Welche Krankheit ist das Verliebtsein?

Hallo

Das Verliebtsein weisst ja eine Reihe Symptome auf, die fuer eine
kranke Psyche typisch sind, z.B. Schlaflosigkeit, Schwierigkeit
realistisch zu sein, Nervositaet, Zwangsgedanken, Euphorie.
War es nicht auch Freud, der die Liebe als voruebergehenden Wahnsinn
bezeichnete?
Welche Krankheit hat ganz aehnliche Symptome wie das Verliebtsein?
Koennte man das Verliebtsein auch therapieren, so wie die aehnliche
Krankheit auch? Wenn ja, wie?
Mir fiel die Frage ein, nachdem ich im L&L-Brett von jemandem las,
der ungluecklich verliebt ist.

Danke, Tychi

*g* Ich behaupte nicht gerne, dass Freud ab und an auch mal Recht hatte - aber hier scheinbar schon. Wenn man so ‚richtig‘ verliebt, verknallt, ist, schüttet der Körper Hormone aus, die den Körper dann in einen Zustand versetzen, der einer Psychose sehr ähnelt.

gruss, isabel

Suchterkrankung
Hallo Tychi,

für mich hat Verliebtheit viele Ähnlichkeiten mit Suchterkrankungen …

Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen und Tychi,

für mich hat Verliebtheit viele Ähnlichkeiten mit
Suchterkrankungen …

Als Suchtkranker und ewig (das heißt eigentlich: „immer mal wieder“) Verliebter :wink:)) kann ich Dir da nur zustimmen!

Deswegen sollte man sich so frisch verliebt auch mal die Folgen einer Suchterkrankung ansehen!

Viele Grüße

Hallo Hyltox,

Als Suchtkranker und ewig (das heißt eigentlich: „immer mal
wieder“) Verliebter :wink:)) kann ich Dir da nur zustimmen!

Na ja, das klingt doch eher nach „Genussverliebter“.

Ich dagegen bin leider eher der „Quartalsverliebte“, der zwar auch regelmäßig, allerdings in recht großen Abständen brutal abstürzt. Danach meide ich erst mal wieder meine Droge für eine Zeit, um mich zu erholen …:wink:

Deswegen sollte man sich so frisch verliebt auch mal die
Folgen einer Suchterkrankung ansehen!

Jepp…

Grüße
Jürgen

*g* Ich behaupte nicht gerne, dass Freud ab und an auch mal
Recht hatte - aber hier scheinbar schon.

Es wäre in der Tat bemerkenswert, wenn Freud es geschafft hätte, nur falsche Dinge zu schreiben.

Wenn man so ‚richtig‘ verliebt, verknallt, [ähnelt der Zustand sehr]
einer Psychose

So sagt man, ja. Ich muß mich outen: Das Verliebtsein ist eine „Krankheit“, die sogar ich schon einmal hatte: mit optischen und taktilen Halluzinationen und dem Wahn, daß die Angebetete ähnlich empfinde :wink:

Beste Grüße,

Oliver

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Hallo Tychi,

ja, das ist bestimmt eine psychische Krankheit, und die von Dir genannten Symptome treten auf, die auch bei anderen psychischen Erkrankungen vorkommen können. Und auch illusionäre Verkennungen (eine Frau wie jede Frau, ein ganz gewöhnlicher Mann werden zu irgendwie besonderen Wesen, was rational nicht begründbar ist), Denkstörungen, manchmal sogar Wahnvorstellungen.

Wenn der glückliche Fall eintritt, daß der Wahn von zweien geteilt wird (folie à deux), besteht eigentlich kein Therapiebedarf.

Nach einiger Zeit kommt es von selbst zu einer Heilung (aufgrund der Konfrontation mit der Realität des „geliebten“ Menschen läßt sich der Wahn nicht dauernd aufrechterhalten) und im günstigsten Fall entsteht im Laufe dieses Heilungsprozesses Liebe zwischen zwei Menschen, die einander klar zu sehen vermögen und nicht mehr wahnhaft verzerrt.

In dem weniger günstigen Fall, daß es sich um den Wahn eines Einzelnen handelt, kommt es auch fast immer von selbst zu einer Heilung. Leider bindet die Krankheit dann eine Zeitlang (Wochen bis Jahre) viele Energien, ohne daß eine Erfüllung folgt, und eine Therapie wäre wünschenswert. Die ist, glaube ich, dieselbe wie bei einer Suchtkrankheit: konsequenter Entzug.

An Komplikationen können auftreten: Alltagsprobleme aufgrund des teilweisen Realitätsverlustes (nicht schlimm) und bei ungünstigem Verlauf Entmutigung: verminderte oder fehlende Bereitschaft, sich erneut in eine solche Krankheit fallen zu lassen (tragisch).

Offenbar gibt es überhaupt keine scharfe Trennung der Begriffe „gesund“ und „psychisch krank“.

Liebe Grüße,

I.

