier schlechte Chancen.
Andere Ausbildungen, die in Frage kämen, setzen ein Mindestalter von 18 Jahren voraus, nur wird sie im Sommer erst 17.
Also auch hier nix.
Es gibt dann noch Ausbildungen an Privatschulen, aber zu zum Teil horrenden Kosten oder aber weit entfernt.
Es kann doch nicht sein das man in dieser Situation so gut wie keine Möglichkeit auf Weiterbildung hat. Aber vielleicht kennen wir diese Möglichkeit ja auch nur nicht.
Wer kennt sich aus und kann uns vielleicht doch noch eine Alternative aufzeigen?

Gruss Jakob

Hallo, also das
http://berufswahl.lernnetz.de/htmdocs/new/index.php?..
zeigt die grundsätzlichen Wege nach der Realschule auf.
dassselbe gibts auch für Hauptschüler wo sie evtl wegen des schlechten Realschulabschlusses auch einzusortieren ist.
http://berufswahl.lernnetz.de/htmdocs/new/index.php?..
ich weiß aus dem weiteren Bekanntenkreis, dass es durchaus möglich ist zB. mit einem Realschulabschluß in einer Berufsfachschule unterzukommen um dort quasi nochmal einen mittlerern Schulabschluß zu bekommen. Nur sollte deine Tochter die Chance nutzen und bei der 2. Runde die Noten verbessern, sonst bringt das nichts, nicht so wie das Mädel, dass ich mal auf diversen Parties kennenlernte, der erst im 2. Schuljahr von 2en feststellte, dass sie neben der Asiistentin für Datenverarbeitung jetzt doch nur nochmal den Realschulabschluß machte, den sie doch schon hatte und das mit schlechteren Noten als zuvor und nicht etwa das Fachabi ;-D
Auch Schulische Berufsausbildungen wären eine Möglichkeit, erst mal weiter Schule zu machen. Doch will sie das eigentlich.
Irgendwas hakt doch meist, wenn der Schulabschluß so schlecht ist, dh. wenn sie akut nur wenig Bock auf Schule hat, wird sie in einer weiterführenden Schule auch nicht unbedingt besser.
Aber es gibt auch alternative Bildungsangebote für Leute mit schulischem Durchhänger, zB. bei der http://www.faw.de/standorte/kiel/jugendliche-junge-e…

Evtl braucht sie ja eher endlich die Chance etwas praktischeres zu tun, auch wenns nicht gleich eine Ausbildung ist. Aber doch zumindest eine Abwechslung.
Es muss da auch nicht zwingend ein Praktikum sein, was einen die Arbeitsagetur gern vorschlägt, vielleicht interessiert sie sich ja auch für ein Freiwilliges Soziales, ökologisches oder kulturelles Jahr.

Jedenfalls ist Weiterbildung sicher der verkehrte Suchbegriff, berufliche Grundbildung ist hier passender, denn zumindest sollte sie sich schon mal orientieren in welche Richtung sie mal gehen möchte.

Gruß Susanne

Moin,

http://berufswahl.lernnetz.de/htmdocs/new/index.php?..

Leider ist bei der berufsbildenden Schule ein ordentlicher Notendurchscnitt erforderlich um dort eine Chance auf einen Platz zu bekommen. Eine Bekannte von uns, die dort Lehrerin ist, machte uns dahingehend wenig Hoffnung.

Irgendwas hakt doch meist, wenn der Schulabschluß so schlecht
ist, dh. wenn sie akut nur wenig Bock auf Schule hat, wird sie
in einer weiterführenden Schule auch nicht unbedingt besser.

