wir haben hier einen Doppelstabmattenzaun von 8 Meter Länge und 1,80 Meter Höhe im Garten stehen. Wir wollen dort Efeu als Sichtschutz hochwachsen lassen, da dies auch für Vögel als Schutz dienen soll. Es soll immergrüner Efeu sein und auch im Winter seine Blätter nicht verlieren. Wieviel Efeupflanzen sollte man da einpflanzen ? 4 Stück pro Meter und welche Sorte ist hier zu empfehlen ?
Schwachwüchsige Züchtungen für Blumentöpfe und Haltung im Zimmer vermeiden. Sonst pflanzen, was Du magst - wo ältere Efeustöcke sind, die blühen und fruchten, findet man in der Regel auch junge Pflanzen: Es ist kein „Naturfrevel“, wenn Du davon ein paar ausgräbst und mit heimnimmst, das schadet keinem Ökosystem und keinem Biotop. Sollte halt nicht in einem Schutzgebiet sein, aus dem überhaupt keine Pflanzenteile entfernt werden dürfen.
Ich hoffe, der Sichtschutzzaun befindet sich nicht direkt an der Nachbargrenze. Sonst könnte es Ärger geben. Efeu wuchert wie die Pest, und nicht jeder findet das Zeug gut. Ich auch nicht …
Zum Beispiel fallen das ganze Jahr über trockene Blätter ab, welche schlecht verotten. Wenn man es verschneidet muss man eine Maske aufsetzen, so dolle staubt es. Zudem vertragen manche den Kontakt nicht, und kriegen rote Flecken auf der Haut.
Zecken und anderes Ungeziefer vermehren sich sehr gerne darin usw..
Wenn es dann blüht, und (übrigens giftige) Beeren dran sind, gehen überall im Garten Efeu-Senker auf.
In diesem Fall käme - wenn man keine mehr oder weniger invasiven Neophyten fördern will - allenfalls noch eine immergrüne Clematis in Frage.
Wobei ich persönlich den Efeu viel, viel schöner finde.
Das Ungeziefer, das sich in meinem Efeu vermehrt, sind Zaunkönig, Blaumeise, Kohlmeise und Amsel. Die ungewöhnliche Blütezeit im Winter bringt manchmal, an sonnigen Tagen, ein vitales, freundliches Summen von allen möglichen Insekten, die kurz Winterruhe-Pause machen.
Efeuschnitt kommt bei mir genauso ins Hügelbeet wie alles Schnittgut - es hat sich noch kein Gemüse darüber beklagt.
Wenn man den Beginn des Winters astronomisch auf den 21.12. setzt, sind tatsächlich noch einige Tage Herbst dabei. Im Gartenbau ist es naheliegend, vom meteorologischen Winter zu sprechen, und der beginnt am 1. Dezember: Efeu blüht im Winter.
Falls Du mal ein Zaunkönignest aus der Nähe gesehen haben solltest: Nix mit Katze.
Übrigens auch bei den anderen nicht.
Ein Eichelhäher hat mal zwei Nester mit Jungvögeln ausgeräumt. Daran ist natürlich der böse Efeu schuld.
Und an Deiner Insekten- und Milbenphobie auch - sowas kann man übrigens recht leicht therapeutisch angehen, das Leben wird dann viel leichter.
ich habe hier sehr viel alten Efeu, aber ein Problem mit Zecken hatte ich nur, solange hier Rehe auf dem Grundstück rumliefen. Dagegen half ein Hund. Am Efeu oder beim Schneiden habe ich mir noch nie eine Zecke eingefangen.
Die Spinnen / Insekten, die sich ev. im Efeu vermehren, sind bestes Vogelfutter.
Mit der Blütezeit gebe ich Dir allerdings recht. Selbst hier im eher kalten Osten blüht der Efeu im September / Oktober. Und auch die Fähigkeiten von Katzen sollte man nicht unterschätzen, mein Kater liebt Nester im Efeu.
aus gegebenem Anlass noch ein paar Ergänzungen für alle, die sich über die Weisheiten von Tante Gugel hinaus für Efeu interessieren:
Die Eigenart von Efeu, im Lauf des Lebens einer Pflanze Wuchs- und auch Blattform zu ändern, d.h. keinen sehr strikt festgelegten genetischen Plan zu haben, hat die Entstehung von über 500 Sorten innerhalb einer botanischen Art Hedera helix begünstigt. Der Efeu-Spezialist Bruder Ingobert aus dem Stift Neuburg bei Heidelberg hat eine Sammlung von 560 Efeusorten zusammengetragen und gepflegt, die leider nach seinem Tod nach Fremdverpachtung des Wirtschaftsbetriebs des Klosters völlig verwahrlost ist und wahrscheinlich nicht wieder hergestellt werden kann.
Vor diesem Hintergrund liegt es auf der Hand, dass sich lokal unter dem Einfluss kontinentalen Klimas im Osten Deutschlands Sorten herausgebildet haben, die früher blühen als anderswo. Es geht dabei genauso um Wildformen wie am Rhein; dazu kommt noch eine Unzahl Kultivare.
Das relativiert meine Aussage zur Blütezeit, und es ergibt sich daraus die einfache Konsequenz, wenn man auf eine Blüte im Dezember Wert legt, wildwachsende Bestände aufzusuchen, bei denen man diese Blüte beobachten kann, und Sämlinge oder Absenker von dort zu pflanzen.
nix gegen efeu, aber auf altem mauerwerk kann das schon schaden anrichten - auch, wenn es romantisch aussieht.
es treibt in alte fugen & die mauer wird irgendwann instabil.
andererseits kann nach einigen jahrhunderten die pflanzenwelt die ruinen stabilisieren.
ja - bei Mörtel, dem „im traditionellen Stil“ ziemlich viel Sand zugeschlagen wurde, muss man da höllisch aufpassen.
Ob er bei moderneren Mauerwerken auch so tief reinkommt, wird sich dann in den kommenden Jahrzehnten zeigen. Ich könnte ja einfach mal behaupten, dass da keine Gefahr ist, weil ich dann, wenn sich das Gegenteil zeigen könnte, nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden kann… (oder sagt man da „gezogen können werde“? Klingt eigenartig.)