Hallo,

und wie krank ist man(n)/frau wenn man Verliebtsein ganz grässlich findet ?? :wink: Ich fand immer die Kennenlern- und Verliebtheitsphasen waren sehr unangenehm !!

Gruß Carolin

Hallo Carolin

und wie krank ist man(n)/frau wenn man Verliebtsein ganz
grässlich findet ?? :wink: Ich fand immer die Kennenlern- und
Verliebtheitsphasen waren sehr unangenehm !!

Nun, wenn man beim Verliebt-Sein (ähnlich wie bei der hier schon erwähnten Psychose) die ICH-Grenzen öffnet, dann kann das bei sehr um Kontrolle bemühten Menschen natürlich Angst machen. Ich würde hier aber nicht primär von gesund oder krank reden, sondern von unterschiedlichen Persönlichkeits-Strukturen. Die stärker kontrollierende Struktur (z.B. Zwangsneurotiker) haben bei Verliebtheit da wohl mehr zu „leiden“ als die weniger kontrollierenden.
Gruß,
Branden

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hi isabel,

da fällt mir ein, wenn jemand viel streitet, kann es eine echte sucht werden, wegen der adrenalinausschüttung - er kommt nicht mehr ohne den
täglichen streit aus z.b -

deine aussage in sachen freud/hormone/verliebt ist mir bekannt.
weisst du aber evtl. ob und wenn inwieweit man eine parallele zu
der streitsucht ziehen könnte?

LG
nina

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

*g* Ich behaupte nicht gerne, dass Freud ab und an auch mal
Recht hatte - aber hier scheinbar schon. Wenn man so ‚richtig‘
verliebt, verknallt, ist, schüttet der Körper Hormone aus, die
den Körper dann in einen Zustand versetzen, der einer Psychose
sehr ähnelt.

da fällt mir ein, wenn jemand viel streitet, kann es eine
echte sucht werden, wegen der adrenalinausschüttung - er kommt
nicht mehr ohne den
täglichen streit aus z.b -

deine aussage in sachen freud/hormone/verliebt ist mir
bekannt.
weisst du aber evtl. ob und wenn inwieweit man eine parallele
zu
der streitsucht ziehen könnte?

Hi Nina,
nun, ich redete von einer Art von Psychose, die anderen erwähnten das Wort Sucht - das m.E. hier nicht passt.

Was eine ‚Streitsucht‘ anbetrifft, frag lieber mal die Experten (zB Oliver, ein posting unter mir).

Ich würde jetzt behaupten, dass jemand, bei dem sich soviel ‚aufgestaut‘ hat, dass er ds nur durch ‚ein bisschen Rumbrüllen‘ loswird, in eine sehr schlechte Routine gefallen ist.

Sprich, er kennt keine Alternative, das Aufgestaute loszuwerden. Obwohl nicht nur für kleine Kinder, sondern auch für Erwachsene ein bisschen Bewegung, sich physisch austoben, hier empfehlenswert wäre.

Es gibt aber noch sooo viele andere Gründe, warum jemand ‚streitsüchtig‘ ist - mein Vater zB fängt an, rumzubrüllen, wenn er hungrig (=unterzuckert) ist. Meine Mutter nimmt das seltsamerweise total gelassen, und ‚füttert‘ ihn dann erstmal, wie man es quasi mit einem schreienden Baby machen würde… *g*.

gruss, isabel

Hi Tychi,

wenn Verliebtheitsgefühle auf Gegenseitigkeit beruhen, ist es wohl eher was Gesundes und Gesundheit förderndes. Ist die Verliebtheit einseitig, kann man sich krank fühlen bzw. der Zustand kann einen krank machen, je nachdem wie man damit umgeht.

Interessant finde ich das Thema schon. Sicherlich waren wohl schon mal nahezu alle Menschen in ihrem Leben verliebt, auch mal unglücklich.

Auch so manch einer dürfte unglückliches Verliebtsein / Liebeskummer auch schon öfter bis oft erlebt haben. Wie ist es denn nun genau?

Manche Menschen verschließen aufgrund von emotionalen Enttäuschungen ihr Herz und verlieben sich nicht mehr. Das läßt sich sicherlich auch „rational“ begründen wie z.B. keine Zeit für Partnerschaft zu haben, keine ist gut genug oder man selbst ist nicht gut genug…

Was hat es mit Liebeskummer, dem unglücklich Verliebstein auf sich? Sucht man sich jemanden heraus, der die Gefühle nicht erwidert, damit man sich nicht wirklich einlassen muß? Und dabei hat man dennoch auch einen Gewinn. Man empfindet, wenn vielleicht auch mehr Herzeleid und eventuell auch einen süßen Schmerz. Und man kann doch dabei auch träumen und hoffen, dass die Liebe irgendwann doch erhört und erwidert wird.

Oder wieso sonst verliebt man sich in einen Menschen der die Liebesgefühle nicht erwidern will oder / und kann?

Ciao,
Romana