Welche Kosten für die BAV sind tragbar?

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zur betrieblichen Altersvorsorge…

Mein Arbeitgeber bietet als betriebliche Altersvorsorge die Direktversicherung bei der Gesellschaft Standard Life.
Ich habe mir vom betreuenden Vertreter ein Angebot berechnen lassen. Ich möchte 130€/mtl. in die Altersvorsorge investieren.

Ich habe mir nun die Vertragsbedingungen genauer angesehen. Bei dieser Gesellschaft werden Kosten für den Abschluss in Höhe von 489,60 € in den ersten 5 Jahren fällig (insgesamt 2.448 €). Für die Verwaltung fallen jährlich 116,76 € über die gesamte Laufzeit zu buche.

Ich finde diese Kosten relativ hoch! Diese Gesellschaft bietet eine garantierte Verzinsung von 1% jährlich. Im Durchschnitt ergibt sich jedoch eine Wertentwicklung von 2-4%.

Wenn ich aber jedes Jahr rd. 1/12 meine Beiträge an Kosten bezahle (zzgl. Abschlusskosten in den 1-ten 5 Jahren) erhalte ich ja erst in 15-20 Jahren einen positiven Ertrag!
Hat jemand Erfahrung auf diesem Gebiet? - sind die Kosten bei anderen Gesellschaften ähnlich? und was haltet ihr allgemein von der Gesellschaft?

Vielen Dank im voraus für die Unterstützung.

MFG
semmel

Hallo,

die Kosten für den Vertrag sollte man nicht isoliert betrachten.
Wichtig finde ich in dem Zusammenhang die Anlagestrategie und
die langfristige Betreuung des Vertrages. Denn so eine Entscheidung
soll ja in vielen Fällen über mehrere Jahrzehnte Freude bereiten, ich
würde mich da nicht auf das erstbeste Angebot einlassen.

Eine eingehende Altersvorsorgeberatung schafft da Klarheit.

Schönen Abend,

Uli.

Hallo Semmel,

Standard Life hat folgende Bewertung unter z.b. Assekurata „Swiss Life Deutschland von Assekurata mit „A“ bewertet“ Es gibt Gesellschaften, die werden von Assekurata mit einem A++ bewertet!

Zu den Kosten, die sind in der Tat sehr hoch! Es gibt Gesellschaften, die einen geringeren Verwaltungs- und Abschlusskostenapparat aufweisen! Standard Life wird vorwiegend von den Maklern empfohlen, da die den Makler sehr hohe Courtagen auszahlen!

Was mir auch noch Sorgen macht, dass du in den Vertrag dann nur 1 % Garantie hast! Da Standard Life keine deutsche Gesellschaft ist, können die das auch leider anbieten! Jede deutsche Versicherungsgesellschaft muss dir nämlich dieses Jahr noch 2,25 % Garantie geben! Die Wertentwicklung finde ich auch nicht gerade berauschend, da bekommst du bei manchen Gesellschaften schon in der klassischen Anlage ca. 4,3 %!

Ich würde dir folgendes raten: Spricht deinen AG direkt noch mal auf die Direktversicherung an! Frag ihn ob du das bei der Standard Life machen musst! Wenn der AG dir sagt, dass die Firma zwar mit der Standard Life zusammarbeitet, aber du dennoch auch eine andere Gesellschaft nehmen kannst, dann nimm Abstand von der Standard Life! Suche dir eine Gesellschaft (z.b. Debeka) bei der auch die Verwaltungs- und Abschlusskosten recht gering sind! Denn nur dann hast du auch Spass an einer Direktversicherung! Denn was hast du denn davon, wenn fast deine ganzen Steuer- und Sozialversicherungsersparnisse auf die Abschlusskosten verteilt werden! Sollte der AG nur hauptsächlich die Standard Life anbieten, dann geh lieber auf ein anderes Modell über (Rürup, Riester oder ähnliches)

Und zu guter letzt, mache auch deinen AG darauf aufmerksam, dass wenn er solche Gesellschaften anbieten und die kann die Erwartungen für die Rentenanwartschaft im Alter nicht erfüllen, er in der vollen Haftung steht " § 4 des Gesetzes zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung (BetrAVG)."

