Welche Kosten fallen bei Haussanierung an?

Hallo zusammen,

wir sind derzeit auf der Suche nach einem Eigenheim. Gestern haben wir uns ein Haus aus dem Jahre 1955 angesehen, welches uns sehr gut gefallen hat. Allerdings muss hier noch einiges gemacht werden. Nun wollen wir vor unserer Entscheidung eine Kostenaufstellung erstellen. Vielleicht könnt ihr uns hier helfen.

Das Haus ist wie geschrieben aus dem Jahre 1955. Es hat rund 150 qm auf drei Etagen. Bei folgende Arbeiten haben wir keine preisliche Vorstellung:

  • Stromleitungen erneuern + Fi-Schalter + neuer Stromkasten
  • Wasserleitungen erneuern (diese befinden sich auf drei Etagen direkt untereinander)
  • Fliesen inkl. Leisten auf 60 qm verlegen
  • Badezimmer 9 qm komplett erneuern

Wäre super, wenn ihr uns da helfen könntet.

Viele Grüße
Sabine

Hallo,

schon mal überlegt, dass es schon allein darauf ankommt, ob das Haus in München steht oder nahe der polnischen Grenze? Schon mal überlegt, dass es Fliesen für 5€/m² und 100€/m² gibt. Und der Preis für Badewannen war die Tage auch in der Zeitung zu lesen.

Sucht euch einen Architekten und zeigt dem das Haus, lasst den ne Kostenschätzung machen, dann wisst ihr es. Und der Architekt sieht ggf. auch Schäden, die ihr nicht seht. Die paar € sind gut angelegt!

Grüße

Das kostet so viel wie ein neues Auto.

Leistet euch einen Architekten

vnA

Hallo auch,

Bei folgende Arbeiten haben wir keine
preisliche Vorstellung:

  • Stromleitungen erneuern + Fi-Schalter + neuer Stromkasten

17.345,98€

  • Wasserleitungen erneuern (diese befinden sich auf drei
    Etagen direkt untereinander)

13.544,76€

  • Fliesen inkl. Leisten auf 60 qm verlegen

12.523,45€

  • Badezimmer 9 qm komplett erneuern

33.965,98€

Wäre super, wenn ihr uns da helfen könntet.

…mal ehrlich…wie um Gottes Willen sollen wir das wissen?

Elektroinstallation:
mit Bus oder klassisch?
vernünftig oder allerbilligst…alleine bei Schalter und Steckdosen gibt es Preisunterschiede von mehreren 100%

Wasserleitung:
Länge; Anzahl der Zapfstellen usw.

Fliesen:
da gibt es keine Grenzen nach oben…

Badezimmer:
da gibt es keine Grenzen nach oben…zB. güldene Wasserhähne…

Was ist mit Heizung?
Was ist mit den Fenstern?
Was ist mit der Dämmung?
Wie ist der allgemeine Zustand der Bausubstanz?

alles dies könnte zB. ein Architekt in einer Vor-Ort-Begehung herausfinden…

Gruß Angus

Mach dir erstmal keine Großen Gedanken über die Materialkosten, die kommen so oder so. Welche arbeiten kannst du selber machen? das ist viel wichtiger! Wenn du für alles nen Fachbetrieb brauchst, hast du enorm hohe Arbeitskosten und dass kannst du nicht mit billigem Material einsparen!! Hast du einen Elektriker, der dir helfen kann? Dann brauchst du „nur“ das Material und der macht das dann mit dir zusammen! Das Gleiche mit dem Klempner, Fliesenleger usw. Wichtig ist auch die Frage der Heizumgsanlage, Ist die noch in Ordnung oder brauchst du bald ne neue? Alles was du selber machen kannst, spart Geld und du kannst es in Material anlegen. Ein Architekt ist wahrscheinlich eine Hilfe, aber frag doch einfach mal nach einem Energiepass von dem Haus, ist seit relativ kurzer Zeit Pflicht, für Gebäude die gebaut oder verkauft werden sollen, da kannst du schon den Sanierungsbedarf für die Isolierung erkennen. Ich wünsche dir aber auf jedem Fall viel Erfolg bei deiner Suche und triff die Entscheidung, die dir am richtigsten erscheint!!!

Gruß

Kai

Hallo Sabine!

wir sind derzeit auf der Suche nach einem Eigenheim. Gestern
haben wir uns ein Haus aus dem Jahre 1955 angesehen, welches
uns sehr gut gefallen hat.

