Hallo Jochen,
Ok danke schonmal für die Antwort.
bitteschön - ist irgendwie doch noch nicht so lange her, dass man selber vor so einer Entscheidung stand 
Und um es gleich vorauszuschicken: es bei dieser Art von Entscheidung kein „besser“ oder „schlechter“ oder gar „höherwertig“ bzw. „minderwertig“. Klar, in manchen Berufen wirst Du besser bezahlt als in anderen - aber viel wichtiger ist, dass DU für DICH das richtige findest.
Und durch Deine Lehre hast Du ja schon einen entscheidenden Vorteil: Du hast schon über 3 Jahre verschiedenes ausprobiert und gesehen und bist sicher, dass der technische Weg für Dich der richtige ist.
Wichtig wäre jetzt, dass Du die folgenden Fragen (gerne auch nur für Dich oder auch per Mail) beantwortest:
- Liegt Dir eher die theoretische oder eher die praktische Arbeit? Angenommen Du willst ein Teil drehen, wo die Festigkeit besonders wichtig ist. Greifst Du die Materialkiste und findest mit „Gespür“ das richtige Material, oder bist Du eher jemand, der seitenlange Materialdatenblätter wälzt und dann noch was berechnet? Nochmal, es ist nicht eines „schlechter“ als das andere - es gibt einfach solche und solche Leute!
- Lernst Du leicht? Und fällt es Dir leicht, den Weg von irgendwelchen Formeln auf dem Papier zur Umsetzung zu kommen?
- Und - ganz wichtig - mit welchen Leuten in Deiner Firma könntest Du Dir vorstellen zusammenzuarbeiten? Eher mit den Entwicklern? Bei den Mechanikern? Fühlst Dich bei den Arbeitsvorbereitern wohl? Produktion? Qualitätsprüfung?
Dort wo Du die Leute okay findest - sprich mit den Jungs. Frag was sie für ne Ausbildung gemacht haben und wie sie dorthin gekommen sind. Frag auch, was sie genau machen (wenn Du das eh nicht schon weisst). Frag, was sie heute anders machen würden. Frag, was sie an ihrem Job gut/schlecht finden. Und dann geh in Dich und überleg Dir, ob Du diesen Job auch machen wolltest. DAs ganze machst Du natürlich nicht nur innerhalb Deiner Firma, sondern auch ausserhalb. Also frag Bekannte, Freunde, Bekannte von Bekannten, Eltern, Verwandte etc. Ich weiss, dabei kommt man sich zu Anfang etwas doof vor, aber so habe ich letzten Endes meine berufliche Entscheidung getroffen.
Jetzt grab ich noch ein Klischee aus: Meister wirst Du wenn Du entweder in die Lehrlingsausbildung willst oder aber Praktiker mit Ambitionen bist. Intschinöhr wirst Du, wenn Du eigentlich mehr der „Kopfmensch“ bist und nicht soo furchtbar praktisch begabt (eine gewisse Geschicklichkeit natürlich vorausgesetzt). Und Techniker wirst Du, wenn Du (Zitat Ralf R. aus D.) „zu blöd zum Intschinöhr und zu ungeschickt zum Meister“ bist 
Vorteile von der Meister- bzw Technikerausbildung ist halt, dass Du kein Abitur brauchst. Weiterer Vorteil, dass das meist berufsbegleitend (Achtung: das ist echt Stress!) stattfindet.
Vorteile von einem Intschinöhrsstudium ist neben der zu erwartenden höheren Kohle auch dass Du einen etwas grösseren Gesamtüberblick bekommst und zusammen mit Deiner Lehre sicher ein äusserst interessanter Bewerber sein wirst (Achtung: das heisst nicht, dass man Dir 100% sicher Jobs nachtragen wird!). Nachteil ist, dass Du erstmal an ein Abi kommen musst und dann noch ca. 5 Jahre Studium vor Dir hast. Sprich, keine Kohle (ausser Ferienjobs, Bafög und so).
Wenn Du an ner FH studieren möchtest reicht eine Fachhochschulreife (Berufskolleg etc.) - da müsstest mal genauer nachforschen, was diese Vorbereitungsschulen so für Anforderungen haben und was Deine FH für Zugangsvoraussetzungen hat (so gab es bei mir im Semester seinerzeit einen Meister mit 5 Jahren Praxiserfahrung, der kein Abi vorweisen musste).
Habe mir vorgestellt, erstmal meinen Techniker zu machen und
dann vlt. weiter richtung Ingenieur oder so zu gehen…
Das würd ich eher nicht. Wenn Du eh Intschinöhr werden willst - geh das gleich an
Der Techniker hat leider vielmals den Ruf „nicht Fisch und nicht Fleisch“ zu sein.
Wie viel Berufserfahrung wird vorrausgesetzt um den Techniker
und/oder den Ingenieur zu machen?
Siehe oben
Für den Techniker weiss ich das nicht - da müsstest mal an den entsprechenden Schulen nachfragen (oder vielleicht weiss das auch Dein Ausbilder?). Für den Intschinöhr brauchste gar keine Praxis aber halt eine Hochschulreife.
Würde das halt alles gerne relativ früh machen, denn mit dem
Alter lernt man ja auch nicht unbedingt leichter…
Jep, und man muss auch ganz klar sagen, dass man sich an ein Gehalt verd*** schnell gewöhnt. Sprich, wenn Du erstmal ein paar Jahre als Mechatroniker gearbeitet hast, fällt erfahrungsgemäss der Umstieg zum Stundentenleben „ohne Geld“ äusserst schwer.
Ich würde vielleicht an Deiner Stelle mal schauen, wie ich auf recht schnellem Wege an mein Abi komme. Entweder ein Jahr in Vollzeit oder halt nebenher. Dabei so viel Kohle wie nur möglich sparen, und so schnell wie’s geht ein Intschinöhrsstudium (über die genaue Fachrichtung müsste man dann sicher noch brüten) machen.
Achja, der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Du Intschinöhr sowohl an der FH als auch an der Uni werden kannst. Unterschied ist dass für die FH eine „fachgebundene Hochschulreife“ langt während es für die Uni eine „allgemeine“ sein muss. Ansonsten ist der Praxisanteil an der FH höher und über alles weitere streiten sich die Gelehrten (schau einfach mal ins Archiv, da findest Du äusserst erbauliche Diskussionen *fg*).
*wink*
Petzi