Welche gesetzliche Krankenversicherung ist gut?

Hallo Wissende,

folgende Situation: Ich bin „freiwillig“ in der gesetzlichen Krankenversicherung, freiberuflich tätig und chronisch krank.

Und heute habe ich wieder einmal festgestellt, dass meine momentane Versicherung die Leistungen nicht so erbringt, wie sie soll.

Da verschreibt mir ein Arzt was, und in der Apotheke höre ich, "das können wir Ihnen leider nicht geben, weil Ihre Krankenkasse das nicht bezahlt. Ich bekomme dann statt dessen irgendein Generikum.

Oder der Arzt sagt, „also da gäbe es dies und das, aber Ihre Krankenkasse zahlt das leider nicht“.

Ich habe mittlerweile den Verdacht, dass meine KK nicht die beste Wahl war und es auch unter den gesetzlichen Krankenkassen Unterschiede gibt. Die Frage ist nur: Welche KK ist empfehlenswerter? Also mit welcher haben die Ärzte und Apotheken am wenigsten Probleme mit der Abrechnung?

Und wie sieht es mit diesem „Basistarif“ der privaten KV aus? Wäre das eine bessere, oder eher eine schlechtere Wahl? (Ich meine den Tarif ohne Gesundheitsprüfung für ca. EUR 550,-).

Schöne Grüße

Petra

Tipp: Private Zusatzversicherung abschließen
Ein kleiner Hinweis, bevor die PKV- Verkäufer hier im Forum mit Hinweis auf „blonde Frau“ genüßlich entgegnen, daß keine private Zusatzversicherung eine chronisch kranke Person versichern wird:

Möglicherweise haben bestimmte Zusatzversicherungen, welche exclusiv von manchen GKV’s vermittelt werden, Kontrahierungszwang (d.h., sie müssen Dich aufnehmen, ggf. sogar ohne Risikoaufschlag).

Ich kann mich dunkel erinnern, daß ich mal AOK- versichert war, und eine DKV- Zusatzpolice hatte, welche wegen Kontrahierungszwang ohne Gesundheitsfragen auskam. Ich kann mich hier aber auch täuschen.

Ansonsten:
Es gibt von Stiftung Warentest, Fokus etc. Vergleiche der GKV’s. Viele Leistungen sind gesetzlich vorgeschrieben, aber manche Details sind unterschiedlich.

Vielleicht kann Dir jemand einen Tipp geben, wenn Du postetst, welche Krankheit Du hast, und welche Behandlungen benötigt werden.

Erdbeerzunge

Ein kleiner Hinweis, bevor die PKV- Verkäufer hier im Forum
mit Hinweis auf „blonde Frau“ genüßlich entgegnen, daß keine
private Zusatzversicherung eine chronisch kranke Person versichern wird:

Wer sich auskennt, wird diese Auskunft nie geben. Dazu ist die Tariflandschaft zu heterogen. Es stellt sich nur die Frage, welcher Tarif angestrebt wird.

Möglicherweise haben bestimmte Zusatzversicherungen, welche
exclusiv von manchen GKV’s vermittelt werden, Kontrahierungszwang

Einen Kontrahierungszwang kann es nicht geben, da Zusatz-KV keine Pflichtversicherung ist. Aber es gibt Tarife ohne Gersundheitsprüfung.

welche wegen Kontrahierungszwang ohne Gesundheitsfragen auskam.

Siehe oben.

Hallo, im Gegensatz zur ersten Antwort versuche ich mal die gestellte Frage zu beantworten.

Ja es gibt Unterschiede, je nachdem, welche Verträge mit Lieferanten bestehen. Die können sich ändern und man sollte nicht allzuviel erwarten.

Ersatzkassen sind in der Tendenz immer noch besser als AOKen oder BKKen, am besten m.E. diejenige, die früher nur Techniker versichert hat. Ob das im konkreten Problem zutrifft, will ich nicht behaupten. Aber schon bei der Anmeldung beim Arzt kann man unterschiedliche Reaktionen beobachten.

