Welche ist die beste Bibelübersetzung?!

Hallo,
es gibt ja so viele zB. die Lutherische, die „Hoffnung für alle“, „Die gute Nachricht“, Elberfelder, Züricher, dann noch bestimmte für zB. „Jehovas Zeugen“ und natürlich auch die, die Katholiken bevorzugen (welche das ist weiss ich jetzt nicht).
Wahrscheinlich gibt es noch viele mehr.
Ich möchte nur wissen,…gibt es Erfahrungen (oder Tests), welche jetzt die beste ist. (Es gibte ja dieses G.B. Shaw-Zitat über Übersetzungen --ungefähr so–: Frauen sind wie Übersetzungen: Die schönen sind nicht treu und die treuen sind nicht schön).
Gibt es vielleicht eine Übersetzung, die sich gut lesen lässt und trotzdem sehr nah am Urtext ist??

Vielen Dank im voraus!

M.

Hallo,

am Besten erscheint mir persönlich immer die parallele Lektüre zweier Übersetzungen (wenn möglich im weiteren Vergleich mit den Originalen - natürlich), aber das ist - selbstverständlich - mühsam und zeitraubend. Manchmal empfiehlt es sich auch, die Übersetzung in eine andere Sprache (z. B. Englisch) hinzuzuziehen.

Versuch’s mal bei google mit „Bibelübersetzungen Vergleich“. Eine Fülle von Literatur und Forschungseinträgen tut sich auf - schon fast gar nicht mehr überschaubar.

Gruß

Thomas Miller

Danke für das Shaw-Zitat, Milovic!
Das werde ich meinem Vorrat für geistreiche Konversationen einverleiben!

Die katholische Übersetzung, deren Name dir nicht einfiel, ist gar nicht katholisch, sondern (in den wesentlichen Teilen) von einem evangelisch-katholischen Übersetzergremium verantwortet, die sogenannte Einheitsübersetzung.

Die ist zwar keine Einheiz-Übersetzung, sondern eher „kühl“, aber die Sprache ist gegenwartsnah und engt den Interpretationsspielraum des Lesers nicht allzu sehr ein.

Q

Hallo,

meiner Ansicht nach ist die Elberfelder Übersetzung diejenige, die wohl Deinen Kriterien (lesbar und nah am Urtext) am ehesten entspricht. Sie hat mir während des Studiums wertvolle Dienste geleistet, wenn es darum ging, aus dem AT oder NT zu übersetzen:wink: Vor allem wird in der Elberfelder auch mal angegeben, wenn es alternative Übersetzungsmöglichkeiten gibt.
Am Schönsten ist - meiner Meinung nach - die Lutherbibel, aber sie ist nicht „wörtlich“ genug. Die Einheitsübersetzung (die die meisten als „katholische“ Bibel bezeichnen, auch wenn sie von Protestanten und Katholiken verantwortet wird) ist grottenschlecht.
Wenn man mal einen Einstieg haben möchte, wie sich das AT so ungefähr in der Ursprache anhört, dem empfehle ich die Buber-Rosenzweig-Ausgabe.

Gruß,
Taju

Also, die Einheitsübersetzung ist natürlich schon eine rein katholische Übersetzung, nämlich im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz und der Bischöfe der deutschsprachigen Nachbarländer herausgegeben. Nur für die Übersetzung des Neuen Testaments hat man gnädigerweise ein paar evangelische Übersetzer als Berater hinzugenommen, um der Sache einen ökumenischen Touch zu geben.
Jedenfalls werden dieser Übersetzung die offiziellen Lesungstexte in den katholischen Gottesdiensten entnommen (und das würde die katholische Kirche wohl kaum bei einer „echten“ ökumenischen Übersetzung zulassen …). Trotzdem eine sprachlich recht gelungene Übersetzung auf relativ modernem Forschungsstand.

Dann gibt es ja noch die „Gute Nachricht“, angeblich die Bibel „in heutigem Deutsch“ - für mein Empfinden nicht sehr gelungen.
Sehr gut hingegen ist die Übersetzung des Neuen Testaments von Jörg Zink.

