Welche Körperzellen reagieren auf die Impfung?

Hallo,

bei den Impfungen gegen Corona heißt es, dass der Impfstoff IN die Körperzellen geht und dort dann Bestandteile entwickelt, gegen die der menschliche Organismus dann Antikörper bildet.
Diese Antikörperbildung ist klar- machen die Zellen unseres Immunsystems.
Aber welche Zellen unseres Körpers nehmen nun den Impfstoff auf?
Habe bisher keine Antwort dazu im Netz gefunden.

kitty

Heißen fast 500 Aufrufe und keine Antwort, dass das tatsächlich keiner weiß??
Kein Biologe oder Mediziner hier, der das beantworten kann…??

Hi,

Der Muskel, in den der Impfstoff gespritzt wird, nimmt ihn auf. Ich denke, daß dann durch das feinverteilte Adernsystem der Stoff dahin kommt, wo er die entsprechende Immunantwort auslöst.

Bin aber kein Fachmann; ggf. findest Du die Antwort bei Wiki:

Gruß T

Nein- eindeutig entsteht die Immunantwort ERST nachdem dein eigener Körper die Virusbestandteile selbst hergestellt hat.

Dieser zweite Schritt- der der Immunantwort- ist mir klar- mich interessiert, in welchen Körperzellen sich die Virusbestandteile entwickeln.

Das passiert meiner Erinnerung nach direkt in den Muskelzellen, das Stichwort heisst Proteinbiosynthese oder, innerhalb dieser- Translation.
In den Ribosomen der Zellen. Es wird ja auch hier nur ein Protein hergestellt.
Nur, dass hier die Information nicht von der DNA abgelesen wird, sondern eingebracht wird durch die Impfung- als m(essenger)RNA, das ist die RNA, die natürlicherweise das Ableseprodukt von der DNA wäre für alle möglichen Proteine, einzig dieser Schritt ist hier „künstlich“. (Auch darum ist es klar, dass die DNA völlig unbeteiligt ist und Sorgen aus dieser Ecke keine Grundlage haben.)
Wenn Dir die Immunantwort auf das dann gebildete Antigen, das nichts anderes ist, als -einfach ausgedrückt, eine Aminosäureabfolge- klar ist, müsste das reichen.

Kommst Du damit weiter? Sonst später, gerade Osterbusy…

Hallo farout,

bei biontech fand ich nun folgende Erklärung:

Danach geht die m-RNA nur in die Antigenpräsentierende Zelle- das wären dann zB Monozyten, die im Blutkreislauf „kreisen“.
Nach diesem Konzept bräuchte es dann doch keine zusätzlichen Zellen, die das Antigen erst prodzieren.
Hier eine andere Erklärung:

Was stimmt denn jetzt?

Sollte die Erklärung vom ZDF stimmen- könnten es die Muskelzellen sein…bzw doch genau genommen jede, denn Proteinbiosynthese kann doch in jeder Zelle stattfinden. Wie kommst du dann auf die Muskelzellen? Mit dem Blut transportierte Stoffe kommen ja letztlich an jeder Zelle mal vorbei.

Gerne mehr INformationen :slight_smile:
kitty, die frohe Ostern wünscht

nehmen Antigene phagozytotisch auf , nachdem sie damit in Kontakt gekommen sind.

Warum nicht?

mRNA ist in diesem Kontext auch sehr stabil, sie ist hier eingeschlossen in Nanolipidpartikel, die carrier in die Zelle, von denen ich mir auch schwer vorstellen kann, dass die nicht die erstbeste Zellmembran durchdringen, die sie treffen,die aus einer Lipiddoppelschicht besteht, also jede Zelle- diese Lipidcarrier stabilisieren ihren Inhalt im wässrigen Medium bis sie auf solch eine Biomembran treffen.
Ich kann mir auch darum vorstellen, dass die Antigene in any cell gebildet werden, als da wäre als Naheliegendstes der Muskel.

Tatsächlich finde ich aber zumindest auf die Schnelle auch nichts, was die betreffenden Zellen spezifzieren würde. Überall nur „Zellen“.

Hier reiche ich noch das „nicht“ nach.Nicht stabil natürlich!

Habe gerade noch mit einer sich über Ostern hier befindlichen Biotechnikerin gesprochen, die über genau solche Sachen gerade promoviert und sie meint auch, das finde in der erstbesten Zelle, also der Muskelzelle statt.

Heißt dann auch, dass es aber auch in jeder anderen Zelle stattfinden kann?

Und ich frage mich auch, wie lange ist denn diese m-RNA stabil? Wie lange wird dann produziert? Einmal? mehrere Male? über Wochen? Irgendwann müssten diese Sequenzen vom Körper auch wieder zersetzt werden.

lg kitty

In der erstbesten Zelle, also auch in jeder anderen, und zwar in jeder mit einer Lipidbilayer-, also Biomemembran. Also in jeder Zelle. Das ist ja zunächst einmal lediglich Chemie.
In den Muskel wird injeziert, weil dieser sehr gut durchblutet ist und die Antigene langsam ins Blutsystem gelangen können wo dann das Immunsystem mit seinem Teil beginnt.
In einem bin ich mir nicht sicher: Es ist vorstellbar, dass die RNA auch in den Blutzellen arbeitet, z.B. in den Erythrozyten.