Der Basistarif dürfte keine Alternative sein. Man muss übrigens auch dort eine Gesundheitsprüfung machen, die nur ohne direkte Folgen bleibt. Im Basistarif werden alle Einschränkungen der GKV möglichst detailliert nachvollzogen, ein Generikaeinschrankung ist also auch da zu erwarten.

Vor allem kann man diesem Tarif auch nicht jederzeit beitreten. Den Wechsel in eine PKV würde ich in Ihrem Fall keinesfalls erwägen.

Viel Glück

Barmer

Und heute habe ich wieder einmal festgestellt, dass meine
momentane Versicherung die Leistungen nicht so erbringt, wie
sie soll.

Wer lebt fest, „wie sie soll“ ?

Da verschreibt mir ein Arzt was, und in der Apotheke höre ich, "das können wir Ihnen leider nicht geben, weil Ihre Krankenkasse das nicht bezahlt.

Dann zahlen es wohl alle GKVen nicht. Was unterschiedlich ist, sind die Rabattvereinbarungen von verschiednene KKs mit Arzneimittelherstellern. Aber deswegen die KK zu wechseln, ist unsinnig, da diese Vereinbarungen nicht in Stein gemeißelt sind und sich jederzeit ändern können.

Ich bekomme dann statt dessen irgendein Generikum.

Ist in der GKV und billigen PKV Tarifen inzwischen Standard.

Oder der Arzt sagt, „also da gäbe es dies und das, aber Ihre Krankenkasse zahlt das leider nicht“.

Dann werdene s die anderen auch nicht bezahlen. Das SGB V ist da ziemlich konsequent.

Ich habe mittlerweile den Verdacht, dass meine KK nicht die beste Wahl war und es auch unter den gesetzlichen Krankenkassen Unterschiede gibt.

Vermutlich sind die Unterschiede geringer, als Du glaubst.

Die Frage ist nur: Welche KK ist empfehlenswerter?

Dazu müßtest Du verraten inw elcher Du bist.

Und wie sieht es mit diesem „Basistarif“ der privaten KV aus?
Wäre das eine bessere, oder eher eine schlechtere Wahl? (Ich
meine den Tarif ohne Gesundheitsprüfung für ca. EUR 550,-).

Eine schlechtere.

Hallo Erdbeerzunge,

Ein kleiner Hinweis, bevor die PKV- Verkäufer hier im Forum
mit Hinweis auf „blonde Frau“ genüßlich entgegnen, daß keine
private Zusatzversicherung eine chronisch kranke Person
versichern wird:

schätzt Du uns so ein ???

Wenn man sich den Markt mit den derzeitigen Zusatzkranken-versicherungstarifen anschaut ist zwischenzeitlich fast alles möglich.

Eine Aussage von mir:

„Man sollte blonde Frauen nie unterschätzen“

In diesem Sinne,

Viele Grüße!

Merger

Hallo Barmer,

Hallo, im Gegensatz zur ersten Antwort versuche ich mal die
gestellte Frage zu beantworten.

Danke, das ist nett. :smile:
Die erste Antwort war ja auch verbesserungsbedürftig. Es ist doch die Aufgabe einer Versicherung, im Schadensfall zu zahlen und nicht alle möglichen Ausflüchte zu finden, das nicht zu tun.

Wie schaut’s denn mit deiner Namensgeberin aus - ist die empfehlenswert? Oder warum heißt du so? *neugierig*

Ersatzkassen sind in der Tendenz immer noch besser als AOKen
oder BKKen, am besten m.E. diejenige, die früher nur Techniker
versichert hat. Ob das im konkreten Problem zutrifft, will ich
nicht behaupten. Aber schon bei der Anmeldung beim Arzt kann
man unterschiedliche Reaktionen beobachten.

Ja, eben. Aber die rücken ja mit der Sprache nicht raus, welche KK denn nun gut ist - aber ich bemerke nicht zum ersten Mal, dass meine auch unter den gesetzlichen Krankenkassen wohl nicht die beste Wahl zu sein scheint.

Na ich werde bei Gelegenheit mal nachfragen, wie die Praxis denn einen Wechsel zur Techniker BKK sieht. Dann sehe ich ja, was die sagen.

