Weitere ländertypische Spitznamen?

Hallo allerseits!

Beim Lesen der Frage und der Antworten über Uncle Sam und John Bull fiel mir ein, daß ich immer schon wissen wollte, woher diverse Spitznamen für andere Völker stammen.
Ich meine hier speziell die Worte, die in den Kriegen für die Angehörigen der jeweiligen Feindländer benutzt wurden.

Woher kommt:
„Tommies“ (Deutsche über Engländer)
„Kraut“, „Fritz“, „Jerry“ (Engländer und Amerikander über Deutsche)
„Boche“ (Franzosen über Deutsche)

Vielen Dank für Eure Antworten,
Grüße aus Hamburg!
Detlef

Hallo Detlev,

„Kraut“ kommt natürlich daher, daß die Deutschen (in den Augen der Amis und Engländer) meistens Kreut essen, also Sauerkraut und andere Kohlarten.

„Tommies“ und „Fritz“ kommen von den Namen, die beim jeweiligen Volk am verbreitesten waren. Zur Zeit der Alliierten, aus der diese Namen stammen. waren das bei den Amis und Englädern eben Tom, und bei den Deutschen Fritz.

Zu den anderen fällt mir momentan auch nichts ein. :smile:

Gruß, Nike

Vielen Dank so weit…
Hallo Nike,

vielen Dank für Deine Antworten, so in der Art habe ich mir das auch schon gedacht.
Ich habe auch was über „Jerry“ herausbekommen (Engländer und Amerikaner über Deutsche):
Es ist eine Lautform von „German“, anders geschrieben, aber gleichartig gesprochen.
Das englische Wort für „Benzinkanister“ ist ja „jerry can“, was wohl auch darauf zurückzuführen ist. Jene großen 20-Liter Kanister sind zuerst in der deutschen Armee eingeführt worden.

Bleibt bloß die Frage: woher kommt „Boche“??

Viele Grüße,

Detlef

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Also, ich hab’ ein Jahr in Frankreich gelebt und bin auf den Begriff noch gar nicht gestoßen. Ich werde aber mal recherchieren. Wenn ich was finde, poste ich es hier. :smile:

Gruß, Nike

Dann gibt´s auch noch den Charly (wer FORREST GUMP gesehen hat, weiß wofuer) und den Iwan (Deutsche über Russen), wobei Iwan natuerlich in der slawischen Welt ein sehr verbreiteter Vorname ist. Warum nun der Vietnamese „Charly“ und nicht „Nguyen“ oder „Hoang“ oder kurz und bündig „Ho“ genannt wurde, ist mir schleierhaft.

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Hallo Detlef!

Tommy, engl. Kosename für Thomas.
Spitzname für den einfachen engl. Soldaten, also nicht für den normalen Engländer.
Im 1. Weltkrieg wurde der Name „Thomas Atkins“ als Mustername für das Unterschreiben des Soldbuches benutzt. Wie bei uns „Frau Mustermann“. Daher der Name Tommy für brit. Soldaten.

Hunnen werden wir Deutsche von Angelsachsen genannt, wenn diese glauben, die Deutschen haben mal wieder etwas böses getan.
Kaiser Wilhelm 2 hielt die Hunnenrede während der Zeit des Boxeraufstandes in China. Bei der Verabschiedung des deutschen Korps.

Yankee werden Nord-US-Amerikaner von den Süd-US-Amerikanern genannt. Inzwischen alle US-Amerikaner vom Rest der Welt.
Yankee war der Spitzname der niederländischen Siedler im heutigen Nord-USA-Raum. Vermutlich von Jan, verniedlicht in Yankee.

Paddy werden die Iren genannt. Patrick ist der irische Schutzpatron.

Kiwi werden die Neuseeländer genannt. Nicht etwa wegen der Kiwi-Frucht, sondern von dem merkwürdigen Vogel, dem Wappentier der Neuseeländer kommt der Name.

Gruß Werner

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Boche (und dann auch noch sale)
Die Deutsche Welle sagt (und die sollte es ja eigentlich wissen 8-)))):

Quant à l’expression sale boche, elle date de la guerre franco-allemande de 1870. Selon un chroniqueur français de l’époque, les siens auraient battu les Français non seulement grâce à leur témérité, mais encore grâce à leur mauvaise odeur pénétrante, qui auraient fait fuir les soldats de Napoléon II. Le mot boche vient de caboche, il a été utilisé pour la première fois par Verlaine envers les symbolistes. Il a été propagé pendant la Première Guerre Mondiale et André Suarès lui consacrera un chapitre en 1915 pour définir les Allemands comme des Barbares à haut niveau technique. La liste de tels jugements est longue et alimente une bonne partie des reations franco-allemandes.