Es liegt nicht einmal an einer Null-Bock Haltung, eine wenig-Bock Haltung besteht natürlich. Dummerweise hat meine Tochter wirklich ein unglaubliches Pech gehabt. Die jeweiligen Klassenlehrer waren nach kurzer Zeit krank, machten eine Fortbildung, wurden schwanger oder sonstwas. Der gesamte Klassendurchschnitt ist hundsmiserabel. Bereits nach der 9.Klasse verliessen 10 Schüler die Klasse mit Hauptschulabschluss. Exorbitant hohe Krankenstände unter den Lehrern verschärften das Problem. Manche Fächer konnten 6 Wochen lang nicht unterrichtet werden. Alltag heutzutage?

Evtl braucht sie ja eher endlich die Chance etwas
praktischeres zu tun, auch wenns nicht gleich eine Ausbildung
ist. Aber doch zumindest eine Abwechslung.

Nun, notfalls würde sie die Zeit bis zur Volljährigkeit mit Praktika überbrücken. Das würde evtl. ja auch der Entscheidungsfindung dienen.

Es muss da auch nicht zwingend ein Praktikum sein, was einen
die Arbeitsagetur gern vorschlägt, vielleicht interessiert sie
sich ja auch für ein Freiwilliges Soziales, ökologisches oder
kulturelles Jahr.

Gerade deswegen war sie jetzt zur Messe in Hamburg, wo einige Alternativen vorgestellt wurden. Schulische Lösungen sind allerdings rar.

Jedenfalls ist Weiterbildung sicher der verkehrte Suchbegriff,
berufliche Grundbildung ist hier passender, denn zumindest
sollte sie sich schon mal orientieren in welche Richtung sie
mal gehen möchte.

Genau dass ist eben das Problem. Eine lange Zeit denken die Kids wohl, dass es ewig so weiter geht und dann stellen sie fest, hoppla.
Jetzt hat sie also nicht einmal ein halbes Jahr um ihren Notendurchschnitt drastisch zu verbessern um vielleicht doch noch den Sprung in die Oberstufe zu schaffen. Nur suchen wir eben jetzt für den Fall der Fälle Alternativen.
Jedenfalls herzlichen Dank für Deine Antwort und die Links.

Gruss Jakob

Hallo Jakob,

wie groß ist denn die Motivation?

Einige meiner Altersgenossen haben nach völlig verkorkster Schulkarriere eine „Presse“ in Frankfurt besucht (gibt es heute nicht mehr), die jeden in einem Jahr auf eine externe Abiturprüfung vorbereitete. Das war eigentlich für Berufstätige gedacht, hat aber auch mit Schulversagern funktioniert. Kostete zwar Geld, aber nicht viel. Und es hat mir (schon vor 30 Jahren) gezeigt, dass das ganze Brimborium um die deutsche Schulbildung nicht viel wert ist.

Meine Freunde waren von der harten Arbeit, die da gefordert war, richtig motiviert, anders als bei den Schulen, in denen sie vorher waren.

Googeln kannst du mindestens so gut wie ich, aber Rückfragen gerne.

Cheers, Felix

Moin Felix,

tja, früher gab es das mal :wink:
Leider mussten wir feststellen dass da wohl sehr viel wegrationalisiert wurde. Die einzig uns bisher bekannte Möglichkeiten wäre der Gang zur Berufsvorbereitenden Schule.
Hier taucht nur das Problem auf dass diese in Schleswig-Holstein eben weitverbreitet sind (nach Husum z.B. geht nicht) und auch der Notendurchschnitt zur Zulssung herangezogen wird.
In Hamburg (wir sind 5km von der Stadtgrenze weg) muss der Schüler seinen Wohnsitz in Hamburg haben. Und da hierbei wohl viele getrickst haben, müssen bei Minderjährigen auch die Eltern am gleichen Wohnsitz in Hamburg gemeldet sein.
Da ärgert es mich schon, dass es für solche Schüler nicht mehr die Möglichkeiten gibt wie es sie früher gab.
Ein Jahr Pause bis zur Volljährigkeit macht nur träge. Und nach einer Ausbildung finden wohl nur die wenigsten den Elan doch noch wieder zur Schule zu gehen.
Alles nicht so prickelnd…

Gruss Jakob