Der Basistarif dürfte keine Alternative sein. Man muss
übrigens auch dort eine Gesundheitsprüfung machen, die nur
ohne direkte Folgen bleibt. Im Basistarif werden alle
Einschränkungen der GKV möglichst detailliert nachvollzogen,
ein Generikaeinschrankung ist also auch da zu erwarten.

Ok. Ich habe mir das mit diesem Basistarif überlegt, weil man da evtl. eine KK finden könnte, die auch im Ausland (d.h. weltweit) zahlt. Ein Versicherungsvertreter meinte mal, die könnten mir einen solchen Anbieter suchen, wenn ich diese Suche bezahle.

Habe ich bis jetzt aber noch nicht gemacht, da zwischen EUR 350,- und EUR 550,- ja doch noch ein Unterschied ist, und die Auswanderungspläne zwar latent vorhanden, aber noch nicht konkret sind. Aber das war ein Hintergedanke, warum es Sinn machen könnte, in diesen Tarif zu wechseln.

Na mal sehen, was noch an Antworten kommt.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra,

Der Basistarif dürfte keine Alternative sein. Man muss
übrigens auch dort eine Gesundheitsprüfung machen, die nur
ohne direkte Folgen bleibt. Im Basistarif werden alle
Einschränkungen der GKV möglichst detailliert nachvollzogen,
ein Generikaeinschrankung ist also auch da zu erwarten.

Ok. Ich habe mir das mit diesem Basistarif überlegt, weil man
da evtl. eine KK finden könnte, die auch im Ausland (d.h.
weltweit) zahlt. Ein Versicherungsvertreter meinte mal, die
könnten mir einen solchen Anbieter suchen, wenn ich diese
Suche bezahle.

Habe ich bis jetzt aber noch nicht gemacht, da zwischen EUR
350,- und EUR 550,- ja doch noch ein Unterschied ist, und die
Auswanderungspläne zwar latent vorhanden, aber noch nicht
konkret sind. Aber das war ein Hintergedanke, warum es Sinn
machen könnte, in diesen Tarif zu wechseln.

Na mal sehen, was noch an Antworten kommt.

in eine PKV kann wechseln wer ein Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze hat, sich im Beamtenverhältnis befindet, freiberuflich oder selbständig ist.

Wenn dies bei Dir zutrifft, kannst Du einen Antrag für eine PKV stellen.

Ob ein normaler PKV-Tarif oder der Basis-Tarif gewünscht ist spielt für den Antrag mit Gesundheitsfragen (evt. Fragebogen für Arzt + Zahnarzt) keine Rolle.

Weitere Informationen zum Basistarif findest Du hier:

http://www.pkv.de/publikationen/info_broschueren/das…

Gruß Merger

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Es ist
doch die Aufgabe einer Versicherung, im Schadensfall zu zahlen
und nicht alle möglichen Ausflüchte zu finden, das nicht zu
tun.

Hallo Petra,

da schaust du aber mit Kundenaugen :smile: Ein Versicherungsmitarbeiter hat insoweit eine ganz andere Sichtweise erlernt :wink:

LG
sine

Hallo Merger,

http://www.pkv.de/publikationen/info_broschueren/das…

Danke für diese Information. Dazu hätte ich allerdings noch einige Fragen:

  1. Ich habe versäumt, bis Mitte 2009 in die PKV zu wechseln. Das heißt, dass ich da nur reinkommen würde, wenn keine Versicherungspflicht für die gesetzliche KV besteht. Wann ist dies denn der Fall? Reich es, freiberuflich tätig zu sein? Oder könnte ein längerer Auslandsaufenthalt mit Wohnsitz in diesem anderen Land einen solchen Zustand herbeiführen?

  2. Da ist davon die Rede, dass der Basistarif nur die Behandlung bei Ärzten/Zahnärzten mit Kassenzulassung, d.h. im Inland abdeckt. Habe ich das richtig verstanden?

  3. Ich frage mich daher, ob beim Wechsel in einen anderen Tarif, der ja nach 18 Monaten möglich ist, eine Gesundheitsprüfung statt findet. Ich frage mich auch, wie hoch die monatlichen Beiträge in besagtem anderen Tarif wären.