Schöne Grüße
Wolfgang

Also, die Einheitsübersetzung ist natürlich schon eine rein
katholische Übersetzung, nämlich im Auftrag der Deutschen
Bischofskonferenz und der Bischöfe der deutschsprachigen
Nachbarländer herausgegeben. Nur für die Übersetzung des Neuen
Testaments hat man gnädigerweise ein paar evangelische
Übersetzer als Berater hinzugenommen, um der Sache einen
ökumenischen Touch zu geben.
Jedenfalls werden dieser Übersetzung die offiziellen
Lesungstexte in den katholischen Gottesdiensten entnommen (und
das würde die katholische Kirche wohl kaum bei einer „echten“
ökumenischen Übersetzung zulassen …). Trotzdem eine
sprachlich recht gelungene Übersetzung auf relativ modernem
Forschungsstand.

Warum diese böswillige Interpretation? Die Geschichte ist schon etwas komplizierter. Im katholischen Gottesdienst werden lauter „echte“ ökumenische Texte verwendet: Gloria, Credo, Vater unser, Sanctus, Gloria Patri, alles ökumenische Kommissionsübersetzungen. Dazu gehört auch das „Einheits-NT“.
Leider werden diese Texte evangelischerseits nicht verwendet, weil man dort an der Sprache des 16. Jahrhunderts festhält.
Aus demselben Grund wollten evangelische Kirchenleitungen nicht Mitauftraggeber der Einheitsübersetzung sein.

Q

Ich persoenlich empfehle die revidierte Elberfelder Uebersetzung, obwohl auch diese Uebersetzungsfehler enthaelt. Ich hab mal ein Buch gelesen(weiss nicht mehr wie es heisst), da wurden verschiedene Bibeln analysiert und verglichen. Der Autor hat dann auch die Tendenzioesen Uebersetzungen aufgezeigt. Informier dich mal in einer guten Buchhandlung oder such mal im Internet z.B. bei www.amazon.com

Aber mit der Elberfelder kannst Du nicht viel falsch machen.

Gibt es vielleicht eine Übersetzung, die sich gut lesen lässt
und trotzdem sehr nah am Urtext ist??

Die Frage ist wie gut Du lesen kannst. Ich komm mit der Elberfelder wunderbar zurecht…Probelesen kann ich da nur sagen!

Gruss Abe…

Ergänzung
Hallo,

ich habe noch zwei Links gefunden, die Dir zur eigenen Urteilsbildung vielleicht weiterhelfen können:
Bei http://www.elbikon.de findest Du eine Aufstellung der verschiedenen Übersetzungen des jeweils selben Verses. Manchmal kann man dabei ganz gut eine Tendenz erkennen.
Ein Pfarrer (mir sonst nicht weiter bekannt) hat sich unter http://www.karl-sendker.de seine eigenen Gedanken zu den verschiedenen Bibelübersetzungen gemacht.

Hoffe, die Links funktionieren:wink:
Gruß,
Taju

MOD: jetzt funktionieren die Links ganz gut :wink:)

Hallo,

Gibt es vielleicht eine Übersetzung, die sich gut lesen lässt
und trotzdem sehr nah am Urtext ist??

grundsätzlich würde ich allen im Handel befindlichen Übersetzungen ein gutes Zeugnis ausstellen.

Leicht zu lesen und leicht verständlich ist sicher die „Hoffnung für alle“.

Interessant ist allerdings die Übersetzung des AT von Naftali Herz Tur-Sinai (ISBN 3-7751-2040-8 Buch anschauen) und das NT von David Stern (ISBN 3-7751-1626-5 Buch anschauen).

Das Lesen in verschiedenen Übersetzungen gibt zudem ein abgerundetes Bild von dem, was wirklich gemeint sein könnte.

Gruss Harald

Na ja, irgendwie fordert das Thema „katholische Kirche und Ökumene“ einen gewissen Zynismus schon heraus ;.)

Wie dem auch sei, im Mitarbeiterverzeichnis der „Einheitsübersetzung“ wird schon streng nach Übersetzern und Mitarbeitern unterschieden; die gemeinsame Übersetzungstätigkeit bezog sich zunächst nur auf die gemeinsamen biblischen Lesungen der Sonn- und Festtage und wurde erst bei der abschließenden Revision auf das gesamte NT ausgeweitet - so stehts auch im Vorwort.

Der Anspruch einer ökumenischen Übersetzung wird auch nur für das Neue Testament und die Psalmen erhoben, und das war alles, was ich mit meinem Beitrag zum Ausdruck bringen wollte.

Grüße
W.