Welche Kostenarten müssen bei einer Kostenoptimierung in einem bestimmten Unternehmensbereich beachtet werden?

Ich schreibe z.Zt. eine Hausarbeit im Bereich Kosten- Leistungsplanung. Diese Planung bezieht sich allerdings nur auf einem bestimmten Bereich im Betrieb. Nun stellt sich mir die Frage, ob ich wirklich alle Kostenarten beachten muss, um eine Optimierung darzustellen oder reicht es wenn ich nur die Kosten beachte, die direkt mit dem Bereich zu tun haben. Im konkreten Fall geht es um die Kostenoptimierung in einem ambulanten Pflegedienst. Ich möchte darlegen, wie man Personal und Fahrtkosten perfektionieren kann, um geringere Kosten zu haben. Ich meine man müsste nur die Fahrtkosten (variable)und die Löhne (Fixkosten) beachten. Da die anderen Kosten, wie Miete nicht direkt etwas damit zu tun haben und so oder so anfallen, muss man diese doch nicht beachten, oder?

Vielen herzlichen Dank schonmal die eure Hilfen

Servus,

optimiert werden kann nur, was variabel ist.

‚In the long run‘ gibt es keine Fixkosten, auch sowas wie ein Steamcracker der BASF ist irgendwann zu Ende gefahren und wird dann ersetzt (in Ludwigshafen oder in Nha Trang oder woanders).

Wenn Du eine Perspektive (kurz-, mittel-, langfristige Optimierung) festlegst, kannst Du davon ableiten, welche Kosten Du berücksichtigst und welche nicht.

Gehört zwar nicht unmittelbar in die Kostenrechnung, ist aber unter diesem Aspekt recht hilfreich: Bastle Dir doch mal eine Deckungsbeitragsrechnung, in der die Fristen von oben nach unten immer länger werden.

Schöne Grüße

MM

Hi Mcbommel,

ich weiß ja nicht, wie tief du in die Materie einsteigen willst und auf welchem Niveau die Hausarbeit angesiedelt ist, aber Fahrtkosten sind nicht nur variabel (Versicherung, Abschreibung etc. sind Fixkosten) und Löhne nicht nur fix (Überstundenzuschläge, evtl. Aushilfen etc).

Ich denke, du solltest alle Kostenarten zumindest grob aufführen, sofern sie dem Betriebsbereich zuordenbar sind und kurz darauf eingehen (z. B. Versicherungen durch Versicherungsmakler auf Optimierung prüfen lassen, Miete kurzfristig nicht optimierbar etc).

Viel Erfolg
Karin

Guten Morgen,
Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten.
Ich schreibe die Projektarbeit zum Abschluss meines Gesundheitsökonomiestudiums (kein Bachelor). Dabei setze ich mich mit der Fragestellung auseinander, wie man das Personal (examinierte / nicht Examinierte) optimiert einsetzen kann. Also im Endeffekt bedeutet das, dass eine Examinierte Kraft momentan noch viele Aufgaben erbringt, für die ihre Qualifikation zu hoch ist (Körperpflege). Diese Arbeiten können auch von Helfern ohne Ausbildung erbracht werden. Mit Blick auf den demografischen Wandel und die zunehmende Nachfrage nach pflegerischer Unterstützung durch einen Pföegedienst, müssen die Pflegefienste umdenken. Deshalb möchte ich belegen, dass es Sinn machen kann, einen Kunden nicht, wie gehabt durch eine Kraft zu versorgen, sondern durch zwei. Die Examinierte kümmert sich um die Medikamente, die Helferin um die Grundpflege. Dadurch verweilt die Ex. kürzere Zeit beim Kunden und kann schneller zu den anderen Patienten fahren. Man muss dazu sagen, dass medizinische Leistungen pro Minute mehr Erlös bringen.
Ich werde bei der Bearbeitung nicht ins Detail auf die Kosten- Leistungsrechnung eingehen, da sie aus der Sichtweise einer Pflegedienstleitung geschrieben werden soll und sich diese im Normalfall nicht mit Fixkosten, variablen usw. auskennt. Aber eine PDL kennt sich mit der Zuteilung ihrer MA aus und sollte wissen, wie sie optimal eingesetzt werden können.
Auf dieser Grundlage soll ich die Projektarbeit schreiben (keine Bachrlorabschlussarbeit, also keine wissenschaftliche Tiefe sondern praxisbezogen). Und deshalb wollte ich wissen, ob ich dann die Gesamtkosten betrachten soll oder darauf lediglich im Anfang kurz eingehen sollte und mich im Laufe der Arbeit dann ganz der Personalplanung bzw. den Fahrzeugkosten widmen soll.

Lieben Gruß

Tja,

und schon bist du in die typische Controller-Falle getappt, die außer Kennzahlen nichts kennt.
Denn auf die Idee, daß evtl. die „Kunden“ gar nicht wollen, daß unnötig viel Leute Einblick in ihre intimsten Verhältnisse bekommen oder aber der Besuch von zwei Kräften auch für die „Kunden“ zwei mal sich schämen bedeutet, scheinst Du nicht zu kommen.
Auch kann die ganzheitliche Betrachtung eines Patienten gerade im Gesundheitssystem viele Vorteile erbringen, die sich aber bestenfalls langfristig „auszahlen“.
ME ist Deine Arbeit erst dann wirklich vollständig und für einen Betrieb von Nutzen, wenn Du diese weichen Faktoren zumindest ansprichst bzw. darauf hinweist.
Gerade im Gesundheitsbereich ist bei allen berechtigten Effizienzdenkem reine „Taylorisierung“ idR langfristig völlig kontraproduktiv.

&Tschüß
Wolfgang

Danke […], ich arbeite seit 12 Jahre in der Pflege reiße mir täglich dann Allerwertesten für den Kunden auf. Mir ist durchaus bewusst, dass der Kunde lieber EINEN Mitarbeiter pro Einsatz hat. Nur ist das leider hin und wieder nicht möglich. Es gibt nunmal nicht genug examiniertes Pflegepersonal, wodurch man neue Wege gehen muss.
Auf solche Antworten kann ich echt verzichten. […]

Den anderen beiden vielen Dank!

[Beitrag editiert - www Team]