Vielleicht weißt du das ja?

Ich frage mich auch, ob es nicht gegen das Antidiskriminierungsverbot verstößt, wenn hier chronisch Kranke durch die Bindung an einen bestimmten Krankenkassentarif faktisch von einem Umzug ins Ausland abgehalten werden. … Welches Gesetz würde denn hier einen Anhaltspunkt bieten, bzw. ein Anwalt welcher Fachrichtung sollte für eine Klage gewählt werden?

Schöne Grüße

Petra

Hallo Merger,

http://www.pkv.de/publikationen/info_broschueren/das…

Danke für diese Information. Dazu hätte ich allerdings noch
einige Fragen:

  1. Ich habe versäumt, bis Mitte 2009 in die PKV zu wechseln.
    Das heißt, dass ich da nur reinkommen würde, wenn keine
    Versicherungspflicht für die gesetzliche KV
    besteht. Wann ist
    dies denn der Fall? Reich es, freiberuflich tätig zu sein?

bei einer freiberuflichen Tätigkeit ist eine PKV möglich.
Was dies sein kann - findet man hier in ESTG § 18 Abs.1 -

http://www.gesetze-im-internet.de/estg/__18.html

Oder könnte ein längerer Auslandsaufenthalt mit Wohnsitz in
diesem anderen Land einen solchen Zustand herbeiführen?

nein - dann müsstest Du dich evt. in diesem Land versichern.

  1. Da ist davon die Rede, dass der Basistarif nur die
    Behandlung bei Ärzten/Zahnärzten mit Kassenzulassung, d.h. im
    Inland abdeckt. Habe ich das richtig verstanden?

Der Basis-Tarif ist vergleichbar mit der GKV-Versicherung.
Dürfte meines Wissens nur für Deutschland gelten.

  1. Ich frage mich daher, ob beim Wechsel in einen anderen
    Tarif, der ja nach 18 Monaten möglich ist, eine
    Gesundheitsprüfung statt findet. Ich frage mich auch, wie hoch
    die monatlichen Beiträge in besagtem anderen Tarif wären.

Bei Versicherung in der PKV kommt es immer auf das jeweilige Eintrittsalter, sowei auf den entsprechenden Tarif bei Versicherungsunternehmen XX an.
Gesundheits-Check ist immer erforderlich.
Bei bestehenden Krankheiten können noch Beitragszuschläge dazu kommen.
Evt. auch eine Ablehnung.

Vielleicht weißt du das ja?

Ich frage mich auch, ob es nicht gegen das
Antidiskriminierungsverbot verstößt, wenn hier chronisch
Kranke durch die Bindung an einen bestimmten
Krankenkassentarif faktisch von einem Umzug ins Ausland
abgehalten werden.

wie kommst Du auf solch eine Idee ?

Umzug ins Ausland ist jederzeit möglich. Allerdings solltest Du dich dann auch in diesem Land X versichern.
Eine Versicherungspflicht besteht nur in Deutschland.

… Welches Gesetz würde denn hier einen
Anhaltspunkt bieten, bzw. ein Anwalt welcher Fachrichtung
sollte für eine Klage gewählt werden?

Ich kenne keines - ob in anderen Ländern eine Versicherungspflicht besteht - weiß ich nicht!
Sollte man im jeweiligen Land erfragen!

Schöne Grüße

Petra

Gruß Merger

Die erste Antwort war ja auch verbesserungsbedürftig. Es ist
doch die Aufgabe einer Versicherung, im Schadensfall zu zahlen

Stimmt, aber nur im Falle eines versicherten Schadens. Darüber, ob ein Schande versichert ist oder nicht haben Kunden und Mitarbeiter häufig verschiedene Ansichten.

und nicht alle möglichen Ausflüchte zu finden, das nicht zu tun.

Das tun sie nicht. Sie halten sich an die versicherten Tarife und deren Bedingungen, die der Kunde in der Regel nicht so genau kennt, wie der Schadenssachbearbeiter.

