Welche Bundeswertpapiere für Mietkaution kaufen?

Liebe Experten,

ich ziehe um und mein zukünftiger Vermieter hat mir freigestellt, wie ich die Mietkaution (1200 Euro) anlege. Sein Tipp: ein Bundesschuldkonto eröffnen, Bundeswertpapiere kaufen und an ihn verpfänden.

Nach einigen Recherchen im Netz scheint mir dies auch ganz sinnvoll zu sein und ich habe auch schon mal ein Konto eröffnet. Jetzt stellt sich aber die Frage, welche Wertpapiere ich kaufe. Schatzbriefe? Typ A oder B? Obligationen? Oder evtl. die neuen Tagesanleihen? Oder …?

Ich werde schätzungsweise 1/2 bis 3 Jahre in der Wohnung bleiben, auf das Geld muss ich aber danach auch nicht unbedingt direkt zurückgreifen. Was schlagt ihr vor?

(Eine weitere Frage: Ich habe derzeit weitere ca. 3000 - 5000 Euro auf einem Sparbuch liegen (ich weiß, ganz schlecht!) und würde auch diese gerne anlegen und nur im Notfall auf sie zurückgreifen. Die gängige Variante ist wohl ein Tagesgeldkonto, oder? Wie sind demgegenüber die Tagesanleihen des Bundes zu beurteilen?)

Vielen Dank!

Anna

Hallo Anna,

ich ziehe um und mein zukünftiger Vermieter hat mir
freigestellt, wie ich die Mietkaution (1200 Euro) anlege. Sein
Tipp: ein Bundesschuldkonto eröffnen, Bundeswertpapiere kaufen
und an ihn verpfänden.

das ist schön… steigert die Möglichkeiten.

Nach einigen Recherchen im Netz scheint mir dies auch ganz
sinnvoll zu sein und ich habe auch schon mal ein Konto
eröffnet. Jetzt stellt sich aber die Frage, welche Wertpapiere
ich kaufe. Schatzbriefe? Typ A oder B? Obligationen? Oder
evtl. die neuen Tagesanleihen? Oder …?

Ich würde für die Mietkaution klar zum BSB Typ A tendieren, denn ich geh mal davon aus dass du deinen Freibetrag noch nicht ausgeschöpft hast und dass du nicht kurz vor der Rente stehst, so dass ein Verschieben der Zinszahlung auf das Ende der Laufzeit wenig sinnvoll erscheint.

Die Tagesanleihen würde ich aus folgendem Grund nicht dafür verwenden: Keine Endfälligkeit - d.h. wann immer du das zu Geld machen musst, falls du z.B. umziehst (und der neue VM die MK nicht in Form von Bundeswertpapieren akzeptiert), besteht das Risiko, dass du unter Einstandskurs verkaufen muss und daher einen Verlust einfährst.

(Eine weitere Frage: Ich habe derzeit weitere ca. 3000 - 5000
Euro auf einem Sparbuch liegen (ich weiß, ganz schlecht!) und
würde auch diese gerne anlegen und nur im Notfall auf sie
zurückgreifen. Die gängige Variante ist wohl ein
Tagesgeldkonto, oder? Wie sind demgegenüber die Tagesanleihen
des Bundes zu beurteilen?)

Es gibt interessantere Floating Rate Notes als die des Bundes…

Gruss Ivo

Hallo Anna,

die Zinssätze für Bundesanleihen sind so schauderhaft, dass ich ehrlich gesagt alles auf ein Tagesgeldkonto packen würde, denn da findet man Angebote zu 5%.

Es gibt alle möglichen Bundesanleihen, die alle um die 4,5% liegen. Gibt es auf der Website, auf der du dein Konto eröffnet hast, keine Übersicht? Dann kauf dir doch am Donnerstag mal die Börse Online, da findest du die Bundesanleihen alle aufgelistet und kannst dir eine aussuchen.

Etwas besser vom Zinssatz her sind Länderanleihen, z.B. eine von Bayern, Laufzeit bis Januar 11, Rendite 4,99%, WKN DE0001053197.

(Eine weitere Frage: Ich habe derzeit weitere ca. 3000 - 5000
Euro auf einem Sparbuch liegen (ich weiß, ganz schlecht!) und
würde auch diese gerne anlegen und nur im Notfall auf sie
zurückgreifen. Die gängige Variante ist wohl ein
Tagesgeldkonto, oder? Wie sind demgegenüber die Tagesanleihen
des Bundes zu beurteilen?)

