Welche Ausbildung bloß?

Hallo,

ich bin langsam wirklich verzweifelt.

Ich habe einen erweiterten Realschulabschluß und eine abgeschloßene Ausbildung zur Kauffrau für Verkehrsservice. (sprich Zugbegleiterin).
Ich wurde nach der Ausbildung nicht übernommen und ich möchte in meinem erlernten Beruf auch nicht arbeiten. Die Ausbildung habe ich hauptsächlich deswegen gemacht, um überhaupt erstmal einen Abschluß zu haben. Im Nachhinein nicht unbedingt die beste Wahl…

Ich möchte gern auf lange Sicht einen „Büro-Beruf“ ausüben. Vielleicht in einem Amt arbeiten, oder in einer Firma in der Verwaltung.
Aber wie kann ich mich dementsprechend ausbilden? Ich möchte nicht nocheinmal eine betriebliche Ausbildung hinter mich bringen.
Kann ich an einer Schule einen „Büro-Beruf“ erlernen?
Falls ja, muss ich automatisch Schulgeld oder ähnliches bezahlen? Das könnte ich mir nämlich leider nicht leisten.
Oder sollte ich mein Fachabitur machen und anschließend studieren? Würde mir das was nützen? Das reguläre Abi dauert mir zu lang…

Was lernt man denn an sogenannten Oberstufenzentren? Erwirbt man dort einen Berufsabschluß?

Ach ich wäre wirklich dankbar, wenn ihr mir vielleicht ein paar Ideen geben könntet.

vielen lieben Dank!

Hi LaDiva,

ich bin langsam wirklich verzweifelt.

don´t panic :wink:

Ich habe einen erweiterten Realschulabschluß und eine
abgeschloßene Ausbildung zur Kauffrau für Verkehrsservice.
(sprich Zugbegleiterin).

Das ist ja schonmal ziemlich viel. Leider schreibst Du nirgends wie als Du bist, ich schätze aber mal so ca. 19, richtig?

Ich wurde nach der Ausbildung nicht übernommen und ich möchte
in meinem erlernten Beruf auch nicht arbeiten.

Okay.

Die Ausbildung
habe ich hauptsächlich deswegen gemacht, um überhaupt erstmal
einen Abschluß zu haben. Im Nachhinein nicht unbedingt die
beste Wahl…

Ja und? Jetzt biste noch jung genug um was zu machen, was Dich interessiert.

Ich möchte gern auf lange Sicht einen „Büro-Beruf“ ausüben.
Vielleicht in einem Amt arbeiten, oder in einer Firma in der
Verwaltung.

Und nun muss ich mal einhaken. Was genau fandest Du an dem Job als Zugbegleiterin ätzend? Zu viele Leute um Dich rum? Zu viel unterwegs? Die Uniform? Das Image? Die Kohle? Die Bahn als Brötchengeber? Diese Frage musst Du nicht hier im Forum beantworten, wichtiger wäre, dass Du sie ehrlich für Dich beantwortest. Gleichzeitig schreibst Du auf, was Du an dem Job doch ganz gut fandest (und wenn’s die kostenlose Jahreskarte für die Bahn war *fg*).

Das wäre dann sozusagen die „Vergangeheitsbewältigung“. Nun richtest Du Deinen Blick nach vorne und schreibst auf, was Du so richtig gut kannst und gerne machst. Achtung: hier darfst Du spinnen. Also auch ein Punkt wie „Goldhamster dressieren“ darf auf der Liste auftauchen. Der Schwerpunkt sollte aber auf beruflich relevanten Dingen liegen.

Dann schreibst Du auf, WIE Du bist. Eher Teammensch oder Einzelkämpfer? Willst Du morgens 100% genau wissen, was Du tun wirst oder willst Du hinkommen und dann abwarten was auf Dich niederprasselt? Bist Du eher ein pendibler Mensch oder liebst Du das kreative Chaos? etc. Achtung: dabei gibt es kein „richtig“ oder „falsch“ sondern am Ende sollte da stehen, wie DU bist. Wenn Du magst, kannst Du auch mit Menschen aus Deinem engeren Umfeld (Eltern, Geschwister, Partner) darüber reden, wie die Dich so einschätzen.