Ja, eben. Aber die rücken ja mit der Sprache nicht raus, welche KK denn nun gut ist

Weil das eine subjektive Entscheidung ist. Was ich gut finde, muß nicht gut für Dich sein. Also wirst Du schon selber entscheiden müssen.

weltweit) zahlt. Ein Versicherungsvertreter meinte mal, die
könnten mir einen solchen Anbieter suchen, wenn ich diese Suche bezahle.

Das ist dreist.

Habe ich bis jetzt aber noch nicht gemacht, da zwischen EUR
350,- und EUR 550,- ja doch noch ein Unterschied ist, und die
Auswanderungspläne zwar latent vorhanden,

Dann hilft Die eine deutsche PKV auch nicht.

konkret sind. Aber das war ein Hintergedanke, warum es Sinn machen könnte, in diesen Tarif zu wechseln.

Es macht keinen Sinn, speziell vor dem Hintergrund der geplanten Auswanderung.

Hi Barmer

Im Basistarif werden alle
Einschränkungen der GKV möglichst detailliert nachvollzogen,
ein Generikaeinschrankung ist also auch da zu erwarten.

Ja, da gibt es so etwas auch, allerdings ein wenig abgeändert.

In Nr. 7. Arznei- und Verbandmittel (1) regelt der Basistarif für den Fall, dass mehrere wirkstoffgleiche Arzneimittel zur Verfügung stehn, nur Aufwendungen für eines der drei preisgünstigsten Arzneimittel erstattungsfähig sind, es sei denn die Verordnung eines bestimmten Arzneimittels ist medizinisch notwendig oder keines der drei preisgünstigsten Arzneimittel ist der medizinischen Notwendigkeit entsprechend zeitgerecht lieferbar.

Zusätzlich sind nach 7 (5) Aufwendungen für verschreibungspflichtige Fertigarzneimittel im Falle von vom Spitzenverband
Bund der Krankenkassen festgesetzter Fest- bzw. Höchstbeträge nur bis zu dem jeweiligen Betrag erstattungsfähig.

Grüße, Bernhard.

Hallo,

Deine Frage ist nach meiner Erfahrung nicht beantwortbar.
Es kommt in den allermeisten Fällen auf die jeweils persönlich Beteiligten an, zB Sachbearbeiter. Hier gibt es bei allen Kassen große Unterschiede.
In allen Kassen gibt es die kundenorientierten Dienstleister, die nach passenden Lösungen für die Versicherten im Rahmen der Gesetze suchen und die vermeintlichen Kostenkiller, die mit allen legalen und manchmal auch illegalen Mitteln Kranke unter Druck setzen und Leistungen verweigern.
In Zeiten von Agenda 2010 stehen auch alle Kassen unter enormen Kostendruck und geben dies an ihre MA weiter. Manche MA lassen sich mehr, manche weniger davon beeindrucken.
Die Folge jedenfalls ist eine Flut von rechtswidrigen Bescheiden.

Allerdings sollte man auch seinen Ärzten nicht alles glauben, was diese über die ach so bösen Kassen erzählen. Oft ist das nur der Auftakt zum Verkaufsgespräch über (größtenteils nutzlose) IGEL-Leistungen, oft haben aber auch Ärzte schlichtweg keine Ahnung von rechtlichen Vorschriften.

Mit Krankenkassenwechsel allein dürften Deine Probleme jedenfalls kaum vollständig lösbar sein.

&Tschüß
Wolfgang

Hallo!

folgende Situation: Ich bin „freiwillig“ in der gesetzlichen
Krankenversicherung, freiberuflich tätig und chronisch krank.

Du bist selbständig und weil Du den von vielen anderen Leuten gemachten Fehler, nämlich Wechsel in eine PKV, nicht gemacht hast, bist Du in der glücklichen Situation, Mitglied einer gesetzlichen Kasse zu sein.

Und heute habe ich wieder einmal festgestellt, dass meine
momentane Versicherung die Leistungen nicht so erbringt, wie
sie soll.
Da verschreibt mir ein Arzt was, und in der Apotheke höre ich,
"das können wir Ihnen leider nicht geben, weil Ihre
Krankenkasse
das nicht bezahlt. Ich bekomme dann statt dessen
irgendein Generikum.