Ich hoffe ich konnte dir einstweilen weiterhelfen und verbleibe

mit freundlichen Grüssen

Reuschel Jürgen
Debeka VVaG

Hallo lieber wer-weiss-was Ratsuchender,

um die Angemessenheit der Kosten einschätzen zu können, bedarf es neben dem monatlichen Sparbetrag auch der Angaben zum Eintrittsalter und Laufzeit.

130 EUR die Sie monatlich für Ihre Altersvorsorge investieren, kosten Sie wegen Sozialabgaben- und Steuerersparnis lediglich etwa 65 EUR. Das heißt in 20 Jahren haben Sie etwa 15.600 EUR geschenkt bekommen.

Warum soll Ihr Berater umsonst arbeiten? Natürlich können Sie auf die bAV verzichten, weil Sie dem Berater oder der Gesellschaft ca. 2.500 EUR nicht gönnen. Wem haben Sie letztlich damit geschadet?

Gruss Lothar Hauschulz

Hallo semmel0815,
der Arbeitgeber hat die freie Wahl der Entscheidung welche Gesellschaft er vorgibt. Er sollte Dir oder Euch jedoch mehrere Gesellschaften zur Auswahl geben. Es ist gut dass Du die Kosten verglichen hast. Frag Ihn ob er Dir noch drei bis vier andere Angebote geben kann. Wenn nein kümmere Dich selber darum. Hast Du Ihm die Kosten dargelegt? Wie hat er reagiert? Frag Ihn wie er zu den Kosten steht? Er hat genaue Aufklärungspflichten. Frag nach ob es ein Einzelvertrag oder ein Gruppenvertrag ist. Danach richten sich auch die Kosten falls Du den Arbeitgeber wechselst oder den Vertrag alleine weiter führst. Frag nach wie hoch der Rückkaufs Wert nach einem Jahr aussieht? Es gibt Gesellschaften die haben fast 100% Rückkaufs Wert nach dem ersten Jahr. Suche Dir einen erfahrenen bAV Spezialisten der Dir Hilfreich zur Seite steht. Es ist ja Dein Geld.
Grüße

Hallo Semmel,

sicher gibt es auch günstigere Alternativen. Aber wenn die Firma nur einen Anbieter hat…

Sowieso muss man bei der BAV beachten, dass die REchnung nach Steuern alles andere als gut aussieht. Voller Steuersatz und voller Kranken- und Pflegeversicherungssatz. Da bleibt oft weniger als 50 % der berechneten Rente netto übrig…

Als unabhängiger Versicherungsmakler empfehle ich daher auch eher die Riester-Rente, zumal die unabhängig vom Arbeitsplatz ist. Statistisch gesehen wechselt man nach 5 Jahren den Arbeitgeber und dann gibt es oft Probleme…

Oft entscheidend ist, ob der Arbeitgeber sich mit einem Zuschuss an der bav beteiligt. Er spart ja auch die Lohnnebenkosten ein und das sind knapp 20 % des Beitrages. Sollte man auch wissen…

Standard Life ist prinzipiell ein guter und sicherer Anbieter und die Wertentwicklung dürfte wohl nach 30 Jahren sicher über 4 % liegen.

Allerdings ist die Sache mit den Kosten schon frapierend. Sofern es nicht ein kostengünstiger Tarif ist, sondern der Standardtarif der Versicherung und wenn der Arbeitgeber keinen Zuschuss leistet, dann würde ich in den meisten Fällen von einer bav eher abraten…

Des weiteren sollte eine Anlage für die Altersvorsorge mindestens 6 % p.a. bringen. Ansonsten kommt man ja nicht wirklich voran…