Erste Tat muß sein, einen Architekten hinzuzuziehen. Unbedingt vor dem Kauf! Dabei besteht zwar das Risiko, daß ihr das Haus letztlich doch nicht kauft und trotzdem das Honorar für den Architekten bezahlen müßt, aber Überraschungen nach dem Kauf werden mit Gewißheit um ein Vielfaches teurer.

Bei einem Haus aus den 50ern muß man i. a. davon ausgehen, daß kaum mehr als der Rohbau weiterhin nutzbar bleibt. Oft reduziert sich die nutzbare Substanz noch weiter, weil etwa Änderungen am Grundriss fällig werden. In manchen Fällen wird ein Architekt nach Besichtigung und Kenntnis der Bauweise sowie der örtlichen Boden- und Geländebeschaffenheit von einer Sanierung abraten, wenn etwa mit vertretbarem Aufwand kein dauerhaft trockener Keller hinzubekommen ist oder der Untergrund in Bewegung ist. Es kann gute Gründe geben, ein altes Haus zu sanieren, aber ebenso gute Gründe, es nicht zu tun.

Der Energiebedarf eines vor mehr als einem halben Jahrhundert gebauten Hauses kann um den Faktor 10 über dem Energiebedarf eines Gebäudes in zeitgemäßer Bauweise liegen. Entsprechend hoch sind die Betriebskosten. Das ist natürlich nicht akzeptabel. Also muß nachträglich vom Keller bis zum First gedämmt und in dem Zusammenhang für Lüftungseinrichtungen gesorgt werden.

50er Jahre - das war eine Zeit drückender Wohnungsnot. Es wurde oft auf die Husche gebaut mit dem, was eben an Material verfügbar war. Von dem Verfügbaren zweigten die zumeist schon am Vormittag betrunkenen Bauarbeiter noch einen Teil für ihr eigenes Häuschen und für Schwarzarbeit ab. So kann man manches Haus aus der Zeit mit dem Fingernagel abbauen, weil der eigentlich vorgesehene Zement anderweitig landete.

Natürlich gab es zu allen Zeiten auch Häuser in sehr ordentlicher Bauweise. Womit man es aber zu tun hat, erkennt ein Laie unter viel Farbe und Paneelen nicht und plant die Sanierung eines Hauses, bei dem Wegschieben die wirtschaftlich einzig sinnvolle Lösung ist. In jedem Fall sollte das Augenmerk zunächst nicht auf so nachrangigem Kleinkram wie Wasserleitungen, E-Anlage und Fliesen gerichtet sein, weil doch von vornherein klar ist, daß solche Sachen ohnehin raus und nach sorgfältiger Planung erneuert werden müssen. Bis zum Aussuchen der Fliesen bleibt noch sehr viel Zeit. Bis dahin geht ein vorhersehbar 6stelliger Betrag in dringlichere Maßnahmen.

Im günstigsten Fall bleibt von der alten Außenhaut aufgrund erforderlicher Dämmung gar nichts sichtbar übrig. Im weniger günstigen, weil deutlich kostspieligeren und in Planung und Ausführung anspruchsvolleren Fall, muß man innen dämmen, etwa weil Auflagen des Denkmalschutzes zu erfüllen sind.

Im Moment ist alles Spekulation. Es geht nicht anders: Ziehe einen Architekten hinzu, Nur so wirst du vor einem Fehlkauf bewahrt und kannst im Fall des Kaufs den Sanierungsaufwand rechtzeitig einschätzen. Manches alte Haus wird abseits aller wirtschaftlicher Vernunft saniert. Wenn man vorher weiß, auf was man sich einläßt, ist auch das in Ordnung. Je nach Region und Marktlage bezahlt man u. U. nur den Grundstückspreis, gemindert um die Abriss- und Entsorgungskosten, weil man nach fachkundiger Beratung weiß, daß es sich um ein Abrissobjekt handelt. Viele Verkäufer suchen einfach nur einen blinden Dummen. Solche Rolle muß man sich nicht antun, ist aber schon auf dem besten Weg, wenn man bei einem 50er-Jahre-Haus an Fliesen denkt. .

Gruß
Wolfgang

Hi willst du das wirklich wissen?
grob geschätzt ist mit wenig Eigenleistung alles zwischen 50 und 200K€ möglich, wobei die Grenze nach oben offen ist.
Heizung thermische Isolierung (damit meine ich nicht unbedingt eine Styroporverpackung), also zumindest sollte man das gleich mit Einplanen
und vermutlich auch gleich mitmachen, das kostet nocheinmal.

OL