Warum willst du es so kompliziert machen? Eine Anleihe musst du immer erst kaufen und später wieder verkaufen (oder bis zum Ende halten). Wenn sie zurückgezahlt worden ist, musst du dir überlegen, wo du dein Geld stattdessen anlegst. Und zwischenzeitlich kann so eine Anleihe ja auch im Kurs verlieren.

Ein Notfall kommt ja eben meistens nicht dann, wenn man ihn erwartet. Warum sollte man also das Risiko von Schwankungen in Kauf nehmen, wenn man auf einem Tagesgeldkonto genausoviel Zinsen bekommt? Vielleicht geht dein Auto gerade dann kaputt, wenn die Anleihe bei 98% steht, und schon hast du 2% Verlust gemacht.

Ich sehe es so: Auf einem Tagesgeldkonto bekommt man derzeit je nach Konto um die 5% Zinsen. Damit man einen Vorteil von einer Anleihe hat, muss sie also mehr als 5% bringen - darunter macht es gar keinen Sinn, sich darüber Gedanken zu machen. Und diese Rendite muss sie bei gleicher Sicherheit wie ein Tagesgeldkonto bieten. Da gibt’s nicht viel Auswahl.

Schöne Grüße

Petra

die Zinssätze für Bundesanleihen sind so schauderhaft, dass
ich ehrlich gesagt alles auf ein Tagesgeldkonto packen würde,
denn da findet man Angebote zu 5%.

Nur muß der Vermieter das erst einmal akzeptieren.

Es gibt alle möglichen Bundesanleihen, die alle um die 4,5%
liegen. Gibt es auf der Website, auf der du dein Konto
eröffnet hast, keine Übersicht?

Man könnte meinen, daß er ein Konto bei der Deutschen Finanzagentur eröffnet hat. Ist Dir das Konzept der Wertpapierverpfändung beid er DF überhaupt bekannt:
[http://www.deutsche-finanzagentur.de/cln_116/nn_1034…](http://www.deutsche-finanzagentur.de/cln_116/nn_103494/DE/privateAnleger/Auftragserteilung/Pfandrechte/pfandrecht node.html? nnn=true)

Etwas besser vom Zinssatz her sind Länderanleihen, z.B. eine
von Bayern, Laufzeit bis Januar 11, Rendite 4,99%, WKN
DE0001053197.

Die Bude hieß früher Bundesschuldenverwaltung. Vielleicht gibt das ja einen Hinweis.

zurückgreifen. Die gängige Variante ist wohl ein
Tagesgeldkonto, oder? Wie sind demgegenüber die Tagesanleihen
des Bundes zu beurteilen?)

Warum willst du es so kompliziert machen? Eine Anleihe musst
du immer erst kaufen und später wieder verkaufen (oder bis zum
Ende halten). Wenn sie zurückgezahlt worden ist, musst du dir
überlegen, wo du dein Geld stattdessen anlegst.

???

Und
zwischenzeitlich kann so eine Anleihe ja auch im Kurs
verlieren.

Oder steigen. Oder gleich bleiben. Und am Ende gibt es dann vielleicht sogar 100% zurück.

Ein Notfall kommt ja eben meistens nicht dann, wenn man ihn
erwartet. Warum sollte man also das Risiko von Schwankungen in
Kauf nehmen, wenn man auf einem Tagesgeldkonto genausoviel
Zinsen bekommt? Vielleicht geht dein Auto gerade dann kaputt,
wenn die Anleihe bei 98% steht, und schon hast du 2% Verlust
gemacht.

Aber wenn er sie für 97% gekauft hat…

Ich sehe es so: Auf einem Tagesgeldkonto bekommt man derzeit
je nach Konto um die 5% Zinsen. Damit man einen Vorteil von
einer Anleihe hat, muss sie also mehr als 5% bringen -
darunter macht es gar keinen Sinn, sich darüber Gedanken zu
machen. Und diese Rendite muss sie bei gleicher Sicherheit wie
ein Tagesgeldkonto bieten.

Daß die Bonität des Bundes einen Tacken besser ist als die praktisch aller deutschen Kreditinstitute, ist Dir bekannt, oder? Nach reiflicher Überlegung kommt mir der Gedanke, daß das der Grund sein könnte, warum der Bund nicht 5% für seine Anleihen zahlen muß.

Da gibt’s nicht viel Auswahl.

Stimmt, ein AAA-Rating haben in Deutschland die wenigsten Kreditinstitute. Ich glaube es sind vier.

Stirnklatschgruß

C.

