Servus!
Liebe Historiker/innen, Ethnologen und Hautärztinnen
Welche Hautfarbe hatten die ‚Mohren‘ in der ANTIKE? Braun oder
schwarz? Etwa der Astronom Balthasar, einer der drei Paten von
Jesus?
Dass das der Kaschper war, wurde ja schon geschrieben 
In der Antike waren damit wohl tatsächlich Schwarzafrikaner gemeint, die ja via Sklavenhandel relativ verbreitet gewesen sein müssen im Römischen Reich.
Wenn er braunhäutig war, unterschied er sich ja weder von
seinen zwei
Kollegen, noch von den Hirten, noch von Josef, Maria und Jesus
…
Das dürfte auf den „Sterndeuter aus dem Osten“ auch tatsächlich zugetroffen haben. Schau dir die heutigen Iraker an, da sind viele Nachfahren der antiken Mesopotamier dabei.
zweite Frage: Wie stellte man sich im MITTELALTER die
Hautfarbe der
‚Mohren‘ bzw, der ‚Mauren‘ vor?
Die Mauren kannte man aus Spanien und dem Maghreb: Mit der Dynastie der Almoraviden hatten konservative Muslime aus dem Sahararaum Spanien erobert.
Das waren einerseits Schawrzafrikaner aus dem Sahelraum, andererseits Berber aus dem Sahararaum und Marokko. Also sowohl „Braune“ als auch „Schwarze“ (man verzeihe mir die politisch natürlich völlig unkorrekten Bezeichnungen)
Im Willehalm des Wolfram von Eschenbach tritt ein Josweiz auf, berühmter ist allerdings Parivals Halbbruder Feirefiz. Beide sind Nachkommen eines Europäers und einer „Mohrenkönigin“, beide werden als „gescheckt“ bzw. „elsternfarbig“ beschrieben. Eine Elster ist eindeutig schwarz und weiß, nicht braun und weiß. Also stellte sich zumindest der mittelalterliche Mensch Wolfram von Eschenbach die „Mohren“ als „Schwarze“ vor - ob er je welche gesehen hat, ist fraglich.
Wie mag zum Beispiel Ludovico
Moro
Sforza, der Herzog von Mailand, ausgesehen haben?
Das nun wieder ist ein Beispiel dafür, daß sich zumindest in der Rennaissance, die ja nicht mehr zum Mittelalter gehört
), ein Bedeutungswandel ergeben hat, zumindest im Italienischen: Il Moro war zwar dunkelhäutig und hatte pechschwarze Haare (und Bart), aber er war eindeutig nicht Schwarzafrikaner. Eine Parallele mag hier auch sein, daß Kaukasier im heutigen Rußland als „Schwarze“ bezeichnet werden (von denen, die nichts Gutes von den Georgiern, Armeniern etc.p.p. halten).
Ich denke mal nicht, daß es im frühneuzeitlichen Italien viele Schwarze gegeben hat, aber vom europäischen Hautton her ist eben auch ein Berber relativ schwarz.
Du darfst aber auch nicht vergessen, daß du hier Äpfel mit Birnen vergleichst: Nur weil der deutsche „Mohr“ und der italienische „Il Moro“ gleich klingen, muß damit nicht gleich das Gleiche gemeint sein…
VG
Christian