[Gefunden unter: http://www.dwelle.de/french/mot-archives/deutsch.html]

Allerdings meine ich mich zu erinnern, mal eine alternative Erklärung aufgeschnappt zu haben (mein Gedächtnis ist extrem schlecht), in der der Begriff auf eine Person mit diesem Namen zurückgeführt wurde.

Gruß
Michael

‚Charly‘ ist der Kommunist

Dann gibt´s auch noch den Charly (wer
FORREST GUMP gesehen hat, weiß wofuer)
und den Iwan (Deutsche über Russen),
wobei Iwan natuerlich in der slawischen
Welt ein sehr verbreiteter Vorname ist.
Warum nun der Vietnamese „Charly“ und
nicht „Nguyen“ oder „Hoang“ oder kurz und
bündig „Ho“ genannt wurde, ist mir
schleierhaft.

Der (Nord-)vietnamesische Soldat wurde von den Amerikanern „Charly“ genannt, weil Charly das gesprochene Wort für den Buchstaben C ist (Alpha, Bravo, Charlie,…)
und damit der „Communist“ gemeint war.

Grüße,

Detlef

Danke an alle! Sehr ergiebig!!
Mehr habe ich dazu nicht zu sagen, siehe Überschrift.

Grüße aus Hamburg,

Detlef

Hallo allerseits!

Beim Lesen der Frage und der Antworten
über Uncle Sam und John Bull fiel mir
ein, daß ich immer schon wissen wollte,
woher diverse Spitznamen für andere
Völker stammen.
Ich meine hier speziell die Worte, die in
den Kriegen für die Angehörigen der
jeweiligen Feindländer benutzt wurden.

Hallo!
Möchte auch noch mal meine unmaßgebliche Meinung posten: Die Völker haben schon immer die anderen Völker mit Namen belegt, die teils ironisch, teils abwertend oder witzig waren und auf Eigenschaften oder vermeintliche Eigenschaften der bezeichneten Volksgruppen zurückgeht.
Die Chinesen: Keine Nasen!
Die Schweitzer: Schwitzer
Die Spanier: Die , die nie sparen!
Die Franzosen: ranzige Hosen
Die Iren: Die Irren
Die Russen: Die Pferdetümlichen
Die Slaven: Die Schlaffen, die Sklaven
Die Germanen: Die Brut (Die,die gern mahnen)
Die Italiener: Die Allesesser
Die Eskimos: Die auch Kiemen essen
Die Indianer: Die im Anus
Die Israeliten: Ist RA = EL ???
Die Griechen: Die kriechen?!
Die Mongolen: Die Affenartigen (Mono)
Die Finnen: Die Suchenden
Die Tschechen: Die Schacherer
Die Albanier: Die alle nie baden
Die Egypter: Die wo es Ecken gibt(Pyramiden)
Die Afrikaner: Die sich aufregen
usw.
Mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein.
Ich möchte betonen, daß ich mich persönlich nicht mit den oben angedeuteten pauschalen Vorurteilen identifizieren kann, stelle aber die Frage zur Diskussion, ob und wie in vergangenen Zeiten andere Völker von anderen Völkern benannt worden sind, und was davon in unsere Zeit herübergekommen ist.
Gruß Klaus.

Vietnamesisch fuer „Vietnamesischer Communist“ = Viet Cong

Viet Cong sagte man auch auf englisch.

Viet Cong wurde zu V. C. abgekuerzt.

V. C. in der milit. Funkersprache ist „Victor Charlie.“

„Victor Charlie“ wurde zu „Charlie“ abgekuerzt.

Noch eine Bemerkung, die vielleicht von Interesse waere, und dann eine Frage:

Viele Namen von den Indianerstaemmen auf dem Nordamerikanischen Kontinent - besonders die des fernen Westens - die die Weissen benutzen, sind die Namen die die ersten Weissen in der Gegend von den benachbarten Indianern lernten. d. h. als die ersten Weissen durch die Gegend kamen, fragten sie „Wie heisst der naechste Stamm, den wir in dieser Richtung treffen werden.“ Weil benachbarte Staemme fast immer befeindet waren, waren die Namen, die die Weissen dabei lernten, fast ausschliesslich sehr unhoeffliche Ausdruecke, wie „Die Scheissnasen“ oder wohl am haeufigsten: „der Feind.“ Einige Beispiele: Die Sioux nennen sich eigentlich „Lakota“ oder „Dakota“ , die Navahos nennen sich „Na-Dene,“ die Papagos nennen sich „O-Odam.“ Eskimos nennen sich „Inuit.“ ( Eskimo heisst auf Cree „Menschenfresser.“ Die Eskimos wurden gelegentlich tatsaechlich dazu durch Hunger gezwungen - oder so glaubten die Crees, wenigstens. Gezwungen oder nicht, die Cree Indianer, die weiter suedlich lebten und leichter Karibou, Elch, usw. jagen koennten, fanden das trotzdem gar keine schoene Art, sich zu benehmen.)