Hallo anwibo,

ich habe mit meinem Vermieter das gleiche gemacht. Ich habe damals die Rendite von Schatzbrief und Bundesobligation verglichen und mich für letztere entschieden. Bundesschatzbrief ist flexibler, da man ihn nach einem Jahr Mindestanlagezeit zum Nennwert zurückgeben kann (etwa um das Geld bei gestiegenen Zinsen besser verzinst anzulegen). Da ich damals schon vorhatte, mindestens 3 Jahre zu bleiben und in der Zeit die Kaution ohnehin nicht anfasssen wollte, war mir diese Flexibilität nicht ganz so wichtig. Bundesobligation kann man vorzeitig nur börslich verkaufen, u.U. zu einem schlechteren Kurs.

Tagesanleihe wäre, wenn man auf steigende Zinsen wetten möchte, auch eine Idee. Da ist es mit dem Freistellungsauftrag allerdings nicht so einfach (bei meiner Bundesobligation habe ich Freistellung über den fixen Zinsbetrag erteilt).

Dein sonstiges Geld kannst du im Moment bei Tagesgeldlockangeboten wunderbar unterbringen. Nimm aber am besten eine Bank, die den Eindruck macht, als ob sie auch nach Lockangebotende noch faire Zinsen hat, es sei denn, du hast Lust auf Tagesgeldhopping.

Petra_44s versprochene 5% sind solche Lockangebote. Gute Tagesgeldzinsangebote für Nichtneukunden liegen eher um die 4%. Das mit der Mietkaution hat sie vermutlich überlesen. Für die sind Bundeswertpapiere so ziemlich das beste, was geht. Bei Banken kostet nach meiner Erfahrung Verpfändung, wenn sie sowas überhaupt mitmachen, eine ganze Stange.

Viele Grüße,
Sebastian

Hallo Anna,

die Idee, die Mietkaution in Bundeswertpapiere zu investieren, halte ich für sehr gut.
Bei meinen Mietern haben wir dies genauso gemacht.

Die Mietkaution würde ich in Bundesobligationen (Serie 152, derzeit nominal 3,50 %, heute effektiv 4,47 %) anlegen.
Dazu würde ich den Nennbetrag von 1.200,-- EUR, direkt von der,
http://www.Deutsche-Finanzagentur.DE einziehen lassen.

Vorteil Bundesobligation:
Die beim Kauf von Bundesobligationen angefallenen Stückzinsen, können schon innerhalb des Depots mit anfallenden Zinszahlungen verrechnet werden.
(Bei Bundesschatzbriefen vom Typ B ist dies nicht möglich.)
Dies hat den Vorteil, dass Du Deine Stückzinsen nicht erst im Folgejahr beim Finanzamt geltend machen kannst/musst.
In Verbindung mit der neuen Abgeltungssteuer, kannst Du Dir die Anlage KAP künftig in aller Regel (er)sparen.

Vorteil Einzug von Nennbetrag:
Genauer Betrag von 1.200,-- EUR, den Du an Deinen Vermieter verpfänden kannst.

Die Ersparnisse von ca. 3.000,-- bis 5.000,-- EUR, würde ich zunächst in der neuen,
https://www.Tagesanleihe.DE des Bundes, ISIN DE 000 103 007 0, zwischenparken.

Vorteil Tagesanleihe:
Relativ sicher.
Relativ gut verzinst.
Zinstermin 31. Dezember.
(Sämtliche im Kalenderjahr beim Erwerb von Bundesobligationen bezahlten Stückzinsen, werden schon innerhalb des Depots verrechnet.)
Nur der Tageszins (heute 3,95 %) der Anleihe verändert sich werktäglich.
Der Kurs der Tagesanleihe steigt täglich, - ein Fallen des Tagespreises ist, aufgrund der Konstruktion, nicht möglich.

Dann würde ich einen Dauerauftrag bei meinem Girokonto einrichten, und ab Anfang Oktober (Serie 153) für mindestens 110,-- EUR im Monat weitere Bundesobligationen kaufen.

Vorteil Sparplan:
Durchschnittskosteneffekt

Vorteil Überweisung:
Auch die letzten Stückzinsen vom November und Dezember werden mit den Zinsen der Tagesanleihe verrechnet.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Gruß Fritz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Du tätest mir und vielen anderen einen Gefallen, wenn du dich nicht zu jedem mist mit deinem Halbwissen äussern würdest, oder zumindest die Rahmenbedingungen die der Postende vorgibt einigermassen einhalten würdest.

Danke für dein Verständnis in der Zukunft.

