Hallo, da kriege ich fast Bauchschmerzen bei. Ich weiss nicht, wie ich es ausdrücken soll.
Haben Sie sich überlegt, dass immer, wirklich immer (bei gutem, aber auch bei Sch…-wetter) morgens vor der Schule/Arbeit jemand mit dem Hund gehen muss. Dann, spätestens, wenn das erste Kind nach Hause kommt, muss wieder jemand mit dem Hund gehen. Und, egal welche Rasse, mit dem Hund gehen heisst nicht, einmal kurz Pipi machen lassen, sondern ein Hund braucht Beschäftigung möglichst Kontakt zu Artgenossen,…
, sonst kann es dazu kommen,(wie bei einer Bekannten von mir, die nur halbtags arbeitet), dass der Hund streikt. In dem Fall meiner Bekannten ist es so, dass er regelmässig, obwohl sie ihn morgens in den grossen Garten lässt und mit ihm spielt und ihn sich lösen lässt, er in ihrer Abwesenheit überall in der Wohnung hinpinkelt. Letztens hat er offensichtlich sogar in eines der Kinderzimmer „gekackt“, vermutlich aus Protest, weil er sooooooo lange (4 1/2 Stunden) allein bleiben musste.
Es gibt meiner Meinung nach keinen Hund, der nicht viel Auslauf braucht. Wenn Sie sich schonmal angesehen haben, wie sehr Hunde es lieben, zu toben und zu rennen, zu spielen, gleichwelche Rasse, wissen Sie das wohl auch. Die einzige Möglichkeit, die ich Ihnen empfehlen könnte wäre, einen älteren Hund, der schon ein ganzes Stück gelassener ist, und meist auch schon gut allein bleiben kann. Vielleicht schaun Sie mal im örtlichen Tierheim. Dort gibt es dann mit Sicherheit auch die Möglichkeit, mit dem Hund, den Sie sich vielleicht aussuchen, erst ein paar Mal spazieren zu gehen. Das wichtigste aber finde ich, dass Sie ausprobieren können, ob es nicht doch zu viel ist, morgens in aller Herrgottsfrüh bei Regen vor der Schule mit dem Hund gehen zu müssen, ob er allein bleiben kann, und wie er sich mit den Kindern verhält. Sollte das nämlich alles nicht zu 100 % stimmig sein, haben Sie immer die Möglichkeit, ihn ins Tierheim zurückzugeben.
Ich bin so sehr skeptisch, weil ich so viele Leute schon gesprochen habe, die sich einen jungen Hund zugelegt haben und dann völlig überfordert waren, weil sie sich nicht klargemacht hatten, wie viel Arbeit solch ein Tier ist (so schön , wie es auch ist)
Machen Sie sich vorher klar:
-Was ist im Urlaub? z.B. darf man an viele Orte Hunde nicht mitnehmen. Das heisst, dass immer einer beim Hund bleiben muss.
-Wer geht mit dem Hund?
-Was, wenn er mal Durchfall hat (Wir haben Gott sei Dank einen grossen Garten, brauchen dementsprechend nur die Balkontür öffnen)
Sind Sie sich im Klaren darüber, wie alt ein Hund werden kann? (Unserer sollte, lt Tierheim ca. 10 Jahre alt werden, weil er sehr gross ist. Inzwischen ist er 16 Jahre alt.), und was ist dann, wenn die Kinder das Haus verlassen?
Also noch mal : Alles in allem:
Gehen Sie ins örtliche Tierheim, lassen sich dort von den dort „inhaftierten“ Hunden inspirieren.
Empfehlenswert sind eigentlich fast alle Mischlingshunde (sind die gesündesten+cleversten) . Für Ihren Fall würde ich darauf achten, dass kein Terrier oder Jagdhund, auch keine BorderCollies oder Australian Shepherd drin ist. So toll, wie die Hunde auch sind, es sind Powerpakete, die sehr viel Auslauf und Arbeit brauchen. Wie gesagt, am besten gehen Sie mal ins Tierheim, lassen sich dort beraten. Was an Vorteil da noch hinzukommt. Sollten Sie Erziehungsprobleme haben (die im übrigen rasseübergreifend sein können) können Sie dort Hilfe bekommen.
Oder Sie schaun sich Martin Rütters Sendung an. Da gibt es auch immer sehr sehr hilfreiche Tipps.
Mit ganz lieben Grüßen und einem freundlichen Wuff von meinem Hund, der neben mir schnarcht ( wie gesagt, er ist 16 Jahre alt und schon ein wenig dement, aber einfach nur ein Goldstück), den ich damals aus dem Tierheim geholt habe, wo er war, weil der Tierschutz ihn aus schlechter Haltung befreit hatte. Er konnte gar nichts, hat aber in nullkomma nix eine ganz tolle Beziehung zu uns aufgebaut, hat sehr schnell gelernt und ist einfach nur toll. Früher musste ich täglich mindestens einmal ein bis zwei Stunden mit ihm gehen(trotz Riesengarten). Inzwischen kann er nicht mehr richtig laufen, das heisst, dass wir zusammen öfters mal den Garten durchqueren. Dann ist aber auch schon mein Hund zufrieden. Ich muss mich leider inzwischen schon darauf gefasst machen, dass er vielleicht Weihnachten nicht mehr erlebt. Aber ich weiss dann, dass er, nachdem er befreit wurde, ein wunderbares Leben bei und mit uns hatte.
Nun denn. Ich hab immer noch ein ganz kleines bisschen Magenschmerzen, weil Sie geschrieben haben, dass Sie den Hund mehr oder weniger gern haben möchten. Ich wünsche Ihnen, dass Sie einen ganz tollen Hund bekommen, der Ihnen ein ganzes Hundeleben lang ganz viel Freude macht und es Ihnen täglich dankt, dass Sie ihn zu sich in die Familie geholt haben.