Du willst doch nicht die Verpackung aufessen. Wenn die Inhaltsstoffe denen des Originals entsprechen, entstehen Dir keine Nachteile und es muss in Deinem Interesse liegen, das preisgünstigere Mittel zu erhalten. Unnötig kostspielige Medikamente treiben die Beitragssätze. Wenn ein Apotheker wegen der Generika das Gesicht verzieht, denkt er wegen geringerer Marge an sein Portemonnaie, aber gewiss nicht an Deine Gesundheit.

Oder der Arzt sagt, „also da gäbe es dies und das, aber Ihre
Krankenkasse
zahlt das leider nicht“.

Die Leistungen der gesetzlichen Kassen sind weit überwiegend vorgegeben und die Kasse hat gar keine Wahl.

Ich habe mittlerweile den Verdacht, dass meine KK nicht die
beste Wahl war und es auch unter den gesetzlichen
Krankenkassen Unterschiede gibt.

Wenn überhaupt, nur marginale Unterschiede. Die Versorgungsqualität wird davon nicht berührt.

Die Frage ist nur: Welche KK
ist empfehlenswerter? Also mit welcher haben die Ärzte und
Apotheken am wenigsten Probleme mit der Abrechnung?

Bei Ärzten und Apothekern gehört das Jammern zum Berufsbild. Muss man nicht ernst nehmen. Wenn Ärzte und Apotheker Probleme mit der Abrechnung haben, verstehen sie ihr Geschäft nicht. Solche Probleme gibt es nicht. Am Ende eines jeden Quartals wurden früher Karteikarten Versicherter gesetzlicher Kassen, Ersatzkassen und Privatpatienten von den Sprechstundenmäusen separat sortiert. Den Rest machte die kassenärztliche Vereinigung. Heute läuft in Apotheken und Praxen alles über Rechner. Wer dabei Probleme hat, macht irgendwas falsch.

Und wie sieht es mit diesem „Basistarif“ der privaten KV aus?
Wäre das eine bessere, oder eher eine schlechtere Wahl? (Ich
meine den Tarif ohne Gesundheitsprüfung für ca. EUR 550,-).

Wenn Du das machst, kann ich Dir versprechen, dass Du Dich über kurz oder lang über die eigene Dusseligkeit ärgern wirst. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird dann der Weg zurück in eine GKV versperrt sein.

Die privaten Kassen haben nichts zu verschenken. Das sind gewinnorientierte Unternehmen (was wohl sonst?) und den Gewinn wollen sie mit Dir erwirtschaften.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

die Kasse, die so heißt wie ich, ist auch nicht schlecht.

Basistarif: da er die GKV nachbildet, gilt er auch nicht ohne weiteres im Ausland.

In jedem anderen Land Europas gibt es eine Versicherungspflicht in der jeweiligen GKV, daher ist eine PKV meist überflüssig oder Luxus.

Gruss

Barmer

Hallo Petra!

Welches Gesetz würde denn hier einen
Anhaltspunkt bieten, bzw. ein Anwalt welcher Fachrichtung
sollte für eine Klage gewählt werden?

Wieviele Jahre und wieviel Geld möchtest Du für solche absehbar aussichtslose Klage investieren? Stellst Du Dir womöglich ein Ergebnis noch innerhalb Deines Erwerbslebens vor?

Btw: Welche Vorteile erwartest Du in der PKV? Vielleicht irrigerweise eine bessere gesundheitliche Versorgung? Die findet nicht statt und was eine PKV an Klimbim bietet, kannst Du als GKV-Versicherte aus der Privattasche zahlen oder per Zusatzversicherung haben. Wenn Du genau hinsiehst, wirst Du merken, dass angebliche Mehrleistungen der PKV kaum mehr als heiße Luft sind. Mit gesundheitlichen Schäden oder chronischer Erkrankung solltest Du ohnehin PKV ganz schnell aus Deinem Sprachgebrauch streichen. Die wollen junge, gesunde Leute, aber keine chronisch Kranken. Wenn Du genau hinsiehst, musst Du froh über Deine Versicherung in der GKV sein.

Gruß
Wolfgang