Einen schönen guten Tag Herr Semmel.
Standard live hat ein sehr gutes Rating
Kosten entstehen bei jeder Beratung und die trägt der Kunde. Da es sich um ein Fondsgebundenes Produkt handelt, ergeben sich die Jährlichen Kosten aus dem Ankauf der Anteile, was auch normal ist.
Kostensparend sind Direktanbieter, die ja auch damit werben, was aber nicht heißt, dass die Rendite besser ist.
Das Standard live Produkt ist ein Fondsgebundenes und daher wie üblich 1% Garantie. Auf normale LV, auch betrieblich bedingt ist gesetzlich eine Garantie von 2,25% vorgeschrieben.
Eine Senkung des Garantiezinses wird es in jedem Fall in diesem oder nächsten Jahr geben.
Das mit dem „erst in 15-20 Jahren positiven Ertrag“ kann ich in keinem Fall nachvollziehen, denn schon vom Ersten Beitrag an, sparen Sie je nach Steuerklasse 45-55% Steuern und Sozialabgaben ein. Außerdem ist jede Versicherungsgesellschaft verpflichtet, eingezahlte Beiträge zurück zu zahlen. Ausgenommen sind die Abschluss-, sowie die Verwaltungskosten. Rechnet man es gegen die eingesparten Steuern und Sozialabgaben, so sind Sie der Gewinner.
Wenn Sie von einem privaten Vertrag abschließen, haben Sie natürlich recht. Dann heißt es „VER-GLEICHEN“
Wichtig ist bei einem Vergleich die Finanzstärke einer Gesellschaft, damit auch Dauerhaft Gewinn gewährleistet ist.
Im Jahr 2012 müssen alle Gesellschaften einen Unisex Tarif anbieten, was da heißt, dass sich die Kosten für Männer erhöhen, somit auch die Renditen sinken.
Sollte Ihre Firma die Möglichkeit haben, sich aus der Metallrente bedienen zu können, hier kommt es auf die Branche an, erhalten alle Arbeitnehmer ca. 5% mehr Garantiesumme. Leider weiß ich ja nicht, in welcher Branche sie arbeiten. Anbieter der Metallrente, ist die ERGO, Allianz, Volksfürsorge und noch 2 Versicherer.
Ferner sollte darauf aufmerksam gemacht werden, das bei Auszahlung sich gesetzliche Krankenversicherung meldet und von Ihnen „derzeit 15,5%“ der vollen Summe verlangt, dies kann in 10 Jahresraten (120 Monate) abgezahlt werden. Heißt also, zum normalen Beitrag der an die GKV zu leisten ist, kommt die Rate noch obendrauf.
Des Weiteren ist der Einschluss einer Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit äußerst wichtig. Damit auch die Auszahlung zum Vertragsende sicher ist. Die mtl. Kosten sind gering und an Alter und Gesundheit des Kunden gebunden.
Sollten Sie doch noch Fragen haben, so lassen Sie es mich wissen.
Mit herzlichen Grüßen
Vero

hi semmel,

warum dein chef die standard life nimmt ist mir als makler gänzlich schleierhaft…guter vertreter vielleicht, aber das produkt ist aus meiner sicht mist.

kosten hast du immer zu tragen. diese können gut und gern auch bei knapp 5.000€ liegen, je nachdem wie hoch die provisionen ausfallen.

in den ersten jahren hast du bei den wenigsten gesellschaften einen positiven rückkaufswert. da der vertrag aber auch nicht auf 5, sondern auf ca 30 jahre ausgelegt ist, kann dir das in den ersten jahren generell vollkommen egal sein, hauptsache hinten kommt die versprochene kohle raus.

von der standard life würde ich aber generll die finger lassen und zur not den chef nochmal mit, z.b uns, rücksprache halten, nicht das er irgendwann den verlust der euch enttanden ist alleine tragen muss, da er den falschen tarif für euch gewählt hat.

wir stehen gern zur verfügung!

die gesellschaft ist o.k. und nicht vergessen, ihr arbeitgeber hat die wahl und die entscheidungsmacht zu beschliessen, welche gesellschaft er nimmt und seinen mitarbeitern anbietet. er macht rechtlich alles o.k.
mfg