Sicher. Sie werden von RNA-asen abgebaut nach der Translation. Geht also nur einmal.

Man zögert mit der Antwort, weil sie entweder unendlich ausführlich sein könnte oder, wenn kurz, dann auch in wesentlichen Dingen unvollständig sei würde.
Das Immunsystem ist sehr sehr kompliziert. Ich fange man an: Weiße Blutkörperchen, Leukozyten, können als B-Zellen oder T-Zellen austreten. Die T-Zellen haben die Aufgabe mit ihren Rezeptoren Fremdproteine (z.B. die Oberflächenproteine von Viren) zu binden und einer Prüfung zu unterziehen. Die Prüfung bedeutet, „gehört das Protein zu meinem eigenen Organismus oder gehört es hier nicht her“. In Kontakt mit anderen T-Zellen und bei der Passage durch die Milz wird festgestellt, ob diese Struktur schon bekannt ist und ob es Gedächtniszellen gibt, die schon früher Antikörper gegen diese Struktur entwickelt haben. Wenn das der Fall ist, die Struktur körperfremd aber schon bekannt ist, geht es schnell: Die Gedächtniszelle teilt sich vielfach und beginnt mit der Antikörpersynthese. Das ist das Prinzip der Impfung: Man erzeugt Gedächtniszellen, die aus dem Stand mit der Bildung von Antikörpern beginnen können (oder die Information an B-Zellen weitergeben, die die Synthese dann beginnen). Bei eingedrungenen Partikeln wie Viren und Bakterien alarmieren T-Zellen auch noch Granulozyten und Makrophagen, sie werden durch Botenstoffe, die Zytokine herbei gerufen. Makrophagen umschließen die Partikel, verdauen sie zu Bruchstücken und präsentieren diese wieder auf ihrer Oberfläche, wo sie von T-Zellen analysiert werden und ggf eine Antikörperantwort über T- und B-Zellen induziert wird. Wenn schon Antikörper vorhanden sind, werden fremde Zellen, Bakterien etc auch vom Komplementsystem angegriffen. Das Komplementsystem hat etwa 9 Komponenten, die im Zusammenwirken letztlich in die die Fremdzelle Löcher macht und sie so zerstört. Fatal ist das z.B. bei Organtransplantationen, wenn das transplantierte Organ angegriffen wird. Wenn das Immunsystem sich irrt, greift es auch körpereigene Strukturen und Proteine an. Auch kann es auf ähnliche Strukturen hereinfallen, die ein eindringender Organismus auf seiner Oberfläche aufweist und die mit körpereigenen Strukturen verwechselt werden können (Kreuzreaktion). Das nennt man dann Autoimmunerkrankung.
Also T- Zellen (T1-T4 mit unterschiedlichen Aufgaben) T-Helferzellen, T-Gedächtniszellen, B-Zellen, Granulozyten und Makrophagen sind meines bescheidenen und teilweise veralteten Wissens die wichtigsten Zellen der Immunabwehr. Antikörper können als Immunglobulin G, M und A auftreten, die in den verschiedenen Phasen der Immunabwehr tätig werden.
Ich habe das erst mal so spontan aufgeschrieben. Ich bin sicher es gibt hier Beitragende, die Ungenauigkeiten feststellen und mir antworten, Dir aber offenbar aber nicht auf deine Frage geantwortet haben.
Udo Becker

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Es ist nicht die Antwort auf die Frage

(Hervorhebung durch mich)

Vielleicht magst du dir einmal meine Antwort auf die Frage vornehmen, denn völlig sicher bin ich mir auch nicht an allen Stellen.
Die Transskription nimmt uns Biontech ab: Es wird mRNA eingebracht, anstatt dass von der DNA abgelesen wird.
Wo genau aber findet die Translation (und die damit verknüpfte Proteinbiosynthese) der verimpften RNA statt, in welchen Zellen?
Spricht etwas dagegen, dass das direkt im geimpften Muskel statt findet, spricht etwas dafür, dass es -auch oder überhaupt- in Blutzellen stattfindet?

Wir brauchen ja zuerst das so gebildete Spikeprotein, bevor überhaupt die von Dir skizzierten Prozess ablaufen können, und die Frage ist die nach Ersterem.

Nachdem das Eintreten der verimpften und in Lipidnanopartikel gehüllten RNA in die betreffende Zelle eigentlich ein rein chemischer Vorgang ist, müsste das doch etwas für Dich sein?

Ja- ist es.
Die Antwort lautet dann ja, dass es Muskel - sowie alle anderen Zellen sein können, die die Virusbestandteile herstellen.
Wie lange das dauert ist noch offen- aber ich schätze, die Nachimpfung bedeutet, dass zu dem Zeitpunkt der Höhepunkt dieser Reaktion überschritten ist und man dann nochmal nachlegt.
Dann wäre der Prozesse- bis zur Antikörperbildung in ca 6-8 Wochen durch.

Genauso scheint es auch zu sein, ausserdem in den nahen Lymphknoten, Milz und Leber: