Hallo dort,
im urlaub an der ostsee habe ich einen ganzen beutel
hagebutten geerntet - schön große, dicke früchte … ca.
doppelt so dick wie lang. so sehen sie aus:
http://home.arcor.de/peterstraub/temp/hagebutten_gro…
ich dachte mir, wenn ich zuhause bin, zerkleinere ich sie,
lasse sie trocknen, und kann mir so meinen eigenen tee brühen.
im Prinzip richtig.
Aber vor dem Trocknen kommt das Säubern. Hagebutten sind voll von Kernen und Haaren, die manche Leute schon beim Putzen eklig jucken. Darum am besten Latexhandschuhe besorgen, eventuell unter Wasser in der Schüssel auskratzen.
als ich aber dann zuhause war, und auf die packung meiner
hagebutten-teebeutel geschaut habe, war klar zu erkennen, daß
die eine ganz andere form haben: kleine, eher längliche
früchte, siehe hier:
http://home.arcor.de/peterstraub/temp/hagebuttentee.jpg
auch kann man auf diesen foto noch halbwegs erkennen, daß hier
„fruchtige chilenische hagebutten“ verwendet wurden.
also, wenn ich ehrlich bin, denke ich, da hat der Grafiker „schöne“ Hagebutten auf die Packung gezaubert. Das, was Du geerntet hast, sieht für mich nach Rosa canina aus. Das ist eine der verschiedenen (hunds)gemeinen europäische Heckenrosen, die alle verzehrtauglich sind. Je nach Untersorte sind die auf mehr oder weniger Fruchtfleisch gezüchtet. Zermatsche mal eine Hagebutte. Ist sie sehr fruchtfleischig, war sie ursprünglich als Marmeladelieferant gedacht. Das heißt nicht, dass man sie nicht für Tee verwenden kann. Es bedeutet nur längere Trockungszeit und eventuell weniger Aroma.
wer kann mal ein bißchen licht in diese unterschiede bringen?
ist da was wahres dran, oder sind das doch nur die berühmten
werbetricks a la „piemontkirschen“ usw.?
Geh mal in die Apotheke Deines Vertrauen und zeige Deine Beute. Erstens können die Herrschaften dort durch Augenschein meine Vermutung bestätigen, bzw. korrigieren. Zweitens haben sie garantiert Hagebuttenschalen für Tee zum Vergleich. Ansonsten gilt ausprobieren. Das kannst Du auch mit gereinigten frischen Hagebutten. Der Tee wird möglicherweise blass, sollte aber sehr fein fruchtig schmecken.
und was muß ich beim zerkleinern / trocknen usw. noch
beachten?
wie ich oben sagte, Kerne und Haare müssen raus. Industrielle Hersteller jagen das Rohmaterial dafür auch schon mal gerne durch einen Mahlvorgang mit anschließender Ausschwemmung. Trocknen kannst Du flach ausgelegt an der Sonne im Verlauf mehrerer Tage bis Wochen. Oder im Backofen. Da maximal 50°, vermutlich mindestens über Nacht, Umluft empfehlenswert, noch empfehlenswerter ein Kochlöffel in der Backofentür, damit die Feuchtigkeit auch wirklich abzieht.
viele grüße
Geli