Gruss Ivo

Nachtrag allgemeiner Art
Bei dir fällt fast immer das ausfallrisiko komplett unter den Tisch und du vermittelst den Eindruck dass es überal „Gratis % oben drauf gibt“…

Mein Team deckt nur einen sehr kleinen Teil der Welt ab, aber ich habe pro Woche mindestens eine Default Meldung auf dem Tishc wo ein Emittent nicht mehr zahlen kann.

DAS RISIKO IST NICHT ZU UNTERSCHÄTZEN.

Hallo Anna,

ich ziehe um und mein zukünftiger Vermieter hat mir
freigestellt, wie ich die Mietkaution (1200 Euro) anlege. Sein
Tipp: ein Bundesschuldkonto eröffnen, Bundeswertpapiere kaufen
und an ihn verpfänden.

das ist schön… steigert die Möglichkeiten.

Guten Morgen,

zwei Fragen in eigener Sache, wo das Thema hier gerade verhandelt wird: 1. darf der Vermieter meinem Wunsch nach Anlage der MK in Bundeswertpapiere entgegentreten/widersprechen? Ich meine, darf er mich daran hindern, das Pflichtgeld „MK“ so anzulegen, dass ich keine Verluste (Stichwort Inflationsausgleich) hinnehmen muss auf dem lächerlichen klassischen MK-Sparbuch?

Zur Info: Ich frage, weil wir gerade Vermieterwechsel haben und das ein schöner Anlass wäre, endlich vernünftig anzulegen. Ich kenne den Mann aber noch nicht - er ist erst seit kurzem im Boot - und würde gerne, ehe ich ihm mein Ansinnen präsentiere, besser informiert sein. Bevor ich ins Board „Mietrecht“ wechsele, nutze ich die Gelegenheit und frage hier.

  1. Frage: ähem … wie macht man den Wechsel? Konkret: ich habe selbst bereits BuSchatz, kenne also die Finanzagentur etc. pp. Aber wie geht das konkret beim Rüberschaufeln der Mietkaution vom Sparbuch inkl. Vermieters Unterschrift in Richtung Bundesanleihen? Gehe ich mit dem Buch zur Bank, bekomme eine Vorlage, die ich dem Vermieter zur Unterschrift geben muss und damit wieder zurück zur Bank und … ???

Vielen Dank im Voraus,

viele Grüße von Katharina

Guten Tag,

zwei Fragen in eigener Sache, wo das Thema hier gerade
verhandelt wird: 1. darf der Vermieter meinem Wunsch nach
Anlage der MK in Bundeswertpapiere
entgegentreten/widersprechen? Ich meine, darf er mich daran
hindern, das Pflichtgeld „MK“ so anzulegen, dass ich keine
Verluste (Stichwort Inflationsausgleich) hinnehmen muss auf
dem lächerlichen klassischen MK-Sparbuch?

ja. denn es gilt: BGB 551 (3)
http://dejure.org/gesetze/BGB/551.html

Zur Info: Ich frage, weil wir gerade Vermieterwechsel haben
und das ein schöner Anlass wäre, endlich vernünftig anzulegen.
Ich kenne den Mann aber noch nicht - er ist erst seit kurzem
im Boot - und würde gerne, ehe ich ihm mein Ansinnen
präsentiere, besser informiert sein. Bevor ich ins Board
„Mietrecht“ wechsele, nutze ich die Gelegenheit und frage
hier.

Wie gesagt… Vereinbarungssache…manche VM bestehen auch auf ein Sparbuch auf den Namen des Vermieters was in Sachen Freibetrag natürlich widersinnig ist…

  1. Frage: ähem … wie macht man den Wechsel? Konkret: ich
    habe selbst bereits BuSchatz, kenne also die Finanzagentur
    etc. pp. Aber wie geht das konkret beim Rüberschaufeln der
    Mietkaution vom Sparbuch inkl. Vermieters Unterschrift in
    Richtung Bundesanleihen? Gehe ich mit dem Buch zur Bank,
    bekomme eine Vorlage, die ich dem Vermieter zur Unterschrift
    geben muss und damit wieder zurück zur Bank und … ???

[http://www.deutsche-finanzagentur.de/cln_042/nn_1028…](http://www.deutsche-finanzagentur.de/cln_042/nn_102880/DE/privateAnleger/Auftragserteilung/Pfandrechte/pfandrecht inhalt.html? nnn=true)

Gruss Ivo

Liebe Experten,

vielen Dank für die wertvollen Hinweise. (Ich war verreist, deshalb dieses etwas verspätete Dankeschön.)

Gruß
Anna