Da will ich darauf hinaus, dass „Büro“ ein unfassbar weites Feld ist. So ist der Buchhalter genauso im Büro wie der technische Zeichner und der Rechtsanwalt. Anschliessend würde ich mal einige der zahlreichen „Welcher Beruf passt zu mir“-Tests im Internet machen. Da müsstest Du mal googlen oder gucken ob’s ne FAQ zu dem Thema gibt.

Sodele, damit solltest Du dann mit ein paar Wunschberufsideen enden. Die können immer noch wild gemischt sein, da heisst, da kann Augenärztin gleichberechtigt mit Müllfrau stehen :wink: Als nächstes musst Du Infos über diese Jobs rauskriegen. Das geht natürlcih einerseits übers Internet, andererseits übers BIZ beim Arbeitsamt (das sicherlich inzwischen irgendwie anders heisst *fg*) und dritterseits über persönliche Kontakte. Letzteres solltest Du aber erst dann angraben, wenn Du nach Erledigung der ersten beiden Punkte immer noch Interesse hast. Und dann gräbst Du Deinen erweiterten Bekanntenkreis an um eben eine Augenärztin und einen Müllmann aufzutreiben. Mit diesen Leuten sprichst Du dann. So wird Dich wohl der Weg interessieren, den sie gegangen sind um zu diesem Job zu kommen. Sicherlich willst Du auch wissen, was sie an ihrem Job gut finden und was sie blöd finden. Interessant ist auch, was sie im nachhinein anders machen würden. Und natürlich viel spezifisches zu dem Beruf. Ich weiss, dass das fürchterlich doof und peinlich ist, Leute die man kaum kennt nach sowas zu fragen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass jeder gerne über seinen Job plaudert und das sehr tolle Gespräche werden :wink:

Und dann - erst dann - kommen wir zu Deinen Fragen, nämelich dem Weg zum Traumjob. Was musst Du tun um Augenärztin zu werden? Allgemeines Abitur? Studium? Praktika? Oder um Müllfrau zu werden? Und danach kannst Du hergehen und die Finanzierung überlegen. Für die meisten Wege gibt es Unterstützungen (Bafög und Co.), aber das hängt nicht nur von der Ausbildung sondern unter anderem auch von der finanziellen Situation Deiner Eltern ab. Sprich, wenn Du mal einen genaueren Plan hast kannst Du Dich konkret schlau machen.

*wink*

Petzi

Hallo Petzi,

ei, das war ja mal eine richtig ausführliche Anwort, dankeschön!

Ich glaube, mein Problem ist, dass ich nicht weiß, was ich kann und nicht weiß, was ich will.

Ich weiß nur, dass ich einen realtiv „entspannten“ Job suche, ich strebe nicht die große Karriere an, habe keine Nerven für großartige Konkurrenzkämpfe am Arbeitsplatz…

Wie gesagt, ich könnte mir vorstellen, in einer (kleinen) Firma den Schreibkram zu erledigen oder soetwas. Aber ich habe partout keine Vorstellung, was das für eine Berufsbezeichnung sein soll…Tippse? :smile:
Und wenn ja, wie werde ich Tippse ohne nochmal eine betriebliche Ausbildung zu machen…

Ich werde mich mal nach diesen Berufsfindungstests umschauen, vielleicht finde ich da ja was.

Danke.

abgeschloßene Ausbildung zur Kauffrau für Verkehrsservice.
(sprich Zugbegleiterin).

Das ist ja schonmal ziemlich viel. Leider schreibst Du
nirgends wie als Du bist, ich schätze aber mal so ca. 19,
richtig?

Ich wurde nach der Ausbildung nicht übernommen und ich möchte
in meinem erlernten Beruf auch nicht arbeiten.

Okay.

Die Ausbildung
habe ich hauptsächlich deswegen gemacht, um überhaupt erstmal
einen Abschluß zu haben. Im Nachhinein nicht unbedingt die
beste Wahl…

Ja und? Jetzt biste noch jung genug um was zu machen, was Dich
interessiert.