Benannt von dem Feind bis in die Ewigkeit zu sein war aber nicht der Fall bei allen. Die Nez Perce wurden so von den franzoesischen Pelzhaendler so genannt, weil die tatsaechlich Loecher in der Nase hatten, um Schmuck zu tragen. Und die „Flatheads“ banden die Kinder so, damit der hintere Teil des Kopfes flach wurde - eine Schoenheitssache, die vielleicht nicht alberner ist, als sich tattooieren zu lassen, wenn ich eine persoenliche Meinung hier hinzufuegen darf. Der Black Feet Stamm - aeh, eigentlich weiss ich nicht. Denkt euch selber eine Geschicht aus, wie der Stamm den Namen bekamm.

Interessant zu merken ist: Die Uebersetzungen von all, soviel ich weiss, den Namen, die die Staemme fuer sich selber benutzen, bedeuten so was wie „die Menschen,“ „die echten Menschen,“ „wir sind Menschen,“ usw.

Und jetzt die Frage. Gab es keinen allgemeinen deutschen Ausdruck fuer den Franzosen, der „Boche“ entspricht? Ich benutze absichtlich die Vergangenheitsform, weil ich weiss, dass heutzutage keiner so etwas sagen wuerde. „Erbfeind“ kenne ich schon, aber das hoert sich nicht volkstuemlich an. („Pass auf, Hans, da faehrt einer dieser Erbfeinde uns entgegen und du weisst ja, wie sie immer ihre Haelfte der Strasse in der Mitte finden.“) mfG Jim

Und jetzt die Frage. Gab es keinen
allgemeinen deutschen Ausdruck fuer den
Franzosen, der „Boche“ entspricht? Ich
benutze absichtlich die
Vergangenheitsform, weil ich weiss, dass
heutzutage keiner so etwas sagen wuerde.
„Erbfeind“ kenne ich schon, aber das
hoert sich nicht volkstuemlich an.
(„Pass auf, Hans, da faehrt einer dieser
Erbfeinde uns entgegen und du weisst ja,
wie sie immer ihre Haelfte der Strasse in
der Mitte finden.“) mfG Jim

Hallo!

Als Bezeichnung für Franzosen kenne ich nur den „Franzmann“ bzw. die „Franzmänner“. Ob diese Name jetzt aber auch noch besonders alt oder verbreitet ist, weiß ich nicht. Öfter gehört habe ich auch den nicht eben netten Ausdruck des Froschfressers.
Das französische Gegenstück zu Michel, Uncle Sam und Co ist im übrigen die Marianne.

Gruß,
Thomas

Ich will auch noch meinen Senf dazugeben, denn das Wort GRINGO fuer Amerikaner sah ich nicht und wenn es auch in erster Linie hier in Mexico verwendet wird, hoerte ich es auch schon in fremdsprachigen Filmen. Es soll aus der Zeit stammen, da die Mexikaner wiedereinmal heimgesucht wurden und kommt von GREEN (Uniform der Soldaten) GO , also etwa du gruener geh heim, die Mexikaner aenderten das Wort nach dem Hoeren um auf gringo und es gibt sogar welche, die sich selbst als solche bezeichnen, allerdings ist es nicht gerade ein Kosename. Angelika aus Mexico

hi,
ich hab in österreich mal gehört, das die jugoslawen „tschuschen“ oder „pfosten“ genannt wurden. warum weiß ich aber nicht

leo

franzosen
hi,
ich hab mal „die welschen“ in einem älteren buch über die franzosen gelesen

leo

kannst du…
…das bitte für die dummen wie mich über setzen, die kein fr. sprechen

wäre nett

leo

Franzman=Französischer Mann
Ich habe einmal einen Film in der Schule über den II. Weltkrieg gesehen (etwa ein Jahr her). Dort wurde gesagt „alle französischen Männer sind Feine, weil sie Soldaten sind.“. Keine Ahnung, ob da was Wahres dran ist. Übrigens: Die Granaten und Geschosse die über den Köpfen der deutschen, neu an der Front angekommen Soldaten explodierten, wurden als „Begrüßung des Franzmannes“ bezeichnet.

mfg
Martin

hi,
ich hab mal „die welschen“ in einem
älteren buch über die franzosen gelesen

leo

Als die Welschen werden die französisch sprechenden Schweizer von den deutsch sprechenden Schweizer bezeichnet.

Woher das kommt, weiss ich auch nicht.

Stephan

Hallo,

ich habe mal gelesen, daß „Tschuschen“ die (abfällige) Bezeichnung der Österreicher für Slawen allgemein ist.

Ciao,
Wolfang

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„Kraut“, „Fritz“, „Jerry“ (Engländer und

Hallo Detlef,

Kraut kommt von der angeblichen Vorliebe aller Deutschen für Sauerkraut.
Fritz war ein typischer und für die Engländer komischer Name in den Weltkriegen.

Gruß
Ivo