Ich möchte gern auf lange Sicht einen „Büro-Beruf“ ausüben.
Vielleicht in einem Amt arbeiten, oder in einer Firma in der
Verwaltung.

Und nun muss ich mal einhaken. Was genau fandest Du an dem Job
als Zugbegleiterin ätzend? Zu viele Leute um Dich rum? Zu viel
unterwegs? Die Uniform? Das Image? Die Kohle? Die Bahn als
Brötchengeber? Diese Frage musst Du nicht hier im Forum
beantworten, wichtiger wäre, dass Du sie ehrlich für Dich
beantwortest. Gleichzeitig schreibst Du auf, was Du an dem Job
doch ganz gut fandest (und wenn’s die kostenlose Jahreskarte
für die Bahn war *fg*).

Das wäre dann sozusagen die „Vergangeheitsbewältigung“. Nun
richtest Du Deinen Blick nach vorne und schreibst auf, was Du
so richtig gut kannst und gerne machst. Achtung: hier darfst
Du spinnen. Also auch ein Punkt wie „Goldhamster dressieren“
darf auf der Liste auftauchen. Der Schwerpunkt sollte aber auf
beruflich relevanten Dingen liegen.

Dann schreibst Du auf, WIE Du bist. Eher Teammensch oder
Einzelkämpfer? Willst Du morgens 100% genau wissen, was Du tun
wirst oder willst Du hinkommen und dann abwarten was auf Dich
niederprasselt? Bist Du eher ein pendibler Mensch oder liebst
Du das kreative Chaos? etc. Achtung: dabei gibt es kein
„richtig“ oder „falsch“ sondern am Ende sollte da stehen, wie
DU bist. Wenn Du magst, kannst Du auch mit Menschen aus Deinem
engeren Umfeld (Eltern, Geschwister, Partner) darüber reden,
wie die Dich so einschätzen.

Da will ich darauf hinaus, dass „Büro“ ein unfassbar weites
Feld ist. So ist der Buchhalter genauso im Büro wie der
technische Zeichner und der Rechtsanwalt. Anschliessend würde
ich mal einige der zahlreichen „Welcher Beruf passt zu
mir“-Tests im Internet machen. Da müsstest Du mal googlen oder
gucken ob’s ne FAQ zu dem Thema gibt.

Sodele, damit solltest Du dann mit ein paar Wunschberufsideen
enden. Die können immer noch wild gemischt sein, da heisst, da
kann Augenärztin gleichberechtigt mit Müllfrau stehen :wink: Als
nächstes musst Du Infos über diese Jobs rauskriegen. Das geht
natürlcih einerseits übers Internet, andererseits übers BIZ
beim Arbeitsamt (das sicherlich inzwischen irgendwie anders
heisst *fg*) und dritterseits über persönliche Kontakte.
Letzteres solltest Du aber erst dann angraben, wenn Du nach
Erledigung der ersten beiden Punkte immer noch Interesse hast.
Und dann gräbst Du Deinen erweiterten Bekanntenkreis an um
eben eine Augenärztin und einen Müllmann aufzutreiben. Mit
diesen Leuten sprichst Du dann. So wird Dich wohl der Weg
interessieren, den sie gegangen sind um zu diesem Job zu
kommen. Sicherlich willst Du auch wissen, was sie an ihrem Job
gut finden und was sie blöd finden. Interessant ist auch, was
sie im nachhinein anders machen würden. Und natürlich viel
spezifisches zu dem Beruf. Ich weiss, dass das fürchterlich
doof und peinlich ist, Leute die man kaum kennt nach sowas zu
fragen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass jeder gerne über
seinen Job plaudert und das sehr tolle Gespräche werden :wink:

Und dann - erst dann - kommen wir zu Deinen Fragen, nämelich
dem Weg zum Traumjob. Was musst Du tun um Augenärztin zu
werden? Allgemeines Abitur? Studium? Praktika? Oder um
Müllfrau zu werden? Und danach kannst Du hergehen und die
Finanzierung überlegen. Für die meisten Wege gibt es
Unterstützungen (Bafög und Co.), aber das hängt nicht nur von
der Ausbildung sondern unter anderem auch von der finanziellen
Situation Deiner Eltern ab. Sprich, wenn Du mal einen
genaueren Plan hast kannst Du Dich konkret schlau machen.

*wink*

Petzi

Hallo LaDiva,

Ich glaube, mein Problem ist, dass ich nicht weiß, was ich
kann und nicht weiß, was ich will.

okay, das klingt erstmal völlig normal, das ging wohl jedem von uns mal so.

Und Du bist ja sogar schon einen Schritt weiter - Du weisst nämlich, was Du NICHT willst: nämlich Zugbegleiterin sein :wink: Ich für meinen Teil würde auch hier ansetzen und mal überlegen, was denn an dem Job so fürchterbar war. Achtung: wichtig ist dabei nur, was FÜR DICH daran so übel war, ob das andere Leute eventuell anders sehen interessiert nicht.

Ich weiß nur, dass ich einen realtiv „entspannten“ Job suche,

Okay, das klingt sinnvoll, wobei ich Dir hier nicht die Illusionen rauben will, aber ich habe so einen Arbeitsplatz noch nie erlebt.

ich strebe nicht die große Karriere an, habe keine Nerven für
großartige Konkurrenzkämpfe am Arbeitsplatz…

Gut, das heisst, dass Du eher nicht viel Zeit, Energie und Kosten in eine aufwendige Ausbildung investieren willst.

Wie gesagt, ich könnte mir vorstellen, in einer (kleinen)
Firma den Schreibkram zu erledigen oder soetwas. Aber ich habe
partout keine Vorstellung, was das für eine Berufsbezeichnung
sein soll…Tippse? :smile:

*grins* Nee, Tippse war soweit ich weiss nie offizielle Berufsbezeichnung :wink: Letzten Endes geht das in Richtung Bürokauffrau, eventuell Buchhaltung oder natürlich Tippse Sekretärin. Guck einfach mal in dieser Richtung, was Dich da interessieren könnte - auch einige Ämter (wie z.B. das Finanzamt) bieten ihre eigene Ausbildung an.

Dann zu der Sache mit dem „entspannten“ Job in der kleinen Firma. Die Tippsen „Mädchen“ für alles, die ich so erlebt habe, waren entweder die Frau/Freundin/heimliche Freundin vom Chef und hatten das nie gelernt oder im Dauerstress. Denn in so einem Job, musst Du „alles“ machen. Und es kann eben Tage geben, wo sowohl ein wichtiges Meeting im Haus stattfindet UND die Löhne rausmüssen UND eine Reise für den Herrn Oberverkäufer organisiert werden muss. In einem grossen Betrieb hast Du eher Deine eine Aufgabe (also nur Löhne machen, Reisen buchen oder was auch immer) und die Wahrscheinlichkeit, dass alles auf einmal kommt ist geringer.

Und wenn ja, wie werde ich Tippse ohne nochmal eine
betriebliche Ausbildung zu machen…

Am besten guckst mal in diesen „Blättern zur Berufskunde“ (die bestimmt inzwischen ganz anders heissen) was man so lernt, wenn man das als „normale“ Ausbildung macht. Und dann guckst mal, was Du davon schon kannst (englisch? Schreibmaschine schreiben? Word? Buchhaltung?). Und dann guckst nach, wo und wie Du das fehlende lernen könntest (Volkshochschule, private Fortbildungseinrichtungen, Arbeitsamt, Selbststudium, private Schule) Und dann rechnest mal zusammen, was das so kosten würde.

Ich für meinen Teil würde mich aber unbedingt auch informieren, ob ich nicht eine betriebliche Ausbildung - eventuell stark verkürzt - machen kann. Denn es ist - man kann das gut oder nicht so gut finden - hierzulande nunmal so, dass ein „richtiger“ Lehrabschluss bei der Jobsuche höher gewertet wird als wenn Du Dir die Kenntnisse selbstständig angeeignet hast. Gibt es eventuell die Möglichkeit, sowas bei der Bahn zu machen? Wie auch immer, da kann Dir sicherlich Dein Arbeitsamt weiterhelfen.

*wink*

Petzi

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